Der Anfang

Grundlagenwissen für Anfänger und Fortgeschrittene. Alles was man über alte Radios wissen sollte und kann.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios, Gute und böse Kondensatoren
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Chris1003
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Re: Der Anfang

Beitrag von Chris1003 »

Lieber Fritz!
Bei den roten Pfeilen sind C´s, sind das die geschirmten C´s
Ist damit ein geschirmter C gemeint?

Bild
fritz52
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Re: Der Anfang

Beitrag von fritz52 »

....geschirmt ja, aber es ist auch ein zweiter C mit 35-65 pF/ min. 400 V angelötet, der dann mit der Masse verbunden ist.
Bei den C's im unteren Bild sind dann beide mit Masse verbunden
Probiere es ohne Abschirmung und halte die Anschlüsse kurz, oft kommt dann kein zusätzliches Brummen ins Spiel.
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fritz


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Chris1003
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Re: Der Anfang

Beitrag von Chris1003 »

Lieber Fritz, das heißt wenn 2 Kondensatoren in einem Gehäuse drinnen sind dann steht das oben mit 50nf + 30nf z.B.
Steht nur ein Wert drauf und hat er drei Anschlüsse ist es ein geschirmter C- - richtig?

Die Umrandung im Schaltbild heißt also nicht, dass es ein Doppelkondensator ist?
fritz52
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Re: Der Anfang

Beitrag von fritz52 »

Moin Chris,
richtig, eine Umrandung eines oder zweier Kondensatoren bedeutet immer ein Abschirmung, die dann an Masse zu löten ist. So wie es dann im SP auch abgedruckt ist. Doppelkondensatoren aber sind nicht die Regel in Standard Schaltungen unserer Röhrenradios.
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Re: Der Anfang

Beitrag von Chris1003 »

Kann mir jemand m Schaltplan einzeichnen welche C´s Ihr in jedem Fall tauschen würdet?
Danke
Christoph

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ELEK
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Re: Der Anfang

Beitrag von ELEK »

Nabend,

auf jeden Fall die 4,7nF am Netzeingang (hier nur ausdrücklich als "X-Kondensatoren" gekennzeichnete einbauen ! gibts günstig..), sowie die mit 22nF an den Steuergittern EL84 (Pflicht!) und E(AB)C80 (nicht ganz so kritisch, weil der "nur" die Gittervorspannung der Triode beeinflußt, das verschiebt aber den Arbeitspunkt ggf in Richtung Zerre, viel passieren kann durch den Anodenwiderstand nicht).
Der 22n am g1 der EM84 macht zwar kein Aua, trotzdem tauschen für gute Funktion, auch der vor dem Klangregelnetzwerk, wobei dort keine hohe Gleichspannung ist, also nicht ganz so kritisch.

Die anderen mit 0,1µF und sonstige im Bereich über 1nF würde ich aber auch noch tauschen, wenn es Papierkondensatoren sind, ganz so kritisch sind die aber nicht, machen aber ggf. schlechtere Performance.
Der 0,1µF in der Anodenspannungszuführung der E(AB)C80 könnte die Anodenspannung runterziehen.
Sind bestimmte Kondensatoren im nF-Bereich Keramikkondensatoren, dürfen die auf jeden Fall "grundsätzlich" bleiben.
Die Abblockkondensatoren im Heizkreis könnte man lassen, ggef anstandshalber tauschen... die sind aber öfters in Keramik also unkritisch (Begründung für "lassen" bei Papier-C: geringe Wechselspannung, Problemkondensatoren neigen selten zum Totaldurchschlag, Kapaz-Anstieg stört hier nicht)

Gruß Ingo
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Re: Der Anfang

Beitrag von Chris1003 »

ELEK hat geschrieben:Nabend,

auf jeden Fall die 4,7nF am Netzeingang (hier nur ausdrücklich als "X-Kondensatoren" gekennzeichnete einbauen ! gibts günstig..), sowie die mit 22nF an den Steuergittern EL84 (Pflicht!) und E(AB)C80 (nicht ganz so kritisch, weil der "nur" die Gittervorspannung der Triode beeinflußt, das verschiebt aber den Arbeitspunkt ggf in Richtung Zerre, viel passieren kann durch den Anodenwiderstand nicht).
Der 22n am g1 der EM84 macht zwar kein Aua, trotzdem tauschen für gute Funktion, auch der vor dem Klangregelnetzwerk, wobei dort keine hohe Gleichspannung ist, also nicht ganz so kritisch.

Die anderen mit 0,1µF und sonstige im Bereich über 1nF würde ich aber auch noch tauschen, wenn es Papierkondensatoren sind, ganz so kritisch sind die aber nicht, machen aber ggf. schlechtere Performance.
Der 0,1µF in der Anodenspannungszuführung der E(AB)C80 könnte die Anodenspannung runterziehen.
Sind bestimmte Kondensatoren im nF-Bereich Keramikkondensatoren, dürfen die auf jeden Fall "grundsätzlich" bleiben.
Die Abblockkondensatoren im Heizkreis könnte man lassen, ggef anstandshalber tauschen... die sind aber öfters in Keramik also unkritisch (Begründung für "lassen" bei Papier-C: geringe Wechselspannung, Problemkondensatoren neigen selten zum Totaldurchschlag, Kapaz-Anstieg stört hier nicht)

Gruß Ingo
Danke Ingo!!
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Re: Der Anfang

Beitrag von Chris1003 »

Ich habe nun mal die C´s am Netzeingang getauscht einer war für 220V einer für 110 Volt, getauscht habe ich auch die Elkos mit 50uF, waren drei Stück im Alukondensator drinnen, sind also getauscht!
Das Problem, dass ich nun habe ich, der Radio spielt zwar aber die Lautstärke lässt sich nicht regeln, auch wenn das Poti ganz abgedreht ist, spielt er noch immer in Zimmerlautstärke!

Was meint ihr, Röhre EACB80 und EL84 habe ich getauscht, macht keinen Unterschied!

Grüße
Christoph

den 22nF am Steuergitter muss ich och tauschen, kann es das sein?
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Re: Der Anfang

Beitrag von fritz52 »

.....klemme mal ein Ohmmeter zwischen dem Poti Schleifer und Masse, drehe dann am Regler und schaue, ob der Widerstand sich von 1,3M bis ca. 150 Ohm herunter regeln lässt. Falls nicht, schaue dann nach dem Fußpunkt Widerstand, der hier bei 150 Ohm liegt, ob der unterbrochen ist.
Zuletzt geändert von fritz52 am Di Jan 30, 2024 11:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Anfang

Beitrag von Chris1003 »

Sorry, ich habe den 22nF am Poti nun getauscht, jetzt neu versucht...das Poti funktioniert, ich kann die Lautstärke regeln nur nicht ganz leise drehen, es bleibt immer eine gewisse Lautstärke vorhanden da...
Der 22nF am Gitter ist ein Keramischer, soll ich den auch tauschen - siehe Foto


Bild

Bild
Zuletzt geändert von Chris1003 am Di Jan 30, 2024 11:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Anfang

Beitrag von fritz52 »

.....deshalb bitte messen wie bereits beschrieben
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Re: Der Anfang

Beitrag von Chris1003 »

ich messe!
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Re: Der Anfang

Beitrag von ELEK »

Hallo,

wie man sieht, ist da ein Widerstand zwischen Fußpunkt des Potis und Masse.

(Wenn zwischen Schleifer und Fußpunkt des Potis bei Linksanschlag Null Ohm gemessen werden, ist das Poti in dem diskutierten Punkt in Ordnung... ist ein häufiger Fehler gerade bei hochohmigen Potis).

Beanstandung ist die "Rest-Lautstärke" bei Linksanschlag, das haben durchaus so einige Radios.
Das Problem ist nun, man könnte den Fußpunktwiderstand verkleinern um den Fußpunkt weiter an Masse zu ziehen, dann dürfte es leiser werden bei Linksanschlag... Allerdings ändert man dann auch die Gegenkopplung und ggf. verändert sich dadurch am Klang etwas und bei größerer Lautstärke kann es verzerren... Auch der Einstellbereich der Zimmerlautstärke kann sich verändern. kann aber ev. auch toleriert werden.

Was ich auf jeden Fall in dem Zusammenhang machen würde: Alle alten Papierkondensatoren in dem Gegenkopplungsnetzwerk zwischen Übertrager und Poti-Fußpunkt tauschen und nochwas: Diese Art Widerstände neigt zum Hochohmigwerden! Ich hatte schon Geräte, wo alle dieser WIderstände zwischen Faktor 1,6...3 hochohmiger werden! Heißt: Eventuell ist dort die Ursache für die zu laute "Mindestlautstärke" zu suchen: Alle Widerstände messen, zumindest stichprobenhaft, wenn viele werthaltig sind, trotzdem die im GK-Netzwerk messen...

Ansonsten versuchsweise Fußpunktwiderstand halbieren, viell. kann man mit dem Ergebnis leben.

Gruß Ingo
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Re: Der Anfang

Beitrag von Chris1003 »

zwischen 350 Ohm und 434k Ohm lässt sich das Poti regeln, gemessen vom Schleifer zu Masse
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Re: Der Anfang

Beitrag von fritz52 »

.....umso niedriger dieser Wert ist, um so leiser muss es bei Linksanschlag werden
Ich sehe, das lt. SP mit dem Druck aus die Taste Lokal/Fern lässt sich am Fußpunkt des Potis dann noch einmal 150 Ohm parallel schalten, was den Gesamtwiderstand weiterhin verkleinert.
Prüfe das mal........
M. f. G.
fritz


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