Seltenes Fundstück

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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olli0371
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Re: Seltenes Fundstück

Beitrag von olli0371 »

Hi,

für diese Operation braucht man sicherlich irgendeine Lupe oder ähnlich. Mein erster Versuch wäre mal diese Enden genauer zu untersuchen:
Screenshot_20210603_105616.png
.

Was ich schon gesehen habe war Korrosion an den Lötstellen wo der Wickeldraht and die Beinchen angelötet wurde.

Gruß
Oliver
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Yamanote
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Re: Seltenes Fundstück

Beitrag von Yamanote »

Ja, ich wuerde da auch zuerst einmal an den Spulenenden schauen und gegebenenfalls nachloeten.

Danke uebrigens fuer die Spulentabelle, sehr sehr nuetzlich! :super:
Viele Grüße,
Günter
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paulchen
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Re: Seltenes Fundstück

Beitrag von paulchen »

BV 1273!
150Wdg, 0,08 CuL, 43µH, Zyl.W.

Viel Spaß beim wickeln!

paulchen
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holger66
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Re: Seltenes Fundstück

Beitrag von holger66 »

paulchen hat geschrieben:BV 1273!
150Wdg, 0,08 CuL, 43µH, Zyl.W.

Viel Spaß beim wickeln!

paulchen
Woher hast Du diese Werte denn jetzt - die stehen doch gar nicht in der Tabelle ?
und woher soll ich dermaßen feinen Draht nehmen ?

Aber erstmal gucke ich mir morgen das Ding unter starker Vergrößerung an !

Danke
H.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
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paulchen
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Re: Seltenes Fundstück

Beitrag von paulchen »

In dieser Tabelle stehen die nicht - richtig. Die gehört ja auch nicht zum 5005W :wink: .
Du suchst 0,08 CuL? Findest Du in der GK-Wicklung des AÜ. Wird wahrscheinlich auch durch sein und Du kannst Dich damit beschäftigen.
Denke mal Du verstehst warum ich da etwas sarkastisch bin. Hatte genau an der Stelle des AÜ auch mein Problem. Und wenn Du ein wenig zu dem Radio im Internet liest findest Du genug Stellen, die belegen, daß ich nicht der einzige war.
Meine Lösung war der kalte Sprung ins Wasser und die Organisation eine Ersatzchassis....für recht viel Geld und die Ungewissheit ob der AÜ da zu retten ist. War da auch durch, aber ich konnte den noch zerlegen und hatte Glück - war nur an einer Stelle durch nach ein paar oberen Windungen.

paulchen
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olli0371
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Re: Seltenes Fundstück

Beitrag von olli0371 »

Hallo Holger,

Ich hätte noch sowas hier:
IRS20210604_092145.jpg
(-;

Gruß
Oliver
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holger66
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Re: Seltenes Fundstück

Beitrag von holger66 »

olli0371 hat geschrieben:Hallo Holger,

Ich hätte noch sowas hier:
IRS20210604_092145.jpg
(-;

Gruß
Oliver
Lötbar....jaja, aber auch sichtbar ? Mensch Olli, ich werde im kommenden Monat 55, das ist die endgültige Grenze zum alten Sack ! 8_) :lol:

Im Moment ruht das Projekt ein Weilchen, ich melde mich, wenn es weitergeht damit. Immerhin kommt was raus, der Patient ist also schonmal nicht tot.

Mal gucken, ob Ottmar was hat, wenn er hier mitliest, sonst rufe ich den an.

Gruß & Dank
Holger
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Re: Seltenes Fundstück

Beitrag von olli0371 »

Och Holger,

für alte Männer gibt es doch Hilfsmittel in allen Lebenslagen ((-;
IRS20210604_135521.jpg
Hihi
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glaubnix
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Re: Seltenes Fundstück

Beitrag von glaubnix »

Hallo Holger,

ich habe einmal einen Schaltbildauszug des 5005 ZF-Teiles dargestellt, um die Funktion der EF15 etwas zu erläutern - (Schalterstellung: UKW). Die EF15 mit ihrer Schaltungsumgebung stellt eine aperiodische Verstärkerstufe dar - man kann es auch Breitbandverstärker nennen. Sie 'vorverstärkt' sowohl alle AM-Bereiche, als auch die UKW-ZF. Die Anodendrossel -BV1273- dient dazu dem Verstärkungsabfall bei hohen Frequenzen entgegen zu wirken.

Die Drossel liegt in Reihe zu dem 2k2 Anodenwiderstand - beide bilden den Arbeitswiderstand der EF15. Durch das mit der Frequenz zunehmende Omega-L steigt der Wert des Arbeitswiderstandes entsprechend, wodurch der natürliche Verstärkungsabfall dieser Stufe weitgehend kompensiert wird. Der zu dem 2k Anodenwiderstand, wechselspannungsmässig, parallel liegende, abgleichbare, Serienkreis -BV1274/110pF- könnte der AM-ZF-Sperrkreis sein, sofern die Spuleninduktivität bei ca. 1mH läge *). Welche Aufgabe dem zusätzlich parallel liegenden 50pF genau zugeordnet ist, kann wohl nur der Entwickler dieses Gerätes erklären...
Grundig 5005 Vorstufe - aperiodisch-net.jpg

Ich denke, dass man die Drossel durch heute erhältliche passende Festinduktivität, z.B.: 47µH, ersetzen kann. Ohne die Drossel wird sicherlich die UKW-ZF nicht ausreichend verstärkt.

*) Das Studieren der Abgleichanleitung hat meine Vermutung mit dem Sperrkreis bestätigt - Die Spule ist dort unter Einstellung von 'Eisenkern 7' zu finden.

OT: Mensch, Holger - mit 55 ist man doch noch ein 'junges Gehüpfe', da sollte man noch über ein uneingeschränktes Feingefühl verfügen. Erst ab 70 darf man dann kontinuierlich nachlassen... darin habe ich Erfahrung.
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...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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paulchen
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Re: Seltenes Fundstück

Beitrag von paulchen »

sofern die Spuleninduktivität bei ca. 1mH läge
Tut sie. Laut Unterlagen soll sie zwischen 0,73-1,3mH liegen.

paulchen
Bernhard W
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Re: Seltenes Fundstück

Beitrag von Bernhard W »

Grundig hat ja schon immer recht "ausgefeilte" Empfängerschaltungen gebaut. Deshalb hat mich das jetzt interessiert.
glaubnix hat geschrieben:... Die Anodendrossel -BV1273- dient dazu dem Verstärkungsabfall bei hohen Frequenzen entgegen zu wirken...
... und bildet mit der Ausgangskapazität der EF15 (6,5 pF) sogar einen Schwingkreis. Der macht den Anstieg der Verstärkung noch etwas steiler und bildet ein Maximum um 10 MHz.
Dieser Schwingkreis wird durch den Widerstand 2k allerdings stark bedämpft. Dafür ist der Kondensator 50 pF eingefügt.

Nach Kurzdatenblatt hat die EF15 einen Ausgangswiderstand von 1,5 kOhm. Der Verstärkungsanstieg bei 10 MHz ist nach grober Simulation nur ca. 2 dB, aber warum soll man die nicht nutzen.

Das Einfügen des Kondensators 50 pF verursacht allerdings einen Verstärkungseinbruch um 3,5 MHz. Ich nehme an, in diesem Bereich empfängt das Gerät sowieso nicht.

Die Schwingkreise 3,5 MHz und 10 MHz, die durch die Ausgangskapazität 6,5 pF, die Spule 43 µH und den Kondensator 50 pF gebildet werden, haben eine mittelgroße Bandbreite. Sie kommen daher ohne Abgleich aus. Die Bandbreite ist aber auch nicht so groß, dass stark abweichende Werte verwendet werden sollen. 39 µH oder 47 µH statt 43 µH ändert noch nicht viel. Weiter würde ich aber nicht abweichen.

Ähnlich beim Kondensator 50 pF: 47 pF ändert fast nichts. Bei 100 pF wird bereits der obere MW-Bereich weniger verstärkt, bei 25 pF das 49-m-Band.

Bernhard

glaubnix hat geschrieben:OT: Mensch, Holger - mit 55 ist man doch noch ein 'junges Gehüpfe'...
Auch hier kann ich zustimmen.
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glaubnix
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Re: Seltenes Fundstück

Beitrag von glaubnix »

Hallo Paulchen,

ich staune jedes mal erneut, wie du an die meist ausgefallensten Informationen gelangst. Das sieht nach ausgereifter Detektivarbeit aus. - Freundliche Grüße vom Niederrhein; schade, dass man sich wegen der Seuche kaum noch treffen kann.

Hallo Bernhard,

danke für deinen ergänzenden Beitrag. Bei dieser Stufe sind selbst Anhebungen von 2dB (1,2 fach) als Gewinn zu verbuchen, da sich die Gesamtverstärkung ohnehin in einstelligen Bereich, linear deutlich <10, 'tummelt'. Ich denke da eher an den Faktor 5, was sich in dB ausgedrückt mit 14, deutlich erwachsener anhört. Welchen Wert der Spannungsverstärkung hat denn da deine Simulation ausgegeben?

Ich denke, dass auch die Ankoppeldrossel, in meinem SB-Auszug leider ohne Bezeichnung, BV1275 (22µH) - sieht nach pi-Glied aus - zur ECH11 zusätzlich noch ein wenig an F-Gang herumbiegt. Die Schaltung scheint ordentlich mit Gehirnschmalz 'eingecremt' zu sein, besonders unter der Berücksichtigung, dass man dies damals - Anfang 50ger - nicht eben mal am Computer simulieren konnte. Da war noch der Rechenschieber angesagt...
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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Re: Seltenes Fundstück

Beitrag von Radiowerkstatt »

Lieber Peter

Dass Du einem User das glaubst: Nach Kurzdatenblatt hat die EF15 einen Ausgangswiderstand von 1,5 kOhm.
dass demnach eine Steile Pentode, wenn sie weder als Tetrode oder Triode geschaltet wird, eine Ri von 1,5 Kohm haben soll,
wenn in den Daten 0,5Megohm stehen, laesst mich doch etwas am Forumsbeitrag zweifeln
Auch im REGELIN "Neue UKW Roehren" auf Seite 83. steht das so.

Als Katodenwiderstand als Bauteil, moeglich.
Gruss hans
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Zuletzt geändert von Radiowerkstatt am Sa Jun 05, 2021 9:30, insgesamt 1-mal geändert.
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paulchen
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Re: Seltenes Fundstück

Beitrag von paulchen »

Hallo Peter!

Das ist eigentlich recht einfach zu erklären.
Ich habe in den vergangenen Jahren immer fleißig "mitgeschrieben" (runtergeladen) wenn es was zu Radios zu lesen gab, das mich interessierte. Daher habe ich eine Festplatte voll mit Daten, die auch mühsam sortiert wurden. Dadurch ist das Auffinden solcher Daten recht einfach, so man sie mal gespeichert hatte.
Und da ich dieses Gerät vor X Jahren auch mal kurzfristig mein Eigen nennen konnte, ist man da dann nach Daten zum eventuellen Fehlerfinden sowieso hinterher.
Also eigentlich nix Besonderes.

Ja, die Zeiten sind im Augenblick nicht gerade für Treffen gemacht. Wollen wir einfach mal hoffen das es wieder besser wird und man sich mal wieder sieht.

VG an den Niederrhein
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glaubnix
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Re: Seltenes Fundstück

Beitrag von glaubnix »

Lieber Hans,

schön wieder einmal etwas von Dir zu hören. Ich hoffe es geht Dir gut...

Du hast schon recht, dass man nicht alles glauben kann, was in den Beiträgen dargestellt wird. Man kann auch nicht nachvollziehen welches Röhrenmodell als Simulationsgrundlage in dem eingesetzt wurde. Daher kann es sein, dass die Ergebnisse doch nahe an der Wirklichkeit liegen. Auf jeden Fall war es mit Mühe verbunden und die tendenziellen Auswirkungen der einzelnen Schaltungskomponenten wurden meiner Meinung recht fundiert nachvollzogen.

Es ist eben nicht einfach (eher unmöglich) die komplexen Gedanken der damaligen Entwickler, zu denen auch Du gehörst, konkret nachzuvollziehen. So kann man eben nur versuchen dies aus der bestehenden Schaltung zu analysieren. Dabei kann man durchaus zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Deshalb sollte man bei den Ausführungen etwas Milde walten lassen und sich eher darüber freuen, dass auch heute noch über die damaligen Schaltungsfinessen nachgedacht wird.

Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich selbst bei meinen eigenen Schaltungsentwürfen aus der Vergangenheit oftmals überlegen muss: Was habe ich mir dabei gedacht? Deshalb ermahnte ich 'meine' Studenten immer dazu, zu allen neuen Erkenntnissen eine sorgfältige Dokumentation, incl. der angewendeten Messverfahren, zu erstellen. Was ich selbst aber auch nicht wirklich tat und dies leider bis heute immer noch schludern lasse. Der Stoff war einem damals ja so präsent, dass man glaubte ihn - und die dabei aufflammenden Geistesblitze - nie mehr zu vergessen. Ja, es wäre schön, wenn ich mich selbst immer an die von mir empfohlenen Regelungen gehalten hätte...
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.