Phantasiekondis für Restaurationen ?

[edi]

Ich find´s gut, würde es aber selber nicht machen, zu viel Arbeit.

Nö- gar nicht.
Die Phantasie- Kondis habe ich nun wirklich billigst gemacht,
Einer aus Garnrolle, Styroflexer rein.
Hatte nicht genug Garnrolle, also- alle anderen aus gewöhnlichem Druckerpapier, sozusagen Pappe selbst gemacht: Streifen etwa 40 x 100 mm geschnitten, Klebestift rauf, über einen Bleisift gerollt, trocknen lassen. Phantasie- Label- mit Klebestift rauf, darübergeklebt.
Styroflexer rein, beidseitig mit Heißkleber dicht gemacht.

Hatte nur hellen Heißkleber- aber das spielt ja keine Rolle, "Waxi"- Kondensatoren sind ja auch seitlich hell.

Das ging also recht schnell, kein Aufwand für alte Kondis ausräumen, was ja auch immer eklige Arbeit ist, mit dem Teerzeugs.

In dem NORA waren ja nun kaum noch Originalteile drin, darum ursprünglich die Komplettbestückung mit den Eigenkondis.
Ich denke, das werde ich bei künftigen Restaurationen auch so machen, ich kann ja meine Eigen- Kondis schon "vorproduzieren".

Ich habe ein sehr schönes, und super funktionierendes DDR- Radio in Warteschleife, da werde ich -wegen des hervorragenden Innenzustands- auch nicht die Sauerei mit den Original- Teeris machen, Labels fälschen.

Wozu auch- schließlich sind es ja tatsächlich neue Kondis, ich finde, das sollte man zeigen dürfen.

Das Ganze wäre übrigens auch nicht anders, wenn man nun fertige, schwarze Kondis einbaut. Die sind ja auch nicht original ! Und die gelben "Quietschies" würde ich sowieso tarnen, die sehen ja im Oldie optisch doch ganz schön "daneben" aus.

Edit: Ich hatte den Vorschlag mit dem DRF- Aufdruck überlesen- ja, auch eine gute Idee.


Edi

[Willi H 411]

Die Idee und auch die Umsetzung finde ich gelungen. Auch wenn ich eher einer derjenigen bin, denen es "lediglich" auf die Funktionstüchtigkeit angeht, solange es im normalen Gebrauch nicht sichtbar ist. Aber ich habe da sowieso ein "etwas anderes Verständnis" von "Verbasteln".

VG Willi

[radiobastler]

Eigene Papprollen habe ich auch schon gemacht, aber aus braunem Packpapier.
Hier gibts auch, wie ich finde, sehr gelungene Vorlagen.
http://www.dampfradioforum.de/viewtopic ... nen#p69889

[edi]

...macht sich für Vorkriegsgeräte mit "unrestaurierbaren" schwarzen Kondensatoren gut.

Bei den Teeries und schwarzen Kondis geht ja so einiges... wenn man unbedingt optische Originalität haben will.
Z. B. Plastrohr, farblos (von Vanillestangen, Spielzeugen o. ä.), , ggf. schwarzes Papier rein, schwarze Vergußmasse (Teer, Heißkleber...).
Glasrohr, wer eine Quelle hat, aber muß man ja auf Länge schneiden können.
Papprolle, schwarzes Papier, weiß, gelb bedruckt, macht jeder Tintenstrahler. Kann man mit Nagellack oder farblosem Spraylack auf Glanz bekommen.
Plastrohr für Wasser o. Kabel (Baumarkt), mit Dose schwarz lackiert.

Da ist es dann wieder egal, ob man die gelben Quietschies verwendet.

Label- Neudruck gefällt mir noch am besten- da kann man unauffällig einen Hinweis auf die Fälschung, das Restaurationsjahr, sein Signum, o. a. hinterlassen, wie es einige Nachbauer historischer Röhren bei ihren Replikas auch tun, da ist dann ein unauffälliger Hinweis auf dem Quetschfuß sichtbar.

Edi

[edi]

...Sonderserie mit schwarzer Folie und schwarzer Vergußmasse sowie dem Logo DRF...

Gerade ein bißchen mit Bildbearbeitung gespielt: Wie wär's hiermit:


Die Werte können mit Bildbearbeitungsprogrammen leicht geändert werden.
(Schrift Arial 11pkt. Bold)

Edi

[radiobastler]

Cool...

[edi]

Wie sieht`s denn aus, ist der Vorschlag von Holger66 mit den DRF- Labels interessant ?
2 Postings vor diesem habe ich 2 Entwürfe plaziert (a.R.).

Dann würde ich mich ransetzen, und Labels für die gebräüchlichen Werte machen, und als druckbares PDF für ale einstellen.
Farbe und Abmessungen kann man ggf. auch anpassen.

Denkbar wäre auch eigenes Signum/ Logo/ eigene Farbe des Restaurateurs plus DRF- Logo.

Wie geschrieben, die Röllchen für Kondis kann man schnell aus Garnrollen- Pappe machen, oder einen Streifen Papier über einen Bleistift o. größeres rundes Teil rollen, dann Label drauf, Heißkleber beidseits.

Neu befüllte Elkos und Blockkondis kriegen nur den beschrifteten Teil des Labels aufgeklebt.

Könnte so aussehen, wie hier, im restaurierten B18

Edi

[holger66]

Hallo Edi,

ich würde eher eine altmodische Schriftart wählen, Arial ist für historisch wirkende Bauteile zu modern. Wie wärs mit Garamond ? Ansonsten OK, vor allem die Schriftfarbe in der gleichen Farbei, wie die Kante der Banderole.

H.

[edi]

Ja, nächstes Wochenende bin ich zu Hause, werde ich mal machen- gar kein Problem.

Edi

[edi]

ich würde eher eine altmodische Schriftart wählen, Arial ist für historisch wirkende Bauteile zu modern. Wie wärs mit Garamond ? Ansonsten OK, vor allem die Schriftfarbe in der gleichen Farbei, wie die Kante der Banderole.

So, ich habe mal die Anregung von @holger66 umgesetzt, etwas spät, aber nicht wegen Zeitmangel, o. ä., sondern weil mein Bildbearbeitungsprogramm die Schriftart "Garamond" erst fressen wollte, nachdem ich MS WORD installiert, und Garamond dort eingebunden hatte. Längere Zeit hatte ich Open Office in Verwendung, und... damit funktioniert das nicht. Da OO leider viele Macken hat, bin ich dann doch wieder zu WORD zurückgekehrt.

Unten also die DRF- Label, mit Schriftart Garamond, fett, 14 Pkt und 11 Pkt.

Mir persönlich gefällt "Arial" besser- in fett (bold) besser lesbar, und da die Label ja auch das Jahresdatum haben, können die bei mir gern eine modernere Schriftart haben- ich meine ja, die Arbeit des Restaurateurs darf sichtbar sein.

Edi

[holger66]

Diesen Entwurf jetzt als Vorlage an ATR, der Einfachheit halber vielleicht auch ohne das mag. Auge, dann wäre ich evtl. geneigt, auch erstmals für bestimmte Arbeiten Kondis dort zu bestellen. Natürlich dürfte dann auch die Vergußmasse nicht mehr quietschgelb sein.

H.

[Wolle82]

Ich bin immer wieder fasziniert, wieviel Energie in das tarnen von Kondensatoren gesteckt wird.Das geht sogar bis zum erfinden eines eigenen Labels . Da hätte ich, ehrlich gesagt, keine Lust zu. Ich sage nur: Repskt und Daumen hoch.

Gruß

Wolfgang

(Der die Radios nur für sich selbst repariert und keine Probleme mit Styroflex oder gelben Kondensatoren hat (und sogar schonmal,weil nichts anderes da war, Wima-Klötze verbaut hat))

[radiobastler]

Das muss jeder selbst wissen, welchen Aufwand er treibt bei der Kondikur.
Ich tarne auch die Kondis, wenn es geht sogar mit den originalen Kondensatorgehäusen. Da kann man sogar die Klötzchenkondensatoren gut verstecken.

[edi]

Also das Abtarnen in alten Röhrchen, mit Original- Label... also das ist mir ein meist zu großer Aufwand, ist auch eine eklige Sauerei, und wie geschrieben, die Arbeit des Restaurateurs darf zu sehen sein, und das Label trägt ja auch das Datum der Restauration.

Wenigstens sollte das Datum, wenn man alte Kondis neu befüllt, auf dem Bauelement vermerkt werden ! Ist dann schließlich kein Kondi von 1930.. 40.. 50 mehr.

Ich seh' das mit den Phantasiekondis so: Es wurden einst Bauteillisten und Montagezeichnungen erstellt, da waren u. a. Ausführungsform und Abmessungen der Bauelemente vorgeschrieben, und die Phantasiekondis passen da perfekt, so daß die originale Optik und Bauvorschriften gewahrt bleiben, und auch das neue Datum auf dem Bauelement finde ich schon korrekt.

Ausnahmen sind für mich die allerersten Radios, da fülle ich die alten Gehäuse neu.

Ein Röhrchen, mit Klebestift zusammengerollt aus gewöhnlichem Druckerpapier, darüber das Label, etwas Heißkleber, der Zeitaufwand ist gering.
Und- man kann dem Gerät was eigenes mitgegeben, farblich, ein Logo... ich fände sowas gar nicht schlecht, blaue, grüne, rote... Label von verschiedenen Restaurateuren.

Edi

[solaris]

Das Datum ist eine Sache, wichtiger erachte ich noch, dass auch mindstens drinsteckt, was draufsteht. Einen 630V-Kondensator im 1500V-Mantel wird es aus meiner Provenienz niemls geben.