Wobbeln mit AS5F

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daveman03
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Wobbeln mit AS5F

Beitrag von daveman03 »

Hallo guten Tag,

Ich habe hier mal ein paar Fragen zum Wobbeln.
Eventuell gibt es ja vielleicht jemand der sogar eine Anleitung zum Wobbeln speziell mit dem AS5 hat.

In diesem Segment bin ich noch sehr unerfahren, auch bei der Einstellung des AS5F, das Oszi. ist ein analoges Hameg HM 307


Ich habe ein Grundig 5080 der spielt soweit ganz gut und einen statischen Abgleich habe ich noch nicht gemacht. Ich wollte einfach mal die Durchlasskurve, eventuell Ratiokurve ansehen und Erfahrungen sammeln im wobbeln.

Ich habe die Anleitung von Jogis Röhrenbude und auch schon div. andere gelesen

Eingespeist habe ich das Signal vom AS5F am Gitter der ECH 81
( die ECC85 davor abgezogen ) und abgenommen mit 10:1 Tastkopf am Ratioelko
(Elko abgelötet )

Wobbelung mit Sägezahn Wobbelfrequenz etwas weniger wie 35 HZ ,
Hub etwas weniger als 50% am AS5F

Die Kurve am analogen Oszi. sieht ja schon ganz annehmbar aus
( nach unten gerichtet, da das Oszi. keine Invers Umschaltung hat )

die Form verändert sich wenn ich Wobbelfrequenz bzw. Hub ändere

Meine Frage dazu:
Aber warum sind die Frequenzmarken so unterschiedlich gesetzt wie am Bild
eingestellt ist Maker 1 mit 10.6 MHZ und Maker 2 mit 10,8 MHZ

Das verstehe ich hier nicht so ganz


Den gleichen Messaufbau und gleiche Einstellungen am AS5F habe ich dann mal mit meinem neueren Digital Oszi. Rigol DS 1202Z-E versucht darzustellen

wenn ich den auf X-Y Mode schalte kommt eigentlich gar kein brauchbares Bild
lediglich die Durchlasskurve schlecht dargestellt aber Maker sind da keine zu sehen. Ist der Digitale Oszi. da eventuell nicht geeignet dafür ??

oder mache und messe ich hier nur Mist
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hf500
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Re: Wobbeln mit AS5F

Beitrag von hf500 »

Moin,
ach, ist das schon lange her, dass ich mit meinem AS5 gewobbelt habe ... ;-)

Die beiden Frequenzmarken:
Sie sind eine Hilfe, damit man sieht, was man da macht. Der AS5F hat zwei Markengeber, der AS5 nur einen.
Mit zwei Markengebern kann man sich die Bandbreite der Durchlasskurve markieren, bei 10,6 und 10,8 MHz kann man die 200 kHz breite Kurve zwischen die Marker legen.
Bei einem Marker stellt man auf 10,7MHz, dann kann man sich wenigstens die Mitte der Kurve markieren und muss die Bandbreite durch Verschieben der Marke ermitteln.

Die Darstellung am Digiscope: Dass das oft nicht "schoen" aussieht, liegt an der Art, wie die Darstellung gewonnen wird. Die A/D-Wandlung hat in einigen Anwendungsbereichen Schwaechen. Das kann man sicher minimieren, wenn man genuegend Geld draufwirft ... ;-)
Daher bevorzuge ich fuer solche "Standardaufgaben" ein herkoemmliches analoges Oszilloskop. Keine "digitalen Schmutzeffekte" ...

73
Peter
daveman03
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Re: Wobbeln mit AS5F

Beitrag von daveman03 »

Hallo,
ja das ist richtig, ich frage mich nur warum die 2. Marke weiter oben sitzt
ich habe ja 10,6 und 10,8 MHZ eingestellt, da sollten die beiden Marken ja doch symetrisch, also auf gleicher höhe sitzen
am Bildschirm

( bzw. bei Invertiert dann weiter unten symetrisch )
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makersting
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Re: Wobbeln mit AS5F

Beitrag von makersting »

Die Marken sind ungleich hoch, weil der Durchlass der ZF-Filter etwas neben 10,7MHz liegt. Die ZF-Filter sind also dementsprechend einzustellen.
edi
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Re: Wobbeln mit AS5F

Beitrag von edi »

daveman03 hat geschrieben: Di Jun 17, 2025 19:26 Wobbelung mit Sägezahn Wobbelfrequenz etwas weniger wie 35 HZ ,
Hub etwas weniger als 50% am AS5F
daveman03 hat geschrieben: Di Jun 17, 2025 19:26 die Form verändert sich wenn ich Wobbelfrequenz bzw. Hub ändere

Der Frequenzhub von der unteren Frequenz Fu zur oberen Frequenz Fo sollte so niedrig wie möglich sein.
Ebenfalls die Wobbelfrequenz, auch wenn das Bild flackert.

Faustregel: Wenn die Kurvenform sich beim Erhöhen des Hubes/ der Wobbelfrequenz verändert, ist die Erhöhung zu beenden.

Grund: Der Prüfling muß sich "einschwingen" können, bei passiven Teilen (Schwingkreisen, Filtern) ist dies nicht erheblich, bei Verstärkerzügen schon.
Eine veränderte Kurvenform ist eine unzulässige Verfälschung.

Siehe auch hier

Der Handbuch- Ausschnitt ist von einem Uralt- Wobbler, die Grundlagen sind aber die gleichen.

Der Hub ist ja ok, wenn die Verringerung von Wobbler- Ausgangsspannung und Wobbelfrequenz nichts ändert, ist es nicht der Wobbler, sondern der Abgleich des gewobbelten Gerätes.
Das ist aber kein Grund, am Gerät zu kurbeln !
Daß die Mittenfrequenz genau 10,7 MHz sein muß, ist nicht in Stein gemeißelt.

.
065-Anwendungsbeispiele_tr_kl_Ausschnitt.jpg
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Zuletzt geändert von edi am Fr Jun 20, 2025 16:32, insgesamt 1-mal geändert.
daveman03
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Re: Wobbeln mit AS5F

Beitrag von daveman03 »

Ja Danke für die Infos, werde das vorerst so lassen das Gerät spielt ja gut,

nicht das ich da noch was verhaue, eventuell könnte ich den statischen Abgleich mal durch kontrollieren, ohne zu kurbeln
edi
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Re: Wobbeln mit AS5F

Beitrag von edi »

daveman03 hat geschrieben: Fr Jun 20, 2025 14:02Ja Danke für die Infos, werde das vorerst so lassen das Gerät spielt ja gut,
Genau. "Never change a running system".
daveman03 hat geschrieben: Fr Jun 20, 2025 14:02nicht das ich da noch was verhaue, eventuell könnte ich den statischen Abgleich mal durch kontrollieren, ohne zu kurbeln
Ohne Verstellen geht das nicht- es sei denn, es läge ein Pegelplan sämtlicher Stufen vor.
Mit gutem Meßequipment kann man die Empfindlichkeit messen- wenn man die genauen Werte hat.
Pegelpläne hat man bei Röhrengeräten nur bei kommerziellen Geräten, Empfindlichkeitswerte selten.

Ohne Not... also lassen.
daveman03
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Re: Wobbeln mit AS5F

Beitrag von daveman03 »

Hallo, nochmal zu den beiden Frequenzmarken bei 10,6 und 10,8 MHZ
das verstehe ich noch nicht so richtig
müssten die nicht auf gleicher Höhe am Bildschirm erscheinen, da die Amplitude vom Messender dafür doch gleich groß ist
lediglich die Frequenz ist 200 KHZ auseinander, das ist doch unabhängig von der Durchlasskurven Darstellung oder ...

ich kann die Maker ja auch rausdrehen und die Durchlasskurve bleibt
edi
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Re: Wobbeln mit AS5F

Beitrag von edi »

Allein die Durchlaßkurve bestimmt die vertikale Position der Marken !

Ohne Durchlaßkurve schlagen die Marken auf der Nullinie auf.
Je nach Mittenfrequenz und Form der Durchlaßkurve kann jede Marke jede Position zwischen Null und Durchlaßkurven- Spitzenwert einnehmen.
Markengeneratoren mit festen Markenschritten ("Markenspektrum"), z. B. alle 100 kHz oder alle 1 MHz erzeugen -entsprechend hoher Frequenzhub vorausgesetzt, einen "Lattenzaun" an Marken, die alle auf der Durchlaßkurve sitzen, wie die Hühner auf der Stange.

Die Amplitude des Wobbelgenerators bestimmt die Höhe der Durchlaßkurve, egal, wo die Marken sind.

Die Amplitude des Markengenerators (wenn stellbar) bestimmt die Größe (Höhe) der Marken selbst, egal, wo die sind.
Dreht man diese herunter, werden die Marken immer kleiner, aber ihre Postion bleibt.

Verstellen Sie die Mittenfrequenz des Wobbelgenerators, dann wird sich die Durchlaßkurve verschieben, und dann werden sich auch die Positionen beider Marken verändern.
Wenn die auf gleicher Höhe sind, ist die Mitte davon... die Mittenfrequenz. Eben nicht genau 10,7, das ist aber kein Problem.
Stellen Sie die Amplitude so auf dem Oszi- Schirm ein, daß beide Marken bei 0,7 des "Daches" der Durchlaßkurve parken.
Ermitteln Sie die beiden Markenfrequenzen.
Die Differenz ist die HF- Bandbreite.

Im Bild zu sehen:
Beispiel die Messung eines Rückkopplungs- Audion- Empfängers "über alles", die Gesamt- Durchlaßkurve in Kurzwellenbereich wird dargestellt, hier im Teilbereich von etwa 6- 8 MHz, die Rückkopplung auf Minimum. Dazu sind 2 Hilfsmarken gesetzt, um die obere und untere Frequenz für die Bandbreitenbestimmung zu ermitteln, und zwar bei Gesamtausgangsspannung mal 0,7.
(Die obere Linie bei 0,7 U^ nebst Frequenzmarke wird durch den zweiten Strahl erstellt)
Die Frequenzmarken sind 7013 KHz und 7030 KHz, die Bandbreite also 17 KHz.
Hohe Bandbreite ist für Audionempfänger/ Rückkopplungsempfänger mit nicht angezogener Rückkopplung normal.mein Wobbler hat nur 1 Marke, die bezieht er über einen Fremd- HF- Generator mit angeschlöossenem Zähler, an dem kann ich die Markenfrequenz sehr genau ablesen.
Weiteres auf dieser Seite.
Bandbreite_li_700.jpg
Bandbreite_re_700.jpg
DSCI4592_Filter_10700_Resonanzkurve_700.jpg
Markenspektrum, alle 1 MHz eine Marke
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Re: Wobbeln mit AS5F

Beitrag von daveman03 »

Ah ok. jetzt wird einiges klarer

man muss sich damit beschäftigen und erst mal üben und probieren, bevor man da dann irgendwann anfängt und an den Filtern rumdreht

Danke
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nflanders
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Re: Wobbeln mit AS5F

Beitrag von nflanders »

Die vertikale Position der beiden Marker hängt vom Pegel an dieser Frequenz ab. Der Wobbler addiert nur an dieser Frequenz einen Lichtmarker auf den aktuellen Pegel. Sind die Flanken nicht symmetrisch oder die Mittenfrequenz eben nicht zwischen den Markern, hängen diese auf unterschiedlichen Höhen.
Gruss Nad

„Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht. Vergessen Sie bitte nicht, die Antenne zu erden!"

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möge die Emission mit Dir sein...

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Re: Wobbeln mit AS5F

Beitrag von makersting »

Wenn du schon so etwas Schönes wie einen AS5F hast, dann darf man ihn auch gerne zum Einstellen der Durchlasskurve nutzen. Nur Mut! Anders lernt man es nicht.
Yamanote
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Re: Wobbeln mit AS5F

Beitrag von Yamanote »

Hallo,

zumindest das Betrachten von Filterkurven und S-Kurve ist ja ohne große Eingriffe ins Radio möglich, lediglich der Ratioelko muß dafür einseitig abgelötet werden. Als Richtwert für die Wobbelfrequenz kann man erstmal 5Hz nehmen.

Nachdem ein ZF-Abgleich nicht ohne Risiko ist (schnell ist ein Ferritkern gebrochen oder Spulendrähte abgerissen), würde ich da ohne triftigen Grund - sprich schlechte Empfangsleistung - die Finger davon lassen.
Viele Grüße,
Günter
daveman03
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Re: Wobbeln mit AS5F

Beitrag von daveman03 »

Hallo,
Ja das sehe ich auch so, schnell hat man mal was kaputtrepariert wenn es nicht unbedingt nötig gewesen wäre


viele Grüsse
daveman03
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Re: Wobbeln mit AS5F

Beitrag von daveman03 »

Da bei diesem Gerät die Kerne schön zugeklebt sind werde ich da mal nichts verändern

und mal mit einem Schlachtchassis die Sache näher betrachten und machen