Funke RPG 4/3: Messinstrument zeigt falsch an

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klausw
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Re: Funke RPG 4/3: Messinstrument zeigt falsch an

Beitrag von klausw »

Hallo Joachim,

wenn das Instrument zur verkehrten Seite ausschlägt, ist die Spannungsquelle spiegelbildlich verkehrt angeschlossen.

Die Alternativ-Spannungsquelle mit Widerstand, um den erforderlichen Vollausschlag des vom RPG abgeklemmten Instruments zu produzieren, ist in meinem W19-thread beschrieben. Bei mir tat's eine handelsübliche 9Volt-Batterie mit, ich glaube, 180k-Vorschaltwiderstand. Letztlich habe ich damit herausfinden können, dass das Messwerk nicht die erforderlich 500uA (W19) zum Vollausschlag brauchte, sondern ein Vielfaches davon.
Die Ohmmessung (Ri) taugt dann zur letzten Gewissheit, wenn die Daten des Messwerks bekannt sind, sei es durch Literatur oder durch ein Vergleichsgerät.

In meinem Fall ließ sich mit diesen beiden Methoden zweifelsfrei feststellen, dass kein mechanischer Fehler vorlag: Schwergängigkeit der Nadel führt nämlich ebenfalls zu falschen Messergebnissen, und manchmal hat in das empfindliche Messwerk sogar jemand Öl hineingepfuscht :angry: .
Bei meinem Gerät war der Ri zu gering (Windungsschluss).

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Re: Funke RPG 4/3: Messinstrument zeigt falsch an

Beitrag von Joachim08 »

So, wollte mal kurz Zwischenbescheid geben:

Trotz der Hitze hat es mich heute in meine Werkstatt unter dem Dach getrieben.
Ich habe das Messinstrument zerlegt, die Platte mit den Vorwiderständen abgebaut und
mittels Poti direkt an die Pole Spannung angelegt. Bei einem Vorwiderstand von 10,3 kohm
und einer Spannung von 5.5 V sollte sich rechnerisch 0,53 uA ergeben, bedeutet doch daß
das Messintrument in Ordnung sein müßte, oder ?

Jetzt würde ich mich gerne zur Spannungsmessung im 10V Bereich vortasten.
Spielen dabei die ganzen gewickelten Drahtwiderstände auch eine Rolle ? Soweit ich sehe ja.
Ich mußte ja im "Originalzustand" 14,4 V bei einem Vorwiderstand von 10,5 kohm anlegen, damit
ich Vollausschlag hatte. Das würde bedeuten daß irgendwas bei diesen Drahtwiderständen nicht stimmt...

Hat jemand vielleicht einen Tipp, wie ich jetzt am besten vorgehen kann ?

Viele Grüße

Joachim


P.S: Ich habe heute nach langer Suche noch zwei original Spulen von Funke gefunden. Laut meiner
Messung sollten beide Spulen in Ordung sein, zumindest ist Durchgang da. Damit könnte ich notfalls
das Instrument retten... Ein defektes Funke Instrument eines anderen Prüfgerätes habe ich auch hier.
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Re: Funke RPG 4/3: Messinstrument zeigt falsch an

Beitrag von Dirk508 »

5,5V/10,3k = 534µA.

Aber was hat das jetzt mit dem Instrument zu tun?

Gruß Dirk
Joachim08
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Re: Funke RPG 4/3: Messinstrument zeigt falsch an

Beitrag von Joachim08 »

Um zu sehen ob die Empfindlichkeit des Messinstrumentes stimmt ?
Siehe Topic von klausw drei Antworten weiter oben.

Ähem mit der Rechnung hast recht, das kommt davon wenn man schlampig rechnet :D

Der Drahtwiderstand im Instrument selbst ist bei mir übrigens auch keine 3.5 ohm sondern 8.5 Ohm.

Hat denn nicht jemand einen Plan vom RPG 4/3 Instrument oder hat das schon mal vermessen ?
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klausw
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Re: Funke RPG 4/3: Messinstrument zeigt falsch an

Beitrag von klausw »

Joachim08 hat geschrieben:...Der Drahtwiderstand im Instrument selbst ist bei mir übrigens auch keine 3.5 ohm sondern 8.5 Ohm.
Joachim, bitte miss diesem Drahtwiderstand nicht zu viel Bedeutung zu.

Er ist nur dazu gedacht, fertigungstechnisch bedingte Wicklungsabweichungen des Messinstruments auszugleichen.

Erklärung:
das Instrument wurde mit gleicher Drahtstärke CuL zu jeweils vorgegebener Windungszahl industriell gewickelt. Dennoch ergab sich, begründet durch die Qualität des CuL, ein in geringem Maße unterschiedlicher Ri, der, bezogen auf die Schaltung des Funke RPG, natürlich Auswirkungen hatte. Insofern dient dieser gewickelte Widerstand zur Kompensation der Fertigungstoleranzen. Tatsächlich findet man manchmal gewickelte Widerstände (Federform) vor, manchmal aber auch nur ein ca. 1-2 cm langes Stück Widerstandsdraht, je nach Größe der Abweichung.

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Re: Funke RPG 4/3: Messinstrument zeigt falsch an

Beitrag von Joachim08 »

Hallo Klaus,

ja ist klar, der macht das Kraut nicht fett :D

Irgendwie bin ich mit meinem Latein jetzt schon fast am Ende und erhoffe mir von den Hinweisen der Spezialisten noch etwas. Leider ist es momentan da recht ruhig an der Front... Evtl ist der für die 10V vorgesehene Vorwiderstand von 10.5 kohm (Soll 10 kohm) schon zu hochohmig dass es zu dieser Abweichung kommt ?

Viele Grüße

Joachim
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Re: Funke RPG 4/3: Messinstrument zeigt falsch an

Beitrag von Dirk508 »

Joachim08 hat geschrieben:Um zu sehen ob die Empfindlichkeit des Messinstrumentes stimmt ?
Siehe Topic von klausw drei Antworten weiter oben.
Da Du den Sollwert nicht kennst, was willst Du daraus ableiten?
Zudem kommt zu den 10,3 k noch der Ri des Instruments dazu, also sagt der berechnete Wert nichts genaues aus.

Warum prüfst nicht erst mal die Gesammtschaltung, indem Du einen Strommesser in Reihe zum 1mA-Bereich legst und mit variablem Vorwiderstand bzw. Spannungsquelle den Messbereich durchfährst und die Anzeigen von DMM und Zeiger vergleichst?

Gruß Dirk
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Re: Funke RPG 4/3: Messinstrument zeigt falsch an

Beitrag von edi »

Ich habe das Messinstrument zerlegt, die Platte mit den Vorwiderständen abgebaut und
mittels Poti direkt an die Pole Spannung angelegt. Bei einem Vorwiderstand von 10,3 kohm
und einer Spannung von 5.5 V sollte sich rechnerisch 0,53 uA ergeben, bedeutet doch daß
das Messintrument in Ordnung sein müßte, oder ?

Jetzt würde ich mich gerne zur Spannungsmessung im 10V Bereich vortasten.
Joachim08,
wenn Sie Hilfe brauchen, müssen Sie aber schon richtig vorgehen, und mal genaue Infos geben...

Was rechnerisch an Strom durch das Instrument fließt, ist erst mal Banane, wichtig wäre erst mal die Überprüfung mit den Bordmitteln und einem Vergleichsinstrument, und zwar zuerst so, wie es beim Funke vorgesehen ist, mit dem gesamten RPG selbst. Da müssen Sie überhaupt nicht an Widerständen oder am Drehspulinstrument werkeln.

Ich schrieb dies schon am 22.:
Immerhin haben die Funkes doch Spannungs- und Strommeß- Karten. Also erst mal diese Prüfkarten auflegen, Stecker rauf, Strippe ran, und einen Spannungsmeßbereich überprüft, zweckmäßigerweise erst mal den 10 V- Bereich.
Dann einen Strom messen, günstig wäre im 1 mA- Bereich, in Reihe mit einem Hand- Multimeter, so daß beide denselben Strom anzeigen sollten.
Und dann die Werte mal mitteilen.

Erst bei Verdacht kann man -so nötig- das Drehspulinstrument selbst -ohne dessen Vorwiderstände- unter die Lupe nehmen, aber auch in einer Reihenschaltung mit einem Vergleichsinstrument !

Bei den RPG- eigenen Meßmöglichkeiten sind natürlich die eingebauten Widerstände relevant, darum ja der Test, es muß nicht das Instrument selbst defekt sein.

Edi
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Re: Funke RPG 4/3: Messinstrument zeigt falsch an

Beitrag von Joachim08 »

hallo Edi,

ja Sie haben natürlich recht, hatte da wohl etwas unbedacht rumgemessen...

Ich habe jetzt erstmal den 10V Bereich ausgewählt und mittels Messkarte die Spannung gemessen.

Ich habe das Ganze auch schon mal in eine Grafik gebracht und mit angehängt.
Die Y-Achse ist die Spannung vom regelbaren Netzeil.

Die Stromstärkemessung mache ich später, hier in der "Werkstatt" unter dem Dach messe ich gerade 34 Grad...

Viele Grüße

Joachim
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Re: Funke RPG 4/3: Messinstrument zeigt falsch an

Beitrag von Joachim08 »

So und hier die 1mA Messung. Vorwiderstand war konstant und Netzteil regelbar 1 bis 6 V in 1V Schritten.
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Re: Funke RPG 4/3: Messinstrument zeigt falsch an

Beitrag von klausw »

Hallo Joachim,

unbeschadet der bereits erfolgten Messreihen würden mich 2 Dinge im Gesamtspektrum interessieren:
a) funktioniert die Widerstandsmessung mittels des RPG (ebenfalls eigene Prüfkarte[n] vorhanden)?
b) konntest Du schon herausfinden, wo der abkorrodierte Anschluss des 140k hinging?

Frage a) deswegen, weil mir dieser Fehler, der erst im Zuge der Reparatur meines RPG auftrat, fast den Erfolg verhagelt hätte, weil plötzlich alle Rechnungen der Experten nicht mehr hinhauten und aberwitzige Anzeigen auch der Neuinstrumente auftraten.


Dann habe ich noch folgendes gefunden:
http://www.radiomuseum.org/forum/funke_ ... rehsp.html
Ich bin dort nicht Mitglied und bekomme nur den Eröffnungsbeitrag angezeigt. Ich vermag nicht zu sagen, ob Antworten ergangen sind, die nur von Mitgliedern eingesehen werden können (das könnte aber jemand beantworten, der dort Mitglied ist), aber der Titel des Beitrags klingt interessant.

k.

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Re: Funke RPG 4/3: Messinstrument zeigt falsch an

Beitrag von Hotte »

klausw hat geschrieben:Ich vermag nicht zu sagen, ob Antworten ergangen sind,
Bisher gab es keinerlei Antworten.

Gruß aus Breuna... Hotte
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Re: Funke RPG 4/3: Messinstrument zeigt falsch an

Beitrag von klausw »

Hotte hat geschrieben:
klausw hat geschrieben:Ich vermag nicht zu sagen, ob Antworten ergangen sind,
Bisher gab es keinerlei Antworten.

Gruß aus Breuna... Hotte

ok, danke, dann hat sich die Fährte erledigt.

Gruß nach Breuna
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Re: Funke RPG 4/3: Messinstrument zeigt falsch an

Beitrag von Dirk508 »

OK. das Instrument zeigt ca. 25% zu wenig Strom an.
Möglicherweise passt die Widerstandsplatte nicht zum Messwerk.
Ein Schaltbild wird sich kaum einfinden, daher musst selber ran.

Zuerst die Widerstände auf der Platine und den Ri des Messwerks ausmessen.
Ohm- und Spannungsbereiche sind jetzt noch unwichtig.

Gruß Dirk
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Re: Funke RPG 4/3: Messinstrument zeigt falsch an

Beitrag von Joachim08 »

Hallo Dirk,

habe jetzt mal die Widerstandskette wie folgt durchgemessen:

250 mA : 0,28 Ohm
100 mA : 0.40 Ohm
50 mA : 0,69 Ohm
25 mA : 1.32 Ohm
10 mA : 4,03 Ohm
2,5 mA : 20,03 Ohm
1 mA : 40,15 Ohm

10 V : 10,7 kohm
Für die beiden anderen Messbereiche für 250 und 500 V kann ich keinen R angeben, da einer der Anschlüsse
im Norvana endet. Zwischen 250 und 500 V liegt ein 25 kohm, dann folgt vom 500 V Anschluß ein 90 kohm und
140 kOhm in Reihe der dann nirgends mehr angeschlossen ist.

Gemessen habe ich die Widerstände indem ich das Messinstrument abgelötet habe.
Wenn das Messinstrument angeschlossen bleibt verringern sich die Widerstände, von
z.B. 40.15 Ohm im 1 mA Bereich auf 28,48 Ohm.

Viele Grüße

Joachim
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