G-Electronics SE-84 Gold Edition

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2_Stroker
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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo,

Ja, das ist so ne Sache mit dem Amp...

Der ist einfach noch nicht perfekt.
Mit der Zeit wird man immer gebildeter auf der Röhrentechnik und da möchte ich etwas "mehr" aus diesem Amp machen.

Was mich stört sind folgende Dinge:
-Der Amp ist zu gross, Kabel werden zu lang
-Das Gehäuse hat noch überschüssige Löcher
-Die Schaltung dürfte


Ich habe mir deshalb einen Schaltplan von Jogis Seite geholt:

Bild

Auffallend hierbei ist die Tatsache, dass die EL84 als Triode beschaltet wird und nicht als Pentode.

Da ich genau solche Ausgangsübertrager habe, fand ich, ich könnte dies probieren!

Jetzt eine Frage an euch Experten:

Der Trafo hat eine Ausgangsspannung von 250V (Siehe Schaltplan)
Jedoch hat meiner "nur" 230V
Da müsste ich doch die Anodenwiderstände ändern, aufgrund des Arbeitspunktes oder mache ich hier einen Denkfehler?

gruss
Munzel
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Beitrag von Munzel »

Die EL84 ist nicht als Triode geschaltet, sondern in Ultralinearschaltung.
Triode würde ich nicht machen, damit sinkt die Ausgangsleistung ziemlich stark ab.
Zudem fehlt in der Schaltung eine linearisierende Gegenkopplung, die gleichzeitig den Innenwiderstand der Endstufe senkt.

MfG
Munzel
2_Stroker
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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo,

Ok schade, da müsste eine andere Schaltung her :(
Weitersuchen..
Munzel
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Beitrag von Munzel »

Selber ausdenken? :)


MfG
Munzel
2_Stroker
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Beitrag von 2_Stroker »

Nein, das geht leider noch nicht so von der Hand, ich bin nicht mit Rôhre aufgewachsen, ich kann Gitter und Anodenwiderstände berechnen aber wenn ich ne Gegenkopplung entwerfen soll klemmts.
2_Stroker
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Beitrag von 2_Stroker »

Ja und dabei bleibt es auch.

Ich habe nach Schaltungen geforscht und finde immer wieder einzelne mit EL84 die aber alle Gegentakt sind.
Das Problem ist einfach, dass ich keine Gegentaktübertrager habe.

Ich habe Übertrager mit 4Ohm und 8Ohm am Ausgang und primär 4Kohm und 5.2Kohm.

Gingen denn noch andere Röhren an dieser Wicklung? :o


gruss
Munzel
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Beitrag von Munzel »

Was ist denn jetzt eigentlich so schwer, eine EL84 ganz ohne irgendwelche Fisimatenten in ihrem propagierten Eintaktarbeitspunkt zu nehmen, dazu ein System einer ECC83 vorzuschalten?
Dazu braucht man nicht mal rechnen, das steht alles im Datenblatt.

Wenn das funktioniert, kann man sich Gedanken über eine Gegenkopplung machen.

MfG
Munzel
2_Stroker
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Beitrag von 2_Stroker »

Es geht immer leicht von der Hand jemandem zu sagen, sowas sei leicht.

Ich kann euch auch sagen es sei leicht einen 3 Gang, 50ccm Fichtel&Sachs 50/3 komplett zu zerlegen, die Schulterlager zu wechseln, das Kupplungskorblager zu prüfen oder zu tauschen, die Buchsen für die Vorgelegwelle zu prüfen, rauszudrücken und zu wechseln, die Simmerringe auszudrücken und neue einzupressen, eine neue Messingbuchse in den Pleuel drücken und auf das erforderliche Mass auszureiben.
Das bringt aber nichts, weil ihr nicht wisst was ich meine unds für mich ganz klar erscheint.

Kathodenwiderstand, Anodenwiderstand kann ich schon aus dem Datenblatt entnehmen, das habe ich gebaut, das funktioniert, doch dann gibt es diese herrlichen Sachen wie Kathodenelko, Frequenzgänge, Klirrfaktoren und Gegenkopplungen, da habe ich einfach keine Ahnung und da stehe ich dazu.
Auch im Internet habe ich geforscht, Formeln bringen ohne Wissen nichts.

Ich hatte einen Amp gefunden, ich glaube sogar von einem User hier, die mich angesprochen hat.

http://www.radiosammlung.de/el84_se_hi_fi.htm

Jetzt wieder Standartfrage mittlerweile:
Ist diese von der Gegenkopplung her ok?
2_Stroker
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Beitrag von 2_Stroker »

Wollt ihr mir jetzt indirekt zu verstehen geben, dass die Schaltung vorher besser war und ihr mir jetzt nicht mehr helfen wollt?

gruss
Gery
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Beitrag von Gery »

Dir wurde ja geholfen, hast Dir aber nicht helfen lassen.

LG Gery
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Beitrag von 2_Stroker »

Das war die vorige Schaltung, schaue auf das Datum, ich möchte eine mit Gegenkopplung und bin auf der Suche.

Hilfe habe ich keine abgelehnt.
2_Stroker
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Beitrag von 2_Stroker »

Also ich habe nun über mehrere Stunden hinweg in alten Datenblättern geforscht.

Meine Vorstufe war ursprünglich für ECC81 Röhren nur habe ich sie "geupdatet" auf ECC83 Röhren.
Die Gittervirspannung der ECC wird durch den Kathodenwiderstand stabilisiert, soweit ich das verstanden habe.
Der Elko paralell zum Kathodenwiderstand bildet ein RC-Glied, welches, soweit ich weiss, die untere Grenfrequenz bestimmen sollte.

Habe ich dies so richtig bestimmt?

Bild


Bei der EL84 habe ich den Kathodenwiderstand und Kathodenelko ausgelassen, dort bin ich mir nicht sicher, ich hatte 180Ohm und 220uF.

Muss ich das nun anpassen, weil die Vorstufe ebenfalls angepasst wurde?
Ist dieses RC Glied richtig so?


Danach habe ich mich dem Netzteil gewidmet:
Verwenden möchte ich eine EZ81 Gleichrichterröhre, weil mir das so gefällt.

Nach der Gleichrichterröhre kommt warsch. ein 33uF oder ein 50uF Elko, danach ein Widerstand, nochmals ein Kondensator zum entkoppeln und das gleiche Glied nochmals.

So möchte ich auf meine Spannungen von jeweils 270V für die Endstufe und 250Volt für die Vorstufe und die Anzeigeröhren kommen.

Bild

Info:
Die Widerstände werden von mir noch berechnet.


Jetzt kommt die Anzeigeröhrenschaltung:

Bild

Was meint ihr bis jetzt hierzu?

gruss
Munzel
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Beitrag von Munzel »

Nun. Die gezeigte Schaltung http://www.radiosammlung.de/images/el84se-plan.JPG ist hinsichtlich der Gegenkopplung falsch, weil der Katodenkondensator 25µF die Gegenkopplungsspannung kurzschließt.
Ferner gehören vor Steuer- und Schirmgitter der EL84 Widerstände zum Schutz gegen wilde Schwingungen im UKW-Bereich.

Deine Schaltung http://s5.directupload.net/file/d/2260/7raey9vh_jpg.htm ist soweit erst einmal richtig. Sie verfügt über mehrere die untere Grenzfrequenz beeinflussende Bauteile. Vom Eingang zum Ausgang:

ECC83
Gitter: 22n/1Meg
Katode: 2,2k/22µ/Innenwiderstand

EL84:
Steuergitter: 100n/680k
Katode: Rk/Ck/Innenwiderstand
Anode: Ausgangsübertrager

Die Netzteilschaltung würde ich dahingehend ändern, daß zwischen Lade- und Siebkondensator eine Drossel eingefügt wird, kein einfacher Widerstand.

Hier: http://a.imageshack.us/img686/7856/ecc83el84gkau.jpg
und hier: http://a.imageshack.us/img686/6920/ecc83el84gka.jpg

sind zwei Schaltungen zu sehen, wie die Gegenkopplung gestaltet werden könnte. Es wäre nicht von Nachteil, wenn Du Dich in LTSpice einarbeitest. Die Simulation und AUslegung von Schaltungen wird damit etwas einfacher.


MfG
Munzel
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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo Munzel,
Erstmal Danke das du dir die Mühe gemacht hast, meine Schaltung in LT SPice zu simulieren.

Ich hatte LT Spice schonmal für kleinere Sachen benutzt, eine Einarbeitung wäre sicherlich noch erforderlich!

Es ist halt nicht immer einfach eine Schaltung auf die Beine zu stellen.
Zwischen abertausenden Projekten und Jogi-Seiten bekommt man teils gutes teils schlechtes zu sehen.
Jetzt aber wirklich vom guten und vom schlechten unterscheiden zu können gelingt mir nicht immer.
Ihr könnt das, ich nicht oder noch nicht.

Ich sehe zwei Gegekenkopplungen, einmal Anoden-Primärseitig und Sekundärseitig.

"Besser oder schlechter" gibts hier warscheinlich nicht?
Eher unterschiedliche Anwendungsgebiete.

Wo wäre denn der Frequenzgang "am besten" (Linearer)?

gruss
Munzel
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Beitrag von Munzel »

Hallo,

wenn Du die Gegenkopplung von der Anode nimmst, dann hast Du ein phasendrehendes Gebilde weniger (AÜ). Damit das Ergebnis dennoch zufriedenstellend ist, muß der AÜ von hoher Qualität sein. Beim V69 wurde das genau so gemacht, nur eben im Gegentakt.

Bezieht man den AÜ in die Gegenkopplung ein, dann erfolgt eine Linearisierung eben auch dieses Bauelementes.
Natürlich kann man damit aus einem schlechten AÜ keinen guten AÜ machen; manche AÜs, die schon im Hörbereich die Phase drehen, bekommt man so überhaupt nicht zu einem befriedigenden Arbeiten.

Die Variante mit Abnahme an der Anode der EL84 gestattet zudem, die Lautsprecherwicklung erdfrei zu lassen.

Du kannst ja Beides versuchen. Es ist dann noch dafür zu sorgen, daß der Verstärker nicht schwingt bzw. bei verschiedenen Aussteuerungsgraden Schwingungsgefussel zeigt.


MfG
Munzel