Hallo Fans!
Wichtige Hinweise, was man vor Inbetriebnahme eines alten Radios beachten muss, hat Christofer ja schon in vorbildlicher Weise ins Forum gestellt. Bei der Restauration meines SABA Meersburg Automatic 9 von 1959, stellte ich fest, dass die Betriebsspannung am Pluspol des Selen-Brücken-Gleichrichters statt 290 Volt nur 260 Volt betrug. Der Grund war das gealterte Selen, welches den Innenwidertand des Glichrichters steigen ließ. Ersatz wurde ein kleiner Siliziumgleichrichter von conrad Nr. 501450 für unter 1 €.
Da der Innenwiderstand nun bei Silizium sehr viel kleiner ist, als bei Selen, baute ich noch einen Vorwiderstand in Reihe von 103 Ohm (1 Watt genügt) ein. Damit erreichte ich wieder die Sollwerte auf UKW von 290 Volt bei 80 mA. Das Gerät bedankte sich mit voller Leistung.
Mein Tipp: Nach Inbetriebnahme, zuerst die Versorgungsspannung überprüfen! Sirikit
Versorgungsspannung
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Alles richtig, was Du schreibst. Noch ein paar Anmerkungen dazu:
Wenn man einen Selen- oder Röhrengleichrichter durch einen Siliziumgleichrichter bzw. einzelne Siliziumdioden ersetzt, kommt es manchmal vor, dass der Empfang durch Brummen oder Schnarren gestört ist. Ursache sind Kommutierungsstörungen, die bei Gleichrichterdioden unter bestimmten Bedingungen auftreten können. Abhilfe schafft ein kleiner Kondensator (Größenordnung etwa 100 pF und ausreichende Spannungsfestigkeit) parallel zu jeder Gleichrichterdiode.
Ursache für eine zu niedrige Anodenspannung ist nicht zwangsläufig der Gleichrichter. Viel öfter kommt es vor, dass diese Spannung durch zu hohe Belastung zusammenbricht. Häufigste Ursache dafür: ein Isolationsfehler des Koppelkondensators vor der Endstufenröhre, so dass diese zu viel Anodenstrom zieht. Aber auch Abblock- und Siebkondensatoren, z.B. der große Siebelko, können Leckstrom ziehen. Also nicht auf Verdacht den Gleichrichter ersetzen, sondern erst einmal messen. Zum Beispiel die Stromaufnahme im Anodenzweig und die Kathodenspannung der Endstufenröhre.
Lutz
Wenn man einen Selen- oder Röhrengleichrichter durch einen Siliziumgleichrichter bzw. einzelne Siliziumdioden ersetzt, kommt es manchmal vor, dass der Empfang durch Brummen oder Schnarren gestört ist. Ursache sind Kommutierungsstörungen, die bei Gleichrichterdioden unter bestimmten Bedingungen auftreten können. Abhilfe schafft ein kleiner Kondensator (Größenordnung etwa 100 pF und ausreichende Spannungsfestigkeit) parallel zu jeder Gleichrichterdiode.
Ursache für eine zu niedrige Anodenspannung ist nicht zwangsläufig der Gleichrichter. Viel öfter kommt es vor, dass diese Spannung durch zu hohe Belastung zusammenbricht. Häufigste Ursache dafür: ein Isolationsfehler des Koppelkondensators vor der Endstufenröhre, so dass diese zu viel Anodenstrom zieht. Aber auch Abblock- und Siebkondensatoren, z.B. der große Siebelko, können Leckstrom ziehen. Also nicht auf Verdacht den Gleichrichter ersetzen, sondern erst einmal messen. Zum Beispiel die Stromaufnahme im Anodenzweig und die Kathodenspannung der Endstufenröhre.
Lutz
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- Kuba Komet
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Re: Versorgungsspannung
Hallo,
Also lieber einen leistungsfähigeren Widerstand einbauen, sofern der Platz unter dem Chassis ausreicht.
Gruss, Niko
bei dem Widerstandswert muss man ausprobieren, bei meinem Telefunken Operette 52W werden die Sollspannungen genau bei 180 Ohm erreicht. Der Aussage "1 Watt genügt" möchte ich jedoch widersprechen. Bei eben genanntem Gerät ist nämlich ein 2-Watt-R an dieser Stelle abgeraucht. Der jetzt eingebaute 5-Watt Typ wird etwa 70 Grad heiß, obwohl er am Chassis befestigt ist und so relativ gut gekühlt wird.Sirikit hat geschrieben:Da der Innenwiderstand nun bei Silizium sehr viel kleiner ist, als bei Selen, baute ich noch einen Vorwiderstand in Reihe von 103 Ohm (1 Watt genügt) ein.
Also lieber einen leistungsfähigeren Widerstand einbauen, sofern der Platz unter dem Chassis ausreicht.
Gruss, Niko
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- Kuba Komet
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Auch Schichtwiderstände können kurzzeitig im KW-Bereich belastet werden, nachzulesen hier.Ganz interessant finde ich im Datenblatt auch die Angabe über die Impulsbelastbarkeit, auch wenn das jetzt nicht für die Anwendung im Röhrenradio relevant ist. Bei kurzzeitigen 1875 W würde ein Schichtwiderstand förmlich explodieren.
Entscheidend dürfte dabei das Leistungs-Zeit-Integral sein, entsprechend geringe Impulsbreite vorausgesetzt.