Unterschiede EF9 DJ und DG?

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phil
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Unterschiede EF9 DJ und DG?

Beitrag von phil »

Hallo,
wo ist der Unterschied der Valvo Röhre EF9 DG1 (silber) zur Valvo Röhre EF9 DJ7 (gold), außer das die silberne scheinbar nicht mehr zu bekommen ist?
Kann man die einfach gegen einander ausstauschen?

Bei einer DG1 ist leider oben das Hütchen abgegammelt und bei der zweiten sieht man auch schon Rost am Rand.

Gruß
Phil
klausw
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Re: Unterschiede EF9 DJ und DG?

Beitrag von klausw »

In Röhrenlisten kenne ich dazu keinen Eintrag. Insofern hielte ich die letzte Buchstaben-Zahlenkombination für eine Produktionschargenkennzeichnung.
Die Farbe der Metallisierung ist bei solchermaßen beschichteten Röhren unerheblich, d.h. es gibt z.B. auch rote EF9. Bezüglich der Austauschbarkeit sind mir keine Einschränkungen bekannt.

Die obere Gitterkappe ist ab Werk geklebt und mit einem dünnen, aus dem Glaskolben geführten Draht verlötet. Sofern dort nichts unmittelbar am Kolben abgerissen ist, die Kappe also noch am Draht hängt, lässt sich diese wieder verkleben.

Bei abgerissenem Draht lohnt die nähere Untersuchung, zwecks Reparaturmöglichkeit, also: nicht wegwerfen.

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Re: Unterschiede EF9 DJ und DG?

Beitrag von Funkschrotti »

Hallo Phil,
die silberne Ausführung kenne ich nicht, aber das äußere Aussehen spielt keine Rolle bei der Austauschbarkeit. Da kann man jede "EF9" nehmen, viele sind übrigens auch rot statt gold, daher die Bezeichnung rote Röhren bei dieser Serie.

Gruß

Roland
phil
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Re: Unterschiede EF9 DJ und DG?

Beitrag von phil »

Vielen Dank euch beiden!

Bild

Werde mal versuchen, das Hütchen wieder rauf zu bekommen und sonst goldfarbene ordern.

Gruß
Phil
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Hotte
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Re: Unterschiede EF9 DJ und DG?

Beitrag von Hotte »

phil hat geschrieben:Werde mal versuchen, das Hütchen wieder rauf zu bekommen und sonst goldfarbene ordern.
Ich hatte mir für die Reparatur eines solchen Hütchens einmal einen Satz Diamantfeilen gekauft. Damit konnte ich das Glas (natürlich gaaaanz vorsichtig!) soweit abfeilen das ich dann eine Kuperlitze an dem nun freiliegendem Drahtstummel anlöten konnte. Danach habe ich das Hütchen vom alten Lötzinn befreit und gereinigt. Dabei kommt ja automatisch das Durchführungsloch zum Vorschein. Dadurch dann die Kuperlitze geführt und nur ganz kurz angelötet damit sich durch die Hitze nicht wieder die Litze vom Drahtstummel löst. Ich war selber überrascht das mir dies damals direkt beim ersten Versuch gelungen ist. :-)

Gruß aus Walldorf... Hotte
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Rocco11
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Re: Unterschiede EF9 DJ und DG?

Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

jaaaa, - so wie Hotte das gemacht hat, ist es gewissermaßen "nach alter Väter Sitte". :super:
Ganz ähnlich ist es auch in einem "Röhrenreparaturhandbuch" von 1944 beschrieben.
Seinerzeit wurde die Kappe mit "Cohesan" verklebt. Es ist schwierig, über diesen Kleber etwas herauszufinden. Sicher ist nur, daß es der Handelsname des Klebers war. In alten Modellbauschriften (Flugmodelle) wird viel mit Cohesan geklebt. Alternativ dazu wird "UHU Hart" genannt. Sollte also wohl ähnlich sein. Von der Chemie her war lediglich folgendes zu finden:

"Nitrocellulosekleber - Auflösungen von Kollodiumwolle in organischen Lösungsmitteln wie Essigsäure, Aceton, Amylacetat u.a. N. sind feuergefährliche Klebstoffe. Ein nicht brennbarer Nitrocellulosehaltiger, wasserfester Klebstoff ist unter der geschützten Wortmarke "Cohesan" im Handel."

Wie allgemein bekannt ist, hüten die Kleberhersteller ihre Rezepte wie ein Staatsgeheimnis.
Vielleicht kann 'Funkschrotti' aber trotzdem dazu noch etwas sagen.

Beim Lötproblem könnte man evtll. die Lötverbindung Drahtstummel --> Hilfsdraht mit 'modernem' bleifreien Lötzinn ausführen. Dieses hat einen höheren Schmelzpunkt als "unser" herkömmliches Lötzinn. Anschließend dann die Verbindung Hilfsdraht --> Kappe mit 'normalem' Lötzinn löten. Bei Lötstationen mit genau einstellbarer Temperatur sollte man einen deutlichen 'Temperatur-Sicherheitsabstand' erhalten, sodaß die Gefahr des versehentlichen Lösens der ersten Lötstelle gemindert wird.
Bei der Verbindung Drahtstummel --> Hilfsdraht wurde übrigens meist mit einer Schlaufe gearbeitet. :wink:


Gruß

Rocco11
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Re: Unterschiede EF9 DJ und DG?

Beitrag von klausw »

Die von Hotte beschriebene Methode ist altbekannt für Röhren der 30er und 40er Jahre. Deswegen hatte ich auch geschrieben, dass man tunlichst die so beschädigte Rähre nicht wegwerfen soll. Das Foto ist gut, wenn man nach der beschriebenen Methode vorgeht, gebe ich der Röhre eine gute Überlebenschance.
Maximal 1 mm des aus der Röhre führenden Drahtes mittels kleiner scharfer Feile freilegen. Aufpassen: das Glas ist härter, als der Draht, d.h. man feilt sehr schnell auch den wertvollen Drahtrest kaputt.
Sodann den Drahtrest voooooorsichtig blank machen, eine Schlaufe (ähnlich eines Galgenstricks) eines dünnen Kupferdrähtchens biegen und um den Kabelrest der Röhre legen und verlöten.
Die Kappen habe ich über Jahre erfolgreich mit PONAL Holzleim :shock: verklebt. Es gibt sicherlich auch andere Kleber. Um die Kappe während des Kleberabbindens zu fixieren, kann man flexibles Isolierband mit leichter Spannung von Röhrensockel über die Kappe wieder zum Röhrensockel hin anbringen.

Man hat wenig zu verlieren. Wenn das Feilen schief geht, trifft's eine Röhre, die man bis dato ohnehin nicht mehr verwenden konnte. Bei den ungezählten Röhren (meist noch ältere Typen), die ich so repariert habe, lag die Erfolgsquote bei etwa 80 %.

k.

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Re: Unterschiede EF9 DJ und DG?

Beitrag von Hotte »

klausw hat geschrieben:Die Kappen habe ich über Jahre erfolgreich mit PONAL Holzleim :shock: verklebt. Es gibt sicherlich auch andere Kleber. Um die Kappe während des Kleberabbindens zu fixieren, kann man flexibles Isolierband mit leichter Spannung von Röhrensockel über die Kappe wieder zum Röhrensockel hin anbringen.
Ponal nehme ich auch zum kleben. Bisher keinerlei Reklamationen. :-) Zum fixieren habe ich bisher aber immer ganz normale Haushaltsgummis verwendet. Die gibt´s für ein paar Cent im Supermarkt. Eine Packung hat zig verschiedene Größen und eine passt bestimmt.

Gruß aus Walldorf... Hotte