Bauteilfrage
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- Moderator
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Bauteilfrage
Hallo allerseits,
ich habe heute einen kleinen Telefunken Filius 9H43GW bekommen. Darin befindet sich ein Bauteil welches ich nicht kenne. Weiß jemand worum es sich hierbei handelt?
http://www.reinsch-online.de/Test/1.jpg
http://www.reinsch-online.de/Test/2.jpg
http://www.reinsch-online.de/Test/3.jpg
Einzig entzifferbar auf dem Bauteil ist der Firmenname OSRAM.
Und gleich noch eine Frage:
http://www.reinsch-online.de/Test/4.jpg
Womit in aller Welt haben die damals die Bauteile eingelötet? Selbst bei 450 Grad Lötkolbentemperatur (mehr geht bei mir nicht) sind Lötstellen dieser Art nicht zu erweichen. Der Pfeil in dem Bild zeigt auf eine Verbindung C + R. Von diesen seltsamen Lötpunkten mit den Kugelrunden Köpfen gibt es dutzende in dem kleinen Radio.
Gruß... Hotte
ich habe heute einen kleinen Telefunken Filius 9H43GW bekommen. Darin befindet sich ein Bauteil welches ich nicht kenne. Weiß jemand worum es sich hierbei handelt?
http://www.reinsch-online.de/Test/1.jpg
http://www.reinsch-online.de/Test/2.jpg
http://www.reinsch-online.de/Test/3.jpg
Einzig entzifferbar auf dem Bauteil ist der Firmenname OSRAM.
Und gleich noch eine Frage:
http://www.reinsch-online.de/Test/4.jpg
Womit in aller Welt haben die damals die Bauteile eingelötet? Selbst bei 450 Grad Lötkolbentemperatur (mehr geht bei mir nicht) sind Lötstellen dieser Art nicht zu erweichen. Der Pfeil in dem Bild zeigt auf eine Verbindung C + R. Von diesen seltsamen Lötpunkten mit den Kugelrunden Köpfen gibt es dutzende in dem kleinen Radio.
Gruß... Hotte
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- Kuba Komet
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Hallo Hotte!
Das Bauteil auf den ersten 3 Fotos ist sowas wie ein Urdoxwiderstand ohne Glaskolben, der als "Softstart" für die Röhren in Allstromgeräten im Heizkreis hängt. Vermutung: U2410PL (vgl. RM.org)
Auf keinen Fall abknipsen, denn das wird so heiß, dass sämtliches Lötzinn in der näheren Umgebung sofort schmilzt.
Gruss, Niko
Das Bauteil auf den ersten 3 Fotos ist sowas wie ein Urdoxwiderstand ohne Glaskolben, der als "Softstart" für die Röhren in Allstromgeräten im Heizkreis hängt. Vermutung: U2410PL (vgl. RM.org)
Auf keinen Fall abknipsen, denn das wird so heiß, dass sämtliches Lötzinn in der näheren Umgebung sofort schmilzt.
Gruss, Niko
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- Opus
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Heißleiter
Hallo Hotte,
das Teil eist ein Heißleiter ich denke ein Urdox-Widerstand der die Röhrenheizung beim einschalten langsam hoch dimmt.
Die "Lötverbindungen habe ich auch noch nicht gesehen.
Die sehen aus wie geschweist. Da muß man aber sehr aufpassen dass die Wasserstoffflamme nix ankogelt.
Gruß
Rufusi
das Teil eist ein Heißleiter ich denke ein Urdox-Widerstand der die Röhrenheizung beim einschalten langsam hoch dimmt.
Die "Lötverbindungen habe ich auch noch nicht gesehen.
Die sehen aus wie geschweist. Da muß man aber sehr aufpassen dass die Wasserstoffflamme nix ankogelt.
Gruß
Rufusi
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- † Siemens D-Zug
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Hallo,
ich tippe auf einen URDOX-Widerstand (Urandioxid).
Das wäre dann ein Heißleiter. Hat er 20 Ohm?
Da wurde wohl mit der Flamme hartgelötet, oder das Material wurde einfach angeschmolzen bis es sich kugelig verflüssigte.
Gruß
Rocco11
ich tippe auf einen URDOX-Widerstand (Urandioxid).
Das wäre dann ein Heißleiter. Hat er 20 Ohm?
Das sind keine "Lötpunkte" im herkömmlichen Sinn des Weichlötens.Womit in aller Welt haben die damals die Bauteile eingelötet?
Von diesen seltsamen Lötpunkten mit den Kugelrunden Köpfen gibt es dutzende in dem kleinen Radio.
Da wurde wohl mit der Flamme hartgelötet, oder das Material wurde einfach angeschmolzen bis es sich kugelig verflüssigte.
Gruß
Rocco11
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related
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- Kuba Komet
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Hallo nochmal,
Wenn es ein U2410PL sein sollte, hat er im kalten Zustand etwa 2,2kO. Das habe ich schonmal gemessen...
Gruss, Niko
Eben kein Urdox! Das wäre nicht ganz ungefährlich und daher nur im Glaskolben zu finden. Zitat von oldradioworld.de: "Neben den "echten" Urdoxwiderständen (immer durch Glaskolben geschützt) gibt es noch Heissleiter, die auf Nicht-Uran-Basis beruhen."Rocco11 hat geschrieben:ich tippe auf einen URDOX-Widerstand (Urandioxid).
Das wäre dann ein Heißleiter. Hat er 20 Ohm?
Wenn es ein U2410PL sein sollte, hat er im kalten Zustand etwa 2,2kO. Das habe ich schonmal gemessen...
Gruss, Niko
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Re: Bauteilfrage
Hallo Hotte,
es handelt sich um einen Heißleiter,der im Allstromgerät ( Zusatz GW) den Einschaltstrom der Röhrenheizung begrenzt,langsam hochfährt.
So etwas, von der Funktion her,war schon bei Vorkriegsgeräten mit Urdox-Widerständen realisiert.
Durch solch einen Heißleiter wurden z.B. auch die Skalenlampen überbrückt.
Damit war der Heizkreis trotz durchgebrannter Lampe nicht unterbrochen.Das Gerät konnte weiter laufen.
Übliche Werte sind bei diesen Allstromgeräten mit Serienheizung 100mA:
12V-18/0,1A ( 1 Skalenlampe)
24-28V/0,1A ( bei 2 Skalenlampen)
Der Verbindungspunkt im Bild ist ein Schweißpunkt,keine Lötstelle.
Solche Verbindungen in der Verdrahtung waren in mehreren Geräte -Serien der der DDR in den Fünfzigern üblich.
siehe 4U64,5U61 usw.
Claus
http://www.reinsch-online.de/Test/1.jpg
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Und gleich noch eine Frage:
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Womit in aller Welt haben die damals die Bauteile eingelötet? Selbst bei 450 Grad Lötkolbentemperatur (mehr geht bei mir nicht) sind Lötstellen dieser Art nicht zu erweichen. Der Pfeil in dem Bild zeigt auf eine Verbindung C + R. Von diesen seltsamen Lötpunkten mit den Kugelrunden Köpfen gibt es dutzende in dem kleinen Radio.
Gruß... Hotte[/quote]
es handelt sich um einen Heißleiter,der im Allstromgerät ( Zusatz GW) den Einschaltstrom der Röhrenheizung begrenzt,langsam hochfährt.
So etwas, von der Funktion her,war schon bei Vorkriegsgeräten mit Urdox-Widerständen realisiert.
Durch solch einen Heißleiter wurden z.B. auch die Skalenlampen überbrückt.
Damit war der Heizkreis trotz durchgebrannter Lampe nicht unterbrochen.Das Gerät konnte weiter laufen.
Übliche Werte sind bei diesen Allstromgeräten mit Serienheizung 100mA:
12V-18/0,1A ( 1 Skalenlampe)
24-28V/0,1A ( bei 2 Skalenlampen)
Der Verbindungspunkt im Bild ist ein Schweißpunkt,keine Lötstelle.
Solche Verbindungen in der Verdrahtung waren in mehreren Geräte -Serien der der DDR in den Fünfzigern üblich.
siehe 4U64,5U61 usw.
Claus
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Und gleich noch eine Frage:
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Womit in aller Welt haben die damals die Bauteile eingelötet? Selbst bei 450 Grad Lötkolbentemperatur (mehr geht bei mir nicht) sind Lötstellen dieser Art nicht zu erweichen. Der Pfeil in dem Bild zeigt auf eine Verbindung C + R. Von diesen seltsamen Lötpunkten mit den Kugelrunden Köpfen gibt es dutzende in dem kleinen Radio.
Gruß... Hotte[/quote]
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
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Hallo,
vielleicht war "Urdox" ein Handelsname für solche Heißleiter, unabhängig vom tatsächlich verwendeten Material. Könnte auch die Großschreibung aller Buchstaben erklären.
Bei Wikipedia (hier) lässt sich nachlesen, dass Urandioxid sehr giftig, umweltgefährlich und radioaktiv ist. Außerdem lässt sich bei Wikipedia (hier) nachlesen: "URDOX-Widerstand: Heißleiter, welcher bis 1936 aus Urandioxid gefertigt wurde".
Überzeugt?
Niko
vielleicht war "Urdox" ein Handelsname für solche Heißleiter, unabhängig vom tatsächlich verwendeten Material. Könnte auch die Großschreibung aller Buchstaben erklären.
Bei Wikipedia (hier) lässt sich nachlesen, dass Urandioxid sehr giftig, umweltgefährlich und radioaktiv ist. Außerdem lässt sich bei Wikipedia (hier) nachlesen: "URDOX-Widerstand: Heißleiter, welcher bis 1936 aus Urandioxid gefertigt wurde".
Überzeugt?
Niko
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Re: Bauteilfrage
Moin zusammen,nordmender hat geschrieben:Der Verbindungspunkt im Bild ist ein Schweißpunkt,keine Lötstelle.
erst einmal danke für die ganzen Antworten und Hinweise. Leider kann ich denen erst am nächsten Samstag nachgehen.


Zu den "Schweißpunkten"; Das bedeutet ich habe nur eine Chance durch abknipsen und neu verlöten?
Gruß aus (noch) Duisburg... Hotte
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URDOXe waren anfangs aus Urandioxyd, wie Niko schon schrieb... meist wohl in Glaskolben, diese auch meist in von normalen Röhren abweichenden Sockeln, etwa Bajonett- Sockeln, ähnlich Glühlampen.
Später wurde andres Material genommen... der Name für die Heißleiter -in der von Rocco gezeigten Bauform rechts- blieb.
Wurden bis zum Ender der Röhrenzeit noch massig verbaut, ich kenne sie z. B. aus DDR- Geräten, in den Heizkreisen von P- Röhren, in den letzten s/w- Fernsehern.
Soviel ich weiß, sind diese offenen Bauformen... nicht radioaktiv.
Aber:
Ich habe noch einige der alten Glasdinger, und eine Box mit einigen ...zig URDOXEn... darunter einige uralte...
...hat mal jemand 'nen Geigerzähler....?
Die "nicht schmelzenden Lötverbindungen" sind Punktschweißverbindungen, diese sind natürlich absolut temperaturfest, und halten 1000 Jahre, und wurden -wohl aus fertigungstechnischen Gründen- auch an unkritischen Stellen gesetzt.
Nicht nur in DDR- Geräten gab's das.... ich habe einen Trafo aus den 30ern, vermutlich Telefunken, mit solchen Verbindungen.
Die Punktschweißverbindungen lassen sich natürlich durch Lötverbindungen ersetzen.
An hitzekritischen Stellen muß natürlich dafür gesorgt werden, daß die Lötstelle nicht aufschmelzen kann, ggf. Schraubverbindungen - z. B. an fetten Drahtwiderständen in Eigenbauten habe ich öfter Schraubverbindungen gebaut, zu dem Behufe die Lötfahnen durchbohrt.
Edi
Später wurde andres Material genommen... der Name für die Heißleiter -in der von Rocco gezeigten Bauform rechts- blieb.
Wurden bis zum Ender der Röhrenzeit noch massig verbaut, ich kenne sie z. B. aus DDR- Geräten, in den Heizkreisen von P- Röhren, in den letzten s/w- Fernsehern.
Soviel ich weiß, sind diese offenen Bauformen... nicht radioaktiv.
Aber:
Ich habe noch einige der alten Glasdinger, und eine Box mit einigen ...zig URDOXEn... darunter einige uralte...
...hat mal jemand 'nen Geigerzähler....?

Die "nicht schmelzenden Lötverbindungen" sind Punktschweißverbindungen, diese sind natürlich absolut temperaturfest, und halten 1000 Jahre, und wurden -wohl aus fertigungstechnischen Gründen- auch an unkritischen Stellen gesetzt.
Nicht nur in DDR- Geräten gab's das.... ich habe einen Trafo aus den 30ern, vermutlich Telefunken, mit solchen Verbindungen.
Die Punktschweißverbindungen lassen sich natürlich durch Lötverbindungen ersetzen.
An hitzekritischen Stellen muß natürlich dafür gesorgt werden, daß die Lötstelle nicht aufschmelzen kann, ggf. Schraubverbindungen - z. B. an fetten Drahtwiderständen in Eigenbauten habe ich öfter Schraubverbindungen gebaut, zu dem Behufe die Lötfahnen durchbohrt.
Edi
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Hallo,
Ist der Urdox eigentlich ein α-Strahler? Oder was müßte da zu messen sein?
Irgendwo habe ich auch noch solch einen Glaskolben mit Widerstand drin. Nur wo....
Gruß
Rocco11
Ja. Ich habe einen. Müßte nur die Akkus erst wieder laden....hat mal jemand 'nen Geigerzähler....?
Ist der Urdox eigentlich ein α-Strahler? Oder was müßte da zu messen sein?
Irgendwo habe ich auch noch solch einen Glaskolben mit Widerstand drin. Nur wo....

Gruß
Rocco11
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