Christoph2 hat geschrieben:Der Trafo lief im Leerlauf die ganze Nacht, weil ich vergessen habe, ihn auszuschalten. Trotzdem blieb er nur Handwarm.
Also alles wieder dran und ohne Röhren einschalten. Die Lampe ging kaum merklich an und sofort wieder aus.
Hallo Christoph,
das sieht doch schon mal sehr gut aus!
Christoph2 hat geschrieben:Dann ging es ans Messen, dabei fiel eins sofort auf: an beiden Siebelkos, allen Anoden und Pin 1 und 7 der ECH81 liegen "pauschal" 285-290V an.
Das ist korrekt so ohne gesteckte Röhren, ohne Strom kann es auch keinen Spannungsabfall geben und die Anodenspannung läuft auf den maximal möglichen Wert hoch. Die richtigen Betriebsspannungswerte stellen sich erst bei passendem Stromfluß ein.
Christoph2 hat geschrieben:Auch die Messung der Heizspannung war schon sehr abenteuerlich, so daß ich dachte, das Messgerät spinnt. Aber: direkt am Trafo gemessen gab es eine klare Ansage: 7,2V AC. Nur bei Messungen an den Röhrensockeln gab es wilde Werte. Habe alles mögliche versucht: Pin 4 gegen Masse, 5 gegen Masse, 4 gegen 5, es gab entweder ein wildes Durcheinander am Messgerät oder gar nichts (0V)
Irgendwie scheinst Du bei allen Deinen Messungen Kontaktprobleme zu haben. Hast Du schon die Prüfspitzen und Meßleitungen überprüft, ob die in Ordnung sind? Daß das Meßgerät einwandfrei funktioniert, davon gehe ich jetzt mal aus.
Auch für die Heizspannung gilt das selbe wie für die Anodenspannung, im Leerlauf muß sie höher sein. Erst wenn alle Röhren gesteckt und die Skalenlampe eingeschraubt sind, wird sich aufgrund des Stromflusses die zugehörige Spannung einstellen. Der Grund für dieses Verhalten liegt im Innenwiderstand des Trafos, bei der Anodenspannung kommt zusätzlich noch der Innenwiderstand des Gleichrichters dazu.
Christoph2 hat geschrieben:Lange habe ich gebraucht, bis ich dem Phänomen auf die Spur kam. An allen Röhrensockeln kann ich die Heizspannung messen.... mit einem Messpin!
Mit dem einen messe ich überall 6,6 - 6,7V AC, mit dem anderen knapp 4V AC.
Mit einer Meßleitung brauchst Du garnicht messen. Jedes Meßgerät braucht für eine korrekte Messung zwei Anschlüsse, sonst wird einfach irgendwas angezeigt. Daher noch einmal meine Frage nach den Prüfspitzen und Meßleitungen? Oder ist an dem Radio alles so versifft und korrodiert, daß einfach kein brauchbarer Kontakt zustande kommt?
Christoph2 hat geschrieben:Meine laienhafte Vermutung: es liegt "irgendwas" an Masse, was dort nicht hingehört. Also spasseshalber noch die Kathodenspannung der EL84 gemessen: 0V.
Hast Du die Kathodenspannung der EL84 ohne eingesteckte Röhre gemessen? Die Kathode liegt doch an Masse, die Spannung muß in diesem Fall ja 0V betragen. Die 7,4V aus dem Schaltplan werden sich erst einstellen, wenn Strom durch die EL84 fließt. Fließt mehr Strom, wird die Spannung höher sein, fließt weniger Strom, wird auch der Spannungsabfall über den Kathodenwiderstand geringer sein. Aber ohne Strom fallen da genau 0V ab.
Übrigens liegt laut Schaltplan auch ein Anschluß der Heizspannung auf Masse, wie schon geschrieben.