Kondensator Tausch REMA 2001

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Röhrenfreund77
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Kondensator Tausch REMA 2001

Beitrag von Röhrenfreund77 »

Guten Abend ich hätte eine Frage bezüglich eines Kondensators welchen ich Tauschen möchte.
Und zwar besitzt er die Werte 5000pf 500v. Dieser Kondensator besitzt Allerdings einen Eingang und zwei Ausgänge. Ich würde diesen nun mit zwei Kondensatoren 4700pf 630v tauschen indem ich diese an einer Seite verbinde und an der anderen Seite mit den Passenden Kabeln verlöte.
Ist das so korrekt? Oder mache ich etwas Falsch? Ich bitte um Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen
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Biennophone
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Re: Kondensator Tausch REMA 2001

Beitrag von Biennophone »

Das würde vermutlich stimmen, aber vermutlich handelt es sich dabei um den Netzentstörkondensator, welcher ersatzlos entfernt werden kann. Falls dieser ersetzt werden soll, sind spezielle Typen nötig.

Diese Sitzen an dieser Stelle hier:
IMG_20210520_061754.jpg
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Grüsse

Cyril
:wink:
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eabc
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Re: Kondensator Tausch REMA 2001

Beitrag von eabc »

Moin,
ich würde den gezeigten Kondensator durch die beiden von dir benannten tauschen, ihren mittlere Lötanschluss aber vor die Sicherung legen.
M.f.G.
harry

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Re: Kondensator Tausch REMA 2001

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Ich wuerde diese potentiellen Trafokiller ersatzlos weglassen. Ich mache das grundsaetzlich so, wie ich auch grundsaetzlich die Knalltueten auf der Netzseite entferne. Zudem auch den Kondensator der einstmals als Lichtantenne diente.
Gruss aus Trient,
Volker
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Re: Kondensator Tausch REMA 2001

Beitrag von Röhrenfreund77 »

Das heißt den alten Kondensator einfach Rausschmeißen und dann die beiden Enden mit einander verlöten? Oder einfach nur rausnehmen?
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Re: Kondensator Tausch REMA 2001

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Einfach nur raus knipsen.
Gruss aus Trient,
Volker
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ELEK
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Re: Kondensator Tausch REMA 2001

Beitrag von ELEK »

Guten Morgen,

und hier wieder die Gegendarstellung ^^ obwohl ich Volkers Meinung natürlich respektiere, er weiß das...

Also: Bitte viell. hier im Forum mal die Diskussionen dazu suchen, diese Kondensatoren haben wichtige Aufgaben zu erfüllen (u.a. HF-Kurzschluß am Netzeingang bzw. an den Trafoklemmen, aber auch gewisse Beschneidung von Überspannungsspitzen, die aber in Rö-Geräten nicht so schädlich sind...).

Ich ersetze diese Kondensatoren immer durch hochwertige neue Kondensatoren mit ausreichend Spannungsfestigkeit. Bei einem schwer beschaffbaren Netztrafo kann man auch für 4,7nF als Ersatz für 5nF zwei mit 5...10nF in Reihe schalten und hat so eine Versicherung gegen Kurzschluß (bei 2x 4,7n in Reihe genügen 2nF immernoch für die Erfüllung der AUfgaben).

Der ggf. parallel zum Netz liegende Kondensator (X-Kondensator) sollte auch diese Bezeichnung "X2" (Nummer X"1"..."2" hier unwichtig) haben, damit er sich bei Beschädigung kontrolliert so verhält, daß kein Brand entsteht, das machen auch die berüchtigten "RIFA-Bomben" (im Netz gibts dazu Bilder.-..beschreibungen, zB. Bildersuche "RIFA Kondensatoren") sehr gut, obwohl andere C-Typen unauffälliger "sterben".
Wichtig ist aber, parallel zum Netz nicht "irgendetwas" zu nehmen, auch wenn die Daten und die Spannung stimmen, da Brandgefahr besteht (einige Typen der 60-er und 70-er hatten das Problem).

Wenn Du die Cs einfach wegläßt, passiert aber nichts (...problematisches), oft passiert garnichts, da geb ich Volker schon Recht, zumal auch der Trafo selbst gewisse Streukapazitäten hat, die diese Aufgabe teilweise erfüllen können. Wenn aber mal Störungen auftreten oder abstimmbarer Brumm, sollte man sich das C-Thema nochmal vorkramen...
Wenn der Netztrafo durch fehlenden X-Kondensator parallel zum Netz mal aussteigt, kann man den Bezug eh nicht mehr herstellen. Aus dem Netz können Überspannungsimpulse von bis zu 3kV auftreten, im Einzelfall auch mehr, die die Trafoisolation beanspruchen...

Gruß Ingo
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Re: Kondensator Tausch REMA 2001

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Ich halte es fuer sinnvoller alte Radio Netztrafos, die keine echte 240V Einstellung primaer haben, duch einen kleinen Vorschalttrafo 12-15V zu schuetzen. In etwa so:
Kleintransformator.jpg
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Gruss aus Trient,
Volker
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Re: Kondensator Tausch REMA 2001

Beitrag von eabc »

Hallo in die Runde,
Volkers Tipp hilft unbedingt die nur für 220V dimensionierten Netz/Spar Trafos vor zusätzlichen Wärmeeintrag zu schützen, die Netzverbundenheit aber wird bei einem Spar Trafo damit nicht aufgehoben.
M.f.G.
harry

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Re: Kondensator Tausch REMA 2001

Beitrag von Peter2K »

Hallo,

man sollte bei dem Trafoschutz bedenken, das nicht jeder ausgebildeter Elektriker ist und das Gerät trotz des umfangreicheren Eingriffs die bestehende Schutzklasse behalten muss. Das trifft auch auf die Einfachlösung Vorwiderstand zu.

Gruß,
Peter
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radio-volker
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Re: Kondensator Tausch REMA 2001

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Das ist zwar richtig, aber die Schutzklasse alter Radios ist IP00, fuer die Allstromradios existiert keine Schutzklasse. Ja, und der Einwand von Harry ist natuerlich richtig, auch mit dem Vorschalttrafo bleibt das Geraet ein nicht netzgetrenntes Allstromradio. Grundsaetzlich entsprechen alte Radios heute nicht mehr den Normen, ist also muessig sich darueber Gedanken zu machen, entweder man repariert sie oder laesst die Finger davon. Ist in Italien besonders schlimm, da hier die Mehrzahl der Nachkriegsradios mit Spartrafos ausgeruestet wurden, die einen gemischten Roehrensatz betrieben. Aber die Ua kam immer direkt aus dem Netz.
Gruss aus Trient,
Volker
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Re: Kondensator Tausch REMA 2001

Beitrag von andreas1962 »

Hallo Volker,

was Du mit IP00 bezeichnest ist die Schutzart, nicht die Schutzklasse einen Elektro-Gerätes, welches aus dem öffentlichen Netz versorgt wird.
Die Schutzklassen sind: Schutzklasse 1 (Symbol "Erde"). Geräte dieser Schutzklasse sind mit einem Schutzleiteranschluß (PE, "grün-gelb" bis zum Jahr 1965 "rot") versehen und diese werden mit einem Schutzkontaktstecker an das Netz (Steckdose) angeschlossen.

Schutzklasse 2 (Symbol "großes und innenliegendes kleines Quadrat"). Geräte dieser Schutzklasse sind gegenüber Berührung des Inneren mit Gehäuse aus Isoliermaterial geschützt oder die Elektronik wird über eine Netztrennung im Gerät (Transformator/Schaltnetzteil) betrieben. Diese Geräte haben eine zweipolige Netzzuleitung mit Eurostecker oder Konturenstecker.

Schutzklasse 3 (Symbol drei vertikale Striche in einer Raute) Geräte dieser Schutzklasse werden über einen Trenntransformator betrieben. Z.B. können Rasierersteckdosen im Hotelbadezimmer über einen fest eingebauten Trenntransformator angeschlossen sein.

Die Allstrom-Philettas gehören zur Schutzklasse 2. Diese haben ein Isolierstoffgehäuse, die Madenschrauben der Bedienknöpfe wurden durch Wachverguß gegen Berührung geschützt. Bei Fernsehern der 50er bis 70er Jahre wurden Befestigungsschrauben mit Plastikkappen abgedeckt, die Madenschrauben der Bedienknöpfe ebenfalls mit Wachs vergossen.

Viele Grüße


andreas
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Re: Kondensator Tausch REMA 2001

Beitrag von ELEK »

Hallo,

Andreas hat schon Recht, ein Gerät ohne Netztrennung (Allstromgerät oder Wechselstromgerät mit nur Heiztrafo) mußte in D rel. strenge Forderungen an den Berührungsschutz erfüllen, allerdings würde es wahrscheinlich nicht die SKII-Prüfung bestehen, die seit über 30 Jahren oder so gilt ! Die SK II wurde erst rel. spät eingeführt, möchte da nix falsches sagen (Mitte 60-er ??), aber dessen mußte ich mich auch belehren lassen (Jogis Forum war das damals glaubich).

D.H. im Klartext: Von IP00 kann man nicht reden, das wäre nur Schutz gegen zufälliges Berühren (z.B. Vorschaltgeräte für Entladungslampen, mit Lüsterklemme) bzw. garkein Berührungsschutz, eher letzteres nach Def. IP00 ! Die IP-Klassen (ingress protection) regeln auch zunächst nur die Eindringmöglichkeit von Gegenständen (Prüffinger...) und Wasser, darauf beziehen sich auch die beiden Zahlen... Mit Schutzklasse hat das nur nebenbei zu tun, ist aber parallel zu sehen

Bei den RFT-Geräten ohne Netztrennung gab es z.B. exakte Vorgaben zur Gestaltung von Lüftungsschlitzen... Die Madenschrauben von Knöpfen mußten mit Wachs versiegelt werden, bei den typ. Küchenallstromradios war das heikel, das würde die SKII-Prüfung seit den 70-ern definitiv NICHT bestehen !! später waren die metall. Poti-Achsen sehr kurz und die Knöpfe hatten eine kurze Kunststoff-Achse (spätere Radios, TV-Geräte INES und STELLA), Schrauben waren teils aus Kunststoff (Chassisbefestigung) bzw. waren ebenfalls mit Abdeckungen gesichert.

Es geht weiter mit den Netztrafos älterer Radios, trotz der Netztrennung würden diese Trafos schon die Sichtprüfung nicht bestehen für SK II, hier müssen die Wicklungen p und s räumlich getrennt sein. Die zu haltende Prüfspannung von typ. 3kV 30min würde ein Großteil der Trafos nicht bestehen, also ist grundsätzlich bei alten Geräten Vorsicht geboten !! man sollte nie unbekümmert Geräte oder Kopfhörer anschließen bzw. in diesen Fällen besser mit vorgeschaltetem Trenntrafo arbeiten...
Also haben auch Röhrenradios mit echter Netztrennung und berührbarem Chassis keine SKII !! Allenfalls eine mehr oder weniger einwandfreie Betriebsisolierung kombiniert mit "hoping for the best".

Unter dem Gesichtspunkt sollte man auch den Anschluß eines Schutzleiters (nat. nur bei Geräten MIT Netztrennung, is klar..) diskutieren, der auf jeden Fall die Sicherheit vor el. Schlag erhöht, dieser Umbau verstößt zwar nicht gegen das Schutzleiterverbot bei SKII, weil das Gerät keine SKII hat, sollte trotzem gewissenhaft durchdacht werden ! ich bin ein Befürworter, wenn z.B. Heranwachsende mit dem Radio "herumspielen", hab da selbst so einige Erfahrungen aus meiner Anfängerzeit, die das bestärken...

Ein kompliziertes Thema !

Gruß Ingo
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radio-volker
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Re: Kondensator Tausch REMA 2001

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Der Succus der Diskussion ist ganz einfach. Alte Radios entsprechen nicht den heutigen Normen, also voellig muessig darueber zu diskutieren. Vor allem ueber europaeische Allstrom Radios , die US Radios hatten keinen Netzpol am Chassis.
Alte Radio sind etwas fuer Bastler. Hier geht es in etwa um Bestand Schutz und man muss sich ueber evt. Eingriffe zur Reparatur im Klaren sein. So, wie sie gebaut wurden, verbleiben sie auch. Das Entfernen der alten Kondensatoren, sei es primaer oder sekundaer, dient zum Schutz der inzwischen seltenen Netztrafos, diese Kondensatoren bringen aus heutiger Sicht nicht mehr den geringsten Nutzen, da das Netz total stoerverseucht ist durch heutige Stoerquellen, von denen die damaligen Konstrukteure nicht einmal die geringsten Vorstellungen hatten. Deswegen haben sie auch nie einen Erdanschluss vorgesehen. Allstroemer mit Trenntrafos zu betreiben, bringt nichts, setzt nur den FI ausser Kraft. Besser ist es zu kontrollieren nach Einstecken des Netzsteckers, ob die Phase am Chassis liegt, ansonsten Netzstecker drehen, einzige Moeglichkeit. In Europa haben sie nunmal damals mistige Allstroemer gebaut, waren halt Billig Geraete, ohne Ruecksicht auf Sicherheit.
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Re: Kondensator Tausch REMA 2001

Beitrag von tornadofilm »

""Das heißt den alten Kondensator einfach Rausschmeißen und dann die beiden Enden mit einander verlöten? Oder einfach nur rausnehmen?"" Wenn Röhrenfreund diese Frage wirklich ernst meint, könnt ihr euch die Fragen um Schutzart und oder Isolierung bzw. Schutzklasse in den schwarzen Tee rühren..... :mrgreen: :mrgreen:
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