Hallo Jonathan,
ich habe das Schaltbild des Endverstärkers ein wenig aufgefrischt und mit zusätzlichen Informationen versehen.
Im 'Original' fehlte ausserdem die Spannungszuführung zu den Endröhren Schirmgittern. Gleichzeitig habe ich ich in deinen Bildern die Bauteile entsprechend des Planes eingetragen. Damit solltest du sie recht gut orten und dem Schaltbild zuordnen können. Ich gehe einmal davon aus, dass du Schaltpläne lesen kannst. Nun erst dein Bild des Vorverstärkers:
Kraftverstärker Chassis-1-net 600.jpg
In dem Foto siehst du bereits einige unterschiedlichen Kondensator-Typen: C1 ist ein "Sikatrop-Kondensator" und gehört zu den 'Unkaputtbaren', ebenso verhält es sich mit C4 im verlöteten Blechgehäuse. C5 ist einer von der üblen Wima Tropydur Sorte, welcher immer defekt ist. Ebenso steht es mit den übrigen Exemplaren C3, C7 und C8. Diese sollten sytematisch ersetzt werden. Auch die Katoden-Elkos C2 und C6 neigen nach langer Zeit, in unserem Fall >60 Jahre, dazu an Kapazitätsverlust zu leiden. Bs (Signal) und Br (Masse) sind der Eingang des Endverstärkers, mit P1, welcher als Summenregler (bzw. Pegelanpassung) dient kann man beim Einzelbtrieb, Testbetrieb, die Lautstärke einstellen.
Nun das Schaltbild:
Kraftverstärker 2xAL5-375-net 1000-1.jpg
Und schließlich der Chassis-Bereich der Endröhren-Umgebung:
Kraftverstärker Chassis-2-net.jpg
Hier sieht man eine etwas choatisch anmutende Bauteileanornung, welche jedoch durch die kurzbeinige, dicht an den Röhrenfassungen angebrachte, Verdrahtung dem Aufkommen wilder Schwingungen entgegenwirkt.
Die Bezeichnung der Widerstände orientiert sich an der jeweiligen Funktion: Rk->Katodenwiderstand, Rs->Überlastungs-Schutzwiderstand, Rgk->Gegenkoplungswiderstand, Rss->Schwing-Schutzwiderstand.
Als typische Wechselkandidaten sind hier C11 und C12 zu nennnen: Sie sollten auf jeden Fall ersetzt werden, da es sonst zu einer gefährlichen Überlastung der Endröhren kommen kann. Die Katoden-Elkos C9, C10 sind auf Kapazität und ESR zu testen, im Zweifelsfall austauschen. Ebenso sollte der Zustand des Ladeelkos (CL) und des Siebelkos (CS) getestet werden, wobei hier auch der max. zulässige Leckstrom beachtet werden sollte. Anhand des Fotos ist hier der Ladeelko direkt, ohne den 300 Ohm Begrenzungswiderstand mit der Katode der Gleichrichterröhre verbunden. Dieser wurde eingespart, weil die AX50 eine höhere Spitzenstrombelastung verträgt als die im SB eingetragene RGN2004.
Zum ??: Befindet sich unter C9 noch ein weiterer Kondensator, oder handelt es sich hier nur um einen Schattenwurf!
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.
Mit freundlichen Grüßen, Peter R.