Stelltransformator 1223 Feutron Greiz

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Erik
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Stelltransformator 1223 Feutron Greiz

Beitrag von Erik »

Heute bekam ich von einem Gönner einen Stelltrafo Typ 1223 zugeschickt. (Ist von seinem Schwiegervater und er wusste gar nicht, wozu das Ding gut ist. Kein Wunder, wenn man es nicht braucht.) Die Anzeige ist nach nur zwei Stufen schon auf 220, kein Wunder, wir haben ja auch "satt Saft" hier. Ich habe also einen billigen Steckdosendimmer genommen und den so eingestellt, daß die 220Volt erst kurz vor Anschlag erreicht werden. So, nun kann ich also vorsichtige 180Volt geben.

Frage: Habe ich dann auch ein Trenner? Ich habe keinen Schaltplan von dem Gerät, deshalb die Frage.


Trenner ist für mich hier nicht gar so wichtig, da Dielenbretterboden. Deshalb hatte ich noch keinen.
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Kurzwelle25
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Beitrag von Kurzwelle25 »

Hi Erik,

ich habe mir einen Regel Trenntrofo selbst gebaut.. aus einem Regler und Trenntrafo.... diesen kann ich von 0 bis etwa 260V regeln .Ist schon wichtig mit einem Trenntrafo zu arbeiten.Gerade mit gefährlichen Spannungen in unserem Hobby.

Gruss Martin
Erik
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Beitrag von Erik »

Ja, schon, aber ist der oben genannte Regeltrafo ein echter Trenner?
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Uwe
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Re: Stelltransformator 1223 Feutron Greiz

Beitrag von Uwe »

Erik hat geschrieben:
Frage: Habe ich dann auch ein Trenner? Ich habe keinen Schaltplan von dem Gerät, deshalb die Frage.
Ich nehme an mit Trenner meinst du einen Trenntrafo, Der Feutron 1223 ist kein Trenntrafo sondern nur zum manuellen Ausgleich von Unter- oder Überspannungen gedacht.
Trenner ist für mich hier nicht gar so wichtig, da Dielenbretterboden. Deshalb hatte ich noch keinen.
Um es ganz klar zu sagen, ein Dielenbretterboden ersetzt keinen Trenntrafo ! Das ist ein gefährlicher Trugschluss !
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saarfranzose
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Beitrag von saarfranzose »

einfache Dimmer (Phasenanschnitt) sind für induktive Lasten ungeeignet. Statt mit einem Sinus wird der Trafo mit steilen Flanken beaufschlagt, das führt zu Hochspannungsspitzen, Umverteilungsverlusten die sich in Wärme äussern, Störungen und was weis ich noch alles.
Gruß,
Jupp
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Erik
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Beitrag von Erik »

Danke für die Auskunft.

Habe eben in einer Diskussion in RO das Schaltbild entdeckt, es findet keine Trennung statt. Wäre ja auch übertriebener Luxus.

Zum Trenntrafo und Dielenbretter; einen Fernseher würde ich hier nicht machen, werde ich sowieso nicht, alte Fernseher nehmen mir zu viel Platz weg. Natürlich kann ich hier im zweite Stock über den Dielenbrettern eine "gedonnert" kriegen. Allerdings dürfte das dann nicht so dramatisch ausfallen wie wenn ich mich im Hobbykeller über einem Betonfußboden befinde.
Erik
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Beitrag von Erik »

saarfranzose hat geschrieben:einfache Dimmer (Phasenanschnitt) sind für induktive Lasten ungeeignet. Statt mit einem Sinus wird der Trafo mit steilen Flanken beaufschlagt, das führt zu Hochspannungsspitzen, Umverteilungsverlusten die sich in Wärme äussern, Störungen und was weis ich noch alles.
Das hatte ich befürchtet. Und deshalb habe ich es auch extra noch mal erwähnt. Wäre ein Kurzzeitbeterieb von wenigen Minuten auch kritisch bzgl der Erwärmung? Der Dimmer soll angeblich 150Watt verkraften.
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saarfranzose
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Beitrag von saarfranzose »

die 150 Watt gelten nur für ohmsche Last (obwohl eine Glühbirne durchaus auch einen induktiven Anteil hat). Ich würde es nicht machen. Ich fahre im Diesel ja auch nicht kurzzeitig Super bleifrei, obwohl es wahrscheinlich auch funktionieren würde.

dichtet mal dem Trenntrafo keine so hohe Sicherheit an. Wenn der Strom von der rechten Hand in die linke fliesst ist es egal ob er direkt vom Netz kommt oder von einem Trafo.

FI Schalter sind kostengünstig zu bekommen und sorgen für zusätzliche Sicherheit. Hab ich neulich erst gemerkt als ich beim Radiobasteln mit der Stirn an die blecherne Lupenlampe gestossen bin. Ich muss mit meinen schlechten Augen halt immer dicht ran. Es gab dann nur so einen kleinen Mäusebiss :-)
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Beitrag von Erik »

saarfranzose hat geschrieben:dichtet mal dem Trenntrafo keine so hohe Sicherheit an. Wenn der Strom von der rechten Hand in die linke fliesst ist es egal ob er direkt vom Netz kommt oder von einem Trafo.

*pssst - flüster*

Deshalb habe ich mich da auch nie drum gekümmert und lasse die eine Patschhand sowieso immer weit weg.


Der Dimmer ist wieder weg. Wirklich wichtig ist ja, daß die Geräte keine zu hohe Spannung kriegen.
hoeberlin
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So funktioniert das

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, in die Runde,

Dieser Feuron Stelltrafo mit Stufenschalter funktioniert wie folgt:

Es handelt sich um einen Trafo, mit einer einzigen Wicklung, die aber einige Anzapfungen hat:

Die Anzapfungen liegen bei z.B. 205V, 210V, 215V, 220V.
Die Eingangsspannung wird durch einen Stufenschalter in dessen Mittelstellung auf 220V geschaltet, die Ausgangsspannung auch. Dabei läuft der Trafo dann nur leer mit.
Schaltet man auf eine niedere Stufe, so bleibt die Eingangsspannung auf dem "220" Anschluss, die Ausgangsspannung z.B. auf "210". Damit wird die Netzspannung um ca 5% herabtransformiert.
Schaltet man auf eine Stufe oberhalb der Mittelstellung, so ist die Ausgangsspannung auf "220", die Eingangsspannung z.B. auf dem "210" Anschluss.
Damit wird die Netzspannung herauftransformiert.
Verwendet wurden diese Dinger, um insbesondere für Fernsehgeräte eine korrekte Netzspannung einzustellen, auch wenn zu bestimmten Tageszeiten die Spannung in der Wandsteckdose nicht stimmte.

Das sollte zur Aufklärung beitragen.

Gruß, Henning
Erik
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Beitrag von Erik »

Danke für die Info, wenngleich ich den ursprünglichen Verwendungszweck schon wusste. Der großzügige Spender, der "das Ding" von seinem Schwiegervater bekam, der wusste nicht, wozu "sowas" gut ist. Und als ich es ihm per Mail erklärt hatte, wusste er nicht, wozu er "das braucht".

Diese Spannungschwankungen gab es aber nicht nur "drüben", die hatten wir in Oberhessen auf dem Land in den 60ern auch, aber gewaltig. Ich kann mich aber nicht erinnern, daß bei uns im Dorf jemand so einen Regeltrafo gehabt hätte. In der DDR war man in dem Punkt wohl ganz einfach ehrlicher.
Didi
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Stelltransformator 1223 Feutron Greiz

Beitrag von Didi »

Hallo
Noch ein Nachtrag .
Diese "Stromregler " , so nannte man es in der DDR , gab es massig und auch von unterschiedlichen Größen für den Endverbraucher .
Sie waren, wie auf den Link, mit Schalter und Instrument .Andere hatten einen Ringkerntrafo bei dem auf den Windungen eine Graphitrolle bewegt wurde und somit stufenlos die Spannung einzustellen war .
Es gab auch welche, die hatten statt des Instrumentes 2 oder 3 Stck. Leuchtanzeigen , wobei bei den Stromreglern mit 2 Leuchten, diese jeweils eine in einer michigfarbenen Kammer untergebracht waren und bei Sollspannung beide Lämpchen etwa gleich hell leuchteten. Falls mal ein Lämpchen kaputt ging, gab es speziell Ersatzlämpchen paarweise in einer Papiertüte zu kaufen .
Die Trafos waren ausschließlich Spartrafos , welche keine Netztrennung hatten . Unter diesen Stromreglern gab es noch eine Sorte die automatisch die Sollspannung bereithielt, sie hatte keinen
Spannungseinsteller und und keine Anzeige .
Auch waren zum Teil die Trafos mit Aluminiumdraht gewickelt und an den
Umschalter mit härteren Zinn angelötet . Dort gab es des öfteren Kontaktschwierigkeiten , da Aluminium ein "weiches " Metall ist und die Eigenschaft hat "fließend" zu sein.
Verwendung dieser Stromregler war hauptsächlich an Fernsehgeräten mit Röhrenbestückung , in den 50er und 60er Jahren .

MfG. Didi
hoeberlin
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Nachtrag

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, in die Runde,

den Grund für die Verwendug dieser Stelltrafos sehe ich wie folgt:
Ein ordentlich konstruierter Fernseher verkraftet Schwankungen der Netzspannung innerhalb gewisser Grenzen klaglos, und bei sorgfältiger Konstruktion für den Fernsehzuschauer unsichtbar.
Diese Grenzen können je nach Hersteller und dessen Philosophie bei +-10% liegen, oder aber auch bei +-20%. Je größer diese Grenze ist, desto aufwendiger und teurer wird das Gerät. So kann z.B. eine PL81 als Zeilenendröhre Verwendung finden, wenn der Zeilentrafo so gewickelt wird, dass es genau passt. Da das Gerät eine Stabilisierung der Boosterspannung ( Ausgangsleistung der Ablenkstufe und Hochspannung ) hat, mus die Röhre das ausgleichen. Verwendet man eine PL36, oder später PL500, so hat man genügend Leistung, und kann auch genügend regeln. Dazu müssen aber alle Bauteile in genügender Qualität und Menge zur Verfügung stehen, und genau da sehe ich die Berechtigung für einen Stelltrafo. Bei stets stimmender Netzspannung wird das gesamte Gerät geschont. Dazu muss natürlich die Spannung ständig beobachtet werden, und ggf. umgeschaltet werden. Wenn man am Ende der "Leitung" wohnt, und ständig nur "180 Volt" in der Steckdose hat, kann es für die Röhren schon wegen Unterheizung zu vorzeitigem ende kommen ( insbesondere in den Leistungsstufen ). Ob es jederzeit Ersatzröhren in genügender Menge zu kaufen gab, kann ich nicht sagen.

Henning
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Beitrag von Erik »

PL504 hat geschrieben:Es war glaube so, daß bei zu geringer Netzspannung das Bild kleiner wurde, denn bei vielen Röhrenfernsehern war da nichts stabilisiert.
Und zu DDR-Zeiten war das Netz nicht sonderlich stabil.
Wie ich schon schrieb, das konntest du in den 60ern im Westen auf dem platten Land auch erleben.