Hallo,
ich konnte bei meiner letzten Bestellung einfach nicht widerstehen, und mußte für sagenhafte 40 Cent pro Stück zuschlagen. Habe mir 2 Stück EY88 gekauft. Das ist zwar eine Schaltdiode für Fernseher, aber man könnte die doch bestimmt in einem Netzteil als Gleichrichter einsetzen?
MfG
Röhre EY88
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Röhre EY88
„Manchmal muss man sich erst verirren, um etwas zu finden!“
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- Kuba Komet
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Re: Röhre EY88
Klar, warum nicht. Es gab mal eine Baureihe polnischer Verstärker (W100/1), in denen 4x EY88 in der Anodenspannungsgleichrichtung saßen.
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Re: Röhre EY88
Ja, das kann funktionieren. Die EY88 ist niederohmiger und belastbarer als zum Beispiel eine EZ81. Bei einem Anodenstrom von 100mA fallen bei der EY88 nur 10V ab, bei der EZ81 sind es 15V.
Aber um die benötigte Heizleistung musst Du Dir Gedanken machen. Eine EZ81 benötigt 1A Heizstrom, eine EY88 1,55A. Da die EY88 nur eine Diode enthält, brauchst Du für den Ersatz einer EZ81 zwei Stück. Die zusätzlichen 2,1A Heizstrom, den diese brauchen, würden den Netztrafo eines Röhrenradios überlasten. Also muss ein zusätzlicher oder größerer Trafo her.
In manchen Radios, zum Beispiel Saba Mainau W4, Villingen W III, Villingen 6 und Wildbad 7, sind die beiden Systeme der Gleichrichterröhre EZ80 parallel geschaltet und arbeiten als Einweggleichrichter. Hierfür reicht eine EY88 als Ersatz aus. Aber diese braucht fast 1A mehr Heizstrom als die EZ80.
Lutz
Aber um die benötigte Heizleistung musst Du Dir Gedanken machen. Eine EZ81 benötigt 1A Heizstrom, eine EY88 1,55A. Da die EY88 nur eine Diode enthält, brauchst Du für den Ersatz einer EZ81 zwei Stück. Die zusätzlichen 2,1A Heizstrom, den diese brauchen, würden den Netztrafo eines Röhrenradios überlasten. Also muss ein zusätzlicher oder größerer Trafo her.
In manchen Radios, zum Beispiel Saba Mainau W4, Villingen W III, Villingen 6 und Wildbad 7, sind die beiden Systeme der Gleichrichterröhre EZ80 parallel geschaltet und arbeiten als Einweggleichrichter. Hierfür reicht eine EY88 als Ersatz aus. Aber diese braucht fast 1A mehr Heizstrom als die EZ80.
Lutz
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Re: Röhre EY88
Hallo,
ich hab die Tage mal etwas gebastelt und heraus kam der Entwurf. Bin nur am überlegen ob der 180 Ohm Widerstand (5 Watt) etwas zu groß ist. Da könnte ich auch 100 Ohm (5 Watt) einbauen. Bringt im Leerlauf beim Eingang von 250V~ eine Gleichspannung von 350V= am Ausgang. Probeweise eine Klasse A Endstufe mit einer EL84 angeschloßen, da sind es unter Last noch 285V=. Parallel zum Elko (20µF) am Ausgang kommt noch ein Entladewiderstand von 470K bis 1M.
ich hab die Tage mal etwas gebastelt und heraus kam der Entwurf. Bin nur am überlegen ob der 180 Ohm Widerstand (5 Watt) etwas zu groß ist. Da könnte ich auch 100 Ohm (5 Watt) einbauen. Bringt im Leerlauf beim Eingang von 250V~ eine Gleichspannung von 350V= am Ausgang. Probeweise eine Klasse A Endstufe mit einer EL84 angeschloßen, da sind es unter Last noch 285V=. Parallel zum Elko (20µF) am Ausgang kommt noch ein Entladewiderstand von 470K bis 1M.
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Re: Röhre EY88
Die Heizspannung der EY88 brauchst Du nicht zu symmetrieren, einseitig hart an Null Volt legen reicht aus.
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Re: Röhre EY88
Danke für die Info. Das symmetrieren schadet aber auch nicht, oder?
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Re: Röhre EY88
Nein, es bringt aber auch nichts. Die EY88 vertragen zwischen Heizfaden und Katode mehrere kV. Nur potentialmäßig undefiniert sollte der Heizstromkreis nicht sein.
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Re: Röhre EY88
Symmetrieren des Heizkreises macht man im Allgemeinen, um in Kleinsignal-Verstärkerstufen Brummen zu minimieren. Am Netzgleichrichter liegt eine Wechselspannung von über 200V an. Da macht eine eventuelle Kopplung der Heizung mit ihren paar Volt auf die Kathode nichts aus.
Lutz
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