SABA Freudenstadt 7

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

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Elko
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SABA Freudenstadt 7

Beitrag von Elko »

Hallo Röhrenfreunde!

Ich habe eine Frage an die Spezialisten zu einem Entstörkondensator an der EABC 80.
Ich kann mich an einen Beitrag erinnern, in dem es um diesen Entstörkondensator gegangen ist - find ihn jedoch leider nicht mehr.
Mir erscheint dieser Entstörkondensator (C60) mit 250 pF etwas gering. Was ist hier die optimale Kapazität? ich glaube, ich kann mich an 0,047 µF erinnern, bin mir aber nicht mehr sicher.
saba_freudenstadt_7.pdf_1.png
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Giuseppe
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Re: SABA Freudenstadt 7

Beitrag von Giuseppe »

Hallo Martin,
Wenn du an dieser Stelle 47nF einbaust, wird nicht mehr viel zu hören sein.
Du meinst vermutlich den Kondensator vor dem Anodenwiderstand. Der müsste an Punkt "+4" sein.
Viele Grüße,
Frank
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Re: SABA Freudenstadt 7

Beitrag von fritz52 »

.,.mbMn,,,, sind die pf Kapazität schon iO und sicherlich kein Entstör Kondensator........Hoffe aber, dass unsere Fach Kollegen sich dazu äußern, wofür ich schon mal dankbar bin.
Zuletzt geändert von fritz52 am Sa Jun 15, 2024 6:22, insgesamt 1-mal geändert.
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:
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Elko
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Re: SABA Freudenstadt 7

Beitrag von Elko »

Hallo Frank: Der Kondensator,den Du meinst, dass wäre C 78 und der hat 0,1 µF.

Hallo Frank und Fritz: Ich habe noch im Hinterkopf, dass der C, den ich rot eingekreist habe, die Brummspannung filtert und nicht groß genug sein kann.
Aber wie gesagt------bin mir nicht mehr sicher und lass es so, wies im Schaltplan steht :lol:

Danke Euch für Eure Wortmeldung.
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Re: SABA Freudenstadt 7

Beitrag von glaubnix »

Hallo Martin,
wie Frank bereits 'sagte' wird bei C60=25nF an der Anode der EABC80 nur noch ein dumpfes Bass-Gedröhn aus dem Lautsprecher ertönen. Und das, was du als Entstörkondensator definierst ist eher ein Siebkondensator für +4 in der Spannungsversorgungskette. Wenn du diesen C78 durch einen größeren Wert z.B. 1µF...4,7µF ersetzt erhöhst du den Siebfaktor der NF-Vorstufen-Röhre. Dies kann unter günstigen Bedingungen zu einer Verringerung des Restbrummens führen. Zum allgemeinen Verständnis ein SB-Ausschnitt unter 'mittiger' Einfügung des entsprechenden Teils der Siebung.
Freudebstadt7-NF.jpg
Theoretische Betrachtung: C60 (250pF) bildet zusammen mit den ihn belastenden, parallel geschalteten Widerständen: ri (Triode ca. 50k)//Ra (220k)//Höhensteller (Mittelposition 250k)//R40+R43=1,1Meg (Basspoti voll aufgedreht), einen Hochpass von ca. 18,7kHz. Womit sich eine obere Grenzfrequenz der Triodenstufe von grob 18kHz einstellt. - Bei C60=25nF läge diese bei ca. 187Hz.
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...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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Elko
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Re: SABA Freudenstadt 7

Beitrag von Elko »

Vielen Dank Peter, für Deine umfassende Erklärung.

Dann werde ich wohl den SABA-Ingenieuren mal nicht ins Handwerk pfuschen und die Werte so lassen, wie sie im Schaltplan stehen.
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Martin
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Elko
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Re: SABA Freudenstadt 7

Beitrag von Elko »

Hab den Forumsbeitrag nach langem suchen gefunden.

Beitrag: Nordmende Traviata 57-3D, heftiges NF - Schwingen vom 17.12.2023 durch Moritz 448

Hatte die Ausführungen von Peter (HF 500) noch im Hinterkopf, aber leider den C 81 mit dem C 82 verwechselt.

Werden den guten Rat von Peter (HF500) auch bei meinem Freudenstadt 7 befolgen und C 78 (0,1 µF) entsprechend abändern.
Wie Beckenbauer schon sagte: "Schau ma mal" :D
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Re: SABA Freudenstadt 7

Beitrag von hf500 »

Moin,
mit C78 auf 0,47µ wird der Siebfaktor dieses Siebgliedes auf jeden Fall deutlich verbessert. Noch mehr schadet nicht (es ist der einzige Kondensator im Geraet, den man "beliebig" vergroessern kann), aber es wird schnell sinnlos. (*)
Der kleine Kondensator an der Anode der NF-Triode soll in erster Linie HF-Reste auf der NF ableiten.

73
Peter

(*) C77 im Netzteil koennte hier auch noch ein Kandidat sein. Er siebt die Schirmgitterspannung der Endroehre (und haelt es frei von NF-Spannung durch den Schirmgitterstrom bei Aussteuerung) und die sollte auch brummfrei sein. Auch das Schirmgitter kann die Roehre steuern. Von der Brummfreiheit der Schirmgitterspannung ist die Endstufe abhaengig. Serienmaessig sind es hier 15µF, ein moderner Kondensator mit 47µ/400V ist kaum groesser in den Abmessungen.
Ergibt an dieser Stelle eine Verdreifachung des Siebfaktors, zusammen mit der Verfuenffachung durch C78 ergibt das eine Verfuenfzehnfachung fuer die NF-Triode.
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Elko
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Re: SABA Freudenstadt 7

Beitrag von Elko »

Das ist C60.
Wohlgemerkt Original - das Chassis war noch unberührt. Wie sooft im Leben passen Plan und Wirklichkeit nicht immer zusammen.
P6200090.JPG
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Re: SABA Freudenstadt 7

Beitrag von holger66 »

Das ist ein WIMA Durolit, diese Serie gab es meines Wissens 1956 noch gar nicht. Außerdem ist er mit 1000pF zu groß.

Der wurde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schon früher einmal getauscht.

H.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
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Elko
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Re: SABA Freudenstadt 7

Beitrag von Elko »

"Habe fertig" - sagte Trapattoni einmal.

Dem guten Rat von Peter folgend habe ich die Siebkette erstens komplett neu gemacht und auch die Kapazitäten von C 77 und C78 erhöht.
C60 habe ich nicht verändert, sondern dem Schaltplan entsprechend gelassen.
Dass ALLE Teerbomben und ein WIMA-Bonbon rausgeflogen sind - ist selbstverständlich.
Der alte Siemens u. Halske Becher - auch Bj. 1956 - ist jetzt nur noch Deko.
saba_freudenstadt_7.pdf_1.png
Dieser schöne freie Platz hat förmlich nach Drunterbau-Elkos` geschrien.
P6280101.JPG
Jetzt läuft er wieder, der gute Freudenstadt 7 - und wie. Danke für den Tipp Peter.

Nur das FM-Skalenseil hat sich mit einem satten Knack verabschiedet - kriegen wir, denk ich, auch noch hin. :D
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Re: SABA Freudenstadt 7

Beitrag von Elko »

Und so schaut er aus, der schöne Freudenstadt 7
(Und die fehlende SABA-Kappe kriegt er natürlich auch noch :D

Bild
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Re: SABA Freudenstadt 7

Beitrag von holger66 »

Der sieht ja mal sehr gut aus. Gottlob nicht so dunkel gebeizt wie bei dieser Firma sonst oft zu sehen ist.

H.
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Elko
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Re: SABA Freudenstadt 7

Beitrag von Elko »

Hallo Holger!
Ja, er gefällt mir auch sehr gut. Den leicht rissigen Lack habe ich auf den Rat meines Enkels hin (Schreiner) mit RENOWELL Möbelregenerator behandelt. Die kleinen Risse haben sich fast geschlossen.

Ach ja: Einen Röhrenfehler hatte er noch - an der Endröhre stieg nach 1-2 Minuten Betrieb an Pin 2 (Gitter) die Spannung von anfänglich 0,05 Volt auf 7-8 Volt. Parallel stieg an Pin 3 (Kathode) die Spannung von anfänglich 6,8 Volt auf 13-14 Volt. Dann Abbruch, dem AÜ zuliebe. Eine neue VALVO-EL 84 brachte Abhilfe - jetzt passt es.
Beide EC92 sind noch völlig ok. Das Radio hat eine Ratiospannung von sehr schönen -27 Volt z.B. bei BR Klassik.

Und so schaut er innen aus.
Bild
Bild

Und so die berühmte SABA Kupplung. die war verharzt und das Skalenseil hat sich mit einem satten "Peng" an der kleinen Messingrolle verabschiedet - hama neu gemacht :D
Bild
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Re: SABA Freudenstadt 7

Beitrag von holger66 »

War die alte EL von Telefunken ? Die machen das unheimlich gerne mit der thermischen Gitteremission....

H.
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