Oszilloskop, welches ist sinnvoll?

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Gery
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Re: Oszilloskop, welches ist sinnvoll?

Beitrag von Gery »

Leute Sorry, es ging ja hier um die Frage: "Oszilloskop, welches ist sinnvoll?" und nicht um die Frage: "Brauche ich ein Oszilloskop?" Ob und wenn nicht, ist ja ganz klar die Entscheidung jedes einzelnen. Gerade der von Jupp angesprochenen Komponententester, finde ich durchaus praktisch.
Und da ich mich nicht nur auf das Interessengebiet "Radio" beschränke, ist so ein Oszi sehr hilfreich, gerade auch im Bereich Tonbandtechnik, Sendetechnik usw.
So kommen wir zu dem Ergebnis, man muss nicht, aber man kann.
Genau so könnte man auch diskutieren, welches Klopapier besser ist, das zweilagige oder das dreilagige.
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Radiomann
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Re: Oszilloskop, welches ist sinnvoll?

Beitrag von Radiomann »

Gery hat geschrieben:Leute Sorry, es ging ja hier um die Frage: "Oszilloskop, welches ist sinnvoll?" und nicht um die Frage: "Brauche ich ein Oszilloskop?"
Richtig, wobei hier der Kontext der Dampfradiobastelei keinesfalls unberücksichtigt bleiben sollte.
Andernfalls bevorzuge ich nämlich ein digitales Sampling-Oszilloskop, natürlich auch mit doppelter Zeitbasis und Computerschnittstelle. :D
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Re: Oszilloskop, welches ist sinnvoll?

Beitrag von radiobastler »

Dreilagiges natürlich... 8_)
Hin und wieder brauche ich das Oszi schon, dann benutze ich in der Regel die Digitalbüchse in der Firma.
Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht. :idea:

RIP WDR Langenberg 720kHz (6.07.2015 - 02:00)
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Re: Oszilloskop, welches ist sinnvoll?

Beitrag von Munzel »

Alexander hat geschrieben:
Munzel hat geschrieben:Also ein Tektronix, Unitra oder Siemens Röhrengerät aus den späten 60ern mit zweiter Zeitbasis wäre mir persönlich viel lieber als eine Digitalbüchse für 400€.
Aber wieso?
Weil ein hochwertiges (damals teures) Analogoszi immer noch besser ist als ein billiges Digitales. Einfach mal nach der Auflösung in y-Richtung schauen bzw. in welchem zeitlichen Raster die Datenpunkte liegen. Zudem gaukeln einem auch mitunter Aliasingeffekte der Anzeige irgendwelche Signale vor, die es gar nicht gibt.
Und nein, auch eine Zoomfunktion rechtfertigt den Kauf nicht. Den hat ein Analoges mit 2. Zeitbasis auch.

Wenn es partout was Digitales sein muß (auch dessen Bedienung will erlernt sein, Autoset-Drücker verschenken eine Menge Möglichkeiten), dann eher sowas.


MfG
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Re: Oszilloskop, welches ist sinnvoll?

Beitrag von Gery »

Ich empfehle dieses Buch zu diesem Thema.
Alexander
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Re: Oszilloskop, welches ist sinnvoll?

Beitrag von Alexander »

Munzel hat geschrieben:
Alexander hat geschrieben:
Munzel hat geschrieben:Also ein Tektronix, Unitra oder Siemens Röhrengerät aus den späten 60ern mit zweiter Zeitbasis wäre mir persönlich viel lieber als eine Digitalbüchse für 400€.
Aber wieso?
Weil ein hochwertiges (damals teures) Analogoszi immer noch besser ist als ein billiges Digitales. Einfach mal nach der Auflösung in y-Richtung schauen bzw. in welchem zeitlichen Raster die Datenpunkte liegen. Zudem gaukeln einem auch mitunter Aliasingeffekte der Anzeige irgendwelche Signale vor, die es gar nicht gibt.
Und nein, auch eine Zoomfunktion rechtfertigt den Kauf nicht. Den hat ein Analoges mit 2. Zeitbasis auch.

Wenn es partout was Digitales sein muß (auch dessen Bedienung will erlernt sein, Autoset-Drücker verschenken eine Menge Möglichkeiten), dann eher sowas.
Ich kenne dieses Lecroy nicht, aber gerade bei alten Messgeräten kann man sich unersetzbare custom-cmos Ics eintreten. Sollten die dann doch irgendwo auftauchen, werden dann zu einem 20000Euro Gerät passende Ersatzteilpreise verrechnet.

Falls man kein chinesisches Oem-Gerät haben möchte: Ein einfaches neues Tektronix, Hameg oder auch Lecroy kostet auch nur 600-700Euro wahlweise in Digital oder Analog. Jedoch funktioniert das ohne Wackelkontakte, ist kalibriert, kommt mit Schachtel, 20 Seitigen Handbüchlein, Garantie.

grüße,
Alexander
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Re: Oszilloskop, welches ist sinnvoll?

Beitrag von tubefan »

Dann fällt meins wohl eher in die Kategorie "Schätzeisen", naja einem
geschenkten Gaul... Jedenfalls habe ich bisher noch keine sinnvolle
Verwendung dafür gefunden.

Bild
Munzel
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Re: Oszilloskop, welches ist sinnvoll?

Beitrag von Munzel »

Alexander hat geschrieben: Ich kenne dieses Lecroy nicht, aber gerade bei alten Messgeräten kann man sich unersetzbare custom-cmos Ics eintreten. Sollten die dann doch irgendwo auftauchen, werden dann zu einem 20000Euro Gerät passende Ersatzteilpreise verrechnet.
Das mag wohl sein und hier haben wir das zweite Problem: Reparatur von Digitalgeröll.

Das LeCroy 9304CM war für ca. 32000DM zu haben. Sowas hatte ich mal auf der Arbeit. Es ließ sich gut damit arbeiten, es erkannte Tastköpfe selbständig, eine Festplatte, Speicherkarte und kleiner Drucker waren drin. Wichtiger aber waren die mathematischen Funktionen und die Steuerungsmöglichkeit über eine GPIB-Schnittstelle.
M.E. war der Preis einigermaßen angemessen.


MfG
Munzel
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Re: Oszilloskop, welches ist sinnvoll?

Beitrag von radiofan1 »

Moin und Hallo,
ein soo großes Echo hatte ich garnicht erwartet!! :mrgreen:
Ich bin begeistert!!! :drftoll:

So ganz schlau bin ich aus dieser Informationsflut noch nicht geworden, aber so langsam erhellt sich da was!!

" Braucht man nicht" ist auch klar, für Dampfradios ist so ein Oszillosp nicht unbedingt lebensnotwendig, aber es kann in vielen Fälle helfen, schneller und komfortabler zum Ziel zu kommen, das ist einer der Gründe, mich mit der Anschaffung zu befassen!!! Außerdem sagt mit meine Erfahrung: wenn man`s erstmal hat, benutz man es auch und mit der Zeit erschließen sich noch ganz andere Möglichkeiten damit...........
Etwas digitales wird es nicht werden! Jeder kennt die Vorteile eines sich bewegenden Zeigers über die Skala bis zum Erreichen des entgültigen Meßwertes, DMM`s blinken, flackern und produzieren sinnlose Anzeigeergebnisse bis zum Erreichen des endgültigen Meßwertes!! Ich will jetzt damit nicht sagen, daß diese Geräte schlecht sind, ich habe selbst einige davon und benutze sie gerne, aber nicht immer!!! Digitaletechnik oder Analoge, ist nicht die Frage, sondern wie man beides sinnvoll und intelligent kombiniert! :!:
Beim Oszi zählen diese analogen Vorteile sogar zweidimensional, jedenfalls für mich!

Ich fasse mal zusammen:
mindestens 2 Kanäle,
kein ganz altes Schätzchen,
wenn möglich mit viel Zubehör,
hameg wird oft und gerne genannt, und wohl auch benutzt,
min. 20Mhz,
auf gepflegten Zustand achten,
ein LeCroy wird es nicht werden!

@ Holger66, das Teil hätte ich auch gerne genommen!!! :mrgreen:

:hello:
Grüße Jens

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Re: Oszilloskop, welches ist sinnvoll?

Beitrag von radiofan1 »

Nachtrag:
Was ist z.B. von sowas zu halten?

:hello:
Grüße Jens

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Alexander
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Re: Oszilloskop, welches ist sinnvoll?

Beitrag von Alexander »

Ich schlage dann einmal das Hameg Hm303-6 vor.
Grund: ich besitze es

2*35Mhz, Analogoszi, Funktionsweise wie eh immer, ext Triggerung, X-Y Anzeige und ich glaube einen Komponentenprüfer.
Nachteile: keine Cursor dh. manchmal ist es anstrengend die Anzeige abzulesen, wenn Absolutwerte benötigt werden; erzeugt Augenkrebs bei langsamen Verläufen.
Bonus: kein störender Lüfter

Solltest du das preiswert bekommen können ist es durchaus ein vernünftiges Gerät

Was fällt unter Zubehör für dich? Zwei 1:1/10:1 Tastköpfe bekommst du für diese Frequenzen in jedem Elektronikladen für sehr überschaubares Geld.

grüße,
Alexander


@Grundig: die Schalter setzen manchmal beim Umschalten aus. ==> Du wirst an die Decke springen beim Messen, außerdem ist es steinalt und somit meiner Meinung nach kein vertrauenerweckendes Messgerät
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Re: Oszilloskop, welches ist sinnvoll?

Beitrag von radiofan1 »

@ Alexander: Unter "steinalt" verstehe ich sowas!, sammle seit kindesbeinen Fossillien...
Zum Zubehör: es erleichtert die Sache ungemein, wenn man nach dem Kauf, nicht noch lange rumsuchen ( ebay= Zeitfaktor) und rumgurken ( Diesel ) muß, um die notwendigen Teile zusammen zusammeln!!! Ach ja, sehr lieb, daß Du Dich um meine monetären Möglichkeiten sorgst,..... ich komme zurecht!!! :mrgreen:


:hello:
Grüße Jens

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Re: Oszilloskop, welches ist sinnvoll?

Beitrag von holger66 »

Hallo Jens,

das MV5O ist kein vollwertiges Scope. Es ist einstrahlig und reicht nur bis 1MHz. Es dürfte daher ideal sein für die Messung an Nf-Stufen, das Scope dürfte am ehesten dazu dienlich sein, "Mis(s)t-Messungen" zu vermeiden. Mir gefällt es auch sehr, aber das olle Hameg bleibt natürlich. Das hat auch den Vorteil einer Line-Taste, die beim Wobbeln den Kabelverhau reduziert, ich habe es bisher nur einmal gemacht, den genauen Sachverhalt könnte Henning sicher optimal erklären...

H.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
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Re: Oszilloskop, welches ist sinnvoll?

Beitrag von Munzel »

radiofan1 hat geschrieben:Was ist z.B. von sowas zu halten?
Kannst Du kaufen. 50MHz sind ausreichend. Die Anzeige ist groß und hell und Schalter lassen sich reinigen.
Die Ausführung macht auch einen soliden Eindruck (mich stören bei Hameg immer diese Piepselschalter, bei denen man kaum erkennen kann ob gedrückt oder nicht).
Alexander hat geschrieben: @Grundig: die Schalter setzen manchmal beim Umschalten aus. ==> Du wirst an die Decke springen beim Messen, außerdem ist es steinalt und somit meiner Meinung nach kein vertrauenerweckendes Messgerät
So alt ist es nun auch wieder nicht, steinalte Geräte wären z.B. der Oszi 40 oder sowas.
Wenn man es ganz genau will, muß man eben ein frisch kalibriertes Oszi beim Gebrauchtmeßtechnikhandel kaufen.


MfG
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Re: Oszilloskop, welches ist sinnvoll?

Beitrag von Radiomann »

Hallo,

u.a. besitze ich auch einen Grundig MO 10, leider nur in Einkanalausfürhrung. Seit 1972 verrichtet er brav seine Arbeit und hat sich im Behördeneinsatz als zuverlässig erwiesen.
Es mag sein, dass Grundig-Messgeräte sich nicht mit denen von TEK, R&S, Siemens und ähnlichen Premiumanbietern messen können - für den normalen Werkstatt-/Servicebetrieb sind sie m.E. aber gut geeignet.