Lorenz Stuttgart

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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jaxnprivate
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Lorenz Stuttgart

Beitrag von jaxnprivate »

Guten Abend,

ich habe am gestrigen Abend ein Röhrenradio versucht auf Vordermann zu bringen.

Dabei habe ich die geplatzten Glas- und Papierkondensatoren durch neue ersetzte.
Ob das Gerät davor gelaufen ist, habe ich nicht getestet, da ich es nicht zu einer Explosion kommen lassen wollte. :shock:
Nun wollte ich es heute an meinem Regelbaren 220V Gleichstrom Netzteil anschließen und testen und siehe da nichts passiert.


Des späteren habe ich den Spannungsfall festgestellt, welcher mir nicht von dem Netzteil angezeigt wurde.
Nachdem ich die Spannung auf 220V festgelegt hatte, kam endlich ein Glühen zum Vorschein.

Jedoch erwarte ich noch sehen süchtig einen Ton oder wenigstens ein Brummen.


Eventuell kann mir jemand beschreiben wie man nun am besten fortfährt.

Beste Grüße
Jan
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eabc
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Re: Lorenz Stuttgart

Beitrag von eabc »

Hallo Jan,
willkommen im Forum,
welches Gerät ist es genau ? Hier sind 3 Typen benannt.: https://www.radiomuseum.org/act_main.cfm
M.f.G.
harry

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Re: Lorenz Stuttgart

Beitrag von jaxnprivate »

Hallo Harry,

es handel sich hierbei um folgendes Gerät:

https://www.radiomuseum.org/r/lorenz_st ... s50_i.html

Grüße
Jan
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paulchen
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Re: Lorenz Stuttgart

Beitrag von paulchen »

Hallo!

Zuerst mal prüfe ob die Anodenspannung an der UEL71 anliegt. Dies jeweils an Pin 1 + 6. An 1 müssen 250V anliegen, an 1 müssen 25 dran sein.
Ich gehe mal davon aus, das Du die Gleichspannung direkt am Netzeingang einspeist? Ist ja ein Allströmer.
Weiterhin solltest Du schauen das am Lade-+ Siebelko die 255V und 190V anliegen. Wenn dem nicht so ist, wäre der Gleichrichter mein allererster Wechselkandidat. Auch ganz wichtig - über dem Gleichrichter liegt ein 15nF Kondensator. Der muß zwingend getauscht sein mit ordentlich Spannungsfestigkeit (hatten wir hier gerade :wink: ).
viewtopic.php?f=2&t=31396&p=281925#p281925
Danach sehen wir weiter.

paulchen

PS.: Schönes Radio hast Du Dir da ausgesucht!!
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Re: Lorenz Stuttgart

Beitrag von jaxnprivate »

Hallo Paul,

vielen Dank für deine Antwort ich habe Pin 1 und 6 gemessen.

Auf Pin 1 zeigt mein Multimeter ganze < 600 V an, also ich habe danach den Trafo dierekt wieder abgeschaltet.
Auf Pin 6 werden mir 250 V angezeigt.

Hast du vielleicht eine Idee, wie diese 600 V zustande kommen können?


Grüße
Jan
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Re: Lorenz Stuttgart

Beitrag von eabc »

Hallo Jan,
gemessen wird immer gegen Masse, in diesem Fall dann an Pin 7 der Kathode, dann sollten die benannten Spannungen messbar sein.
Messe auch die negative Gittervorspannung zwischen Masse (Pin7) und den beiden Minus Kontakten des Lade und Sieb Elkos, die aber auch einer Erneuerung bedürfen.
M.f.G.
harry

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Re: Lorenz Stuttgart

Beitrag von jaxnprivate »

Guten Morgen,

ich habe nun einmal mein Messgerät gewechselt, das hat mir teilweise irgendeinen Schmarrn angezeigt.

Ich habe herausgefunden dass an Pin 6 geradezu 200V statt den angegebenen 25V anliegen.
Dafür liegen an Pin 1 ganze 0V.

Die Siebelkos habe ich auch durchgemessen.

10µF → 200V
4.7µF → 0V

Ich habe bei den 4.7µF jedoch kein Elko verbaut, sondern solch einen Folienkondensator.
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paulchen
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Re: Lorenz Stuttgart

Beitrag von paulchen »

Da stimmt was nicht, wie Du schon selber festgestellt hast. Als erstes würde ich die Zählweise der Pins vermuten.
Hier mal die Belegung der Röhre
https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_uel71.html
Nur damit wir nicht aneinander vorbeireden.
Ap ist die 1 (Anode -Pentode), dann geht es im Uhrzeigersinn weiter bis Aq, das wäre dann Pin 6.
Ich würde sagen das Du da einen Messfehler hast. 200V an Pin 6 geht eigentlich gar nicht.
Wenn die 190V am 4µ (Folie ist da schon ok) fehlen, kann eigentlich nur der Widerstand 15k defekt sein. Aber selbst das kann nicht sein, da Du ja am Pin6 wieder 200V haben willst.
Also nochmal ran da :wink: .
Und damit alle mitmachen können hier mal der Plan.

Bild

paulchen
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Re: Lorenz Stuttgart

Beitrag von Munzel »

Hallo,

eine Frage ist, was womit gemessen wurde. Wenn das Audion schwingt, kann das in den üblichen DMM-Gurken zu interessanten Anzeigen führen.
Interessante Anzeigen ergeben sich auch, wenn das Bezugspotential falsch gewählt wird. Da sollte man zuerst ansetzen. Und eine vollständige Messung der Spannungen an sämtlichen Röhrenelektroden durchführen.


MfG
Munzel
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Re: Lorenz Stuttgart

Beitrag von jaxnprivate »

paulchen hat geschrieben:Da stimmt was nicht, wie Du schon selber festgestellt hast. Als erstes würde ich die Zählweise der Pins vermuten.
Hier mal die Belegung der Röhre
https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_uel71.html
Nur damit wir nicht aneinander vorbeireden.
Ap ist die 1 (Anode -Pentode), dann geht es im Uhrzeigersinn weiter bis Aq, das wäre dann Pin 6.
Ich würde sagen das Du da einen Messfehler hast. 200V an Pin 6 geht eigentlich gar nicht.
Wenn die 190V am 4µ (Folie ist da schon ok) fehlen, kann eigentlich nur der Widerstand 15k defekt sein. Aber selbst das kann nicht sein, da Du ja am Pin6 wieder 200V haben willst.
Also nochmal ran da :wink: .
Und damit alle mitmachen können hier mal der Plan.

Bild

paulchen
Also ich habe mir jetzt extra das kleine Abbild der Röhrenbelegung unten Links ausgedruckt und finde immer noch rechts neben der Heizung 200V an.
Pin 1 also links neben der Heizung zeigt mir 0V an, wenn ich von der Masse zu Pin messe.

Und ich glaube Du hattest mich falsch verstanden an 4µ liegen 0V an, wenn ich beide Pins messe. :P

Grüße
Jan
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Re: Lorenz Stuttgart

Beitrag von jaxnprivate »

Munzel hat geschrieben:Hallo,

eine Frage ist, was womit gemessen wurde. Wenn das Audion schwingt, kann das in den üblichen DMM-Gurken zu interessanten Anzeigen führen.
Interessante Anzeigen ergeben sich auch, wenn das Bezugspotential falsch gewählt wird. Da sollte man zuerst ansetzen. Und eine vollständige Messung der Spannungen an sämtlichen Röhrenelektroden durchführen.


MfG
Munzel
Ich habe das Problem nur mit dem einem Multimeter gehabt, war so ein 9€ Gerät.
Hab jetzt ein älteres auf dem Tisch liegen, das tickt nicht aus.

Ich arbeite mit Krokoklemmen und Messspitzen die ich an den röhre unten befestigt habe.

Grüße
Jan
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Re: Lorenz Stuttgart

Beitrag von jaxnprivate »

Eventuell lese ich auch einfach das Schaltbild von der Röhre falsch ab.

Denn wenn ich nach meiner Meinung Pin 6 andocke, komme ich bei dem Übertrager raus, wie nicht wie bei der Zeichnung.

Visiere ich meiner Meinung nach Pin 1 an, komme ich bei dem Quetscher raus.

Also eigentlich genau umgekehrt, obwohl ich an der eigentlich Schaltung nichts geändert habe.

Liest, man das eventuell Spiegelverkehrt?


Grüße
Jan
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paulchen
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Re: Lorenz Stuttgart

Beitrag von paulchen »

Immer von der Lötseite.

paulchen
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Re: Lorenz Stuttgart

Beitrag von jaxnprivate »

paulchen hat geschrieben:Immer von der Lötseite.

paulchen
Dann tut es mir leid, dann habe ich die ganze Zeit Falschrum gemessen.
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Re: Lorenz Stuttgart

Beitrag von jaxnprivate »

Guten Abend,

da bin ich auch schon wieder :shock:

Ich musste mich erst mal ein bisschen informieren, was die Bauteile in einer Röhre für Aufgaben haben.

Dabei habe ich herausgefunden, dass die Gitter Negativ sowie auch Positiv sein können.

Leider habe ich bei meinen Messungen feststellen müssen, dass fast keine der Spannungen anliegen tut.


Spannung konnte ich lediglich an der Heizung (H / 40V) und an der Anode (1 / 200V) feststellen.


Persönlich als absoluter Anfänger würde ich behaupten, dass der Fehler am "Netzteil" (so nenne ich den Teil mit dem 15uF und 4uF Elko) anliegt.
Denn die Versorgungsstränge sollten von dem 4uF Elko gespeist werden und selbst die 190V liegen **nicht** an.


Grüße
Jan