Das tut mir leid, dass ihr "alten Hasen" das immer wieder beantworten müsst. Ich bin zwar kein "Greenhorn" in dem Bereich mehr, aber habe bei weitem nicht die Erfahrung wie du oder andere hier.paulchen hat geschrieben:Die zu hoch gemessene Spannung ist sowas wie der Klassiker der hier gestellten Fragen.
Wega gab hier im Plan 330Ohm/V im 600V Bereich mit einem Multavi II an.
Vielen Dank euch für eure Geduld! Wir können sehr viel von euch lernen (auch ich als studierter Physiker, der sich schon seit 50 Jahren immer mal wieder mit Röhrenradios beschäftigt, aber natürlich kein gelernter Radio und Fernsehfachmann ist).
Ich hoffe ihr seht es uns nach. Etwas nerven tun nur manchmal diejenigen hier, die überhaupt keine Ahnung haben und meinen mal eben kurz ein Röhrenradio reparieren zu können. Bei Leuten, die etwas Kenntnisse mitbringen und sich ehrlich bemühen wollen, ist das etwas anderes.
Zurück zum Thema.....
Dann wird es sich bei den Spannungen, die ich an der UKW Box gemessen habe, ähnlich verhalten.
Da messe ich an Pin 6 (geht zur Vorstufe der ECC85) 210 V statt 140 V (Anode).
Dazwischen liegen ja wahrscheinlich nur wenige Windungen dicken Drahts.
Das gleiche an der Oszillatorstufe (Pin1) dort gemessen 130V statt angegeben 100 V.
Ich habe mir da keinen Kopf gemacht, weil das Radio ja gut empfängt.
Ich glaube an der Schule hätten wir sogar solche Multavis gehabt. Diese "Zappelmaxe" hat aber sicher jahrzehntelang keiner eingesetzt.

Jetzt aber zu deinen Anregungen:
- Mittelabgriff Lautstärkeregler (C41) auf Masse gelegt: Brumm noch da, unverändert.
- Gitter der EL84 (R34-C45) auf Masse: Totenstille
- C44 erhöht auf 2,2 Mikrofarad bringt keine große Änderung im Brumm. Ist jetzt einfach mal so "fliegend" reingehängt, der C44 (0,1 Mikrofarad) einseitig abgelötet, hängt nur noch an Masse.
Ich glaube jedoch, dass ich das Problem möglicherweise lokaliert habe.
Das ist mir schon ganz am Anfang aufgefallen und das habe ich in dem ersten Post zum Thema auch schon angesprochen, nur hat niemand darauf reagiert.
In dem Radio gibt es Widerstände mit Farbringen! So was hat es 1956 doch wohl noch nicht gegeben.
Da hat irgend jemand später eine 5-polige DIN Buchse (seit wann gibt es die denn?) nachgerüstet.
Wenn ich mir die Bilder in radiomuseum.org zum Gerät ansehe, ist dort nirgends eine solche Buchse zu sehen.
Dazu wurde auch die Rückwand ein Stück weiter ausgesägt (neben dem TA-Eingang).
Ich muss mal sehen, wie ich es schaffe hier Bilder anzuzeigen, dann bessere ich nach. Solche Bilder sind eh das Salz in der Suppe.

Zunächst mal eine Beschreibung der Schaltung:
Der Eingangspin der DIN-Buchse (6?) ist über einen 47k Widerstand (gelb, violett,orange) mit dem TA-Eingang verbunden.
Vom oberen Punkt des Lautstärke-Poti R25 (C41, C40, R24) führt eine Kombination aus einem Widerstand (wenn ich es richtig entziffere rot-rot-grün, also 3,3M) und einem parallel geschalteten Styroflex (Wert kann ich nicht lesen) auf Pin 1 und Pin 4 der DIN-Buchse, von dort geht ein 47 k Widerstand nach Masse.
So wie ich das sehe, wollte da jemand aus dem Radio raus einen Aufnahmeweg für ein an der DIN-Buchse angeschlossenes Tonband oder Kassettenrekorder basteln. Das Ganze geht halt auch wieder durch das halbe Radio, zwar via abgeschirmter Leitung aber immerhin.
Ich könnte mir vorstellen, dass dies die Brummschleife an den oberen Punkt des LS-Poti schafft und der Brumm von dort eingeschleppt wird.
Ich werde das mal am oberen Punkt des Poti entfernen und sehen was passiert.
Dann ist das Radio wieder original von der Schaltung her.
Prinzipiell sah das schon recht professionell gemacht aus, also das war sicher kein "Wald-und-Wiesen-Löter" der das eingebaut hat.
Klaus-Dieter