Endstufe Saba Meersburg125

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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hmueller
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Endstufe Saba Meersburg125

Beitrag von hmueller »

Hallo,

ich sitze hier gerade über einem Schaltplan von einem Saba Meersburg 125 (Neuzugang, wird dass übernächste Projekt).
Dabei fällt mir die Endstufe mit zwei ECL86 (rechter + linker Kanal) auf.
Was ich nicht verstehe:
Warum haben die im linken Kanal eine Triode mehr drin ?
L: EABC80+ECL86, also drei Systeme
R: ECL86, also zwei
Ansonsten sieht die Schaltung recht symmetrisch aus (für TA- Stereo).

Ist an sich ja kein Problem, bloß der Sinn...

viele Grüße,

Matthias

PS: Was sind denn das für Dioden Gr.D, E und C ? Sind ja Halbleiter, bloß ohne Typenbezeichnung ? Tja, habe die Zeit
halt nicht mehr live erlebt, bei mir gabs schon OA, AA, BA, 1N....
viele Grüße,

Matthias.
hoeberlin
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Re: Endstufe Saba Meersburg125

Beitrag von hoeberlin »

.... interessante Frage....

.... wäre interessant....

.... kann mir jedoch leider ohne Schaltplan dazu keine Gedanken machen....

VG Henning

Wenn Du einen Schaltplan verfügbar machst, denke ich mich da mal hinein.
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Dirk508
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Re: Endstufe Saba Meersburg125

Beitrag von Dirk508 »

Soweit ich mich entsinne, arbeitet die Endstufe bei Mono als Gegentaktendstufe. Und deshalb muss in einem Kanal die Phase durch die zusätzliche Röhre invertiert werden.
Hab´ aber auch keinen Schaltplan, um das genauer nachzuvollziehen.

Gruß Dirk
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paulchen
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Re: Endstufe Saba Meersburg125

Beitrag von paulchen »

Hier zum schauen...

Bild


paulchen
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hmueller
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Re: Endstufe Saba Meersburg125

Beitrag von hmueller »

Hallo,

das mit dem Gegentakt bei Mono ist eine gute Idee. Bloß erschließt sich mir der (tiefere?) Sinn
des Aufwandes nicht. Man hat tatsächlich auch am Übertager sekundär die Phase gedreht,
damit die invertierung im Kanal L (oben) bei Betrieb nicht zur Auslöschung des Tieftones führt.

Die Vorteile des Gegentaktprinzips sind aber nicht genutzt worden ?
(Doppelter Spannungshub, Eliminierung des Gleichfeldes im AÜ, Störungsunterdrückung, etc.)

Ich rätsele noch.

viele Grüße,

Matthias

PS: Wusste nicht, das Upload von SP- Bildern erwünscht ist, sonst hätte ich da auch...
viele Grüße,

Matthias.
hoeberlin
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Re: Endstufe Saba Meersburg125

Beitrag von hoeberlin »

Zitat:Die Vorteile des Gegentaktprinzips sind aber nicht genutzt worden ?
(Doppelter Spannungshub, Eliminierung des Gleichfeldes im AÜ, Störungsunterdrückung, etc.)

- doch, teilweise.
- die einer Eintakt-endstufe anhaftenden durch die Röhrenkennlinie bedingten Verzerrungen sind durch die Anwendung des Gegentaktprinzips weitgehend ausgeglichen.
- Die Gesamtausgangsleistung wäre auch bei einer echten Gegentaktendstufe mit einem AÜ nicht größer. ( die endstufe läuft im A-Betrieb )
- Der AÜ hat ein Gleichfeld, wie bei Eintaktendstufen, allerdings werden auch die evtl. dadurch bedingen Verzerrungen weitgehend ausgeglichen, da sich diese gegensinnig auf den Ausgang übertragen.

Meiner Ansicht nach ist das das beste Prinzip, was bei einem Mono-Stereo umschaltbaren Gerät verwirklicht werden kann

Bei Imperial und Grundig findet man allerdings auch Schaltungen mit 3 AÜ's, einem zentralen echten Gegentakt-AÜ, und zwei weitere Eintakt-AÜ in den Anodenzuleitungen nur für Hochton. Diese Geräte haben allerdings dann nur einen Tieftonlautsprecher.

meint Henning
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Dirk508
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Re: Endstufe Saba Meersburg125

Beitrag von Dirk508 »

hoeberlin hat geschrieben: - Die Gesamtausgangsleistung wäre auch bei einer echten Gegentaktendstufe mit einem AÜ nicht größer. ( die endstufe läuft im A-Betrieb )
Der Kontakt T2 ändert den Kathodenwiderstand von 150 auf 270 Ohm und verschiebt somit den Arbeitspunkt der Endröhren nach unten.

Gruß Dirk
hoeberlin
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Re: Endstufe Saba Meersburg125

Beitrag von hoeberlin »

Dirk508 hat geschrieben:
hoeberlin hat geschrieben: - Die Gesamtausgangsleistung wäre auch bei einer echten Gegentaktendstufe mit einem AÜ nicht größer. ( die endstufe läuft im A-Betrieb )
Der Kontakt T2 ändert den Kathodenwiderstand von 150 auf 270 Ohm und verschiebt somit den Arbeitspunkt der Endröhren nach unten.

Gruß Dirk
Hallo, Dirk,

das ist zwar richtig, aber T2 ist Teil des TA-Umschalters, der Kontakt ein Arbeitskontakt. Dadurch wird m.E. erreicht, dass der Anodenstrom bei TA Betrieb ansteigt ( andererseits werden ja auch HF und ZF von der anodenspannung abgeschaltet ) und demzufolge die Ausgangsleistung bei TA höher ist.

Das hat jedoch noch nichts mit Stereo oder Mono Schaltung des Gerätes zu tun

meint Henning
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Dirk508
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Re: Endstufe Saba Meersburg125

Beitrag von Dirk508 »

Indirekt schon, das Gerät kann nur Stereo bei TA/TB.
Da würde es Sinn machen, für Gegentaktbetrieb bei Rundfunkempfang den Arbeitspunkt Richtung AB zu verschieben. Bei größerer Aussteuerung wandert er dann noch weiter nach unten.
Bei TA braucht´s dann aber A, damit beide Endstufen im Stereo-Betrieb möglichst linear arbeiten.

Lässt sich die Stereo-Funktion eigentlich auch bei HF-Empfang aktivieren, bzw. wie wirkt sich das dann aus??

Gruß Dirk
hoeberlin
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Re: Endstufe Saba Meersburg125

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, Dirk,

meiner Meinung nach, und dem Schaltbild zufolge, kann man zwar "Stereo" drücken bei Radioempfang, aber dann bleibt ein Kanal tot, da keine Signaleinspeisung erfolgt.

Soweit ich weiß, sind jedoch keine mechanischen Vorkehrungen getroffen, die diese 'Schalterstellung verhindern.

Auch im Radiomuseum.ORG gab es schon mal Verwunderung darüber.

VG Henning
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hmueller
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Re: Endstufe Saba Meersburg125

Beitrag von hmueller »

Hallo,

danke für die Ausführungen, das zeigt mir (mal wieder), das gerade in diesen Radios doch reichlich
know how verbaut ist, nach dem Prinzip: Mit minimalem Aufwand maximale Wirkung.
Das geht vielen heutigen Standardapplikations- designten Geräten ab, es zählt ja heute eher
Stückzahl/Lagerhaltung/LifeCycleManagment/etc.
Das nächste Mal schaue ich mir genauer an, was welcher Schalter wann macht.

viele Grüße,

Matthias
viele Grüße,

Matthias.