Kondensatoren im Paillard 4306

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
Forumsregeln
Regeln
Impressum
Benutzeravatar
saarfranzose
Geographik
Geographik
Beiträge: 5932
Registriert: Mi Jul 22, 2009 17:27
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: 66763 Dillingen

Re: Kondensatoren im Paillard 4306

Beitrag von saarfranzose »

die 630V bei neuen Kondis beziehen sich auf Gleichspannung. Trotzdem reicht das aber aus. Lediglich am Netztrafo sollen sollen es spezielle Entstörkondensatoren sein (die primärseitigen kann man auch weglassen).
Gruß,
Jupp
------------------------------
Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)
chrisk
Capella
Capella
Beiträge: 26
Registriert: Mo Feb 21, 2011 12:12

Re: Kondensatoren im Paillard 4306

Beitrag von chrisk »

Hallo Hotte, alles klar, dann werde ich die Kondensatoren gegen 630V Vishay-Roederstein ersetzen. Danke!

Hallo Franz-Josef, danke erstmal für das Posten des Schaltplans! Wie kommt es zu stande, dass damals solch spannungsfeste Kondensatoren eingebaut wurden? Waren die Kondensatoren empfindlicher, oder waren die Spannungsfesteren Typen günstiger im Einkauf da häufiger benötigt?


Wieso hat mein Gerät eigentlich Primärseitig keine Sicherung? Bei einem Schluss im Spannungswähler, im Netztrafo oder im Netzschalter fließen volle 16A Kurschlussstrom bis der Leitungsschutzschalter vom Raum anspricht. Bei einem Schluss in der Skalenbeleuchtung würde der Netztrafo sterben. Gefällt mir garnicht...



Grüße,
Christian
Benutzeravatar
holger66
Moderator
Moderator
Beiträge: 4311
Registriert: Do Dez 18, 2008 6:27
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Nettetal

Re: Kondensatoren im Paillard 4306

Beitrag von holger66 »

Ich denke mir mal, daß die Hersteller damals zur Sicherheit und beruhend auf Erfahrungswerten höhere Spannungfestigkeiten genommen haben, so gut waren die Bauteile damals vielleicht einfach nicht. Mit Deinen Roedersteins mit dem Aufdruck 630V- bist Du bestens bedient, mit diesem Aufdruck versehene Bauteile haben bei mir noch nie Ärger gemacht.

Radios ohne primärseitige Sicherung habe ich auch schon gesehen, vor allem aus niederländischer Fertigung. Sollte man nachrüsten, wenn das Gerät wieder gebraucht werden soll. Heizkreissicherungen gab es vereinzelt auch, da braucht man aber schon dicke Brummer.

H.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
chrisk
Capella
Capella
Beiträge: 26
Registriert: Mo Feb 21, 2011 12:12

Re: Kondensatoren im Paillard 4306

Beitrag von chrisk »

Die Gedanken an den Einbau einer Primärsicherung waren sehr hilfreich, denn dabei ist mir aufgefallen, dass eine der beiden sekundärseitigen Sicherungen durchgebrannt war. Ich habe sie durch eine Sicherung aus dem Papiertütchen im Gehäuse getauscht. Die Anodenspannung liegt jetzt bei 205 Volt.

Die Papierkondensatoren habe ich alle nach und nach getauscht. Von den ausgelöteten Kondensatoren war keiner mehr in Ordnung.

Der technische Zustand ist leider trotz höherer Anodenspannung unverändert geblieben, die Wellenbereiche außer UKW sind immernoch tot. Ich werde jetzt anfangen die Kohleschichtwiderstände durch zu messen.

Eine neue Gleichrichterröhre habe ich auch bestellt, denn die 205 Volt erscheinen mir immernoch zu gering. Vielleicht war die Sicherung ja schon länger kaputt und die Röhre wurde damit verschlissen?

Zu dem tieffrequenten Schwingen bei höheren Lautstärken (nein, ich meine KEINEN 50hz Netzbrumm) ist nun auch noch ein hochfrequentes Brummen gekommen, was zuerst einsetzt. Dreht man die Lautstärke noch höher, fängt das tieffrequente Brummen an.


Grüße,
Christian



NACHTRAG: Die 1 M Ohm Widerstände habe ich alle bis auf einen gefunden und gemessen. Sie liegen zwischen 1,2 und 1,5 M Ohm... Austauschen?
Benutzeravatar
holger66
Moderator
Moderator
Beiträge: 4311
Registriert: Do Dez 18, 2008 6:27
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Nettetal

Re: Kondensatoren im Paillard 4306

Beitrag von holger66 »

Die AZ ist eher durch überhöhten Stromfluß bei der EL gestorben, deren Koppel-C im Eimer war.

Ansonsten würde ich erst einmal versuchen, die Spannungen an den Ganzen Röhren zu ermitteln, bevor Du Dich plagst und jeden R einzeln ablötest und dann zu prüfen, welchen Wert er hat. Spannungsmessungen führen da erfahrungsgemäß eher zum Ziel.

H.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
Alexander
Freiburg Automatic
Freiburg Automatic
Beiträge: 191
Registriert: Fr Dez 24, 2010 16:13
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Wohnort: Wien

Re: Kondensatoren im Paillard 4306

Beitrag von Alexander »

chrisk hat geschrieben:NACHTRAG: Die 1 M Ohm Widerstände habe ich alle bis auf einen gefunden und gemessen. Sie liegen zwischen 1,2 und 1,5 M Ohm... Austauschen?
Soweit ich weiß sind die uralten Widerstände mit +-20% spezifiziert, 1,5M wären also bei einem Sollwert von 1M schon ziemlich daneben. Andererseits was macht dieser Widerstand überhaupt? Unter Umständen ist die Abweichung egal.

lg,
Alexander
chrisk
Capella
Capella
Beiträge: 26
Registriert: Mo Feb 21, 2011 12:12

Re: Kondensatoren im Paillard 4306

Beitrag von chrisk »

Alexander hat geschrieben: Soweit ich weiß sind die uralten Widerstände mit +-20% spezifiziert, 1,5M wären also bei einem Sollwert von 1M schon ziemlich daneben. Andererseits was macht dieser Widerstand überhaupt? Unter Umständen ist die Abweichung egal.
Hallo Alexander, der Widerstand mit 1,5M sitzt am Matschauge EM34. Sind solche Abweichungen idR stabil, oder tut sich da noch etwas?

holger66 hat geschrieben:Die AZ ist eher durch überhöhten Stromfluß bei der EL gestorben, deren Koppel-C im Eimer war.

Ansonsten würde ich erst einmal versuchen, die Spannungen an den Ganzen Röhren zu ermitteln, bevor Du Dich plagst und jeden R einzeln ablötest und dann zu prüfen, welchen Wert er hat. Spannungsmessungen führen da erfahrungsgemäß eher zum Ziel.
Hallo Holger, okay, dann werde ich damit heute Abend anfangen. Was für Spannungen soll ich messen bzw. welche sind belanglos?


Vielen Dank & Schöne Grüße,
Christian
Benutzeravatar
holger66
Moderator
Moderator
Beiträge: 4311
Registriert: Do Dez 18, 2008 6:27
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Nettetal

Re: Kondensatoren im Paillard 4306

Beitrag von holger66 »

ECH42: Anode des C-Teiles sowie Anode und G2/4 des H-Teiles.
EF41: Anode und G2
EBC41: Anode des C-Teiles
EL41: Anode, G2 und Kathode.

Wie hoch die Spannungen jetzt sein müssen, müßtest Du nachrechnen, da im Schaltplan dazu nichts steht. Da Du auch die Ströme nicht kennst, wird´s schwierig. Am besten nimmst Du ein altes Analogmultimeter her, wenn Du sowas hast, vielleicht ein Multizet. Solche Teile hatten die damals auch.

Und dann guckst Du mal in ähnliche Schaltpläne von mit Rimlocks bestückten Geräten aus der Zeit, dann kriegst Du ähnliche Beschaltungen zu sehen und einen Eindruck von den Spannungswerten.

Vielleicht protokollierst Du die gemessenen Spannungen und setzt sie hier rein, dann können die Experten was dazu sagen.

H.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
Alexander
Freiburg Automatic
Freiburg Automatic
Beiträge: 191
Registriert: Fr Dez 24, 2010 16:13
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Wohnort: Wien

Re: Kondensatoren im Paillard 4306

Beitrag von Alexander »

chrisk hat geschrieben:
Alexander hat geschrieben: Soweit ich weiß sind die uralten Widerstände mit +-20% spezifiziert, 1,5M wären also bei einem Sollwert von 1M schon ziemlich daneben. Andererseits was macht dieser Widerstand überhaupt? Unter Umständen ist die Abweichung egal.
Hallo Alexander, der Widerstand mit 1,5M sitzt am Matschauge EM34. Sind solche Abweichungen idR stabil, oder tut sich da noch etwas?
Nimm einen Heissluftfön und finde es heraus.
* SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* nimmst du dafür nicht deine besten Messstrippen, weil die schmelzen recht gerne.
Jedenfalls hat es der Widerstand hinter sich wenn der Widerstandswert weit (weitere 30-50%?) wandert.

lg,
Alexander
chrisk
Capella
Capella
Beiträge: 26
Registriert: Mo Feb 21, 2011 12:12

Re: Kondensatoren im Paillard 4306

Beitrag von chrisk »

Hallo,

kurzer Zwischenbericht - ich hatte leider nur sehr wenig Zeit zum Basteln. Mittlerweile habe ich die AZ41 getauscht und nun um die 260V Anodenspannung. Jetzt scheint auch schon deutlich mehr zu funktionieren. Zu mehr bin ich allerdings nicht gekommen.

Ich melde mich sobald es neues gibt.


Grüße,
Chris
Alexander
Freiburg Automatic
Freiburg Automatic
Beiträge: 191
Registriert: Fr Dez 24, 2010 16:13
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Wohnort: Wien

Re: Kondensatoren im Paillard 4306

Beitrag von Alexander »

Klingt gut für. - Ich halte die Daumen

herzliche Grüße,
Alexander

Ps.: Gibt es bereits etwas neues zu erzählen? :)
chrisk
Capella
Capella
Beiträge: 26
Registriert: Mo Feb 21, 2011 12:12

Re: Kondensatoren im Paillard 4306

Beitrag von chrisk »

Mittlerweile spielt das Radio dank Eurer Hilfe auf allen Wellenbereichen klar und deutlich. Letztendlich habe ich doch noch einige Röhren tauschen müssen, die alten waren offensichtlich verbraucht.
Mir fehlen momentan noch zwei Kondensatoren - momentan sind da Wimas in radialer Bauform eingelötet. Bei der nächsten Farnell Bestellung bestelle ich welche von Vishay Roederstein mit. Ein Magisches Auge fehlt mir auch noch, das alte scheint verschlissen zu sein - mal sehen ob sich irgendwo mal ein brauchbares günstig finden lässt oder ob ich etwas russisches einbaue.


Von meinem Opa habe ich vor einigen Wochen ein Blaupunkt M51W geschenkt bekommen, welches der nächste Reparatur-/Restaurationskandidat ist. Mehr dazu in in einem anderen Beitrag: http://dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=7389


Schöne Grüße,
Christian
Funkschrotti
Kuba Komet
Kuba Komet
Beiträge: 1916
Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
Wohnort: Braunschweig

Re: Kondensatoren im Paillard 4306

Beitrag von Funkschrotti »

Hallo Christian,

Kondensatoren von Farnell ? Da wirst du sicherlich Preise wie in der Apotheke zahlen müssen oder ? So ab 1 Euro pro Stück ?

Gruß

Roland