Keine Steuerspannung an EM87
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Re: Keine Steuerspannung an EM87
Bau mal einen anderen 10n Kondensator ein.
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Re: Keine Steuerspannung an EM87
Habe den Kondensator soeben gegen einen MKP Folientyp ersetzt, leider ist keine Änderung ersichtlich.
Gruß,
Joseph
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Re: Keine Steuerspannung an EM87
Ist der Empfang generell schwach? Wurde das Gerät schon abgeglichen?
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Re: Keine Steuerspannung an EM87
Eine solche Schaltung ist bei meinen Fällen bisher noch nicht aufgetaucht, deshalb stelle ich mal ein paar Verständnisfragen.
Vielleicht kann sie jemand beantworten.
Wenn die negative Spannung durch Gittergleichrichtung erzeugt wird, muss erheblicher Gitterstrom fließen.
Bei -10 V und 330 kΩ müsste als Mittelwert 300 µA in den Gitteranschluss 1 hinein fließen. Richtig?
Der Gitterstrom fließt gepulst mit 10,7 MHz, er wird im Maximum über 1 mA betragen. Richtig?
Merklicher Gitterstrom fließt nur, wenn die Anode (oder ein anderes Gitter) die von der Kathode emittierten Elektronen nicht ausreichend aufnimmt und das Gitter quasi als Anode wirkt. Dazu muss die Anodenspannung (zeitweise) stark sinken, die Röhre muss also übersteuert werden, wenn ein starker Sender empfangen wird. Richtig?
Gitter 2 wird über 82 kΩ relativ hochohmig angesteuert und kann den gesamten Anodenstrom nicht übernehmen. Wenn ein Sender empfangen wird, müsste die Spannung an Gitter 2 deutlich sinken. Richtig?
Wenn die Röhre nicht übersteuert wird, bleibt der Gitterstrom 1 gering und damit bleibt die Spannung am Gitter 1 in der Nähe von Massepotential.
Bernhard
Vielleicht kann sie jemand beantworten.
Wenn die negative Spannung durch Gittergleichrichtung erzeugt wird, muss erheblicher Gitterstrom fließen.
Bei -10 V und 330 kΩ müsste als Mittelwert 300 µA in den Gitteranschluss 1 hinein fließen. Richtig?
Der Gitterstrom fließt gepulst mit 10,7 MHz, er wird im Maximum über 1 mA betragen. Richtig?
Merklicher Gitterstrom fließt nur, wenn die Anode (oder ein anderes Gitter) die von der Kathode emittierten Elektronen nicht ausreichend aufnimmt und das Gitter quasi als Anode wirkt. Dazu muss die Anodenspannung (zeitweise) stark sinken, die Röhre muss also übersteuert werden, wenn ein starker Sender empfangen wird. Richtig?
Gitter 2 wird über 82 kΩ relativ hochohmig angesteuert und kann den gesamten Anodenstrom nicht übernehmen. Wenn ein Sender empfangen wird, müsste die Spannung an Gitter 2 deutlich sinken. Richtig?
Wenn die Röhre nicht übersteuert wird, bleibt der Gitterstrom 1 gering und damit bleibt die Spannung am Gitter 1 in der Nähe von Massepotential.
Bernhard
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Re: Keine Steuerspannung an EM87
Der Empfang ist relativ gut, obwohl er in meiner Werkstatt generell nicht wirklich gut ist. Nachgeglichen werden müsste der Radio (da die Skala etwas verschoben ist), allerdings werde ich aus den Abgleichanweisungen nicht wirklich schlau. (Außer der Oszillatorabgleich, den verstehe ich nochMunzel hat geschrieben:Ist der Empfang generell schwach? Wurde das Gerät schon abgeglichen?

Gruß,
Joseph
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Re: Keine Steuerspannung an EM87
@Bernhard:
Ich habe mal bei einem anderen Gerät geschaut, welches auch die EAF801 als letzte ZF-Stufe nutzt (Tucana 5730). Dort ist die Dimensionierung der Vorwiderstände an Anode / g2 sehr ähnlich, die Anzeigespannung wird aber vom Ratiodetektor genommen und wie vielfach angewandt, zu Verbesserung der Begrenzungswirkung ans g3 der EAF gelegt.
Der Abgleich muß in jedem Fall geprüft werden. Mit dem genannten Abgleichsender sollte das kein Problem sein.
Kann natürlich aber auch sein, daß das Radio völlig korrekt funktioniert und einfach ordentlich Bums am Antenneneingang braucht, damit sich die EAF bequemt, auch mal zu begrenzen. Der Empfang in Josephs Werkstatt soll ja nicht gut sein. Also: Radio nehmen, aus dem Empfangsloch schaffen und nochmal probieren.
MfG
Munzel
Ich habe mal bei einem anderen Gerät geschaut, welches auch die EAF801 als letzte ZF-Stufe nutzt (Tucana 5730). Dort ist die Dimensionierung der Vorwiderstände an Anode / g2 sehr ähnlich, die Anzeigespannung wird aber vom Ratiodetektor genommen und wie vielfach angewandt, zu Verbesserung der Begrenzungswirkung ans g3 der EAF gelegt.
Der Abgleich muß in jedem Fall geprüft werden. Mit dem genannten Abgleichsender sollte das kein Problem sein.
Kann natürlich aber auch sein, daß das Radio völlig korrekt funktioniert und einfach ordentlich Bums am Antenneneingang braucht, damit sich die EAF bequemt, auch mal zu begrenzen. Der Empfang in Josephs Werkstatt soll ja nicht gut sein. Also: Radio nehmen, aus dem Empfangsloch schaffen und nochmal probieren.
MfG
Munzel
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Re: Keine Steuerspannung an EM87
Servus,
ich habe heute die FM-HF abgeglichen und den Radio draußen in Betrieb genommen, anscheinend muss für den Ausschlag der EM87 ein wirklich starker Empfang vorhanden sein, bei starken Sendern hat es sich um ca. 6 mm bewegt!
Allerdings macht der Radio jetzt noch mehr Probleme, nach ca. 10 Minuten fängt er an, im unteren Viertel des Lautstärkereglers stark zu brummen, ich vermute schon wieder die ECL86 dahinter, da ein abziehen der ECH81 und EAF 801 keine Änderung bewirkt.
Der Radio wird jetzt über Ostern etwas ruhen müssen, nächste Woche geht es weiter
Gruß,
Joseph
ich habe heute die FM-HF abgeglichen und den Radio draußen in Betrieb genommen, anscheinend muss für den Ausschlag der EM87 ein wirklich starker Empfang vorhanden sein, bei starken Sendern hat es sich um ca. 6 mm bewegt!
Allerdings macht der Radio jetzt noch mehr Probleme, nach ca. 10 Minuten fängt er an, im unteren Viertel des Lautstärkereglers stark zu brummen, ich vermute schon wieder die ECL86 dahinter, da ein abziehen der ECH81 und EAF 801 keine Änderung bewirkt.
Der Radio wird jetzt über Ostern etwas ruhen müssen, nächste Woche geht es weiter

Gruß,
Joseph
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Re: Keine Steuerspannung an EM87
Von Kleinsupern kann man halt nicht die Empfangsleistung eines Mittel- oder Großsupers erwarten.
Mein erstes Radio war ein Intimo 5430. Dessen EM84 reagierte mit dem Gehäusedipol nur wenig. Als ich das Gerät dann an meiner Dachantenne hatte, kam auch Leben ins magische Auge.
ECL86 waren irgendwie generell ein problematisches Konstrukt. Ein Bekannter hatte damit in seinem RK3 Stereo auch Schwierigkeiten.
Mein erstes Radio war ein Intimo 5430. Dessen EM84 reagierte mit dem Gehäusedipol nur wenig. Als ich das Gerät dann an meiner Dachantenne hatte, kam auch Leben ins magische Auge.
ECL86 waren irgendwie generell ein problematisches Konstrukt. Ein Bekannter hatte damit in seinem RK3 Stereo auch Schwierigkeiten.
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Re: Keine Steuerspannung an EM87
Hallo,
nur mal zum Verständnis: Ich habe hier ein Blaupunkt Sultan 7626340. Das ist ja auch so ein Kleinsuper, allerdings noch mit ECC85 Tuner. Da wird scheinbar die Ratiospannung an Pin9 der EAF801 gelegt. Damit wird dann die Verstärkung der EF801 geregelt?
Richtig? Dann hat man bei dem Radio hier darauf verzichtet?
Danke,
Gruß Peter
nur mal zum Verständnis: Ich habe hier ein Blaupunkt Sultan 7626340. Das ist ja auch so ein Kleinsuper, allerdings noch mit ECC85 Tuner. Da wird scheinbar die Ratiospannung an Pin9 der EAF801 gelegt. Damit wird dann die Verstärkung der EF801 geregelt?
Richtig? Dann hat man bei dem Radio hier darauf verzichtet?
Danke,
Gruß Peter
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Re: Keine Steuerspannung an EM87
Nachdem ich den Schaltplan etwas länger angeschaut habe, finde ich Munzels frühere Aussage "Der Bestückung nach sind nur zwei Röhren für die ZF. Damit wird es schon nicht so ganz einfach, hier eine größere Spannung zusammen zu bekommen." plausibel. Die Spannung am Gitter der EAF801 wird nach meiner Auffassung nur bei sehr hohem Empfangspegel so stark sinken, dass sich das Anzeigebild der EM87 vollständig ändert.joseph_st hat geschrieben:Servus,
ich habe heute die FM-HF abgeglichen und den Radio draußen in Betrieb genommen, anscheinend muss für den Ausschlag der EM87 ein wirklich starker Empfang vorhanden sein, bei starken Sendern hat es sich um ca. 6 mm bewegt!
Allerdings macht der Radio jetzt noch mehr Probleme, nach ca. 10 Minuten fängt er an, im unteren Viertel des Lautstärkereglers stark zu brummen, ich vermute schon wieder die ECL86 dahinter, da ein abziehen der ECH81 und EAF 801 keine Änderung bewirkt...
(Danke an glaubnix für die deutlich übersichtlichere Darstellung des Schaltungsauszugs)
Leichtes Brummen ist bei Röhrenradios normal, das darf aber mit der Zeit nicht deutlich lauter werden.
Ursache für lauter werdendes Brummen kann starke Zunahme des Ruhestroms sein, was zu höherer Welligkeit der Versorgung führt.
Bei alten Geräten liegt das oft am Koppelkondensator der Endstufenröhre, hier: C244. Der hat nach Schaltplan aber kein Papier-Dielektrikum mehr, sondern bereits PE, sollte also nicht besonders anfällig für erhöhten Reststrom sein.
Viele Ursachen können Brummen erzeugen. Ich messe dann meistens erst mal alle Spannungen an den Röhren nach, ob sich etwas verändert hat.
Es kann auch an (variablen) Übergangswiderständen der Verdrahtung liegen, besonders in den Masseverbindungen.
Gegen Brummen: Der Masseanschluss von R202 (und C249) muss niederohmig mit dem Masseanschluss des Augangsübertragers verbunden sein.
Die NF-Endstufe ist aufgebaut wie viele andere auch, besonders kritische Schaltungsteile erkenne ich darin nicht.
Bernhard
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Re: Keine Steuerspannung an EM87
Servus,
habe mich gestern nochmals an den Radio gesetzt und den Fehler gesucht, habe ihn glücklicherweise auch gefunden.
C248 hatte in der Nähe der ECL86 eine schlechte Lötstelle, bei welcher sich die Verbindung mit Erwärmung vermutlich gelockert hat. Nach dem Nachlöten funktioniert der Radio einwandfrei!
Vielen Dank für die Hilfe!
Gruß,
Joseph
habe mich gestern nochmals an den Radio gesetzt und den Fehler gesucht, habe ihn glücklicherweise auch gefunden.
C248 hatte in der Nähe der ECL86 eine schlechte Lötstelle, bei welcher sich die Verbindung mit Erwärmung vermutlich gelockert hat. Nach dem Nachlöten funktioniert der Radio einwandfrei!
Vielen Dank für die Hilfe!

Gruß,
Joseph
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Re: Keine Steuerspannung an EM87
Nein. FM-ZF-Verstärker werden nicht geregelt. Deren zumindest letzte Stufe soll bis in die Begrenzung getrieben werden, weil die Amplitudenbegrenzung des Ratiodetektors zumeist nicht ausreichend ist. Die Ratiospannung am Bremsgitter verbessert die Begrenzerwirkung der letzten ZF-Stufe.Peter2K hat geschrieben:Da wird scheinbar die Ratiospannung an Pin9 der EAF801 gelegt. Damit wird dann die Verstärkung der EF801 geregelt?
Richtig? Dann hat man bei dem Radio hier darauf verzichtet?