Blaupunkt 5w 646, Anfängerfragen

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phil
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Re: Blaupunkt 5w 646, Anfängerfragen

Beitrag von phil »

Walterh hat geschrieben:Hallo Phil

Winkel 90° drehen und mit in Drehkondensator vorhandener Schraube verschrauben 8_)

Gruss, Walter

P.S. Warum hast Du das alles so weit demontiert - Lautsprecher, Skalenseilzug, Drehko etc.?
Riesen Dank! Auf die Lösung wäre ich nie gekommen.

Wie oft ich das Chasis nun schon hin und her gedreht habe, hätte ich zumindest den Lautsprecher mit einem der Drehregler zerstochen. Das muss ja nicht sein.
Der Drehko hat oben eine Stange über die ganze Chassislänge und dort hängt ein zusammengenietetes Butterbrotpapier dran, dass einfach immer im Weg war. Bin mir noch nicht sicher, ob ich das ersetze oder so grummelig-grau drin lasse, aber bevor ich das noch einreiße, hab ich es erstmal beiseite gelegt. Sind ja nur 2 Schrauben und 4 sowieso brüchige Kabel.
Guß
Phil
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paulchen
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Re: Blaupunkt 5w 646, Anfängerfragen

Beitrag von paulchen »

Ich habe jetzt nicht den Dreko hier vor Augen.
Der liegt nach der Schaltung ja einerseits auf Masse und andererseits am Schwingkreis. Von daher, wenn die Masseverbindung fehlt...

Wenn ich die Beschriftung des Elkos richtig deute, ist da nur ein Elko drin (8µ / 500V). Das heißt, der ist komplett abgeklemmt. Sind den von dem neuen, roten Elko und von dem alten die + Anschlüsse an der selben Stelle?

paulchen

Edit:
Habe mir die Bilder eben nochmals angeschaut - steht ja drauf, das es ein Doppelelko ist, von daher den Satz oben vergessen...
klausw
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Re: Blaupunkt 5w 646, Anfängerfragen

Beitrag von klausw »

Also, um die Verwirrung um den BOSCH - Kondensator wieder zu glätten:

Nach wie vor sieht es für mich so aus, als ob eine Hälfte des BOSCH defekt war und durch den FRAKO ersetzt wurde. Die Bezeichnung 8.56 auf dem FRAKO könnte der Herstellungszeitpunkt sein, was meine These stützen würde. Der lahmgelegte Teil wäre mittels des abgeschnittenen schwarzen Kabels ursprünglich angeschlossen gewesen. Der damals, zum Zeitpunkt dieser Reparatur, noch intakte Teil des BOSCH blieb nach dieser Theorie angeschlossen, das wäre das gelbe Kabel, das unten herausführt. Diese Reparaturmethode ist typisch für die damalige Zeit.
"Masse" des Bosch erfolgt über sein Gehäuse, das belegt auch der Aufdruck " - Pol am Gehäuse".
Ich erkenne es auf Deinen Fotos nicht genau, aber ich vermute, ein Ende des FRAKO geht ebenfalls an Masse (?).

Allerdings kann man getrost sagen, dass dieser damals noch intakte Teil des BOSCH heute auch defekt sein dürfte, also ebenfalls ersetzen.

k.

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phil
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Re: Blaupunkt 5w 646, Anfängerfragen

Beitrag von phil »

Also sind diese Elkos grundsätzlich durch das Alter hin und müssen immer ersetzt werden? Ansonsten müssten solche Teile noch bei meinem Großvater rum fliegen, hatte ich glaube ich schon in der Hand.

Wollte nun die Papier und Teerkondensatoren bestellen und bis auf 2 sind sie im Gerät noch gut lesbar.
Papier:
rot-braun "Erolyt" 50uF, Nennsp. 10/12V
4x schwarz, 10.000pF, 500V
2x schwarz, 500pf, 500V
weiß, 50pF/10, 500V

Plastik, alle schwarz:
0,1MF, 500V
2x 0,5MF, 500V
3x 50.000pF, 500V
25.000pF, 500V
0,01uF, 500V
5000pF, 1000V

und 2 unlesbare.

Habe schon gelesen, dass ich anstatt 500V, einfach 630V bei http://www.antikradio-restored.de bestellen kann, nur die meisten Farad Werte sind nicht mal annähernd zu bekommen und so hohe sehe ich auch gar nicht auf dem Schaltplan :?:

Gruß
Phil
klausw
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Re: Blaupunkt 5w 646, Anfängerfragen

Beitrag von klausw »

Hallo Phil,

Elkos müssen nicht grundsätzlich hin sein, aber bei dem Bosch hat man bereits vor zig Jahren einen Fehler fesgestellt, also würde ich auf den keine Herzblut mehr verschwenden.

Die Kondensatoren mit Teer an den Enden sind in aller Regel hin und sollten ersetzt werden.

Zu den Werten:
Die bekommt man alle! Die sind auch im Schaltbild, es kommt nur auf die Umrechnung an, da sind z.T. alte Bezeichnungen aufgedruckt.

Also:

0,1 MF = 0,1 uF = 100nF = 100000pF

Gruß
k.

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Re: Blaupunkt 5w 646, Anfängerfragen

Beitrag von phil »

Also ich komme da einfach nicht weiter. :oops:

Im Gerät:
1x rot-braun "Erolyt" 50uF, Nennsp. 10/12V (nicht im Schaltplan)
4x schwarz, 10.000pF, 500V (4x im Schaltplan)
2x schwarz, 500pf, 500V (2x im Schaltplan)
1x weiß, 50pF/10, 500V (3x im Schaltplan, aber alle ohne "/10")

Plastik, alle schwarz:
1x 0,1MF, 500V (1x im Schaltplan)
2x 0,5MF, 500V (2x im Schaltplan)
3x 50.000pF, 500V (3x im Schaltplan)
1x 25.000pF, 500V (2x im Schaltplan)
1x 0,01uF, 500V (nicht im Schaltplan)
2x 5000pF, 1000V (2x im Schaltplan)

Außerdem noch 2 unlesbare im Gerät (einer dürfte der überschüssige 25.000pF aus dem Schaltplan sein), dafür folgende auf dem Schaltplan, aber scheinbar nicht im Gerät:
1x 10pF
1x 15pF
2x 20pF
1x 23pF
2x 200pF
4x 220pF
1x 239pF
1x517pF
Könnten davon irgendwelche Werte direkt durch Röhren zustande kommen?

Gruß
Phil
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Re: Blaupunkt 5w 646, Anfängerfragen

Beitrag von Funkschrotti »

Hallo Phil,
die fehlenden Kondensatoren müssen im Gerät sein, sonst kann es gar nicht funktionieren. Das sind konkrete Bauteile, Kapazitäten durch Röhren verursacht stehen in keinem Schaltplan und sind bedeutungslos.

Gruß

Roland
phil
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Re: Blaupunkt 5w 646, Anfängerfragen

Beitrag von phil »

Ich mag ja mehr als behämmert sein, wenn es zu solchem Elektrokram kommt, aber wie kann da mehr drin sein als im Bauplan steht? Dann muss ja entweder der Bauplan nicht stimmen oder da wurde schon gebastelt, oder nicht?
50uF kann ich ganz klar lesen, ist aber nicht im Bauplan, auch nicht als 50Mf oder 50.000nF.

Und paulchen hatte ja auch schon einen Widerstand entdeckt, der laut Schaltplan ein anderer sein sollte.

Also bestelle ich jetzt erstmal nur die ausgelaufenen Teerkondesatoren, die ich da im Gerät finde und hoffe dass es dann funktioniert. Bleibt natürlich die Frage, wie ich die 2 unlesbaren identifiziere, wenn der Schalltplan öfter mal gar nicht passt.

Kann ich zb einem 5000pF 500V Kondensator mit einen 4700pF 630V Kondensator ersetzen?

Und was ist dieser 50uF 10/12V Erolyt überhaupt? Ein Elko? Kann ich dafür einen 47µF/16V bipolar axial Elko verwenden?

Und was bestelle ich als Ersatz für den Bosch 8+8uF 500V/550V Elko? Das was bei antikradio-restored.de am nächsten ran kommt, wären 10µF/450V Axial Elkos. Kann ich davon 2 als Ersatz benutzen?
Gruß
Phil
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Re: Blaupunkt 5w 646, Anfängerfragen

Beitrag von Amokhahn »

phil hat geschrieben:Kann ich zb einem 5000pF 500V Kondensator mit einen 4700pF 630V Kondensator ersetzen?

Und was ist dieser 50uF 10/12V Erolyt überhaupt? Ein Elko? Kann ich dafür einen 47µF/16V bipolar axial Elko verwenden?

Und was bestelle ich als Ersatz für den Bosch 8+8uF 500V/550V Elko? Das was bei antikradio-restored.de am nächsten ran kommt, wären 10µF/450V Axial Elkos. Kann ich davon 2 als Ersatz benutzen?
Gruß Phil
den 5000pF/500V kannst Du gegen den 4700pF/630V KLICK ersetzen, den 50µF/10/12V ersetzt Du gegen den Elko 47µF/25V KLICK. Für den 8+8µF/500V/550V nimmst Du 2x den 10µF/450V KLICK
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Re: Blaupunkt 5w 646, Anfängerfragen

Beitrag von klausw »

phil hat geschrieben:Also ich komme da einfach nicht weiter. :oops:

... dafür folgende auf dem Schaltplan, aber scheinbar nicht im Gerät:
1x 10pF
1x 15pF
2x 20pF
1x 23pF
2x 200pF
4x 220pF
1x 239pF
1x517pF
Könnten davon irgendwelche Werte direkt durch Röhren zustande kommen?

Gruß
Phil
Letzter Satz: nein.

Wo diese sind? >>> Schon mal in die Bandfilter (die Becher um die Spulen) geschaut?
Außerdem: die gewickelten Drahtenden, um die es einige Beiträge vorher geht, sind, wie Dir erklärt wurde, auch Kondensatoren.
Außerdem: den großen Drehkondensator mitsamt seinen vielleicht vorhandenen Trimmern berücksichtigt?

Da es sich um ein frühes Nachkriegsgerät handelt, können trotz vorhandener x Schaltpläne doch x+1 Varianten gebaut worden sein. Es wurde das verbaut, was 1947 gerade verfügbar war, auch wenn nicht für jedes Gerät ein neuer Schaltplan gedruckt wurde.
Das zeigt Dir zugleich, dass man auch abweichende Werte verbauen kann.

Nerven behalten, sonst wird das nix mit der Restaurierung :wink: .

k.

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(Friedrich II.)
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Re: Blaupunkt 5w 646, Anfängerfragen

Beitrag von phil »

Vielen Dank für die Antworten :super:
Ich behalte schon die nerven, ich wundere mich nur langsam, dass ich mich Tage lange damit beschäftige und trotzdem kein bisschen schlauer werde.

Das dürfte dann vor dem Bestellen die letzte Frage sein:
Was ist dieses bräunliche Klarsichtröhrchen für ein Teil, bzw. womit kann ich es ersetzen?
Bild
3,4cm lang, 8-9mm im Durchmesser. In der Röhre scheint neben einigem, ausgelaufenem Teer ein Papierwickel Kondensator oder ähnliches zu stecken auf dem lediglich "57" steht. Im Radio ist nirgendswo ein optisch vergleichbares Teil.

Gruß
Phil
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Re: Blaupunkt 5w 646, Anfängerfragen

Beitrag von GeorgK »

Hallo Phil,

ist niemand in deiner Nähe?

http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=37&t=4680
Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
http://www.oldradio.de.tl/Home.htm

"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

Matthias Claudius
Grüsse Georg
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Re: Blaupunkt 5w 646, Anfängerfragen

Beitrag von grueni »

Hallo Phil,

also die Kondensatoren mit sehr kleiner Kapazität aus dem Schaltplan (so bis 220 pF) sind bestimmt in den Bandfiltern, das werden wohl keramische Typen sein, die du nicht beachten musst, die sind mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ok.
Es geht also zunächst um die anderen.

Sinnvoll wäre schon, wenn du dir Hilfe bei jemand in deiner Umgebung holst, sofern es so jemand im Forum gibt.
phil
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Re: Blaupunkt 5w 646, Anfängerfragen

Beitrag von phil »

PL504 hat geschrieben:Versuche mal, die Bauteile auf dem Schaltplan ausfindig zu machen. Bei dem Bauteil müßte es sich um einen Kondensator handeln. Wie Du siehst, ist er am Chassis angeschlossen; parallel dazu ist ein Widerstand geschaltet. Anschließend ist dort ein 100k-Widerstand angschlossen. Wo geht RC-Kombination noch hin? Sollte zu finden sein...
Kleine Hilfe: Der parallele Widerstand zu diesem Kondensator sollte lt. Schaltplan 300k haben.
200pF? Mittig aber unterhalb der beiden EF9 Röhren auf dem Plan? Wie viel Volt muss der Kondensator dann aushalten können?
GeorgK hat geschrieben:Hallo Phil,

ist niemand in deiner Nähe?

viewtopic.php?f=37&t=4680
Knapp über 130km zu Opus92. Ein Kabel und einen Kondesator nach dem anderen zu tauschen ist kein Problem, nur find ich mich auf Schaltplänen nicht zurecht und habe keine Ahnung von der Theorie. Ich bräuchte nur jemanden, der mir alle Teile gibt, dann dürfte ich es hinbekommen. Da sind wir ja nun auch schon so weit durch, dass nur noch dieses kleine, bräunliche Röhrchen fehlt, dann hab ich die Liste komplett und kann bestellen.

An dieser Stelle schon mal vielen Dank für eure Geduld! :danke:
Gruß
Phil
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Re: Blaupunkt 5w 646, Anfängerfragen

Beitrag von grueni »

phil hat geschrieben:
PL504 hat geschrieben:Versuche mal, die Bauteile auf dem Schaltplan ausfindig zu machen. Bei dem Bauteil müßte es sich um einen Kondensator handeln. Wie Du siehst, ist er am Chassis angeschlossen; parallel dazu ist ein Widerstand geschaltet. Anschließend ist dort ein 100k-Widerstand angschlossen. Wo geht RC-Kombination noch hin? Sollte zu finden sein...
Kleine Hilfe: Der parallele Widerstand zu diesem Kondensator sollte lt. Schaltplan 300k haben.
200pF? Mittig aber unterhalb der beiden EF9 Röhren auf dem Plan? Wie viel Volt muss der Kondensator dann aushalten können?

Ja, ich denke, das müsste er sein. Wenn du Gewissheit möchtest, dass schaue doch mal ob das andere Ende des grünen 100k Widerstands an einen 10nF Kondensator geht (evtl. auch über ein abgeschirmtes Kabel), der könnte auch in der Nähe des Lautstärkereglers sitzen.
Ich denke, wenn du einen 630V Typ für den 200pF nimmst, kannst du nichts falsch machen.