DDR Röhrenradio "Saalburg "

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Gassi
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DDR Röhrenradio "Saalburg "

Beitrag von Gassi »

Hallo ich habe ein sehr schönes DDR Röhrenradio bekommen es läuft ganz gut aber wenn ich mit der Lautstärke über 30% gehe fangen vor allem die Bässe an stark zu verzerren irgendwas haut mit der Endstufe nicht hin habe die Röhren getauscht (NOS) + alle Kondensatoren der Endstufe messwerte an den Röhren sockel lt. Schaltplan ok. leider keine Verbesserung wer hat noch einen Rat? könnte es der Ausgangsübertrager sein? Verbaut sind die EABC 80 und El 84 Gruß Gerd
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eabc
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Re: DDR Röhrenradio "Saalburg "

Beitrag von eabc »

Entweder gibt's eine zu große Kapazitätsabweichung der gewechselten Kondensatoren durch einen Umrechnungs Fehler, oder einer der C's ist nicht an der zuvor gewesen Lötstelle.
Oder der Lautsprecher hat ein Problem.
M.f.G.
harry

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Peter2K
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Re: DDR Röhrenradio "Saalburg "

Beitrag von Peter2K »

Hallo,

mir sind das hier zu wenig Informationen, um einen fundierten Rat abgeben zu können. Ich vermute mal, dass das Radio einen externen Lautsprecherausgang hat. Welche Pegel sind denn da bis zum Verzerren zu messen? Ein Frequenzgenerator kann hierbei hilfreich sein.

Gruß,
Peter
Gassi
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Re: DDR Röhrenradio "Saalburg "

Beitrag von Gassi »

eabc hat geschrieben:Entweder gibt's eine zu große Kapazitätsabweichung der gewechselten Kondensatoren durch einen Umrechnungs Fehler, oder einer der C's ist nicht an der zuvor gewesen Lötstelle.
Oder der Lautsprecher hat ein Problem.
Das Problem ist diese Verzerrungen waren vor den wechseln der Kondensatoren vorhanden und haben sich nach den Wechsel nicht verändert werde aber die Positionen bzw Lötstellen nochmal gründlich Prüfen der LP ist auch ok (bei Anschluss externer LP das gleiche)
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Re: DDR Röhrenradio "Saalburg "

Beitrag von röhrenradiofreak »

Dann ist der Lautsprecher als Fehlerquelle schon einmal auszuschließen.

Als nächstes würde ich die Spannungen an der EABC80 (Anode = Stift 9) und der EL84 (Anode = Stift 7, Schirmgitter = Stift 9 und Kathode = Stift 3) messen, um herauszufinden, ob die Röhren im richtigen Arbeitspunkt arbeiten.

Übrigens wären Deine Texte viel besser lesbar, wenn Du auch Satzzeichen verwenden würdest.

Lutz
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Re: DDR Röhrenradio "Saalburg "

Beitrag von Gassi »

röhrenradiofreak hat geschrieben:Dann ist der Lautsprecher als Fehlerquelle schon einmal auszuschließen.

Als nächstes würde ich die Spannungen an der EABC80 (Anode = Stift 9) und der EL84 (Anode = Stift 7, Schirmgitter = Stift 9 und Kathode = Stift 3) messen, um herauszufinden, ob die Röhren im richtigen Arbeitspunkt arbeiten.

Übrigens wären Deine Texte viel besser lesbar, wenn Du auch Satzzeichen verwenden würdest.

Lutz
Hallo Lutz
Habe die Röhren nochmal durch gemessen, nach Anleitung "keine Taste gedrückt". Die EABC80 P9 hat 63V (soll 65V). Die EL84 P3 hat 6,9V (soll 6,5V) P7 hat 240V (soll 225V)? und P9 hat 228V (soll 210V)?
Ich denke mal das die Gitter und Anodenspannung der EL84 viel zu hoch sind und da das Problem liegt. Was sollte ich tun um die Werte wieder runter zu bekommen?
mfg Gerd
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eabc
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Re: DDR Röhrenradio "Saalburg "

Beitrag von eabc »

Hallo Gerd,
die Spannungen sind im Toleranzbereich und somit nicht die Ursache. Bedingt wohl auch durch die erhöhte Netzspannung.
Falls eine 240V Einstellung am Trafo machbar ist, dann wähle diese.
Wichtig auch, die Pin 3 Spannung = Kathode der EL84, sollte über eine längere Betriebszeit (ca. 0,5 h ) gemessen werden, denn diese kann im Röhrenfehler Fall hochlaufen und damit nicht nur den AÜ überlasten.
M.f.G.
harry

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Re: DDR Röhrenradio "Saalburg "

Beitrag von röhrenradiofreak »

Gewisse Abweichungen von den Sollspannungen sind normal, sie kommen durch Bauteiltoleranzen und Toleranzen der Netzspannung zustande (die Netzspannung darf um bis zu +/- 10% vom Sollwert abweichen). Außerdem beziehen sich die Angaben im Schaltplan auf die früher gebräuchliche Netzspannung von 220 Volt, heute sind es 230 Volt, dadurch sind alle Spannungen im Gerät schon einmal 4,5% höher als im Schaltplan angegeben. Wie Harry schon schrieb, liegen die Abweichungen bei Deinem Radio im Rahmen und sind nicht die Ursache für eine mangelhafte Wiedergabe.

Übrigens sind die im Schaltplan angegeben Spannungen in Stellung UKW gemessen, die eingeklammerten Werte in Stellung MW. Durch die zusätzliche Stromaufnahme des UKW-Empfangsteils sinken die Spannungen etwas ab.

Es ist nicht etwa so, dass Du von dem Radio zu viel erwartest? In den Serviceanleitungen der verschiedenen Saalburg-Modelle (um welchen Gerätetyp geht es eigentlich genau?) ist eine maximale Ausgangsleistung von 3 Watt angegeben, beim Modell Saalburg 5050 sogar nur 1,6 Watt. Da kann die Endstufe bei basslastiger Musik und hoher Lautstärke schnell an ihre Grenzen stoßen.

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Re: DDR Röhrenradio "Saalburg "

Beitrag von Gassi »

eabc hat geschrieben:Hallo Gerd,
die Spannungen sind im Toleranzbereich und somit nicht die Ursache. Bedingt wohl auch durch die erhöhte Netzspannung.
Falls eine 240V Einstellung am Trafo machbar ist, dann wähle diese.
Wichtig auch, die Pin 3 Spannung = Kathode der EL84, sollte über eine längere Betriebszeit (ca. 0,5 h ) gemessen werden, denn diese kann im Röhrenfehler Fall hochlaufen und damit nicht nur den AÜ überlasten.
Danke für den Hinweis werde ich prüfen

Gruß Gerd
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Re: DDR Röhrenradio "Saalburg "

Beitrag von Gassi »

röhrenradiofreak hat geschrieben:Gewisse Abweichungen von den Sollspannungen sind normal, sie kommen durch Bauteiltoleranzen und Toleranzen der Netzspannung zustande (die Netzspannung darf um bis zu +/- 10% vom Sollwert abweichen). Außerdem beziehen sich die Angaben im Schaltplan auf die früher gebräuchliche Netzspannung von 220 Volt, heute sind es 230 Volt, dadurch sind alle Spannungen im Gerät schon einmal 4,5% höher als im Schaltplan angegeben. Wie Harry schon schrieb, liegen die Abweichungen bei Deinem Radio im Rahmen und sind nicht die Ursache für eine mangelhafte Wiedergabe.

Übrigens sind die im Schaltplan angegeben Spannungen in Stellung UKW gemessen, die eingeklammerten Werte in Stellung MW. Durch die zusätzliche Stromaufnahme des UKW-Empfangsteils sinken die Spannungen etwas ab.

Es ist nicht etwa so, dass Du von dem Radio zu viel erwartest? In den Serviceanleitungen der verschiedenen Saalburg-Modelle (um welchen Gerätetyp geht es eigentlich genau?) ist eine maximale Ausgangsleistung von 3 Watt angegeben, beim Modell Saalburg 5050 sogar nur 1,6 Watt. Da kann die Endstufe bei basslastiger Musik und hoher Lautstärke schnell an ihre Grenzen stoßen.

Lutz
Hallo Lutz
Bei meinen Gerät handelt es sich lt. Chassisaufkleber um ein Saalburg 5170A.
Habe zwar nur einen Schaltplan von Weimar467 bis 4960,Saalburg 500A/500C sowie Jena 5020A/B,5020C,
vermute aber das die Chassis und Bestückung baugleich sind. Ich habe die Eingangsspannung auf 240V eingestellt, die Messwerte sind jetzt ok. Denke auch das aus dem Gerät nicht mehr raus zu holen ist. Es läuft ja auch bei mittlere Lautstärke ganz ok, nur wenn man es dann etwas lauter stellt fangen halt die Bässe an zu schnarren bzw. zu verzerren. Am WE bekomme ich nochmal günstig ein Weimar 5140A,(Radio soll ok sein) welches in der Bestückung Baugleich sein sollte. Da kann ich nochmal vergleiche vor nehmen.
Trotzdem noch mal Danke für deine Hilfe
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Re: DDR Röhrenradio "Saalburg "

Beitrag von röhrenradiofreak »

Die Serviceunterlage für das Modell Saalburg 5170 gibt es hier:
https://nvhrbiblio.nl/schema/RFT_5170.pdf
Ob es einen Unterschied zwischen den Typen 5170 und 5170A gibt, weiß ich nicht, die Röhrenbestückung ist jedenfalls gleich.

Lutz
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Re: DDR Röhrenradio "Saalburg "

Beitrag von Gassi »

röhrenradiofreak hat geschrieben:Die Serviceunterlage für das Modell Saalburg 5170 gibt es hier:
https://nvhrbiblio.nl/schema/RFT_5170.pdf
Ob es einen Unterschied zwischen den Typen 5170 und 5170A gibt, weiß ich nicht, die Röhrenbestückung ist jedenfalls gleich.

Lutz
Danke für die Ausführliche Dokumentation. Damit lässt es sich echt gut arbeiten.
Gruß Gerd
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Re: DDR Röhrenradio "Saalburg "

Beitrag von Iona »

Moin zusammen,

bei mir läuft auch ein Kleinsuper der Saalburg-Serie, allerdings ein spätes Modell mit EAF 801.
Hast du mal die EZ 80 getauscht? Das ist die Gleichrichterröhre, und wenn diese alt und müde geworden ist kann sie nicht mehr genug Strom liefern und die Gleichspannung bricht zusammen.
Dann ändert sich aber auch die Helligkeit der EM - Abstimmröhre, das grüne Band.
Eines stimmt aber, besonders laut ist das Gerät nicht.
Viele Grüße, Iona.