frei schwingender Oszillator für Messzwecke
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- Siemens D-Zug
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frei schwingender Oszillator für Messzwecke
Liebes Forum,
etwas zum Nachbauen vorzustellen, hat hier in diesem Forum schon mit dem Beitrag "induktiver HF-Suchkopf für Oszilloskop und Frequenzzähler" Resonanz gefunden. Das hat mich ermutigt, jetzt eine Beschreibung eines frei schwingenden Oszillators für Messzwecke folgen zu lassen, mit der ich die Resonanzfrequenz eines fast beliebigen, ausgelöteten Schwingkreises zwischen 300 kHz und 30 MHz feststellen kann. Der Bereich ist auch gut für die Messungen an Spulen der AM-ZF (ca. 460 kHz), der FM-ZF (10,7 MHz), der Mittel- und der Kurzwelle.
Die Schaltung ist also dafür gedacht, Spule und Kondensator "vorne" anzuschließen, und "hinten" eine hochfrequente Schwingung entnehmen zu können, die zum Beispiel einem Oszilloskop oder einem Frequenzzähler zugeführt werden kann.
Dafür muss ich den Schwingkreis, den ich anschließen will, zwar ausgelötet vorliegen haben, bekomme dann aber eine genaue Frequenzangabe.
Es ist ein Oszillator, den ich so konzipiert habe, dass er die Resonanzfrequenz des Schwingkreises möglichst überhaupt nicht beeinflusst.
Schaltung:
Die beiden Transistoren BF245A und BC558B bilden den zweistufigen Oszillator, der eingangsseitig über 8,2pF und ausgangsseitig ebenfalls über 8,2pF an das Meßobjekt "Schwingkreis" angekoppelt ist. Die entstehede Hochfrequenz wird niederohmig am Emitter des BC558B abgegriffen und mit BC549B verstärkt und vor allen Dingen entkoppelt. Ausgangsseitig stehen 50 bis 100 Milivolt HF-Spannung an.
Damit nicht nur Batteriebetrieb, sondern auch Betrieb mittels Netzgerät möglich ist, wird die Betriebsspannungs-Zuführung durch ein Filter mit 2 x 18µH und 68nF geführt, um den Einfluss von Kapazitäten der spannungszuführenden Leitung gegen Erde oder Einstrahlung der HF in das 230 V-Netz auf die Frequenz dadurch zu verhindern, dass die Zuleitung für HF entkoppelt wird. Bei Batteriebetrieb sind die beiden 18µH Drosseln entbehrlich.
Die Versorgungsspannung kann wegen des 6-Volt-Spannungsreglers 8 bis 16 Volt betragen. Eine Schwankung der Versorgungsspannung innerhalb der genannten Grenzen hat so gut wie keine Auswirkung auf die Frequenz.
Anschluss:
Ein geschirmtes 50-Ohm Anschlusskabel RG58/U oder RG58C/U zum Oszilloskop oder Frequenzzähler sollte so kurz wie möglich ausgelegt werden, beispielsweise 50 cm. Große Längen können sich bei hohen Frequenzen (z.B. 25 MHz) nachteilig auf die Stromkurvenform auswirken,
Betrieb:
Bei bekanntem C kann eine unbekannte Induktivität L über die Messung der Frequenz und Einsetzen der Werte C [Farad] und F [Hertz] in die Schwingkreisformel bestimmt werden, wobei der Einfluss der parasitären Kapazität der Schaltung mit 10 bis 20 pF berücksichtigt werden muss (ca. 13 pF).
L[Henry] = (1 / SQU( 2 * pi * f[Hertz] ) ) / ( C[Farad] + 13E-12 [Farad] )
L und C können in weitem Rahmen frei gewählt werden, und die Schaltung schwingt dennoch sicher an.
Die niedrigste verwendbare Induktivität beträgt etwa 0.8...1µH bei einer Kapazität von 0...20pF.
Die höchste verwendbare Induktivität liegt bei etwa 4mH bei einer Kapazität von 68pF.
Mit 18µH beträgt die höchste verwendbare Kapazität 680...1000pF, sofern es sich um einen gewickelten Styroflex-Kondensator handelt; mit keramischen Kondensatoren (Röhrchen-Typ oder Scheibenkondensator) liegt die maximale Kapazität bei 330...500pF, ebenso bei stirnkontaktierten Folienkondensatoren, wie WIMA FKC.
Es ist empfehlenswert, die Induktivität zunächst ganz ohne externe Kapazität anzuschließen, zu prüfen, ob die Schaltung schwingt, und ggf. danach erst eine mehr oder weniger große externe Kapazität parallelzuschalten.
Wer es genau nimmt, kann bei Messungen an Spulen mit Kern, die bei der Messung zustandekommende Frequenz zu notieren, da die Induktivität bei einer Spule mit Kern je nach Kernmaterial und je nach parasitärer Kapazität zwischen den einzelnen Spulenwindungen von der Frequenz abhängig sein kann, wenn auch nur in geringem Ausmaß. Zwei Messungen mit derselben Induktivität und unterschiedlichen Kreis-Kapazitäten (und folglich
unterschiedlichen Frequenzen) zeigt dies ggf. auf.
Nun wünsche ich viel Erfolg beim Nachbau und würde mich freuen, wenn Fragen offen geblieben sind, diese zu beantworten.
Gruß
Georg
etwas zum Nachbauen vorzustellen, hat hier in diesem Forum schon mit dem Beitrag "induktiver HF-Suchkopf für Oszilloskop und Frequenzzähler" Resonanz gefunden. Das hat mich ermutigt, jetzt eine Beschreibung eines frei schwingenden Oszillators für Messzwecke folgen zu lassen, mit der ich die Resonanzfrequenz eines fast beliebigen, ausgelöteten Schwingkreises zwischen 300 kHz und 30 MHz feststellen kann. Der Bereich ist auch gut für die Messungen an Spulen der AM-ZF (ca. 460 kHz), der FM-ZF (10,7 MHz), der Mittel- und der Kurzwelle.
Die Schaltung ist also dafür gedacht, Spule und Kondensator "vorne" anzuschließen, und "hinten" eine hochfrequente Schwingung entnehmen zu können, die zum Beispiel einem Oszilloskop oder einem Frequenzzähler zugeführt werden kann.
Dafür muss ich den Schwingkreis, den ich anschließen will, zwar ausgelötet vorliegen haben, bekomme dann aber eine genaue Frequenzangabe.
Es ist ein Oszillator, den ich so konzipiert habe, dass er die Resonanzfrequenz des Schwingkreises möglichst überhaupt nicht beeinflusst.
Schaltung:
Die beiden Transistoren BF245A und BC558B bilden den zweistufigen Oszillator, der eingangsseitig über 8,2pF und ausgangsseitig ebenfalls über 8,2pF an das Meßobjekt "Schwingkreis" angekoppelt ist. Die entstehede Hochfrequenz wird niederohmig am Emitter des BC558B abgegriffen und mit BC549B verstärkt und vor allen Dingen entkoppelt. Ausgangsseitig stehen 50 bis 100 Milivolt HF-Spannung an.
Damit nicht nur Batteriebetrieb, sondern auch Betrieb mittels Netzgerät möglich ist, wird die Betriebsspannungs-Zuführung durch ein Filter mit 2 x 18µH und 68nF geführt, um den Einfluss von Kapazitäten der spannungszuführenden Leitung gegen Erde oder Einstrahlung der HF in das 230 V-Netz auf die Frequenz dadurch zu verhindern, dass die Zuleitung für HF entkoppelt wird. Bei Batteriebetrieb sind die beiden 18µH Drosseln entbehrlich.
Die Versorgungsspannung kann wegen des 6-Volt-Spannungsreglers 8 bis 16 Volt betragen. Eine Schwankung der Versorgungsspannung innerhalb der genannten Grenzen hat so gut wie keine Auswirkung auf die Frequenz.
Anschluss:
Ein geschirmtes 50-Ohm Anschlusskabel RG58/U oder RG58C/U zum Oszilloskop oder Frequenzzähler sollte so kurz wie möglich ausgelegt werden, beispielsweise 50 cm. Große Längen können sich bei hohen Frequenzen (z.B. 25 MHz) nachteilig auf die Stromkurvenform auswirken,
Betrieb:
Bei bekanntem C kann eine unbekannte Induktivität L über die Messung der Frequenz und Einsetzen der Werte C [Farad] und F [Hertz] in die Schwingkreisformel bestimmt werden, wobei der Einfluss der parasitären Kapazität der Schaltung mit 10 bis 20 pF berücksichtigt werden muss (ca. 13 pF).
L[Henry] = (1 / SQU( 2 * pi * f[Hertz] ) ) / ( C[Farad] + 13E-12 [Farad] )
L und C können in weitem Rahmen frei gewählt werden, und die Schaltung schwingt dennoch sicher an.
Die niedrigste verwendbare Induktivität beträgt etwa 0.8...1µH bei einer Kapazität von 0...20pF.
Die höchste verwendbare Induktivität liegt bei etwa 4mH bei einer Kapazität von 68pF.
Mit 18µH beträgt die höchste verwendbare Kapazität 680...1000pF, sofern es sich um einen gewickelten Styroflex-Kondensator handelt; mit keramischen Kondensatoren (Röhrchen-Typ oder Scheibenkondensator) liegt die maximale Kapazität bei 330...500pF, ebenso bei stirnkontaktierten Folienkondensatoren, wie WIMA FKC.
Es ist empfehlenswert, die Induktivität zunächst ganz ohne externe Kapazität anzuschließen, zu prüfen, ob die Schaltung schwingt, und ggf. danach erst eine mehr oder weniger große externe Kapazität parallelzuschalten.
Wer es genau nimmt, kann bei Messungen an Spulen mit Kern, die bei der Messung zustandekommende Frequenz zu notieren, da die Induktivität bei einer Spule mit Kern je nach Kernmaterial und je nach parasitärer Kapazität zwischen den einzelnen Spulenwindungen von der Frequenz abhängig sein kann, wenn auch nur in geringem Ausmaß. Zwei Messungen mit derselben Induktivität und unterschiedlichen Kreis-Kapazitäten (und folglich
unterschiedlichen Frequenzen) zeigt dies ggf. auf.
Nun wünsche ich viel Erfolg beim Nachbau und würde mich freuen, wenn Fragen offen geblieben sind, diese zu beantworten.
Gruß
Georg
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- Kuba Komet
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Re: frei schwingender Oszillator für Messzwecke
Hallo,
das ist eine gute Sache. Damit kannst Du in alten Kisten, ohne sie in Betrieb zu setzen, die Resonanzkreise überprüfen.
MfG
Munzel
das ist eine gute Sache. Damit kannst Du in alten Kisten, ohne sie in Betrieb zu setzen, die Resonanzkreise überprüfen.

MfG
Munzel
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Re: frei schwingender Oszillator für Messzwecke
@Munzel
Du kennst bestimmt die Philips-ZF-Filter, bei denen die an die Spindel angeklebten Kerne gerne einmal abfallen und die dann völlig verstimmt sind, was man von außen natürlich nicht erkennen kann, und die Demontage dieser Filter ist kniffelig. Das wäre so ein Messobjekt.
Oder wenn ich irgend etwas im HF-Bereich selber baue und mir die nötigen Spulen selber wickele, dann kann ich die Induktivität vor dem Zusammenlöten der Schaltung bestimmen, prüfen, ggf. nachkorrigieren und vermeide so Überraschungen nach dem Zusammenbau.
Die Zeichnung des Schaltbildes habe ich ergänzt und aktualisiert.
N.B.: Der später hinzugefügte R12 kann mit R11 höchstwahrscheinlich problemlos auf 220 Ohm zusammengefasst werden.
Parallelschaltungen von mehreren keramischen C's bzw. keramische C's parallel zu Elkos (C3, C7, C11) sollen die Nachbausicherheit erhöhen aber sind vielleicht bei frischen guten Elkos und ganz kurzer Verdrahtung auch überflüssig.
Hier mein Vorschlag für einen Aufbau auf einer Lochrasterplatine: Und hier das Ganze fertig.
Links der Steckkontakt mit Anschlüssen für die Batterie oder andere Gleichstromquelle 9 Volt, rechts der Stecker für L und C.
Die BNC-Buchse ist zum Anschluss des Kabels zum Oszilloskop oder zum Frequenzzähler. Viel Erfolg beim Nachbau und viel Spaß beim Experimentieren!
Gruß
Georg
Du kennst bestimmt die Philips-ZF-Filter, bei denen die an die Spindel angeklebten Kerne gerne einmal abfallen und die dann völlig verstimmt sind, was man von außen natürlich nicht erkennen kann, und die Demontage dieser Filter ist kniffelig. Das wäre so ein Messobjekt.
Oder wenn ich irgend etwas im HF-Bereich selber baue und mir die nötigen Spulen selber wickele, dann kann ich die Induktivität vor dem Zusammenlöten der Schaltung bestimmen, prüfen, ggf. nachkorrigieren und vermeide so Überraschungen nach dem Zusammenbau.
Die Zeichnung des Schaltbildes habe ich ergänzt und aktualisiert.
N.B.: Der später hinzugefügte R12 kann mit R11 höchstwahrscheinlich problemlos auf 220 Ohm zusammengefasst werden.
Parallelschaltungen von mehreren keramischen C's bzw. keramische C's parallel zu Elkos (C3, C7, C11) sollen die Nachbausicherheit erhöhen aber sind vielleicht bei frischen guten Elkos und ganz kurzer Verdrahtung auch überflüssig.
Hier mein Vorschlag für einen Aufbau auf einer Lochrasterplatine: Und hier das Ganze fertig.
Links der Steckkontakt mit Anschlüssen für die Batterie oder andere Gleichstromquelle 9 Volt, rechts der Stecker für L und C.
Die BNC-Buchse ist zum Anschluss des Kabels zum Oszilloskop oder zum Frequenzzähler. Viel Erfolg beim Nachbau und viel Spaß beim Experimentieren!
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Georg
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Zuletzt geändert von radio-hobby.de am Do Jul 31, 2025 17:32, insgesamt 1-mal geändert.
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- Kuba Komet
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Re: frei schwingender Oszillator für Messzwecke
Nein, kenne ich nicht, aber ich dachte mir schon so einen Einsatzzweck, also herausgefallener Kern oder zerbröselter Kondensator.radio-hobby.de hat geschrieben: Di Jul 29, 2025 10:46 @Munzel
Du kennst bestimmt die Phillips-ZF-Filter, bei denen die an die Spindel angeklebten Kerne gerne einmal abfallen und die dann völlig verstimmt sind, was man von außen natürlich nicht erkennen kann, und die Demontage dieser Filter ist kniffelig. Das wäre so ein Messobjekt.
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Re: frei schwingender Oszillator für Messzwecke
@ munzel:
Das Thema Philips Bandfilter mit den geklebten Kernen, die abfallen, findest du hier:
viewtopic.php?p=67315&hilit=Philips+Fil ... ern#p67315
im Beitrag von Christoph Do Mär 17, 2011 23:51
@ forum:
Ich würde mich sehr über Fragen freuen, wenn es denn welche zu dem frei schwingenden Oszillator für Messzwecke gibt!
Gruß
Georg
Das Thema Philips Bandfilter mit den geklebten Kernen, die abfallen, findest du hier:
viewtopic.php?p=67315&hilit=Philips+Fil ... ern#p67315
im Beitrag von Christoph Do Mär 17, 2011 23:51
@ forum:
Ich würde mich sehr über Fragen freuen, wenn es denn welche zu dem frei schwingenden Oszillator für Messzwecke gibt!
Gruß
Georg
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Re: frei schwingender Oszillator für Messzwecke
das ist schon coll das Teil, schön gemacht.
Frage: Warum hast du nicht den letzten Transistor als Emitterfolger vorgesehen um einen einigermaßen niederohmigen Ausgang zu realisieren?
Du kannst das sogar noch etwas ausbauen:
zB.: 9V Batterie mit im Gehäuse
China F Zählermodul mit einbauen
Als Dipper eignet der sich nicht weil der LC Kreis keine ausreichende Leistung verursacht. Aber als Mini-Prüfgenerator.
lG Martin
Frage: Warum hast du nicht den letzten Transistor als Emitterfolger vorgesehen um einen einigermaßen niederohmigen Ausgang zu realisieren?
Du kannst das sogar noch etwas ausbauen:
zB.: 9V Batterie mit im Gehäuse
China F Zählermodul mit einbauen
Als Dipper eignet der sich nicht weil der LC Kreis keine ausreichende Leistung verursacht. Aber als Mini-Prüfgenerator.
lG Martin
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Re: frei schwingender Oszillator für Messzwecke
Gute Frage!
Diesen dritten Transistor habe ich erst nachträglich auf der Platine untergebracht, weil mir der Ausgang zu sehr auf die Frequenz Einfluss nahm. Du siehst an der Ankoppelung an den Oszillator mit R7 C5 die Bemühung um niederohmige Entkoppelung, aber das alleine hatte nicht ausgereicht. Also habe ich den dritten Transistor drangehängt.
Warum habe ich nicht den Emitterfolger (Collectorschaltung) gewählt, sondern die Emitterschaltung?
Weil es heißt, die Collectorschaltung verarbeite hohe Frequenzen nicht so gut wie die Emitterschaltung, und weil ich Frequenzen bis über 30 MHz damit erreichen und verstärken wollte, und weil ich neben einer Stromverstärkung auch noch eine Spannungsverstärkung erzielen wollte. Ich hätte also hinter diesen Transistor in Emitterschaltung noch einen weiteren mit niederohmigem Ausgang, z.B. in Collectorschaltung, schalten können, aber der Platz auf der Platine war schon - trotz stehender Widerstände - praktisch verbraucht.
Natürlich liegt es auch am Transistortyp, zu wie hohen Frequenzen der Emitterfolger gut arbeitet.
Kennst du einen (darüber hinaus noch gängigen) Transistortyp, der als Emtterfolger für hohe Frequenzen gedacht ist?
Gruß
Georg
Diesen dritten Transistor habe ich erst nachträglich auf der Platine untergebracht, weil mir der Ausgang zu sehr auf die Frequenz Einfluss nahm. Du siehst an der Ankoppelung an den Oszillator mit R7 C5 die Bemühung um niederohmige Entkoppelung, aber das alleine hatte nicht ausgereicht. Also habe ich den dritten Transistor drangehängt.
Warum habe ich nicht den Emitterfolger (Collectorschaltung) gewählt, sondern die Emitterschaltung?
Weil es heißt, die Collectorschaltung verarbeite hohe Frequenzen nicht so gut wie die Emitterschaltung, und weil ich Frequenzen bis über 30 MHz damit erreichen und verstärken wollte, und weil ich neben einer Stromverstärkung auch noch eine Spannungsverstärkung erzielen wollte. Ich hätte also hinter diesen Transistor in Emitterschaltung noch einen weiteren mit niederohmigem Ausgang, z.B. in Collectorschaltung, schalten können, aber der Platz auf der Platine war schon - trotz stehender Widerstände - praktisch verbraucht.
Natürlich liegt es auch am Transistortyp, zu wie hohen Frequenzen der Emitterfolger gut arbeitet.
Kennst du einen (darüber hinaus noch gängigen) Transistortyp, der als Emtterfolger für hohe Frequenzen gedacht ist?
Gruß
Georg
Zuletzt geändert von radio-hobby.de am Mi Aug 06, 2025 20:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: frei schwingender Oszillator für Messzwecke
da geht zB ein BFY50 prima für (Reichelt, 35 cent.)
"oder ähnlich". Dass der anfängt zu schwingen muss man keine Angst haben weil ß<1
Dipper ginge doch, alles ne Frage der Technik. Würde man LC hinten anklemmen und vorne nur den 8pF hätte der Kreis auch die nötige Lautstärke zum dippen.
lG Martin
"oder ähnlich". Dass der anfängt zu schwingen muss man keine Angst haben weil ß<1
Dipper ginge doch, alles ne Frage der Technik. Würde man LC hinten anklemmen und vorne nur den 8pF hätte der Kreis auch die nötige Lautstärke zum dippen.
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Re: frei schwingender Oszillator für Messzwecke
@ Martin
BFY50, das ist der im TO39 Gehäuse. Der liegt bei mir seit ca. 40 Jahren unbenutzt 'rum, weil ich bei Versuchen mit dem irgendwie nie warm wurde.
Wenn du willst, dann erweitere doch mal diese Schaltung zu einem Dipper und poste deine Ergebnisse. Ein Dipper hätte ja auch noch den Charme, dass man den Schwingkreis nicht auslöten muss.
Gruß
Georg
BFY50, das ist der im TO39 Gehäuse. Der liegt bei mir seit ca. 40 Jahren unbenutzt 'rum, weil ich bei Versuchen mit dem irgendwie nie warm wurde.
Wenn du willst, dann erweitere doch mal diese Schaltung zu einem Dipper und poste deine Ergebnisse. Ein Dipper hätte ja auch noch den Charme, dass man den Schwingkreis nicht auslöten muss.
Gruß
Georg
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Re: frei schwingender Oszillator für Messzwecke
die nächste Frage.
Erkläre uns bitte den 8R2 in Serie mit 5nF (der killt ja das komplette Signal)
lG Martin
Erkläre uns bitte den 8R2 in Serie mit 5nF (der killt ja das komplette Signal)
lG Martin
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Re: frei schwingender Oszillator für Messzwecke
Gerne erkläre ich den R7 (8,2 Ohm).
Es handelt sich mit dem C5 um eine Emitterkombination an T2.
Der eigentliche Emitterwiderstand (der für den Gleichstrom, also der für den Arbeitspunkt zuständig ist) ist R5 mit 220 Ohm, der geht an "Plus".
Dieser würde, wenn er nur alleine am Emitter existieren würde, wie eine Gegenkoppelung wirken.
Gegenkoppelung bedeutet Stablisierung des Arbeitspunkts, aber auch Verminderung der Verstärkung.
Eine Gegenkoppelung ist für den Gleichstrom natürlich auch erwünscht, weil es den Arbeitspunkt stabilisiert und die Nachbausicherheit erhöht.
Aber die Gegenkoppelung würde auch die HF-Verstärkung mindern, und das wollen wir nicht.
Deswegen, d.h. um eine bessere Verstärkung des Transistors T2 in Emitterschaltung zu erzielen, d.h. um am Collector des T2 möglichst viel HF anstehen zu haben, würde man diesen R5 mit einem Kondensator von - sagen wir mal - 5 nF für die HF überbrücken, und schon würde die HF-Verstärkung des Transistors T2 kräftig ansteigen, d.h. wir würden am Collector von T2 wesentlich mehr HF anliegen haben als ohne die Überbrückung des R5 mit 5 nF.
C5 ist so ein Kondensator mit 5 nF, und ob dieser den R5 nun nach "Plus" hin überbrückt oder nach "Minus" hin ist egal. Hier geht er nach "Minus".
C5 würde, wenn R7 ein Stück Draht wäre, also die HF-Verstärkung des Transistors T2 maximal verbessern.
So wie eben theoretisch erklärt - also mit R7 als Stück Draht - würde man das machen, wenn der T2 nur als Emitterschaltung verwendet werden würde und er nur maximale HF-Verstärkung haben sollte und nur Energie vom Collector an den C13 liefern sollte.
Wir wollen aber ganz nebenbei auch ein Signal vom T2 entnehmen , um es dem Zähler oder Oszi zuführen zu können, und zwar in einer Art und Weise, dass wir die Funktion der Gesamtschaltung aus T1 und T2 möglichst nicht stören. Wenn da also statt eines Stücks Draht der R7 eingesetzt wird, der mit 8,2 Ohm seeeehr niederohmig ist, ändert das kaum etwas an der Verbesserung der HF-Verstärkung des T2 in Emitterschaltung, aber nun habe ich über R7 / C5 die Möglichkeit, sehr niederohmig etwas HF-Energie abzuzweigen, um es der Messung zuzuführen. Nein, der niedrige Widerstand killt nicht das komplette Signal, es bleibt genug übrig, um damit etwas anzufangen (denk mal an Lautsprecher, die auch nur 8 Ohm haben, die sind ja auch nicht stumm
), aber jegliche unerwünschte Rückwirkung, also Beeinflussung der Frequenz durch die Art des angeschlossenen Messgerätes, Frequenzzählers oder Oszilloskops, wird merklich verringert, wenn man zur Abzweigung des Signals, das man zur Messung entnehmen möchte, an den Emitter geht (und nicht an den Collector), und dieser Anschluss am Emitter zusätzlich noch HF-mäßig sehr schön niederohmig ist.
Ursprünglich war dort, am Emitter von T2, die BNC-Buchse angeschlossen. Aber die Rückwirkung war für meinen Geschmack immer noch zu stark. Dann habe ich T3 hinzugefügt. Jetzt ist die Rückwirkung minimal.
Ich würde mich freuen, wenn ich die Frage gut habe klären können.
Wenn nicht - bitte gerne fragen!
Gruß
Georg
Es handelt sich mit dem C5 um eine Emitterkombination an T2.
Der eigentliche Emitterwiderstand (der für den Gleichstrom, also der für den Arbeitspunkt zuständig ist) ist R5 mit 220 Ohm, der geht an "Plus".
Dieser würde, wenn er nur alleine am Emitter existieren würde, wie eine Gegenkoppelung wirken.
Gegenkoppelung bedeutet Stablisierung des Arbeitspunkts, aber auch Verminderung der Verstärkung.
Eine Gegenkoppelung ist für den Gleichstrom natürlich auch erwünscht, weil es den Arbeitspunkt stabilisiert und die Nachbausicherheit erhöht.
Aber die Gegenkoppelung würde auch die HF-Verstärkung mindern, und das wollen wir nicht.
Deswegen, d.h. um eine bessere Verstärkung des Transistors T2 in Emitterschaltung zu erzielen, d.h. um am Collector des T2 möglichst viel HF anstehen zu haben, würde man diesen R5 mit einem Kondensator von - sagen wir mal - 5 nF für die HF überbrücken, und schon würde die HF-Verstärkung des Transistors T2 kräftig ansteigen, d.h. wir würden am Collector von T2 wesentlich mehr HF anliegen haben als ohne die Überbrückung des R5 mit 5 nF.
C5 ist so ein Kondensator mit 5 nF, und ob dieser den R5 nun nach "Plus" hin überbrückt oder nach "Minus" hin ist egal. Hier geht er nach "Minus".
C5 würde, wenn R7 ein Stück Draht wäre, also die HF-Verstärkung des Transistors T2 maximal verbessern.
So wie eben theoretisch erklärt - also mit R7 als Stück Draht - würde man das machen, wenn der T2 nur als Emitterschaltung verwendet werden würde und er nur maximale HF-Verstärkung haben sollte und nur Energie vom Collector an den C13 liefern sollte.
Wir wollen aber ganz nebenbei auch ein Signal vom T2 entnehmen , um es dem Zähler oder Oszi zuführen zu können, und zwar in einer Art und Weise, dass wir die Funktion der Gesamtschaltung aus T1 und T2 möglichst nicht stören. Wenn da also statt eines Stücks Draht der R7 eingesetzt wird, der mit 8,2 Ohm seeeehr niederohmig ist, ändert das kaum etwas an der Verbesserung der HF-Verstärkung des T2 in Emitterschaltung, aber nun habe ich über R7 / C5 die Möglichkeit, sehr niederohmig etwas HF-Energie abzuzweigen, um es der Messung zuzuführen. Nein, der niedrige Widerstand killt nicht das komplette Signal, es bleibt genug übrig, um damit etwas anzufangen (denk mal an Lautsprecher, die auch nur 8 Ohm haben, die sind ja auch nicht stumm

Ursprünglich war dort, am Emitter von T2, die BNC-Buchse angeschlossen. Aber die Rückwirkung war für meinen Geschmack immer noch zu stark. Dann habe ich T3 hinzugefügt. Jetzt ist die Rückwirkung minimal.
Ich würde mich freuen, wenn ich die Frage gut habe klären können.
Wenn nicht - bitte gerne fragen!
Gruß
Georg
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Re: frei schwingender Oszillator für Messzwecke
Hallo Georg,
--- gelöscht, war zu schnell
Gruß Stefan
--- gelöscht, war zu schnell
Gruß Stefan
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Re: frei schwingender Oszillator für Messzwecke
hallo Georg
ich kämpf aktuell mit einem Spektrumanalysator auf meinem Tisch weil ich das Dickerchen so gern wieder loswerden möchte.
Dann naht noch die Makerfaire Messe, hab da wie immer den Stand, kurzum der Tag hat aktuell zuwenig Stunden.
Sobald sich das beruhigt hat geh ich die Sache gerne mal an.
lG Martin
ich kämpf aktuell mit einem Spektrumanalysator auf meinem Tisch weil ich das Dickerchen so gern wieder loswerden möchte.
Dann naht noch die Makerfaire Messe, hab da wie immer den Stand, kurzum der Tag hat aktuell zuwenig Stunden.
Sobald sich das beruhigt hat geh ich die Sache gerne mal an.
lG Martin