Spulenkerne sitzen fest

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Bosk Veld
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Spulenkerne sitzen fest

Beitrag von Bosk Veld »

Hallo,
ich sitze gerade an meiner zweiten Philetta und möchte den ZF-Kreis nachstellen. Die Filter stecken in Alu-Bechern.
Den Wachs habe ich bei beiden Spulen entfernt, der Schraubendreher paßt in den Schlitz der Spulenkerne - aber kein Kern läßt sich drehen :(.
Bei meiner anderen Philetta funktionierte das dagegen sehr gut.

:idea: "Vielleicht hilft Hitze", dachte ich bei mir, "ist doch nur Wachs", und erhitzte einen kleinen Alu-Klotz auf eine Temperatur zwischen kann-jetzt-nicht-mehr-anpacken und kocht-noch-nicht. Den heißen Klotz 2 Minuten gegen den Alu-Becher gedrückt und unter dem Becher gekniept, um ihn abziehen zu können,
Der Becher lockert sich kein Stückchen.

Wie bekommt man den Becher ab, ohne ihn zu zerstören?
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Fernsehjeck
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Beitrag von Fernsehjeck »

Du beschreibst ein typisches Philips-Problem.
NUR wenn Du über Schlachtgeräte gleicher Serie verfügst, kann ich Dir zum
Öffnen raten.
Herr Necker (Radiomuseum Bad Laasphe) sagte mir mal, daß das harte
Aufsetzen schon reicht, diese Geräte zu verstimmen.
Der Kern ist mit einer Art TESA an der Stellschraube fixiert, über
Klebeleistungen brauch ich da nichts mehr erzählen.
Defekte Philips-Bandfilter wurden früher gewechselt und nicht repariert, wie bei
ordentlichen Konstruktionen!
An solchen Konstruktionen trennt sich die Spreu vom Weizen! :x
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Beitrag von Funkschrotti »

Hallo,
diese Minifilter in den Philetta-Geräten sind nicht zum Neuabgleichen gemacht, wenn man einmal am Kern gedreht hat ist fast immer das gesamte Filter irreparabel defekt.
Wie schon mein Vorredner sagt: Bei Problemen Austausch mit Ersatzfilter aus baugleichem Schlachtgerät.

Gruß

Roland
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Bosk Veld
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Beitrag von Bosk Veld »

Tja, Klebe ist wohl die richtige Bezeichnung für die Vergußmasse. Ok, dann lasse ich den Filter lieber zu und höre weiter die UKW-Sender doppelt, bis Ersatz da ist. :)
Evtl. ist der Filter selber gar nicht verstimmt, denn ich habe die UCH81 erneuern müssen, bevor was empfangen werden konnte.

Das war jetzt eine Philetta BD263U von 1956. Bei einer Philetta B2D23A von 1962 war wirklich nur Wachs im Filter, sie ließ sich wunderbar einstellen.
minifon
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Beitrag von minifon »

Guten Abend in die Runde,

nun die Philips Filter aus der Zeit sind schon Besonders, allerdings kann man sie schon öffnen und auch oft reparieren. Ein Fehler bei den Filter ist, das ein Drähtchen innen abgerissen ist, solch ein Fall hatte ich mal bei einer Annette (Röhrenkofferradio), Philips. Das ist ein bisschen fummelig, geht aber, da die Filter nur unten ein wenig umgebördelt sind. Innen sind die Filter eher instabil aufgebaut. Falls ein Kern "abgefallen" ist, lässt sich auch das auch wieder fixieren.
Allerdings sollte ein Ersatzfilter auch kein grosses Problem darstellen, da die Philetta sehr verbreitet waren und sich oft Schrottgeräte finden lassen sollten.

Mit freundlichem Gruß

minifon
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Fernsehjeck
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Beitrag von Fernsehjeck »

Das ist richtig, die Gefahr das jemand ohne Praxis oder Ersatzfilter
den Supergau riskiert ist aber groß.
Wenn die Sender "doppelt" empfangen werden, würde ich den Ratio-Elko
wechseln (ca. 5mF) - Kapazitätsverlust!
:wink:
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röhrenradiofreak
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Bosk Veld hat geschrieben:... und höre weiter die UKW-Sender doppelt...
Das mehrfache Auftauchen eines UKW-Senders auf der Skala kann zumindest bei einigen Philettas auch eine Ursache im Abgleich des UKW-(HF-) Teils haben. Siehe hier: http://dampfradioforum.de/htopic,1878,philetta.html

Lutz
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Bosk Veld
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Beitrag von Bosk Veld »

Fernsehjeck hat geschrieben:Wenn die Sender "doppelt" empfangen werden, würde ich den Ratio-Elko
wechseln (ca. 5mF) - Kapazitätsverlust!
Der Kondensator hat sagenhafte 9,2 µF, obwohl mit 5 µF angegeben! Ein Meßfehler wird's nicht sein, ich habe zum Test 2 andere Kondensatoren mit ähnlichen Kapazitäten gegengemessen. Der Leck-Widerstand liegt bei 12 MOhm im 20-MOhm-Meßbereich.
röhrenradiofreak hat geschrieben:Das mehrfache Auftauchen eines UKW-Senders auf der Skala kann zumindest bei einigen Philettas auch eine Ursache im Abgleich des UKW-(HF-) Teils haben.
Yepp, aber bei mir ist jeder Sender nur genau zweimal da: Wenn ich langsam die Frequenz ändere, ist er zuerst laut, dann verzerrt und leise, und schließlich wieder etwas lauter, aber verzerrter als beim ersten Maximum.
Ich vermute ja immer erst das Einfache (Ockham :) ), daß nämlich die neue Röhre eine andere Anodenkapazität als die alte hat und darum die Durchlaßkurve gelitten hat.

Frank