Emud Record 89 (N)WK,die nächste Rostlaube
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- Kuba Komet
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Emud Record 89 (N)WK,die nächste Rostlaube
Hallo zusammen
Kürzlich bot ein Forenmitglied den oben genannten Record gegen Versandkostenerstattung an.Auf den ersten Blick sah das Gerät aus ,wie ein Hochwasserschaden.
Da ich mehrere unterschiedliche Geräte dieses Typs und einige Schlachtteile besitze,hat es mich letztenendlich gereizt,das Fragment zu erwerben und ihm nach
Möglichkeit wieder ein paar Töne zu entlocken.
Es handelt sich um die Nachkriegsvariante WKN mit E und A Röhren (EF9,EL11 und AZ1).
Erste Überprüfungen ergaben:
Chassis verrostet,AZ1 und EL11 fehlen. AÜ und Lautsprecher defekt/verrottet,Drehkondensator fest und der Schallwandstoff (sofern sich ein Stück Pappe Schallwand nennen darf) ist zerbröselt.Ein Drehknopf gehört nicht zum Gerät und die Rückwand ist nur als Fragment vorhanden
Ich habe das Chassis ausgebaut und entkernt.Als nächstes geht es an die Prüfung der einzelnen Komponenten.
Bevor es weitergeht,eine Bemerkung zum Schaltplan.Dieser stimmt in mehreren Positionen nicht mit dem Gerät überein.
Die Abweichungen habe ich rot vermerkt.
Was das Typenschild und einige Bauteile betrifft,handelt es sich wohl um Vorkriegsbestand WK,mit eingestanztem N für Nachkrieg.
Die Rückwandreste sind mit WKE und die Skala mit WKN gelabelt.
Kürzlich bot ein Forenmitglied den oben genannten Record gegen Versandkostenerstattung an.Auf den ersten Blick sah das Gerät aus ,wie ein Hochwasserschaden.
Da ich mehrere unterschiedliche Geräte dieses Typs und einige Schlachtteile besitze,hat es mich letztenendlich gereizt,das Fragment zu erwerben und ihm nach
Möglichkeit wieder ein paar Töne zu entlocken.
Es handelt sich um die Nachkriegsvariante WKN mit E und A Röhren (EF9,EL11 und AZ1).
Erste Überprüfungen ergaben:
Chassis verrostet,AZ1 und EL11 fehlen. AÜ und Lautsprecher defekt/verrottet,Drehkondensator fest und der Schallwandstoff (sofern sich ein Stück Pappe Schallwand nennen darf) ist zerbröselt.Ein Drehknopf gehört nicht zum Gerät und die Rückwand ist nur als Fragment vorhanden
Ich habe das Chassis ausgebaut und entkernt.Als nächstes geht es an die Prüfung der einzelnen Komponenten.
Bevor es weitergeht,eine Bemerkung zum Schaltplan.Dieser stimmt in mehreren Positionen nicht mit dem Gerät überein.
Die Abweichungen habe ich rot vermerkt.
Was das Typenschild und einige Bauteile betrifft,handelt es sich wohl um Vorkriegsbestand WK,mit eingestanztem N für Nachkrieg.
Die Rückwandreste sind mit WKE und die Skala mit WKN gelabelt.
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Grüße aus dem Rheinland
Roman
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Re: Emud Record 89 (N)WK,die nächste Rostlaube
Hallo
Der nächste Schritt.Das Chassis wurde entleert,gesandstrahlt und lackiert.Ich bin zwar prinzipiell dafür,das eine gewisse Patina bleibt,aber dieses Rostchassis
ging garnicht mehr.Also alles ab,sogar das Typenschild und die Fassungen und Anschlußbuchsen.
Vorher:
Nachher:
Weitere Aktionen:
Netztrafo oberflächlich entrostet und unter Spannung gesetzt.Alle Spannungen da,Widerstandswerte plausibel,Messung mit dem Isotester ok.
Drehkondensator und Quetscher gereinigt und gangbar gemacht.Kapazitätsmessung:Drehko 477pF,Rückkopplung 191pF,Differenzdrehko für Antenneneingang
bzw Lautstärke 135pF/ 46pF. Alles noch brauchbar.
Probleme gab es mit dem Spannungsumsteller und den Sicherungshaltern.Der Umsteller brach beim Reinigen durch und zwei Si-Halter sind abgebrochen.
Der Steller wurde an der Unterseite mit Platinendraht geflickt und liefert guten Druck auf die Kontaktöse.
Die Sicherungshalter stammen von Schlachtplatinen.Da mußte ich ein bischen improvisieren.Das Ergebnis fällt kaum auf.
Was mich noch interessiert ist,warum die Widerstands-und Kondensatorenwerte an einigen Stellen abweichend vom Schaltbild stark verringert wurden,dafür hat man den Becherelko verdoppelt.
Der nächste Schritt.Das Chassis wurde entleert,gesandstrahlt und lackiert.Ich bin zwar prinzipiell dafür,das eine gewisse Patina bleibt,aber dieses Rostchassis
ging garnicht mehr.Also alles ab,sogar das Typenschild und die Fassungen und Anschlußbuchsen.
Vorher:
Nachher:
Weitere Aktionen:
Netztrafo oberflächlich entrostet und unter Spannung gesetzt.Alle Spannungen da,Widerstandswerte plausibel,Messung mit dem Isotester ok.
Drehkondensator und Quetscher gereinigt und gangbar gemacht.Kapazitätsmessung:Drehko 477pF,Rückkopplung 191pF,Differenzdrehko für Antenneneingang
bzw Lautstärke 135pF/ 46pF. Alles noch brauchbar.
Probleme gab es mit dem Spannungsumsteller und den Sicherungshaltern.Der Umsteller brach beim Reinigen durch und zwei Si-Halter sind abgebrochen.
Der Steller wurde an der Unterseite mit Platinendraht geflickt und liefert guten Druck auf die Kontaktöse.
Die Sicherungshalter stammen von Schlachtplatinen.Da mußte ich ein bischen improvisieren.Das Ergebnis fällt kaum auf.
Was mich noch interessiert ist,warum die Widerstands-und Kondensatorenwerte an einigen Stellen abweichend vom Schaltbild stark verringert wurden,dafür hat man den Becherelko verdoppelt.
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Zuletzt geändert von Valvotek am So Jul 03, 2022 10:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Roman
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Re: Emud Record 89 (N)WK,die nächste Rostlaube
Das Radio wurde zwar nicht in den unmittelbaren Nachkriegsjahren gebaut, aber in einer Zeit, in der vor allem kleinere Hersteller noch Probleme bei der Beschaffung mancher Bauteile hatten. Emud gehörte nicht zu den großen Herstellern. Deshalb wohl hat man verschiedene Varianten gebaut, mit E- oder A-Röhren und mit unterschiedlichen Gleichrichterröhren, je nachdem, was gerade beschaffbar war. Warum sollte das nicht auch bei anderen Bauteilen so gewesen sein?
Lutz
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Re: Emud Record 89 (N)WK,die nächste Rostlaube
Hallo Lutz
Klar ist,daß durch die Mangelwirtschaft in den Nachkriegsjahren von den Herstellern immer wieder Abweichungen vom gängigen Schaltbild zu erwarten waren.
Mich interessiert die technische Seite. Würde das Gerät optimaler laufen,wenn ich nach Schaltbild verdrahte,oder spielt es bei den betroffenen Bauteilen
keine Rolle? Ich meine,zwischen 1,5Mohm und 800k ist schon eine große Differenz,genauso zwischen 100 und 500nF beim großen Wickelkondensator.
Meine Kenntnisse sind nicht so tiefgreifend,daß ich den Zweck eines jeden Kondensators/Widerstand genau definieren kann.
Klar ist,daß durch die Mangelwirtschaft in den Nachkriegsjahren von den Herstellern immer wieder Abweichungen vom gängigen Schaltbild zu erwarten waren.
Mich interessiert die technische Seite. Würde das Gerät optimaler laufen,wenn ich nach Schaltbild verdrahte,oder spielt es bei den betroffenen Bauteilen
keine Rolle? Ich meine,zwischen 1,5Mohm und 800k ist schon eine große Differenz,genauso zwischen 100 und 500nF beim großen Wickelkondensator.
Meine Kenntnisse sind nicht so tiefgreifend,daß ich den Zweck eines jeden Kondensators/Widerstand genau definieren kann.
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Roman
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Re: Emud Record 89 (N)WK,die nächste Rostlaube
Die Widerstandsänderung von 1,5M auf 800k vergrößert die Schirmgitterspannung etwas. Das hat Einfluss auf die Verstärkung. Ob das in der Empfangsleistung einen merkbaren Unterschied macht, wäre auszuprobieren, ich bin mir da nicht so sicher. Mangels Sendern auf den AM-Bereichen wirst Du dieses Radio wahrscheinlich mit einem Transmitter versorgen, dann macht eine geringe Änderung der Empfangsleistung nichts aus, weil der Pegel in jedem Fall ausreichen wird. Ähnliches gilt für die Verkleinerung des Anodenwiderstandes von 300k auf 200k.
Durch den großen Widerstandswert in der Schirmgitterzuleitung liegt die Grenzfrequenz des durch diesen und den Schirmgitterkondensator gebildeten Tiefpasses so niedrig, dass die Verkleinerung der Kapazität von 0,5µF auf 0,1µF keinen Einfluss auf die Funktion haben dürfte.
Die Verkleinerung des Widerstandes am Steuergitter der NF-Röhre von 200k auf 100k hebt die Grenzfrequenz des durch diesen und den 100pF-Kondensator gebildeten Tiefpasses von 8 kHz auf 16 kHz an. Bei einem normalen Radiosender wird das kaum hörbar sein, denn dessen NF-Übertragungsbereich hört bei 4,5 kHz auf, höchstens das Rauschen nimmt etwas zu. Bei einem Transmitter, der den Übertragungsbereich nicht so strikt beschneidet, werden vielleicht die Höhen hörber stärker.
Lutz
Durch den großen Widerstandswert in der Schirmgitterzuleitung liegt die Grenzfrequenz des durch diesen und den Schirmgitterkondensator gebildeten Tiefpasses so niedrig, dass die Verkleinerung der Kapazität von 0,5µF auf 0,1µF keinen Einfluss auf die Funktion haben dürfte.
Die Verkleinerung des Widerstandes am Steuergitter der NF-Röhre von 200k auf 100k hebt die Grenzfrequenz des durch diesen und den 100pF-Kondensator gebildeten Tiefpasses von 8 kHz auf 16 kHz an. Bei einem normalen Radiosender wird das kaum hörbar sein, denn dessen NF-Übertragungsbereich hört bei 4,5 kHz auf, höchstens das Rauschen nimmt etwas zu. Bei einem Transmitter, der den Übertragungsbereich nicht so strikt beschneidet, werden vielleicht die Höhen hörber stärker.
Lutz
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Re: Emud Record 89 (N)WK,die nächste Rostlaube
Hallo Lutz
Danke für die Erklärungen.Das sind die Antworten,die ich gesucht habe.Dann werde ich das Gerät nach Istwert wieder aufbauen.
Danke für die Erklärungen.Das sind die Antworten,die ich gesucht habe.Dann werde ich das Gerät nach Istwert wieder aufbauen.
Grüße aus dem Rheinland
Roman
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Re: Emud Record 89 (N)WK,die nächste Rostlaube
....der Wiederaufbau geht weiter:
Neubefüllung des Becherelkos 2x8µF. Die Kapazität ging gegen Null. Da war nichts Formierbares mehr drin.
Der Doppelkondensator 1 / 0,1 µF ließ sich leicht zerlegen. Die Dichtmasse fiel von selbst raus.Neubefüllung mit 630V Folienkondensatoren und Heißkleber.
Der Kathodenelko zerbrach beim Versuch,das Innenleben zu entfernen.Dann gibt es halt ein Plagiat im Plastikröhrchen. Die Restlichen Kondensatoren im Gerät
waren zu klein,um sie zu befüllen. die werden dann gegen Neuware getauscht.
Alle Kondensatoren mit Ausnahme des Keramikröhrchens auf dem Wellenschalter unbrauchbar,alle Widerstände in Ordnung.
Neubefüllung des Becherelkos 2x8µF. Die Kapazität ging gegen Null. Da war nichts Formierbares mehr drin.
Der Doppelkondensator 1 / 0,1 µF ließ sich leicht zerlegen. Die Dichtmasse fiel von selbst raus.Neubefüllung mit 630V Folienkondensatoren und Heißkleber.
Der Kathodenelko zerbrach beim Versuch,das Innenleben zu entfernen.Dann gibt es halt ein Plagiat im Plastikröhrchen. Die Restlichen Kondensatoren im Gerät
waren zu klein,um sie zu befüllen. die werden dann gegen Neuware getauscht.
Alle Kondensatoren mit Ausnahme des Keramikröhrchens auf dem Wellenschalter unbrauchbar,alle Widerstände in Ordnung.
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Roman
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Re: Emud Record 89 (N)WK,die nächste Rostlaube
Hallo Roman,
am Eingang der EL11 hat man die Widerstandswerte zu Lasten der Lautstärke verändert.
Rechne mal das Verhältnis vorher - nachher aus, da geht doch einiges verloren wenn
man von 1M auf 200k heruntergeht. Der Koppelkondensator bleibt ja gleich ....
Die Änderung 200k zu 100k vor dem Gitter wird nur den Frequenzgang beeinflussen.
Gruß,
RE 084
am Eingang der EL11 hat man die Widerstandswerte zu Lasten der Lautstärke verändert.
Rechne mal das Verhältnis vorher - nachher aus, da geht doch einiges verloren wenn
man von 1M auf 200k heruntergeht. Der Koppelkondensator bleibt ja gleich ....
Die Änderung 200k zu 100k vor dem Gitter wird nur den Frequenzgang beeinflussen.
Gruß,
RE 084
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg 

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Re: Emud Record 89 (N)WK,die nächste Rostlaube
Ich habe die Skizze so interpretiert, dass der 300k-Widerstand, nicht der 1M-Widerstand, auf 200k geändert wurde.
@Roman: was ist richtig?
Eine Änderung des 1M-Widerstandes auf 200k würde die Grenzfrequenz des Hochpasses, der durch diesen Widerstand und den 10nF-Koppelkondensator gebildet wird, von 16 Hz auf 80 Hz anheben. Dann wäre mit einer Abschwächung der Bässe zu rechnen.
Lutz
@Roman: was ist richtig?
Eine Änderung des 1M-Widerstandes auf 200k würde die Grenzfrequenz des Hochpasses, der durch diesen Widerstand und den 10nF-Koppelkondensator gebildet wird, von 16 Hz auf 80 Hz anheben. Dann wäre mit einer Abschwächung der Bässe zu rechnen.
Lutz
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Re: Emud Record 89 (N)WK,die nächste Rostlaube
Lutz hat recht.Der 300k ist auf 200k gesenkt worden. Der 800k anstelle des 1,5M ist ein wenig dunkler geworden,hat aber noch den aufgedruckten Wert.
Andererseits hat man den Becherelko verdoppelt.Dieser ist mit 450/550V bedruckt.Allgemein zu bekommen sind nur Elkos bis 450V.Ich hoffe,das ist nicht zu knapp,denn die werden am ersten Elko auch annähernd erreicht.
Andererseits hat man den Becherelko verdoppelt.Dieser ist mit 450/550V bedruckt.Allgemein zu bekommen sind nur Elkos bis 450V.Ich hoffe,das ist nicht zu knapp,denn die werden am ersten Elko auch annähernd erreicht.
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Re: Emud Record 89 (N)WK,die nächste Rostlaube
Die Spitzenspannung (beim Originalelko 550 V), die ein Kondensator kurzzeitig aushalten muss, wird heute zumeist nicht mehr aufgedruckt. Um ganz sicher zu gehen, müsste man einen Blick ins Datenblatt des Herstellers werfen, welche Spitzenspannung der neue Elko wie lange aushält, sofern dies im Internet publiziert ist.Valvotek hat geschrieben:...Allgemein zu bekommen sind nur Elkos bis 450V.Ich hoffe,das ist nicht zu knapp,denn die werden am ersten Elko auch annähernd erreicht.
Andererseits hast Du doch schon einen 89 WKE restauriert ( viewtopic.php?f=2&t=31557&p=285724#p285724 ). Die Anodenspannung, die der Trafo liefert, dürfte dort vergleichbar, wenn nicht identisch sein. Ich gehe davon aus, daß EMUD identische Trafos verwendet hat und nur die Heizwicklung anpasste, je nachdem, ob E- oder A-Röhren verbaut wurden.
Meine Meinung: 450 V sollten, so man nicht gerade einen Billigelko verbaut, ausreichen.
k. steht für klaus
Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur. (Friedrich II.)
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Re: Emud Record 89 (N)WK,die nächste Rostlaube
Hallo,
bei grenzwertigen "Fällen" kann man auch Elkos bis 550/600V verwenden, bei Jan Wüsten erhältlich.
Viele Grüße,
Michael
bei grenzwertigen "Fällen" kann man auch Elkos bis 550/600V verwenden, bei Jan Wüsten erhältlich.
Viele Grüße,
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Re: Emud Record 89 (N)WK,die nächste Rostlaube
Moin,
meine Faustformel ist:
Aufgedruckte Nennspannung +10% ergibt zulaessige Spitzenspannung fuer 1 Minute.
Der Emud hat die Feldspule des Lautsprechers als Siebdrossel. Ueber der stehen etwa 100V, zusammen mit dem Anodenstrom des Geraetes ergibt das die Erregerleistung des Lautsprechers.
Geht man von 250V Anodenspannung im Geraet aus, stehen am Ladekondensator 350V. Dazu kommt noch die Sicherheitsmarge fuer Leerlauf des Netzteiles. Die AZ1 ist direkt geheizt, sie liefert also sofort Strom, waehrend das Geraet mit seinen indirekt geheizten Roehren noch etwa 20 Sekunden braucht, um den Strom auch abzunehmen. Nimmt man den ueblichen Innenwiderstand des Netzteiles an, ist ein Elko fuer 450/550V nicht ueberdimensioniert.
Wenn man wissen will, was der Elko auf jeden Fall auszuhalten hat: Bei unbelastetem Trafo die Spannung einer Anodenwicklungshaelfte messen und diesen Wert mal 1,41 nehmen.
73
Peter
meine Faustformel ist:
Aufgedruckte Nennspannung +10% ergibt zulaessige Spitzenspannung fuer 1 Minute.
Der Emud hat die Feldspule des Lautsprechers als Siebdrossel. Ueber der stehen etwa 100V, zusammen mit dem Anodenstrom des Geraetes ergibt das die Erregerleistung des Lautsprechers.
Geht man von 250V Anodenspannung im Geraet aus, stehen am Ladekondensator 350V. Dazu kommt noch die Sicherheitsmarge fuer Leerlauf des Netzteiles. Die AZ1 ist direkt geheizt, sie liefert also sofort Strom, waehrend das Geraet mit seinen indirekt geheizten Roehren noch etwa 20 Sekunden braucht, um den Strom auch abzunehmen. Nimmt man den ueblichen Innenwiderstand des Netzteiles an, ist ein Elko fuer 450/550V nicht ueberdimensioniert.
Wenn man wissen will, was der Elko auf jeden Fall auszuhalten hat: Bei unbelastetem Trafo die Spannung einer Anodenwicklungshaelfte messen und diesen Wert mal 1,41 nehmen.
73
Peter
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Re: Emud Record 89 (N)WK,die nächste Rostlaube
Danke für Eure Unterstützung.
Gemessene Ua liegt bei knapp 290 V AC mal 1,414 = 410 V am Ladeelko. Primäre Einstellung 240V.
In sämtlichen Record 89 Schaltplänen findet man immer eine 1A Netzsicherung und eine 0,5A zwischen dem 150 V und dem 220 V Abgriff.Letztgenannte ist auch
beim Vorkriegs-WKE nicht vorhanden. Stattdessen immer eine 0,1A im Mittelabgriff der Anodenwicklung gegen Masse,warum dieses?
Die Primärsicherung habe ich mit 0,5A bemessen.
Einige Teile wurden bereits wieder auf dem Chassis montiert.
Offensichtlich ist es eine frühe Nachkriegsversion.Es sind keine Entstörkondensatoren vorhanden.
Gemessene Ua liegt bei knapp 290 V AC mal 1,414 = 410 V am Ladeelko. Primäre Einstellung 240V.
In sämtlichen Record 89 Schaltplänen findet man immer eine 1A Netzsicherung und eine 0,5A zwischen dem 150 V und dem 220 V Abgriff.Letztgenannte ist auch
beim Vorkriegs-WKE nicht vorhanden. Stattdessen immer eine 0,1A im Mittelabgriff der Anodenwicklung gegen Masse,warum dieses?
Die Primärsicherung habe ich mit 0,5A bemessen.
Einige Teile wurden bereits wieder auf dem Chassis montiert.
Offensichtlich ist es eine frühe Nachkriegsversion.Es sind keine Entstörkondensatoren vorhanden.
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Re: Emud Record 89 (N)WK,die nächste Rostlaube
Moin,
die Sicherung zwischen Mittelabgriff der Anodenwicklung sichert den Anodenstromkreis ab. In erster Linie gegen Schluesse in der Gleichrichterroehre (Heizfaden/Katode gebrochen) und Schluss der Siebkette. Die Sicherung liegt am Mittelabgriff, weil hier noch Wechselstrom fliesst. In der Katodenleitung wird es schwierig, denn es ist nicht trivial, hoehere Gleichspannungen zuverlaessig zu trennen, weil die Moeglichkeit besteht, dass ein Lichtbogen stehenbleibt. Die Alternative waere eine (fuer so ein Radio zu teure) Hochspannungssicherung.
Bei Wechselstrom ist die Gefahr geringer, der Bogen erlischt im Nulldurchgang und muss dann erstmal wieder gezuendet werden.
Bei der Primaersicherung ware es u.U. interessant, festzustellen, ob eine schwachere Sicherung als 0,5A noch geht. Diese Sicherung laesst nominell noch 115W Eingangsleistung zu. Dieser Dreiroehren-Einkreiser duerfte nicht gross uber 25-30W im Betrieb kommen, der Einschaltstrom duerfte auch nicht uebermaessig hoch ausfallen. 315mA oder sogar 250mA muessten ausreichen.
73
Peter
die Sicherung zwischen Mittelabgriff der Anodenwicklung sichert den Anodenstromkreis ab. In erster Linie gegen Schluesse in der Gleichrichterroehre (Heizfaden/Katode gebrochen) und Schluss der Siebkette. Die Sicherung liegt am Mittelabgriff, weil hier noch Wechselstrom fliesst. In der Katodenleitung wird es schwierig, denn es ist nicht trivial, hoehere Gleichspannungen zuverlaessig zu trennen, weil die Moeglichkeit besteht, dass ein Lichtbogen stehenbleibt. Die Alternative waere eine (fuer so ein Radio zu teure) Hochspannungssicherung.
Bei Wechselstrom ist die Gefahr geringer, der Bogen erlischt im Nulldurchgang und muss dann erstmal wieder gezuendet werden.
Bei der Primaersicherung ware es u.U. interessant, festzustellen, ob eine schwachere Sicherung als 0,5A noch geht. Diese Sicherung laesst nominell noch 115W Eingangsleistung zu. Dieser Dreiroehren-Einkreiser duerfte nicht gross uber 25-30W im Betrieb kommen, der Einschaltstrom duerfte auch nicht uebermaessig hoch ausfallen. 315mA oder sogar 250mA muessten ausreichen.
73
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