Philips Saturn 594

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Tobias
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Philips Saturn 594

Beitrag von Tobias »

Hallo,

da ich letztens ein Saturn 594 Stereo bekommen habe
möchte ich nun dieses wieder in einen alltagstauglichen Zustand bringen.
Der erste Höreindruck im dem Zustand wie ich es bekommen habe war
ganz in Ordung, trotz dass alle Röhren bis auf 2 EL86 im unbrauchbaren
Bereich waren und eine EL86 sogar mehrere Kurzschlüsse hatte.
Danach habe ich das Chassis ausgebaut, was bei der Unübersichtlichen
und wirren Verdrahtung nervig war...
Und es war kein einziger Teerkondensator verbaut,
nur diese dunkelgrünen Kondensatoren:
http://www.magischesauge.de/problemkond ... lips_2.jpg
und an Elkos nur diese:
http://www.magischesauge.de/problemkond ... rako_2.jpg
Und dann noch die, die in einem Paket auf der Oberseite befestigten
Kondensatoren.
Solte ich diese Kondesatoren auch ersetzen oder können die drinn
bleiben?
Auch fehtl an dem Radio der Knopf um die Ferrit-Antenne zu bedienen
hat jemand noch so einen Knopf zu verkaufen? Oder könnte vielleicht
jemand ein Bild online stellen, damit ich weiß wie der Knopf ausschaut
und ich ihn mir evtl. nachbauen kann.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen
Grüße Tobi
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saarfranzose
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Beitrag von saarfranzose »

hallo Tobi,
wenn du den Knopf in der Mitte über der Skala in der Lautsprecherwand meinst, das ist ein Klangeinsteller.
Die Ferritantenne wird an dem linken hinteren Knopf verstellt. Mit diesen Knöpfen kann ich wahrscheinlich aushelfen.
Gruß,
Jupp
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Tobias
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Beitrag von Tobias »

Hallo Franz,

danke für deine Antwort.
Ich meinte den Knopf, der auf der linken Seite hinter dem Lautstärkeregler
sitzt.
Wenn du den Knopf übrig hast und ihn Verkaufen möchtest kannst
du mir ja eine PN schreiben mit deiner Preisvorstellung schreiben.
Gibt es noch jemanden der den Schallwandstoff für dieses Gerät verkauft
oder einen ähnlichen?

Grüße Tobi
EQ80
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Beitrag von EQ80 »

Hallo Tobias,
zu den Kondensatoren: du hast ja Bilder von einer anderen HP verlinkt, wo die angebildeten Cs als "schlecht" bezeichnet werden. Hier in diesem Forum gibt es übrigens auch eine Übersicht der kritischen Cs. Bei den grünen von Phillips bin ich bisher davon ausgegangen, daß sie technisch den guten gelben Styroflex von Philips entsprechen und dann drinbleiben können. Vieleicht gibt es noch andere Erfahrungen mit dengrünen Cs?

Die Elkos der abgebildeten Bauform insbesondere in Reihe mit den Läutsprechern würde ich auf jeden Fall austauschen. Deren Funktion entscheidet nämlich über das Leben der hochohmigen Lautsprecher in deinem Gerät (Eisenlose Endstufen!) Hast du überhaupt mal getestet, ob die alle noch Durchgang haben?
Zu den Röhren: die Beschaffung sollte kein Problem machen. Dass die Endröhren und schwächeln kommt schön häufiger vor. Aber dass auch alle übrigen schwach sind, halte ich für unwahrscheinlich. Wie hast du den Zustand der Röhren ermittelt?

Grüße
Frank
Tobias
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Beitrag von Tobias »

Hallo Frank,
danke für deine Antwort.

Ich habe mich entschieden die grünen Kondensatoren auch
auszutauschen, wenn ich das Chassis schon einmal ausgebaut habe
mach ich es anständig. Genau das hat mich irritiert, dass hier die
Philips Cs als unkritisch bezeichnet werden und auf der verlinkten
Website als Kritisch gekennzeichnet, aber da ich kein Risiko eingehen
möchte und die Grünen nur im NF-Teil stecken tausche ich sie aus.
Weil ich nur ein Multimeter hab und kein gutes Kapazitätsmessgerät...
Außer jemand kann noch bestätigen, dass die gut sind.
Die Röhren die ich gerade nicht da hatte habe ich schon bestellt,
die sind zum Glück nicht so selten.
Ich habe die Röhren mit einem Hickok RPG geprüft.
Ich muss nur noch Kucken wo ich einen Elko mit 8 uf mit 385V Spannungsfestigkeit bekomme oder würden 10 uf auch gehen?
Das wären die 4 Elkos die mit den Lautsprechern gekoppelt sind oder?
Auch einen Elko mit 1 uf muss ich noch suchen...

Grüße Tobi
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saarfranzose
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Beitrag von saarfranzose »

Knöpfe hab ich mal rausgesucht. Die gehören zu einem B5D03, könnten aber identisch sein.

Knöpfe 1

Knöpfe 2

Die beiden Schallwände haben die Maße 20 x 52 und 19,5 x 59. Letztere stammt stammt einem 1002. Du must ausmessen ob du was davon brauchen kannst.

Schallwand 1

Schallwand 2
Gruß,
Jupp
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Beitrag von saarfranzose »

um die Kapazität der Elkos und sonstigen C zu prüfen genügt ein ganz einfaches Multimeter mit Kapazitätsprüfung. Eine gemessene erhöhte Kapazität deutet bei den C auf unzulässige Leckströme hin.
Die Isolation lässt sich mit einer einfachen Schaltung, bestehend aus Diode, Glimmlampe und Vorwiderstand testen.
Hier ist sowas beschrieben, wobei der Trafo noch nicht mal notwendig ist wenn man weis wie man mit der Netzspannung umgehen muss! Bleibt die Glimmlampe aus und die Kapazität stimmt dann können die grünen C drinbleiben.
Gruß,
Jupp
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Tobias
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Beitrag von Tobias »

Hallo Franz,

die Kapazitäten habe ich gemessen.
Bis jetzt waren alle zu hoch teilweise um eine 10er Potenz.
Die Elkos mit 8 uF kann ich schon gegen Typen mit 10 uF austauschen oder?
So ein Isolationsmessgerät werd ich mir wohl auch bauen
danke für die Anleitung.
Der Knopf der mehr aussieht wie ein Hebel ist genau der richtige.
Die Welle auf der er sitzt hat 8,0mm.
Hast du die beiden anderen Runden Knöpfe, dann würde es farblich
auch Zusammenpassen, denn bis jetzt hat der Philps weiße Knöpfe.
Die Schallwand werd ich mit nem neuen Stoff bespannen.

Grüße Tobi
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Beitrag von saarfranzose »

ja du kannst den ganzen Satz Knöpfe haben, gegen Portoerstattung. Ich schau aber mal noch nach weissen Knöpfen.

Die Diskussion ob 8 oder 10µF Ausgangselkos hatten wir vor kurzem erst. Es gab Einwände das sich die Grenzfrequenz verschieben könnte, also der Klang basslastig wird. Passieren kann nichts. Besser neue 10µF als alte 8µF. Ob es sich am Klang niederschlägt musst du einfach ausprobieren.
Gruß,
Jupp
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Wer es akademisch exakt haben will, baut 4,7 µF und 3,3 µF parallel ein. Aber, wie schon erwähnt, ist es für die Funktion völlig egal, ob der Elko 8 µF oder 10 µF hat.

Lutz
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Wer es akademisch exakt haben will, baut 4,7 µF und 3,3 µF parallel ein. Aber, wie schon erwähnt, ist es für die Funktion völlig egal, ob der Elko 8 µF oder 10 µF hat.

Lutz

Sorry, Doppelposting. Das liegt daran, dass dieses Forum anscheinend manchmal hakt.
Zuletzt geändert von röhrenradiofreak am Di Jul 27, 2010 18:49, insgesamt 1-mal geändert.
Tobias
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Beitrag von Tobias »

Ok, dass man bei nem 50 uF Elko auch 47 uF nehmen kann hab ich gewusst,
weil das noch in der Toleranz liegt.
Aber von 8 auf 10 uF sinds ja 25% Steigerung der Kapazität.
Das hat mich schon verunsichert und bevor ich die Lautsprecher kaputt
mache frag ich doch lieber nach :)
Die Lautsprecher haben zwar laut meinem Multimeter keinen Durchgang
aber 620 Ohm Widerstand...einer der Großen hat 590 Ohm.
Komisch das mein Multimeter auch bei Widerständen keinen Durchgang anzeigt
aber den Widerstand...

Grüße Tobi
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Beitrag von EQ80 »

Hallo Tobias,
mit den Widerstandswerten liest sich doch ganz gut - scheint alles im Soll zu sein. Bei den Werten geht da auch der richtige Strom durch! :) . Freu dich schon mal auf den guten Klang, wenn die C´s ersetzt und die defekten EL 86 getauscht sind! :D . Ich finde die eisenlose Technik in Verbindung mit den Phillips-Lautsprechern macht einen ganz hervorragenden Sound!
Grüße
Frank
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Beitrag von Tobias »

Ok ich bin schon sehr gespannt wie es am Schluss klingen wird
und ob es überhaupt klingt oder nicht doch qualmt ;)
Ich hab jetzt auch schon fast alle grünen Cs überprüft und ersetzt,
dann sind mir die neuen Ausgegangen :?

Grüße Tobi
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Beitrag von saarfranzose »

die Durchgangsprüfung (Summer) der Mulitmeter reagiert erst bei sehr niederohmigen Verbindungen. Aber speziell diese Lautsprecher sind hochohmig und daher nur mit dem Ohmmeter zu prüfen.
"Normale" Lautsprecher kann man mit dem Summer natürlich prüfen.
Gruß,
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