Loewe Opta Musiktruhe mit Fernseher: Anschalten?

Hier ist alles über alte Fernseher bis hinein in die 70er Jahre richtig.
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röhrenradiofreak
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Das alles geht nur, wenn der Fernseher einen UHF-Tuner hat (1959 hatten den noch nicht alle Geräte). Sonst brauchst Du einen Modulator, der auch VHF-Kanäle ausgeben kann. So einen gibt es zum Beispiel bei Reichelt unter der Bezeichnung AVM1.

Lutz
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harm
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Beitrag von harm »

Guten Tag!

Ein UHF Modulator scheint an Bord zu sein. Nur: Wie schliesse ich überhaupt die modernen koaxialen Antennenkabel an die zweipoligen Bananensteckerkontakte des Fernsehers an? Einfach die Seele des Kabel an einen der Kontakte reicht ja wohl nicht?

Ich habe heute den Fernseher mal vorsichtig mit dem Stelltrafo hochgefahren. Ab 190 Volt gibt es Verstärkerrauschen und ein weisser Punkt schreibt eine Linie in die Mitte des Bildschirms. Nach einiger Zeit stieg die Leistungsaufnahme, etwas begann zu knistern und ich habe abgeschaltet. Ich sollte mich jetzt wohl erstmal um die Kondensatoren kümmern.

Gibt es irgendwo eine Bedienanleitung für 50er Jahre Fernseher? Ich habe keine Ahnung, was all die Knöpfe bedeuten. Vielleicht möchte jemand helfen?
Ich bin für alle Hinweise dankbar. Untenstehend eine Liste der mir unbekannten Bedienelemente.

Gruss aus Kiel!

Harm.

seitlich am Gerät:
-Drehregler mit Positionen I,II, 2,...,11 innen ein Feinregler
-Drehregler UHF (ist klar)
Gerätefront:
-Bildpeiler Taster
-Automatic Taster
- UHF Taster (ist klar)
- Bildstand (Drehregler)
-Zeile (Drehregler)
- Tonblende (Drehregler)

Welche Knöpfe bräuchte ich zum Videokanal suchen?
Taster UHF, Drehregler UHF aber was noch?

Lauter Fragen...
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röhrenradiofreak
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Beitrag von röhrenradiofreak »

harm hat geschrieben:Ein UHF Modulator scheint an Bord zu sein.
Das glaube ich nicht. Aber ein UHF-Tuner schon eher. Das ist so ungefähr das Gegenteil davon.

Für den Anschluss eines Koaxialkabels an diesen Fernseher brauchst Du eine sogenannte Empfängerweiche. Die gibt es zum Beispiel bei Oppermann electronic unter der Bezeichnung NAW. Du musst nur die IEC-Stecker durch Bananenstecker ersetzen. Oder frage mal beim kleinen Fernsehgeschäft um die Ecke, so manch einer hat noch solche Weichen liegen.

Lutz
yehti
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Beitrag von yehti »

Moin!
Eine Empfängerweiche ist wirklich von Vorteil, aber zur Not kann man auch eine Antennenweiche rückwärts betreiben, im absoluten Notfall zum Testen auch den Innenleiter an die eine und den Schirm vom Koaxkabel an die andere Buchse.
Ist nicht schön, aber zum testen reichts.
Mit dem Drehschalter wird der VHF-Kanal eingestellt, in der Mitte ist die Feinabstimmung.
Der Bildpeiler ist ein Hilfsmittel zur Abstimmung, damit wird auf dem Bildschirm eine Abstimmanzeige eingeblendet.
Zeile ist die Zeilenfrequenz, wenn nur schräge Linien auf dem Bildschirm sind, mit Bildstand wird ein senkrecht durchlaufendes Bild angehalten.
Deiner Beschreibung nach ist der Hochspannungstrafo in Ording, aber die Vertikalablenkung kaputt.
Das kann nach der Kondensatorkur aber anders aussehen.
Gruß Gerrit
buschmann
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Beitrag von buschmann »

Was du beobachtest hast:

Nachleuchtpunkt. = sehr schlecht. Er kann dir die Bildröhre zerstören in dem er einen Schwarzen Fleck einbrennt.

du solltest das Gerät auf keinen Fall einschalten.

Es könnte auf eine fehlehafte Vertikal/Horizontalablenkung hindeuten.

oder eben: Bei dem neuren Tv ist die Unterdrückung des Punktes durch einen Kondensator gelöst der die Bidlröhre noch weiter mit Strom versorgt bis sie nichtmehr emitiert.

Vermutlich wird der defekt sein.

Mache mal Fotos des Gerätes.

Liebe Grüße
buschmann
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Beitrag von buschmann »

Benutzt du Satelit? oder Kabel.

Wenn sateilit: hol dir einen alten receiver. dann ersparst du dir das gewurstel.
Sat Kabel an den Receiver und dort den Uhf ausgang zum TV.

Erspart unnötige geräte.

Gruß
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harm
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Beitrag von harm »

Guten Abend!

Viele Antworten, vielen Dank!!!

Soviel ist klar, angeschaltet wird der mit den Kondensatoren nicht mehr.
Als nächstes werde ich einen besseren Platz für das Gerät suchen, an dem ich ungestört löten kann, Fotos mache ich dann auch.

Das Fernsehen kommt bei uns über DVBT, zum testen würde ich erstmal den Videorekorder nehmen.

Wenn ich das Gerät jetzt öffne mache ich erstmal Bilder, dann kann mir vielleicht jemand sagen, wie das mit der Hochspannung ist und wo es besonders gefährlich ist?

Schönen Abend erstmal allen!

Harm.
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buschmann
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Beitrag von buschmann »

Kein Problem.

Grüße
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harm
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Beitrag von harm »

Guten Tag!

Das klingt gut.

Hier also eine Galerie mit Bildern:
http://www.scheerhafen.de//trianon2/trianon.html

Unter dem Metallgitter links oben (Bild 1) scheint ja der Hochspannungsbereich zu wohnen? Ich habe da mal reingeknipst (Bild 10ff.), sieht auch schon etwas angekohlt aus? vom Abschirmgitter fehlte schon eine Schraube, d.h. ich bin wohl nicht der erste Forscher (siehe auch vorletztes Bild mit "Reserveteilen" rechts im Chassis).
Direkt über der Bildröhre (zweites Bild) sieht man einen etwas derangierten Trafo, ob der noch gut ist? Das ist doch nicht der Netztrafo, oder? (Wo ist der?)

Im letzten Bild habe ich versucht unter der Röhre durch nach vorne zu fotografieren, da sieht man auch mindestens einen WIMA, ich denke, das ist die Tastenleiste von hinten. Der muß wohl auch raus? Die Bildröhre würde ich ja nur ungern ausbauen.
Würdet Ihr alle Kondensatoren wechseln oder nur die braunen WIMAs?
Wo sind denn die ElKos für die Gleichrichtung? Unten links die beiden silbernen Türme vielleicht?

Lauter Fragen, vielleicht habt Ihr Lust, ein paar weiterführende Hinweise zu geben?

Gruss, Harm.
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Petzi
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Beitrag von Petzi »

Moin Harm,
Unter dem Metallgitter links oben (Bild 1) scheint ja der Hochspannungsbereich zu wohnen?
Das ist wohl richtig.
Direkt über der Bildröhre (zweites Bild) sieht man einen etwas derangierten Trafo, ob der noch gut ist? Das ist doch nicht der Netztrafo, oder? (Wo ist der?)
Wenn der Trafo nachträglich eingebaut wurde
derangierten Trafo
gehe ich davon aus das es ein Heiztrafo ist weil die Bildröhre schon zu sehr verbraucht ist :?: .
Einen Netztrafo wird das Gerät nicht haben da es (ich kenne den Fernseher nicht ) ein Allstromnetzteil haben wird.Dafür sprechen auch die P-Röhren mit 300mA Serienheizung.
Wo sind denn die ElKos für die Gleichrichtung? Unten links die beiden silbernen Türme vielleicht?
Das werden die sein links neben der Pertinaxplatte mit der Lautsprecherbuchse und dem (Fernbedienungs- :?: ?anschluß.
Gruß Petzi
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harm
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Beitrag von harm »

Moin!

Interessant. In diesem Hochspannungsbereich kanns dann auch knallen, wenn das Gerät ausgeschaltet/ ausgesteckt ist, oder?

"Allstromnetzteil" könnte heissen Spartrafo oder gar kein Trafo?

Gruß, Harm.
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Radiomann
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Beitrag von Radiomann »

harm hat geschrieben: "Allstromnetzteil" könnte heissen Spartrafo oder gar kein Trafo?
Hallo,

auch ein Spartrafo ist letztlich ein Trafo und funktioniert folglich nur mit Wechselspannung.
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Beitrag von Funkschrotti »

Hallo,
folgende Kondensatoren sind auszuwechseln: Natürlich die braunen Wimas, einen Durolit und einen Eroid habe ich gesehen.

Die anderen Kondensatoren sind Styroflex, Erofol und diese gelblichen von Philips, diese drei Typen auf keinen Fall wechseln !

Gruß

Roland
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Beitrag von yehti »

Moin!
Die WIMA-Malzbonbons und die ERO-Pappröhren müssen raus.
Einen Netztrafo hat dieser Fernseher nicht, die beiden sind die Ausgangsübertrager für Ton und die Vertikalablenkung.
Da würde ich erstmal nichts machen.
Die Zeilenendstufe hat wahrscheinlich nicht gebrannt sondern nur Staub angezogen.
Saubermachen mit Pinsel und Saugstauber.
Gruß Gerrit
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harm
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Beitrag von harm »

Hallo!

Vielen Dank für Eure Antworten.
Das klingt bisher für mich alles recht machbar.
(Bis auf die Kondensatoren für den Tastensatz, da weiß ich noch nicht so recht, wie ich da rankomme.)

Was für Kondensatoren sind das, die herkömmlichen Folienkonensatoren bis 600V oder spezielle hochspannungssichere?

Jetzt könnte ich noch eine kleine Einweisung gebrauchen, was ich gefahrenlos anfassen kann und was nicht. Wenn das Gerät auch ausgeschaltet Hochspannung speichern kann, dann muß diese ja wohl in den Kondensatoren zu finden sein, oder?

Da ist ja so eine Anleitung eingeklebt, wie man die Platine runterklappen kann (6. Foto). Ist das wirklich so machbar, oder brauche ich da besondere Sicherheitsvorkehrungen (abgesehen von gezogenen Netzstecker)?

Die Fotos habe ich ja mit Schutzbrille gemacht aus Respekt vor der Bildröhre...

Harm.
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