"Fidelio" von Feinmechanik Neustadt (DDR) 1960

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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mattze17
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"Fidelio" von Feinmechanik Neustadt (DDR) 1960

Beitrag von mattze17 »

...stand lange in der garage. sichtprüfung ergab skalenseil lm,mw,kw gerissen. sonst alles intakt. erster test defekter kondensator im ukw teil...meldete sich durch rauchzeichen :D. diesen ersetzt lief das radio an. soweit alles gut. aber sehr sehr leise. TA + "rumstochern" im stecker....kein knacken, brummen, rauschen oder ähnliches.....

endstufe angesehen dabei folgendes festgestellt: 2 el95 im gegentakt. anodenspannung 330! volt. gitter 2 300! volt. heizung 6,3 volt (arbeitet) kathodenspannung 0! volt, sollte laut schaltplan 10 volt haben. G3/Kath. liegt hier mit einem 220 ohm wiederstand an masse. diesem parallel ist ein elko mit 50 µF. dieser hatte 2 ohm. wurde ausgetauscht. kathodenspannung ist nun aber immernoch 0 volt (gegen masse).

könnte es sein das die röhren den leitenden elko nicht überlebt haben?
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paulchen
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Re: "Fidelio" von Feinmechanik Neustadt (DDR) 1960

Beitrag von paulchen »

Hallo Mattze!

Zuerst einmal solltest Du Dir, so nicht schon geschehen, den Schaltplan im Raupenhaus holen.. Da ist die komplette Serviceanleitung hinterlegt.
Da ist dann zu erfahren, das die Anodenspannungen viel zu hoch ist. Soll wäre hier 275V. Die Vermutung liegt hier nahe, daß es im Bereich der Endstufe einen Fehler gibt, da das Netzteil scheinbar nicht belastet wird. Dadurch wohl die Spannungswerte.

Dies nur als erster Hinweis...

paulchen
mattze17
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Re: "Fidelio" von Feinmechanik Neustadt (DDR) 1960

Beitrag von mattze17 »

danke für die antworten.

erstmal muss ich sagen das ich nur mit einer hand tippe....da spare ich mir groß und kleinschreibung (andere hand hatte kontakt mit autotür) ;)

so.... die el95 sind beide hin (ob sie das schon waren weiß ich nicht, ich denke schon, da das radio in die garage abschoben wurde, vermutlich wars jemandem zu schade zum wegwerfen, wenn auch kaputt). das hat das radio so wohl vorm schrott gerettet. :D papierkondensatoren waren nur noch 3 drinne. die sind in ordnung (werde ich aber auch noch wechseln) der rest sind schon ddr folienkondensatoren (die durchsichtigen mit der roten schrift).

nach dem heizen der el95 per labornetzteil (heizstrom so etwa 100-150 ma) hat eine einen schluss zwischen g1 (pin1) und g3/kath (pin2). die zweite einen schluss zwischen annode (pin5) und g1 (pin7, an pin 1 ist der nicht messbar obwohl beide verbunden sind)

mit dem elko hab ich net gerechnet, ist ne lehre fürs nächste mal. normal machen diese in alu gegossenen elkos (später hatten die dann noch ne blaue folie) keine probleme. (zumindet die mit bis zu 25 volt) davon hab ich ne menge neue und gebrauchte im fundus die alle noch super werte haben.......

als ersatz-el95 nehm ich 2 geprüfte (90%), so ist es net allzu schade wenn die was wegbekommen, aber ich denke es ist alles geprüft jetzt, die sollten laufen. ich werde weiter informieren so bald sich was tut.....
mattze17
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Re: "Fidelio" von Feinmechanik Neustadt (DDR) 1960

Beitrag von mattze17 »

die laufen doch im gegentakt......wenn da eine ausfällt müsste das doch verzerren? oder bin ich da falsch?
mattze17
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Re: "Fidelio" von Feinmechanik Neustadt (DDR) 1960

Beitrag von mattze17 »

so weiter gehts.....

heute sind die el95 mit der post gekommen. probiert und festgestellt das eine rote bäckchen bekommt. nachgesehen.... verdrahtung net ganz fest (an der ecc83, vorverstärkung)..... also festgemacht. siehe da..... es spielt. allerdings wenn ich lauter drehe wird der klang viel heller, aber lauter. der hoch-tief regler hat keine auswirkungen.... egal ob rechts oder links.

aber nen teilerfolg isses ja dann schonmal...
EQ80
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Re: "Fidelio" von Feinmechanik Neustadt (DDR) 1960

Beitrag von EQ80 »

Hallo mattze17,
noch mal kurz zur Endstufe mit den EL95: Du kannst den Endröhren auch jeweils einen eigenen Kathodenwiderstand mit zugehörigem Kathodenelko spendieren. Das ist die elektrisch sauberste Lösung und hat den Vorteil die Kathodenspannung getrennt für jede Röhre messen zu können. Kathodenwiderstände müssen dann auf ca. 430 oder 470 Ohm geändert werden!
Hatte vor kurzem mal nen Grundig Stereo-Musiktruhenchassis am Wickel. Da waren die 4 EL95 Endröhren mit nur einem gemeinsamen 100 Ohm-Widerstand kathodenseitig an Masse. Da haben die Konstrukteure übertrieben gespart und ich hab den Endröhren erst mal jeweils 390 Ohm RK verpasst!
Grüße
Frank
Viele Grüße

Frank
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paulchen
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Re: "Fidelio" von Feinmechanik Neustadt (DDR) 1960

Beitrag von paulchen »

Den Klang des Fidelio würde ich sowieso nicht als Basslastig einstufen. Vor Jahren habe ich mal so ein Gerät für einen befreundeten Elektriker fertig gemacht. Hat er heute noch in seinem Büro (und staubt da regelrecht ein :( ). Der Klang war sehr sauber aber eben auch relativ dünn. Für die normale Beschallung eines Zimmers allerdings völlig ausreichend.
Der Baßschalter sollte allerdings Funktion haben. Dort wird in der Gegenkopplung ja lediglich ein Kontakt geschaltet. Das der Klangregler keine Funktion hat, müsste sich auch finden lassen. Da ist ja nichts weiter dran. Suche mal den Kontakt des "Sprache" Schalters. Eventuell ist da was nicht i.O. Würde auch den dünnen Klang erklären.

paulchen