Voriges Jahr bekam ich ein Grundig TK220 von einer älteren Nachbarin geschenkt. Sie sagte, dass ihr Mann das Tonband 1966 gekauft hat und er darauf ein halbes Jahr gespart hat! Jetzt will ich den TK220 endlich mal gründlich auf Vordermann bringen. Es sind alle Unterlagen zum Gerät vorhanden, von Bedienungsanleitung, Schaltplan, orig. Rechnung, Garantiekarte bis zum Mikrofon und eine ganze Menge von bespielten und neuen Bändern.
Eine erste Funktionsprobe ergab Folgendes:
Wenn man einschaltet, hört man das der Motor anfängt zu surren. Eine Wiedergabe war nicht möglich, es kam immer nur ein dezenter Brumm aus den Lautsprechern den man auch nicht mit dem Lautstärkeregler beeinflussen konnte. Die Bandläufe sind auch nicht mehr richtig eingestellt, sodass das Band immer an der Leerspule schleift. Auserdem fehlt im inneren der "Bowdenzug" zum umschalten der Eingänge: Platte und Mikro.
Ansonsten ist das Tonband sehr sauber und hat keinerlei Macken oder sonstige Beschädigungen.
Zuletzt geändert von Ottchen Schmidt am So Jun 24, 2012 11:40, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Otto
" In keiner Lebenslage denkt der Mensch so sehr ans Vorwärtskommen,
wie vor einem Stoppschild."
(Theo Lingen)
als Besitzer einiger Geräte dieser Serie darf ich zunächst mal gratulieren, ein schönes Komplettpaket !
Meine Gedanken und Fragen dazu:
Wieviel hat das Gerät damals gekostet ? (Interessiert mich als Sammler)
Ist der Bandlauf nach Drücken der Start-Taste leise, oder rattert es vernehmlich ? Wenn letzteres zutrifft, hat dein Gerät die "Ratter-Krankheit", das kommt von einem verhärteten Reibrad. Nämlich der Antrieb des rechten Bandtellers, das Rad ist dann verhärtet (verglast), dann wird es knifflig. Ersatz ist nämlich praktisch nicht zu bekommen und wenn, dann im gleichen Zustand.
Was heißt: der Bowdenzug fehlt ? Fehlt er wirklich, oder ist er noch da, jedoch gerissen ? Wäre nur von Bedeutung, wenn du vorhast, mit dem Gerät Aufnahmen zu machen. Ansonsten kann man sich auf Radio/Platte o d e r Mikro einigen, indem man den Schieber einfach so einstellt, wie man es braucht (je nachdem müßte die Federkraft des Schiebers dann ausser Betrieb gesetzt werden). Sollte der Zug komplett fehlen, spräche das allerdingens dafür, dass schon jemand daran herumgepfriemelt hat.
Der dezente Brumm könnte eine einfache Ursache haben. Nämlich die, dass es sich um ein simples Kontaktproblem handelt. Entweder von seiten der Start-Taste, oder der (wahrscheinlich ewig nicht mehr benutzten) Aufnahme-Taste. Einfach mal bei ausgeschaltetem Gerät mit einem Finger die Stop-Taste gedrückt halten und gleichzeitig die Aufnahme-Taste viele Male durchdrücken. Das es dann wieder funzt, wäre der einfache und wahrscheinlichere Fall. Ansonsten könnte es natürlich auch ein elektrisches Problem sein, was ich bisher trotz einer Vielzahl von Geräten noch nie hatte, trotz der mit negativem Image behafteten ECL 86 Endröhre. Dieser Möglichkeit wenden wir uns zu, wenn der mechanische Defekt ausgeschlossen werden kann. Ich vermute, dass das Gerät viele Jahre stand und nicht in Betrieb war. Dann sind Kontaktprobleme wie auch bei einem Röhrenradio nicht ungewöhnlich
Und dem Spulenschleifen helfen wir (vorerst) damit ab, dass wir uns eine Unterlage für den Spulenteller mittels Pappe schnitzen oder eine alte CD unterlegen. Ich denke doch, dass das Band am oberen Spulenrand schleift, od´r ?
Berichte bitte weiter wie sich die alte Dame nun verhält, wir kriegen das schon wieder hin.
Gruß
Thomas (der sich notgedrungen seit 1977 mit dem 4-Spur-Pendant TK 240 herumplagt, da der Vater sich zehn Jahre zuvor zum Kauf für ebendieses Gerät entschied).
Erstmal für deine Tipps!
Das Gerät hat 1966 laut orig. Rechnung mal 484 Mark und 10 Pfennige gekostet!
Der jetzige Stand ist, das es wohl doch alles Kontaktprobleme und mechanische Probleme waren. (Löschkopf wurde immer ans Band gedrückt) Nach ein paar mal drücken sämtlicher Tasten und schmieren jeglicher Schmierstellen, läuft das Tonband wieder astrein. Vorspulen, Rückspulen alles funktioniert quietschfrei und ohne Probleme! Auch bei Play, "rattert" nichts.
Bleibt nur noch das Problem mit dem umschalten der Eingänge von Radio/Platte und Mikro. Ich habe den "Schieber" erstmal auf Radio/Platte gestellt, sodass ich mal das Aufnehmen probieren konnte. Es klappt besser als gedacht, hört sich wirklich sehr gut an! Und mit der Aussteuerungsautomatic, ist alles ein Kinderspiel. Ich habe die gute alte Dame gefragt, ob sie wüsste warum der "Bowdenzug" im inneren fehlt? Sie sagte:"Hmm, stimmt da war irgendwas! Ich meine mich erinnern zu können, dass der Damals immer gehakt hat ...".
Jetzt muss man überlegen, ob man dafür einen normalen Bautenzug nehmen kann, oder ob das ein spezieller sein muss? (Vor allem an den Enden zum befestigen am Hebel und am Schieber)
Zuletzt geändert von Ottchen Schmidt am So Jun 24, 2012 11:44, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Otto
" In keiner Lebenslage denkt der Mensch so sehr ans Vorwärtskommen,
wie vor einem Stoppschild."
(Theo Lingen)
na also, wer sagt´s denn. Die Geräte dieser Serie sind absolut unkritisch. Bis auf das Reibrad eben. Und wenn der Schieber auf Radio steht, ist doch alles in Butter.
Ich wünsche noch viel Spass mit dem Gerät und danke für die Angabe des Neupreises.