VE 301 zugelaufen!

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

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harm
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VE 301 zugelaufen!

Beitrag von harm »

Liebe Radiofreunde!

Heute ist mir überraschend Urgroßvaters Feindsenderempfänger zugekommen: Ein VE 301. Überraschenderweise scheint das Gerät von innen noch recht unverbastelt zu sein (abgesehen von einem nachgerüsteten und schon wieder zerbröselten Netzkabel).
Natürlich würde ich das Gerät gerne wieder zum klingen bringen, nur wie?
Zunächst hätte ich zwei Fragen, freue mich aber auch über andere Kommentare und Tipps:
1. Die Kondensatoren sehen ungesund aus, das sind so braune Bonbons, die einen etwas aufgeblähten Eindruck machen (Bilder siehe Link). Kann man denen noch trauen?
2. Ebenfalls von unten blickt man auf ein silbernes Kistchen, dieses ist durch Innendruck schon etwas aufgedrückt, man erkennt durch die Ritzen eine bernsteinartige Masse. Was ist/war das? (siebtletztes und die beiden letzten Bilder auf der verlinkten Website).

http://www.scheerhafen.de/volker/volker.html

Ich freue mich sehr über jede Hilfe!

Dank und Gruß aus Kiel, Harm.[/url]
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Opus92
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Beitrag von Opus92 »

Hallo,

den Kondensatoren kannst du auf KEINEN Fall mehr trauen.
Die müssen raus!

Der viereckige Block ist der Elko-Block. Dort befinden sich meist 3-4 Elkos.

Den musst du auch auf jeden fall tauschen, bevor du das Gerät das erste mal ans Stromnetz hängst.

Viel Erfolg!

Grüßle!

Nicolai
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo!

Glückwunsch zum Gerät!
Dein VE wurde schon einmal restauriert. Die braunen Bonbons sind Wima Tropydur aus den 50er Jahren und sollten ausgetauscht werden. Der gelbe ist ein Philips aus den 60/70er Jahren von sehr guter Qualität und kann im Radio verbleiben.
In dem silbernen Kasten sind Kondensatoren, es ist ein Samelblock, wie in den 30ern üblich. Diesen sollte man aushölen und neu befüllen.

Gruß Christopher :)
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Der viereckige Block ist der Elko-Block. Dort befinden sich meist 3-4 Elkos.
Hallo!

Im dem Block sind keine Elkos, sondern normale Papierkondensatoren.

Gruß Christopher :)
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Opus92
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Beitrag von Opus92 »

Christopher hat geschrieben:
Der viereckige Block ist der Elko-Block. Dort befinden sich meist 3-4 Elkos.
Hallo!

Im dem Block sind keine Elkos, sondern normale Papierkondensatoren.

Gruß Christopher :)
Hallo Christopher,

natürlich ist es der Kondi und nicht der Elkoblock!

Ich hatte bis jetzt noch keinen VE.

Sorry, mein Fehler. Passiert um die Uhrzeit schonmal :D

Grüßle!

Nicolai
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Niko
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Beitrag von Niko »

Neben den Kondensatoren ist evtl. noch ein Widerstand defekt (Bild 13, über dem gelben Kondensator). Die linke Metallkappe sieht schief aus, - vielleicht irre ich mich auch.
Insgesamt scheint der Zustand des VE super zu sein. Glückwunsch!
Niko
Was die Welt funkt hör' mit Blaupunkt!
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harm
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Beitrag von harm »

Liebe Leute!

Das ist ja unglaublich, wie schnell Ihr seid. Vielen Dank schonmal. Ich hatte mich schon gefragt, ob man da überhaupt was ändern darf, oder ob man lieber die Originalität wahrt und das Gerät nur so hinstellt (was schade wäre).

Würdet Ihr Neuware einlöten? Muß man wohl, oder? Original ist das Gerät ja ohnehin nicht mehr.
Hat jemand eine Idee, wo ich einen Schaltplan dafür auftreiben kann?

Mit diesem Gerät hat mein Urgrossvater duntemalen heimlich Feindsender gehört. Bisher existierte es für mich nur in den Legenden, die meine Eltern mir überlieferten. Insofern hat es einen ganz besonderen Wert für mich. (Man denke, was damals passiert wäre, wenn man als Kind gedankenverloren die Erkennungsmelodie des BBC auf der Strasse geträllert hätte...)

Gute Nacht!

Gruss, Harm.
TKOFreak61
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Beitrag von TKOFreak61 »

Hallo harm,

Glückwunsch zu dem schönen Gerät.
Einen Schaltplan findest Du bei www.jogis-roehrenbude.de in der Rubrik "Oldies and Goldies".
Viel Glück beim Restaurieren.

Beste Grüße
Jürgen
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harm
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Beitrag von harm »

Hallo Jürgen und alle anderen!

Danke für den Link, da gibt es viel Interessantes. Ich habe ja offenbar den VE 301 in der alten Version?
Ich habe folgenden Plan passend gefunden:

http://www.jogis-roehrenbude.de/VE-DKE/Ve301w.jpg

Sind das alles Papierkondensatoren?
Hier gibt es auch einen Plan des Kondensatorenblocks, den ich nicht ganz verstehe:
http://www.jogis-roehrenbude.de/VE-DKE-Plaene.htm
(leider nicht direkt verlinkbar, der Plan findet sich etwa am Ende des ersten Drtittels der Seite.)
Da wird gezeigt, wie die Kondensatoren geschaltet werden, aber zwischen den Kondensatoren liegt jeweils eine besenartiges Zeichen, an dem eine Voltzahl in einem Kreis angeschrieben ist. Was sind das? Leitungen auf Masse?
Eigentlich bräuchte ich ja auch zu jedem Kondensatoren die Voltzahl, für die er ausgelegt ist, oder? Wie bekomme ich sowas raus?

Jede Menge Fragen, wie Ihr seht, und ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr ein Blick für mich werfen würdet. Leider bin ich nicht so bewandert in diesen Dingen, aber mit der Hilfe dieses Forums habe ich ja schon eine Menge lernen können.

Gruß, Harm.
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,
Da wird gezeigt, wie die Kondensatoren geschaltet werden, aber zwischen den Kondensatoren liegt jeweils eine besenartiges Zeichen, an dem eine Voltzahl in einem Kreis angeschrieben ist. Was sind das? Leitungen auf Masse?
:D Nein. Der Kreis symbolisiert ein (Drehspul-)Meßinstrument und die Zahl darin gibt an, welcher Spannungswert an dieser Stelle gemessen werden sollte. Das "besenartige Zeichen" ist das Symbol für 'Erde', was hier mit der Gerätemasse (Chassisblech) gleichzusetzen ist.
Es sind also nichts anderes als Meßpunkte. :)
Eigentlich bräuchte ich ja auch zu jedem Kondensatoren die Voltzahl, für die er ausgelegt ist, oder? Wie bekomme ich sowas raus?

Die Voltzahl sollte auf den Kondensatoren draufstehen.


Gruß

Rocco11
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http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related
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harm
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Beitrag von harm »

Ah, danke für die Antwort!
Dann brauche ich das beim Nachbau ja nicht zu berücksichtigen.

Die Voltzahl steht auf den alten Kondensatoren, aber da die ja auch schon nachgerüstet sind, weiß man ja nie obs auch stimmt. Na, ich mache mich mal ans Entziffern., so ganz falsch wirds schon nicht sein.

Gruss, Harm.
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harm
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Beitrag von harm »

Hallo!

Problematisch ist es vor allem bei dem Kondensatorblock, da stehen nur die Kapazitäten drauf und die Verdrahtung.
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harm
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Beitrag von harm »

harm hat geschrieben: Problematisch ist es vor allem bei dem Kondensatorblock, da stehen nur die Kapazitäten drauf und die Verdrahtung.
Wer Augen hat... Auf dem Block selbst ist ja die Schaltung aufgedruckt inclusive Voltzahl. (http://www.scheerhafen.de/volker/volker ... ild15.html)

Pardon, das habe ich übersehen.

Gruss, Harm.
Funkschrotti
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Beitrag von Funkschrotti »

Hallo,
der Kondensatorblock ist schwierig zu restaurieren, man muß ihn dazu aus dem Gerät ausbauen. Das geht nur, wenn man vorher die Käfigspule und den Netztrafo ausbaut.
Vorsicht ! Der Netztrafo und der Kondensatorblock werden von Biegelaschen gehalten, daran nur soviel biegen das man die Teile gerade heraus bekommt und beim Wiedereinbau nicht voll umbiegen, nur soweit das es sicher befestigt ist ! Nach fest kommt ab....
In dem Block dürfen keine Elkos verbaut werden, da nimmt man Folienkondensatoren für Platinenmontage (WIMA MKS o. ä.) mit 630 Volt für alles. Beim Verschalten muß man unbedingt beachten, das die beiden Siebkondensatoren darin eine unterschiedliche Masse haben, die meisten anderen Kondensatoren haben eine gemeinsame Masseleitung.

Gruß

Roland
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harm
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Beitrag von harm »

Hallo!

Danke für den Tipp!
Welche sind denn das mit der Extramasse? In meinem Plan scheint nur der linke (2µF) separat angeschlossen zu sein?

Kann ich für die einzelnen Kondensatoren außen auch Folienkondensatoren nehmen?

Welche Bauteile wurden denn früher in cm gemessen? Spulen?

Gruss, Harm.