Röhrenradio Identifiierung

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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josemaes
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Röhrenradio Identifiierung

Beitrag von josemaes »

Hallo,

Ich bin neu im Forum, also vielen Dank und herzlichen Glückwunsch für den interessanten Inhalt.

Ich habe ein schönes Radio von eBaykleinanzeigen gekauft. Er funktioniert mehr oder weniger, macht aber viel Lärm, und ich würde ihn gerne reparieren, aber ich habe keine Schaltpläne. Ich kenne weder die Marke noch das Modell, daher ist es mir unmöglich, die Schaltpläne zu finden.

Können Sie mir helfen, das Radio zu identifizieren?

Vielen Dank im Voraus.
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grueni
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Re: Röhrenradio Identifiierung

Beitrag von grueni »

Hallo,

identifizieren kann ich es leider nicht aber eingrenzen.

Es hat die EM84 als Anzeigeröhre. Die gab es erst nach 1957, und das UKW Band geht bis 100.MHz, ab 1960 wurde es bis 104 MHz erweitert. Es lässt sich also sagen, dass das Radio zwischen 1957 und 1960 gebaut wurde.
Ungewöhnlich ist die Bezeichnung "Diskant" wohl für den Höhenregler.

Vielleicht wäre es für die Eingrenzung noch interessant die Röhrenbestückung zu kennen.
Wenn die Beschriftungen nicht verwischt sind, könntest du sie zu lesen versuchen, selbst wenn es keine Rückwand zu dem Gerät gibt. (Das vermute ich, sonst würdest du ja nicht fragen)

Klaus-Dieter
josemaes
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Re: Röhrenradio Identifiierung

Beitrag von josemaes »

grueni hat geschrieben:Hallo,

identifizieren kann ich es leider nicht aber eingrenzen.

Es hat die EM84 als Anzeigeröhre. Die gab es erst nach 1957, und das UKW Band geht bis 100.MHz, ab 1960 wurde es bis 104 MHz erweitert. Es lässt sich also sagen, dass das Radio zwischen 1957 und 1960 gebaut wurde.
Ungewöhnlich ist die Bezeichnung "Diskant" wohl für den Höhenregler.

Vielleicht wäre es für die Eingrenzung noch interessant die Röhrenbestückung zu kennen.
Wenn die Beschriftungen nicht verwischt sind, könntest du sie zu lesen versuchen, selbst wenn es keine Rückwand zu dem Gerät gibt. (Das vermute ich, sonst würdest du ja nicht fragen)

Klaus-Dieter
Hallo Klaus-Dieter,

Vielen Dank für die Informationen. Jede Information, die zu den Schaltplänen führt, ist sehr wertvoll.

Weitere Informationen: Das Gerät hat zwei Anschlüsse auf der Rückseite, von denen einer wie eine Steckdose aussieht. Der andere ist rund, schwarz und hat 3 Kontakte. Könnte es eine Eingabe sein? Ich weiß es nicht.

Außerdem befindet sich auf der Rückseite ein Etikett mit der Kennzeichnung der Stifte, die direkt hinter dem Etikett angeschlossen werden.
Außerdem ist ein kleiner Aufkleber mit einer Nummer angebracht. Ich werde Fotos machen, wenn sie helfen.

Nochmals herzlichen Dank für die Hilfe.
PS: Ich werde bessere Bilder machen wenn ich zuhause bin.
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Binser
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Re: Röhrenradio Identifiierung

Beitrag von Binser »

Hallo zusammen,

das Chassis dürfte aus einer Schaub-Lorenz Musiktruhe sein. Falls es eine ELL80 hat, ist es eine Savoy Stereo 10. Bei einer EL84 dürfte es sich um das Chassis vom Kongress 10 handeln. Sicherlich war es aber kein Tischgerät…

Grüße,

Jörg
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josemaes
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Re: Röhrenradio Identifiierung

Beitrag von josemaes »

Binser hat geschrieben:Hallo zusammen,

das Chassis dürfte aus einer Schaub-Lorenz Musiktruhe sein. Falls es eine ELL80 hat, ist es eine Savoy Stereo 10. Bei einer EL84 dürfte es sich um das Chassis vom Kongress 10 handeln. Sicherlich war es aber kein Tischgerät…

Grüße,

Jörg
Vielen Dank für die Informationen! Er hat eine EL84-Röhre.
Binser
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Re: Röhrenradio Identifiierung

Beitrag von Binser »

… oder schau‘ mal wegen der Klangtasten unter Goldy 10…
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Binser
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Re: Röhrenradio Identifiierung

Beitrag von Binser »

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Re: Röhrenradio Identifiierung

Beitrag von josemaes »

Super!! Das ist genau!! Vielen Dank
josemaes
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Re: Röhrenradio Identifiierung

Beitrag von josemaes »

The genaue war am ende Goldy20

Der schematic ging sehr gut.

https://www.radiomuseum.org/r/schaub_goldy_20.html

Danke

Cheers
josemaes
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Re: Röhrenradio Identifiierung

Beitrag von josemaes »

Das klappt hervorragend. Ich habe mehrere Kondensatoren ausgetauscht und die Filter erneuert. Klingt großartig.
Außerdem möchte ich den Phono-Eingang als Gitarrenverstärker nutzen können.
Aus diesem Grund habe ich die Vorspannung des Vorverstärkerteils des EABC80 mit einem Potentiometer in Reihe zur Masse geändert. Um die Verstärkung ein wenig zu erhöhen, habe ich außerdem einen Kondensator parallel geschaltet. Diese Änderungen sind in der beigefügten Skizze zu sehen. Die Idee hinter dieser Änderung ist es, einen gewissen Overdrive einzustellen, wenn die Gitarre eingesteckt ist, ihn aber wieder zu entfernen, wenn das Radio eingeschaltet ist.
Interessanterweise funktioniert es perfekt für FM, wenn ich den Widerstand des Potentiometers erhöhe, erhöht sich die Lautstärke auf ein leicht verzerrtes Niveau.
Wenn ich die Gitarre anschließe und den Phono-Eingang (LW + MW) wähle, verliere ich das Signal von der Gitarre nur, wenn ich den Widerstand erhöhe.

Kann mir jemand einen Tipp geben, woran das liegen könnte? Ist es die AVC?

Vielen Dank im Voraus.
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albert66
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Re: Röhrenradio Identifiierung

Beitrag von albert66 »

Sorry, einfach mal gerade heraus: Mit der Änderung - den direkten Kathodenanschluß an Masse entfernt (?? kenne das Originalschaltbild nicht) - hast Du Dir ordentlich in's Knie geschossen :-) . Du bremst damit die E...C80 als Vorverstärker voll aus. Mit dem Kathodenwiderstand erzeugst du praktisch eine negative Vorspannung (g1-K) und drosselst die Verstärkung. Wenn Du da 10K voll aufmachst, geht mit Sicherheit nichts mehr, die Triode ist dann voll beleidigt :-) ..

Ich kenne die Schalterstellung für TA nicht, vermute aber, daß bei TA die Triode mit involviert ist.
Gruß Peter
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Re: Röhrenradio Identifiierung

Beitrag von hf500 »

Moin,
der NF-Verstaerker besteht aus der Triode der EABC80 und der EL84. Anders bekommt man nicht die zur Aussteuerung der EL84 notwendige Gitterwechselpannung zusammen.
Die Gittervorspannung der NF-Triode wird durch den 10M Ohm Gitterableitwiderstand ueber den Gitteranlaufstrom gewonnen. Ein zusaetzlicher Widerstand in der Katodenleitung verschiebt die Gittervorspannung und damit den Arbeitspunkt der Triode in Richtung kleinerer Anodenstrom (normal etwa 1-2mA). Damit sinkt die Aussteuerungsfaehigkeit und es steigt das Verzerrungsniveau.
Fuer einen Gitattenverstaerker mag sowas noch angehen, wenn man ihn als Bestandteil eines Musikinstrumentes sieht, ansonsten braucht man sowas nicht.

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Peter
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glaubnix
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Re: Röhrenradio Identifiierung

Beitrag von glaubnix »

Hallo,
mit diesem unnötigen Katodenwiderstand verändert sich nicht nur der Arbeitspunkt der Triode, sondern auch der der Demodulatordioden, was besonders bei UKW zu unangenehmen Verzerrungen (es sei denn der Einstellwiderstand steht auf null Ohm) führen kann.
Da du den normalen TA-Eingang benutzt, man wird es nicht glauben, kann man die Lautstärke ganz einfach mit dem vorhandenen LS-Poti wunschgemäss einstellen. Falls diese dann nicht ausreichen sollte, ist es sinnvoll über einen einfachen Vorverstärker (darf auch ein Transistor sein) nachzudenken...
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
hf500
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Re: Röhrenradio Identifiierung

Beitrag von hf500 »

Moin,
mit der Diode hast du natuerlich recht, an die hatte ich nicht gedacht.

Und zum "warum das Ganze": Es geht weniger um eine Pegelanpassung, sondern darum, dass ein Gitarrenverstaerker Bestandteil des Instrumentes ist und daher "seltsame Effekte" zeigen soll, zumindest, wenn man das wuenscht. Verzerrungen und Kompressionseffekte sind allerdings nicht das Ding von NF-Verstaerkern in Radios, von denen man eine lineare Wiedergabe (nicht im Frequenzgang, sondern bei nichtlinearen Verzerrungen) erwartet.

Jedenfalls verstehe ich das so.

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Peter
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Re: Röhrenradio Identifiierung

Beitrag von josemaes »

Vielen Dank für Ihre Antworten.

Das ist in der Tat die Absicht. Ich lasse den Widerstand auf 0 Ohm, wenn ich FM will, und erhöhe ihn, wenn ich beim Gitarrenspiel ein bisschen Overdrive haben möchte. Das Problem ist, dass dieser Effekt nur mit FM funktioniert. Wenn man den Widerstand erhöht, erhöht sich die Verstärkung, bis man einen verzerrten Klang erhält. Mit TA verliere ich nur etwas Signal.

Mit freundlichen Grüßen,
José I.