Schaltplan-Problem

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

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Christoph2
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Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von Christoph2 »

Hallo Leute!

Peter, die Ero sind mir zu suspekt, um sie drin zu lassen. Der C44 z.B. ist schon halb am zerbröseln und die anderen dieser Sorte sehen auch nicht viel besser aus. Natürlich werde ich sie nacheinander tauschen, wenn es sein muß sogar ein Bein nach dem anderen, um nicht irgendwo daneben zu löten.
Da habe ich keine Bedenken (mehr), bei den anderen 2 Radios hat das gut geklappt.

Jan: ja, es werden wieder die axialen von ATR. Nur bei dem Ratio-Elko muß ich mal schauen. Das Original ist ziemlich schmal, damit der Blechkasten noch drüber gestülpt werden kann. Eventuell wäre hier ein radialer besser unterzubringen. Aber da schaue ich mich noch mal um.

Das mit dem Schirm habe ich im Nordmende bei der R/C-Kombination auch so gemacht, aber die Idee mit der Kupferfolie gefällt mir noch besser, danke.
Viele Grüße
Christoph
Der Hesse
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Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von Der Hesse »

oder du nimmst das Schirmgeflecht von einem Stück RG58 und Schrumpfschlauch
Gruß Der Hesse
der mit der Hexe tanzt
(Piaggio Hexagon180)
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Christoph2
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Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von Christoph2 »

Auch eine gute Idee. Kupferlackdraht hätte ich auch, Möglichkeiten gibt es also genug.
Viele Grüße
Christoph
Bernhard W
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Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von Bernhard W »

Hallo Christoph,

ich ersetze meistens nur defekte oder beschädigte Bauteile oder wenn ich kein Vertrauen mehr in die Eigenschaften habe, auch wenn die Messwerte noch gut sind.

Bei C46 würde ich zurück ändern auf 33 µF oder 47 µF, aber nicht höher. Nennspannung 16 V genügt zwar, aber Kondensatoren mit höherer Nennspannung sind zuverlässiger und Platz ist ja vorhanden.

C47 würde ich auch erneuern und den ursprünglichen Wert 4,7 nF einsetzen. Typ: Metallisierte Kunststofffolie, z. B. MKT oder MKP, weil meistens "selbstheilend". Keine Metallfolie auf Kunststofffolie (wie FKP), die können bei Durchschlag oft kurzschließend ausfallen, weil die dickere Metallfolie an der Durchschlagstelle nicht vollständig verdampft. DC 1000 V ist hier notwendig.
Den neuen C47 würde ich zwischen ws und ge des Ausgangsübetragers Tr1 anschließen, wenn das irgendwie geht, statt zwischen ws und Masse. Bei den Nachfolgeserien (Jubilate 8 und 9) ist das bereits geändert.

C44 (10 nF mit Schirmung): Dazu hast du schon gute Vorschläge bekommen. Ich hab das mal mit selbstklebendem Kupferband gemacht. Die Schirmung muss nicht perfekt sein.

Bernhard
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Christoph2
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Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von Christoph2 »

Hallo Bernhard!
Und wieder wervolle Tipps, die einem Laien wie mir ungemein weiter helfen! :danke:
... ich ersetze meistens nur defekte oder beschädigte Bauteile oder wenn ich kein Vertrauen mehr in die Eigenschaften habe, auch wenn die Messwerte noch gut sind.
Na ja, eigentlich wird immer darauf hingewiesen, daß die Ero "Papierwickler" oder "Teerbomben" raus sollten, was ich natürlich beherzige. Beim Jubilate sind es gerade mal 4 Stück, also sehr überschaubar.
Den neuen C47 würde ich zwischen ws und ge des Ausgangsübetragers Tr1 anschließen, wenn das irgendwie geht, statt zwischen ws und Masse
Prima! Das mache ich, muß nur versuchen, die Leitungswege nicht zu lang werden zu lassen. Einen 47nF habe ich jetzt sowohl axial mit 1000V, als auch radial mit 1600V (MKP10) bestellt. Mal sehen, welcher vom Platz her besser passt.

So wird sich beim Jubilate die "Tauschorgie" eher überschaubar gestalten: die 4 "Papierwickler", C46, C47 und der Ratio-Elko, der auf einer Seite bereits ausgelaufen ist und es hinter sich hat.

Beim heute eingetroffenen Loewe Bella Rekord hingegen sieht die Sache ganz anders aus: dort wimmelt es nur so vor lauter "Papierwicklern" (über ein Dutzend habe ich gezählt), was mich zuerst erstaunt, dann enttäuscht hat. So kenne ich das von Loewe nicht. Im Venus 560WP war keine einzige "Teerbombe" zu finden.
Auf die schnelle konnte ich noch ein paar andere Sachen entdecken, aber dazu mehr im neuen Thread.
Jedenfalls wird der Loewe eine richtige Materialschlacht... :roll:
Viele Grüße
Christoph
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Christoph2
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Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von Christoph2 »

Hallo!
Heute sind die Elkos und der C47 eingetroffen und ich machte mich gleich an die Arbeit....
Nun ist meine Verwirrung richtig groß. Mit dem Ausgangsübertrager, seinen Anschlüssen und Kabelfarben komme ich einfach nicht zurecht.
Bernhard W hat geschrieben:Den neuen C47 würde ich zwischen ws und ge des Ausgangsübetragers Tr1 anschließen, wenn das irgendwie geht, statt zwischen ws und Masse.
Mein Gedanke war, ihn so anzuschliessen:

Bild

Dazu sei gesagt, daß Trafos, Spulen, Drosseln usw. für mich noch sehr angsteinflössende Wesen sind. :lol:
Also habe ich überlegt, welche Abgriffe überhaupt aus dem AÜ rauskommen. Und jetzt geht's los: statt - wie im Schaltplan - ws, ge, gn, finde ich schwarz, gelb, grün:

Bild

Unten gut zu sehen. Weiß hingegen kommt oben raus, ebenso rot, das nach schräg links unten zur Masse geht.

Das dicke rote Kabel, das zusammen mit dem weißen oben angelötet ist, geht direkt zum Lautsprecher.
Nach meiner Logik wäre also "ws" im Schalplan das schwarze Kabel, das von unten kommt, das dicke weiße oben müsste dann "bl" sein.

Dieser Logik folgend müsste ich den C47 wie unten symbolisch angedeutet anschliessen:

Bild

Demnach käme er so rein (Sicht von oben, blau eingezeichnet):

Bild

Das rot eingekreiste, grüne Kabel kommt direkt vom Pin7 der EL84, so würde sich also der Kreis schliessen.

Auch wenn es mir jetzt einleuchtet, daß hier die Farben nicht mit dem Schaltplan übereinstimmen, ("ws" ist schwarz und "bl" weiß), bin ich noch viel zu unsicher, um ohne Nachfrage und "Absegnung" Euerseits zu handeln.
Aber ich wünsche mir sehr, daß ich richtig liege, dann könnte ich nämlich den "fetten" MKP mit 1600V problemlos reinbraten.
Viele Grüße
Christoph
Bernhard W
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Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von Bernhard W »

Hallo Christoph,

wenn die Farben anders sind, als im Plan angegeben, ist das etwas ärgerlich. Gut, dass du das vor dem Einbau näher angeschaut hast.

C47 soll die hohen Frequenzen an der Anode der EL84 dämpfen und damit die Verstärkung der Stufe bei hohen Frequenzen reduzieren, damit der Verstärker nicht schwingt.

Der erste Ansatz ist daher, C47 zwischen der Anode der EL84 und Masse zu schalten, was auch tatsächlich gemacht wurde. Dabei wird C47 mit hoher Spannung belastet und ein Kurzschluss von C47 führt meistens zur Zerstörung des Ausgangsübertragers.

Die gleiche Wirkung wird erzielt, wenn der Kondensator zwischen der Anode der EL84 und einem anderen, niederohmigen Potential geschaltet wird. Das andere niederohmige Signal ist der Plusanschluss von C51.

-> C47 muss zwischen den Anschlüssen der Anode der EL84 und dem Plusanschluss von C51 geschaltet werden.
Zur Sicherheit würde ich die Drähte zur EL84 (Anschluss 7) und zu C51 (Plusanschluss) verfolgen. Bei ausgeschaltetem Gerät kann man die Verbindungen (R < 1 Ω) auch mit einem Ohmmeter nachprüfen. Die Primärwicklungen des Ausgangsübertragers sind hochohmiger.

Das rot eingekreiste, grüne Kabel vom Pin7 der EL84 ist damit sicher. Das muss die gleiche Verbindung sein, wie zuvor.
Der andere Anschluss am Ausgangsübertrager ist der, der mit dem Plusanschluss von C51 (50 µF) verbunden ist. Das kann ich auf den Fotos nicht erkennen.

Bernhard
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Christoph2
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Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von Christoph2 »

Hallo Bernhard!

Noch mal vielen Dank!
Das war für mich wieder ein Mosaiksteinchen auf dem Weg zum Gesamtbild.
Bernhard W hat geschrieben:Der andere Anschluss am Ausgangsübertrager ist der, der mit dem Plusanschluss von C51 (50 µF) verbunden ist.
Diesmal gab es keine Überraschungen mehr. "Ge" bzw. sein rotes Gegenüber führt direkt zu einem der Becherelkos. Punktlandung!

So schaut es jetzt aus:

Bild

Der MKP hat das perfekte Rastermaß! :lol:

Etwas Sorge macht mir der Kabelstummel, der da unten irgendwo rauskommt (unten gelb eingekreist). Verfolgen lässt er sich beim besten Willen nicht, dazu müsste ich wohl das ganze Chassis auseinanderrupfen, was ich mir nicht zutraue. Ich hoffe, daß das Kabel in irgendeiner Weise mit der EM80 zu tun hat, die ja im Jubilate 7S verbaut ist. Dann hätte es hier keine Relevanz, genau wie der braungelbe Abgriff am AÜ (ganz rechts), der einfach nur rausguckt.

Na ja, bei der ersten Inbetriebnahme wird sich zeigen, wie es um das Radio bestellt ist. Dazu müssen aber noch 4 "Papierwickler" raus, was wohl erst nächste Woche geschieht. Ich warte noch auf die bestellten Sachen und widme mich bis dahin dem Gehäuse.

Die bisherige Ausbeute:

Bild

C46, C47, C209 (Ratio) und C44. Einen 10nF fand ich noch vom letzten Mal im Fundus, Kupferlackdraht und passender Schrumfschlauch war vorhanden, ist also auch schon erledigt.
Viele Grüße
Christoph
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Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von Christoph2 »

Hallo Freunde!

Das Jubilate jubelt wieder!!!
Ich selbst kann leider noch nicht jubeln, denn es gibt ein massives Kontaktproblem in der Tastatur, vor allem bei UKW. So schlimm, daß der Ton sogar komplett verschwinden kann. Beim "Rummachen" an der Taste kommt wieder was, mal leise, mal klar und deutlich.

Das Problem: man kommt kaum an die Kontakte ran. Natürlich habe ich versucht, so weit es ging mit Oszillin T6 zu reinigen, mit den Tasten Klavier zu spielen usw., aber es reicht nicht.

Sollte jemand von Euch eine Methode kennen, an die Kontakte zu kommen ohne das ganze Radio auseinander nehmen zu müssen, wäre ich sehr dankbar, denn das traue ich mir einfach nicht zu.

Es scheint nur die UKW-Taste zu sein, denn wenn ich LW und MW gleichzeitig drücke (TA-Eingang), spielt es wunderbar.

Bild

Gerade läuft Sade - "Smooh Operator" von CD völlig störungsfrei. Kein Kratzen, kein laut und leise, alles bestens. Die Potis gehen butterweich und sind völlig geräuschlos.
Auch der Empfang mit einer provisorischen Wurfantenne ist nicht soooo schlecht, es gäbe also allen Grund zur Freude, wenn da nicht das blöde Kontaktproblem wäre.

Bin für jeden Tipp dankbar!
Viele Grüße
Christoph
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Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von röhrenradiofreak »

Ich kenne den Aufbau der Tastatur in diesem Radio nicht, aber vielleicht kann man einen schmalen Pappstreifen zwischen die Kontakte schieben, ihn mit etwas Reinigungsmittel tränken und die Kontakte dann durch wiederholtes Betätigen der Taste sauber bekommen. Diese Methode klappt bei Nordmende-Radios ganz gut.
Christoph2 hat geschrieben:Im Venus 560WP war keine einzige "Teerbombe" zu finden.
Das glaube ich so nicht - es sei denn, sie wurden schon ausgetauscht.

Die Teile, die hier oft als "Teerbomben" bezeichnet werden, sind Kondensatoren mit Papierisolation. Die Papierisolation ist das eigentliche Problem, weil sie im Laufe der Jahrzehnte Wasser aufgenommen hat und deshalb nicht mehr richtig isoliert. Ob der Kondensator mit Teer, Wachs, Kunstharz oder etwas anderem vergossen ist, ist dabei fast egal. Der Loewe-Opta 560WP hat schätzungsweise mindestens ein gutes halbes Dutzend Kondensatoren mit Papierisolation. Diese können anders aussehen als z.B. die bekannten ERO 100, siehe hier: viewtopic.php?f=24&t=2700

Lutz
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Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von Christoph2 »

Hallo Lutz!

Mit Papp- oder Papierstreifen konnte ich nicht viel ausrichten, habe aber noch ein kleines "Loch" entdeckt, wo der Schieber gerade noch zu sehen war. Dort habe ich noch mal, so gut es ging, gereinigt.

Da ich auch schon mal direkt reingesprüht habe, liess ich alles über Nacht liegen zum ausdunsten.
Heute eingeschaltet: absolute Stille! Allerdings auch im AM-Bereich. An Kontakten oder nur an Kontakten kann also nicht liegen, denn der TA-Anschluß (LW und MW gleichzeitig) funktioniert nach wie vor einwandfrei.

Kaum habe ich das Chassis etwas angehoben, kam schon mal rauschen, beim drehen kam der erste Sender rein. Im Grunde war es egal, was ich gemacht habe (am Antennenstecker wackeln, am FM-Gehäuse klopfen, Chassis anheben und wieder aufs Holzklötzchen setzen), es gab immer eine Veränderung, zum Guten wie zum Schlechten. Im Moment z.B. ist es so gut, daß ich einen Sender empfange, der bis gestern nur im Rauschen zu erahnen war. Es kann aber sein, daß ich laut huste ( :lol: ) und wech isser.

Ich denke immer noch, daß hier ein Kontaktproblem vorliegt, allerdings nicht nur an der Tastatur. Im AM-Bereich verhält es sich auch so: schalte ich auf MW oder LW, kann es totenstill sein oder nur leicht rauschen, durch Bewegung welcher Art auch immer kommt es wieder und verschwindet bei "falscher Bewegung".
Wären es nur die Tastaturkontakte, müsste doch der gleiche Effekt auch am TA-Eingang eintreten, dem ist aber nicht so. Wenn der CD-Player spielt, kann ich am Gerät machen was ich will, anheben, klopfen, wackeln: es spielt einwandfrei.

Wo könnte ich noch nachschauen?

Nachtrag: die schöne Venus schaue ich mir noch mal an... :wink:
Viele Grüße
Christoph
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Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von röhrenradiofreak »

Ich bin aus folgendem Grund nicht davon überzeugt, dass die Tastatur unschuldig ist.

Bei TA-Betrieb läuft das NF-Signal über zwei in Reihe geschaltete Kontakte, je einer an der MW- und der LW-Taste. Das funktioniert auch noch, wenn diese Kontakte aufgrund Verschmutzung einen Widerstand von vielen kOhm haben. Was die übrigen Kontakte tun, ist für die TA-Funktion egal. Deshalb kommt es sehr selten vor, dass Kontaktprobleme in der Tastatur die TA-Funktion stören.

Bei Radiobetrieb ist das anders. Dann ist bei den Kontakten, die Betriebsspannungen und Schwingkreise im Empfangsteil schalten, ein niedriger Kontaktwiderstand wichtig.

Du könntest mit dem Ohmmeter die Kontaktgabe der einzelnen Kontakte in der Tastatur prüfen, dann weißt Du, ob sie korrekt schalten oder nicht. Dazu brauchst Du die Verbindungen zu diesen Kontakten nicht einmal unterbrechen, außer bei zwei Kontakten der MW-Taste, zu denen Spulen parallel liegen. Aber für die UKW-Funktion sind diese unwichtig.

Was für ein Reinigungsmittel hast Du verwendet? Hoffentlich eines, das rückstandsfrei verdunstet. Denn bei den mehrfachen Reinigungsversuchen ist sicher einiges davon in die Tastatur gelangt. Manche Mittel machen Pertinaxteile leitend, was natürlich zu Störungen führt.

Lutz
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Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von Christoph2 »

röhrenradiofreak hat geschrieben:Du könntest mit dem Ohmmeter die Kontaktgabe der einzelnen Kontakte in der Tastatur prüfen, dann weißt Du, ob sie korrekt schalten oder nicht.
Das versuche ich... wenn ich sie finde... :lol:
Was für ein Reinigungsmittel hast Du verwendet?
Für Kontakte ausschliesslich OszillinT6. Das ganze Kontaktchemie - Zeug hat mir den Eingangswahlschalter meiner Hifi-Vorstufe versaut.

So wie es aussieht, hilft nur noch das Radio komplett auseinander nehmen, um an die Kontakte zu kommen.
Das krieg' ich doch nie mehr zusammen! :roll: [/panikmodus]
Viele Grüße
Christoph
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Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von fritz52 »

@.....Für Kontakte ausschliesslich OszillinT6. Das ganze Kontaktchemie - Zeug hat mir den Eingangswahlschalter meiner Hifi-Vorstufe versaut.

Ich arbeite fast täglich mit diesem Spray, das aber was du schriebst, ist mir noch nie passiert, eher im Gegenteil, denn ca. 90 % aller damit benetzten Kontakte, funktioniert danach wieder für lange Zeit.
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:
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Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von röhrenradiofreak »

Deshalb habe ich vorgeschlagen, die Kontakte zu messen. Dann weiß man, ob sie in Ordnung sind, sucht den Fehler nicht an einer falschen Stelle und baut nicht unnötig die Tastatur aus, wenn es nicht daran liegt.

An die Kontakte kommt man von der Chassis-Unterseite zum Messen dran, ohne andere Bauteile auszubauen. Und anhand der Skizze, die sich unten links im Schaltplan (https://elektrotanya.com/telefunken_jub ... nload.html) befindet, sollte es auch kein größeres Problem sein, die einzelnen Kontakte zu identifizieren.

Lutz