Hallo, ich habe mal eine grundsätzliche Frage: In den Radiogeräten sind ja meist unterschiedlichste Typen von Kondensatoren verbaut. Styroflex, Keramik, Folie, usw. Nach welchen Gesichtspunkten wurde und wird ein Kondensator-Typ ausgesucht? Und kann ich, wenn ein Keramik-Kondensator defekt ist, diesen gegen einen Folienkondensator austauschen?
Gruß Uwe
Kondensator-Typen
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- Transmare
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Re: Kondensator-Typen
Hi Uwe,
u Allererst mal, NIE einen Keramik Kondensator gegen einen Folien- oder anders artigen C tauschen!!! Wichtig!!! Die Keramik C's sind eng toleriert und gehen eigentlich nicht kaputt, verändern auch ihre Kapazität nicht.
ansonsten war das ganz klar ein Preisdiktat. Die sogenannten Teerbomben, also Wickel C's waren die günstigsten. Die Konstrukteure und entwickler hätten sicher gerne überall hochwertige Bauteileeingesetzt. Die Kaufleute sind deswegen aber sicher reihenweise vom Herzinfarkt dahingerafft worden, als sie die Kosten kalkuliert haben. Insofern wurden dann lieber an unkritischen Schaltungen die günstigeren Bauteile verbaut.
Auch sollte das Radio sicher nicht ewig halten.Siehe die "Mandeln" also Netzsiebkondensatoren am netztrafo bei manchen Geräten. Das sind immer die ersten, die ich ersatztlos herausknipse aus der Elektrik. Wenn die leck schlagen, brennt nicht selten der Netztrafo ab....
Ansonsten ist das eine gute Frage, die sicher auch von den diesem Fach näher stehenden DRF Mitgliedern weiter beantwortet werden kann.
Viele Grüße,
Jochen
u Allererst mal, NIE einen Keramik Kondensator gegen einen Folien- oder anders artigen C tauschen!!! Wichtig!!! Die Keramik C's sind eng toleriert und gehen eigentlich nicht kaputt, verändern auch ihre Kapazität nicht.
ansonsten war das ganz klar ein Preisdiktat. Die sogenannten Teerbomben, also Wickel C's waren die günstigsten. Die Konstrukteure und entwickler hätten sicher gerne überall hochwertige Bauteileeingesetzt. Die Kaufleute sind deswegen aber sicher reihenweise vom Herzinfarkt dahingerafft worden, als sie die Kosten kalkuliert haben. Insofern wurden dann lieber an unkritischen Schaltungen die günstigeren Bauteile verbaut.
Auch sollte das Radio sicher nicht ewig halten.Siehe die "Mandeln" also Netzsiebkondensatoren am netztrafo bei manchen Geräten. Das sind immer die ersten, die ich ersatztlos herausknipse aus der Elektrik. Wenn die leck schlagen, brennt nicht selten der Netztrafo ab....
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Viele Grüße,
Jochen
Sicherung gut, Kabel schlecht!
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- Opus
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Re: Kondensator-Typen
Hallo Jochen, danke für Deine Antwort: Bei mir hat sich ein Keramik-Kondensator seiner zwei Beinchen erledigt und rollte mir entgegen
Hätte ihn jetzt beinahe durch einen Folienkondensator getauscht. Jetzt werde ich erstmal einkaufen gehen...

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- Transmare
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Re: Kondensator-Typen

hier ist im RM.org noch was interessantes dazu zu lesen:
http://www.radiomuseum.org/forum/alte_p ... etzen.html
schönen abend noch und gruß
jochen
Sicherung gut, Kabel schlecht!
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- Kuba Komet
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Re: Kondensator-Typen
Hallo,Die Keramik C's sind eng toleriert und gehen eigentlich nicht kaputt, verändern auch ihre Kapazität nicht.
Keramikkondensatoren sind nicht zwangsläufig eng toleriert, es gibt sie auch als +/- 20% Typen.
Der Hauptgrund liegt eher in den dieelektrischen Eigenschaften (Verlustfaktor tan delta) sowie im Temperaturkoeffizienten, die sie ggü. Wickelkondensatoren z.B. in Schwingkreisen (Klasse 1) geeigneter erscheinen lassen oder aber als Klasse 2 in Sieb- und Entkopplungsschaltungen.
Allerdings gibt es sie nur in rel. kleinen Werten bis ~100pF.
Ausführliche Infos gibt es >>hier<<.
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- Kuba Komet
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Re: Kondensator-Typen
Ok, dabei handelt es sich aber um SMD-Bauteile für niedrige Betriebsspannung; in Dampfradios also nicht relevant.
1µF stellen allerdings schon einen beachtlichen Wert dar in Keramikbauweise.
1µF stellen allerdings schon einen beachtlichen Wert dar in Keramikbauweise.
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Re: Kondensator-Typen
Zu Teer/ Wachs- Papierkondis:ansonsten war das ganz klar ein Preisdiktat. Die sogenannten Teerbomben, also Wickel C's waren die günstigsten. Die Konstrukteure und entwickler hätten sicher gerne überall hochwertige Bauteileeingesetzt. Die Kaufleute sind deswegen aber sicher reihenweise vom Herzinfarkt dahingerafft worden, als sie die Kosten kalkuliert haben. Insofern wurden dann lieber an unkritischen Schaltungen die günstigeren Bauteile verbaut.
Auch sollte das Radio sicher nicht ewig halten.
Die wurden nicht eingesetzt, weil sie billiger waren- sie waren einfach mal Stand der Technik, und ein Konkurrenzprodukt gleicher Größe, Kapazität und Spannungsfestigkeit gab es lange nicht.
Selbst als es die ersten Styroflex- Kunstfolie- Wickelkondensatoren gab, war deren Technologie nicht soweit, die größeren Kapazitätswerte in gefälligen Abmessungen zu produzieren.
Und die Lebensdauer der uralten Papierkondis- war ja eigentlich verdammt hoch: über 50 Jahre.
Es gibt Papierkondis, deren Lebensdauer noch läuft: z. B. Sikatrop im luftdicht verlöteten Keramikgehäuse, oft in professionellen Geräten und in Meßgeräten anzutreffen. Die waren aber für Serienradio- Verwendung nun wirklich zu teuer.
Edi
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Re: Kondensator-Typen
Was die Betriebsspannung angeht, hast du recht, aber das es sich dabei nur um SMD Bauteile handeln würde nicht.Radiomann hat geschrieben:Ok, dabei handelt es sich aber um SMD-Bauteile für niedrige Betriebsspannung; in Dampfradios also nicht relevant.
1µF stellen allerdings schon einen beachtlichen Wert dar in Keramikbauweise.
http://www.buerklin.de Artikel 53d4512 (Ich krieg keinen direkten Link hin, hmpf)
Da geht es rauf bis 2,2 µF
Die 1µF Variante habe ich in großen Mengen auf der Arbeit, da wir leider Prüfmittel haben, auf denen vom Hersteller massenweise 1 µF Tantalkondensatoren verbaut wurden.
Diese Prüfmittel werden aber in einer 130 °C heißen Umgebung betrieben, da fangen die Tantaldinger erwartungsgemäss nach ca. 100 Stunden an auszufallen.
Keramik ist da viel besser geeignet.
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Re: Kondensator-Typen
Hallo Uwe,
diese Beiträge empfehle ich Dir hier:
http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=4364
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Matthias Claudius
Grüsse Georg
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