Telefunken Operette 52

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Pitterchen
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Telefunken Operette 52

Beitrag von Pitterchen »

Hallo Gemeinde,

mit Frank (Bosk Veld) haben wir uns am 31.03. in Iserlohn getroffen und zwei Röhrenradios aus dem Museum für Handwerk und Postgeschichte gegen eine Spende abgeholt.
Beide Geräte waren ohne Funktion.

Als erstes landete die Operette auf meinem Tisch.
Der Staub der Jahrzehnte wurde abgesaugt und das Gerät ausgepinselt.
Der Glaskolben der EL11 hatte sich von seinem Sockel gelöst. Mit etwas Loctite 406 habe ich beide wieder vereint.
Die Zuleitung war an mehreren Stellen zerbröselt und wurde gegen eine neue ersetzt.
Getauscht habe ich dann 10 Kondensatoren, deren Werte jenseits von gut und böse waren.
Hier nun einige Bilder:
k-DSCN3821.JPG
k-DSCN3823.JPG

Die Zuleitung
k-DSCN3826.JPG
k-DSCN3844.JPG
Welche Funktion genau hat dieses Hütchen mit der Feder?
Inwendig verläuft eine Schnur, die vom Klanregler gezogen wird. Die Feder sitzt auf einer Messinghülse und liegt unten auf.
Oben wird sie vom Messingkragen der Hülse gehalten, kann sich also weder ausdehnen noch zusammmen drücken.
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Viele Grüße aus dem Siebengebirge

Peter


Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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Pitterchen
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Re: Telefunken Operette 52

Beitrag von Pitterchen »

Auf den folgenden Bildern sieht man sehr deutlich, dass bei nach links eingedrehtem Klangregler sich die Schnur von der Umlenkrolle abhebt.
k-DSCN3869.JPG
k-DSCN3870.JPG
k-DSCN3871.JPG
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Viele Grüße aus dem Siebengebirge

Peter


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paulchen
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Re: Telefunken Operette 52

Beitrag von paulchen »

Das nennt sich Bandbreitenreglung.
Wirkt nur auf AM. So sich hier trotz entspannter Leitung nichts tut (Filter-Lift muß nach oben gezogen werden), kommst Du nicht umhin das Filter zu öffnen.
Ist im Schaltplan auch zu erkennen - Filterkurve ist regelbar.
Über die Einstellung kann man dann später noch entscheidend hier reden :wink: .

paulchen
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Re: Telefunken Operette 52

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Die Feder hielt die Schnur unter Spannung, die Schnur hat sich gelaengt aufgrund ihres Alters, also die Schnur ziehen, neuen Knoten machen, so das die Feder wieder Spannung erzeugt. Und alles ist gut.
Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/
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Pitterchen
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Re: Telefunken Operette 52

Beitrag von Pitterchen »

Danke Euch.

Wenn das Teil nur auf AM wirkt, macht es fast keinen Sinn, da ich nur auf UKW fixiert bin.
Irgendwie war ich im Glauben, dass das mit der Klangregelung zusammenhängt.
Aber aus reiner Neugierde werde ich doch versuchen, diesen Mechanismus wieder gängig zu machen.
Viele Grüße aus dem Siebengebirge

Peter


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Munzel
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Re: Telefunken Operette 52

Beitrag von Munzel »

Ja, das ist ja auch richtig: wenn man die Bandbreite schmäler dreht, verschwinden die Höhen. Das war damals an vielen Geräten zu finden. Manchmal wurde die Bandbreiteneinstellung nur über einen Teil des Drehwinkels vom Klangregler betätigt.
hoeberlin
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Re: Telefunken Operette 52

Beitrag von hoeberlin »

Ich würde nicht unbedingt davon ausgehen, daß die Schnur nachgespannt werden muß. Entscheidend ist, daß nicht die Schnur, sondern der mechanische Anschlag des Klangreglers den Drehweg begrenzt.

Die Schnur kann von der Rolle nicht herunterfallen, weil der dahinterliegende umgebogene Metallwinkel das verhindert.

VG Henning
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Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz
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radio-volker
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Re: Telefunken Operette 52

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Da der Anzeige Schieber nicht zu geht, muss die Schnur nachgespannt werden.
Gruss aus Trient,
Volker
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paulchen
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Re: Telefunken Operette 52

Beitrag von paulchen »

Na ja, das kann aber gut und gerne auch noch 1-2 andere Ursachen haben. Das würde ich erstmal klären ehe ich irgendwo Knoten rein mache.
Wenn das Teil nur auf AM wirkt, macht es fast keinen Sinn, da ich nur auf UKW fixiert bin.
Irgendwie war ich im Glauben, dass das mit der Klangregelung zusammenhängt.
Aber aus reiner Neugierde werde ich doch versuchen, diesen Mechanismus wieder gängig zu machen.
Sich dem einfachen Mechanismus zu widmen sollte eigentlich zum Selbstverständnis eines jeden hier Versammelten gehören. Wenn der wieder läuft sollte auch der Anzeigeschieber wieder laufen.
Ich denke mal der Lift im Filter hängt und will befreit werden. Hatte ich schon öfters bei den AEG und TFK-Modellen.

paulchen
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Re: Telefunken Operette 52

Beitrag von hf500 »

Pitterchen hat geschrieben: Welche Funktion genau hat dieses Hütchen mit der Feder?
Inwendig verläuft eine Schnur, die vom Klanregler gezogen wird. Die Feder sitzt auf einer Messinghülse und liegt unten auf.
Oben wird sie vom Messingkragen der Hülse gehalten, kann sich also weder ausdehnen noch zusammmen drücken.
Moin,
das ganze nennt sich "Spulenfahrstuhl".
Wie schon genannt, dient es der Bandbreiteneinstellung des ZF-Filters auf AM. Dazu wird mit dem Fahrstuhl die Kopplung des Filters veraendert, lose Kopplung bedeutet kleinere Bandbreite.
Da kleine Bandbreite automatisch auch weniger Hoehen (aber mehr Trennschaerfe) bedeutet, kann man diese Einstellung mechanisch mit dem Hoehensteller koppeln, ohne dass man da was verliert.

Und es ist richtig, bevor man die Schnur nachspannt, erstmal untersuchen, ob alle mechanischen Verfahrwege auch ausgenutzt werden. Die Schnur sieht aus wie Skalenseil, sowas laengt sich eigentlich nicht. Schon gar nicht bei den geringen Kraeften, die hier wirken, da hat das Seil der Abstimmung wesentlich mehr auszuhalten.

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Peter
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Re: Telefunken Operette 52

Beitrag von Pitterchen »

Am Montag bin ich wieder in der Werkstatt und werde den Filter vorsichtig öffnen.
Dann kann ich weiter berichten. Auch steht am Montag das erste hochfahren am Regeltrenntrafo an.
Nochmal zur Feder, welche Funktion hatte sie? Derzeit keine, da sie unten auf dem Filtergehäuse aufliegt und oben durch den Kragen der Messinghülse gehalten wird wird.
Sie kann sich weder ausdehnen noch wird sie zusammengedrückt.
Das kann doch so nicht richtig sein. Macht es Sinn, den Kragen mit dem Dremel zu beseitigen oder soll ich das auf jeden Fall so lassen?
Viele Grüße aus dem Siebengebirge

Peter


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paulchen
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Re: Telefunken Operette 52

Beitrag von paulchen »

Die Feder will, so sie zusammengedrückt wird, wieder entspannen. An ihr hängt, über das Seil gekoppelt, der Lift dran (erklärt sich beim Öffnen des Filter von selbst). Weiter geht es dann zum Höhenregler über einige Umlenkpunkte mit Rollen.
Soweit ich das bei TFK in Erinnerung habe sind ca 2/3 des Drehwinkels mit dem Weg des Liftes gemeinsam. Das letzte Drittel des Weges läuft der Regler sozusagen leer, da der Lift schon am Ende ist. Das regelt sich über die Länge des Seils und seiner Befestigung unter dem Chassis.
Wenn ich mich recht erinnere (die letzten TFK dieser Baureihe sind schon einige Jahre her) ist hinter der Skalenblende am Schieber eine Feder? Die bewirkt den Rückzug der Blende in die Nullstellung. Am anderen Ende (die Blende ist hier dann fast zu)stellt der Anschlag vom Regler den Endpunkt da.
Wenn der Lift sich nicht bewegt ist er entweder im Inneren des Filter fest, oder er wird durch ein schwergängiges Seil in seiner Beweglichkeit gehindert. Letzteres kann man unterhalb des Chassis einfach mal freihängen und schauen was passiert.
Ich denke aber, das ist, da mechanisch eigentlich eindeutig, am Objekt selber schnell geklärt.

Irgendwo in den Tiefen des RM.org hat "Diru" mal an einem meiner älteren Besitztümer die Bandbreitenreglung erklärt. War das ein Grundig? Ein Siemens? Keine Ahnung, bin auch irgendwie zu faul zu suchen.

paulchen
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Re: Telefunken Operette 52

Beitrag von Pitterchen »

Danke Paulchen,

das hier habe ich gerade zum Thema gefunden:

http://edi.bplaced.net/?Grundlagen___Wa ... gelung_%3F
Viele Grüße aus dem Siebengebirge

Peter


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Re: Telefunken Operette 52

Beitrag von paulchen »

Der edi!
Mensch das er noch mit seiner Seite online ist.
War ja hier auch mal ein fleißiger Schreiberling!

paulchen
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glaubnix
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Re: Telefunken Operette 52

Beitrag von glaubnix »

Hallo Paulchen, ...'Herr Edi', bitte.

Und hier der Link zum Grundig Bandbreiten-Fahrstuhl: https://www.radiomuseum.org/forum/grund ... elung.html
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.