Hallo,
ich habe einen Körting-Fernseher bei dem ich mir nicht ganz sicher bin, um was für einen Typ es sich handelt. Im Inneren fand sich eine Typenbezeichnung auf einem abgefallenen Zettel mit der Aufschrift "Weltblick 50157". Zu diesem Typ finde ich aber überhaupt nichts. Auch mit der Röhrenbestückung komme ich nicht weiter. Als Bildröhre ist eine B61G1 verbaut. Das ist meines Wissens ein DDR-Produkt. Eine TGL-Nr. ist auch mit dabei (TGL 9064). TGL 9064 beschreibt, dass es eine Elektronenröhre mit 110 Grad Ablenkung, Rechteck mit Armierung ist.
Die restlichen Röhren sind: PCL 805, 2 x EF 183, EF 80, PCL 86, PCL 84, PCH 200, PL 92 und noch zwei weitere Röhren, die im Käfig so verbaut sind, dass ich nicht lesen kann, um was für welche es sich handelt. Sie haben aber Kappen. Den Käfig bringe ich auch nicht so ohne weiteres auf. Dazu müsste ich das ganze Teil recht umständlich zerlegen. Da der Fernseher aber vom Prinzip her läuft, möchte ich nicht da rumfummeln, nur um herauszufinden um welchen Röhrentyp es sich hier handelt.
Der Fernseher bringt ein gutes Bild und guten Ton. Soweit ist fast alles in Ordnung.
Nur sind am oberen Bildrand drei diagonale Streifen zu sehen, die eifrig durch das Bild flimmern.
Hier zum Ansehen:
http://www.ipernity.com/doc/rinaldo-rin ... 1312059377
Bilder vom Fernseher:
http://www.ipernity.com/doc/rinaldo-rin ... bum/219498
http://www.ipernity.com/doc/rinaldo-rin ... 1293906502
Es wäre schön, wenn mir jemand helfen könnte, um welchen Fernseher es sich hier nun wirklich handelt und was ich unternehmen könnte, um diese Streifen zu beseitigen. Sie stören zwar nicht wirklich beim Fernsehen, aber normal ist das zumindest auch nicht. Es ist übrigens egal welches Programm eingeschaltet ist. Diese Streifen sind immer da.
Beste Grüße aus dem Allgäu,
Robert
Weltblick 50157
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Re: Weltblick 50157
Ist schon normal. Das sind die Datenzeilen.
Zur Zeit des TV wurden in der V-Austastlücke nur schwarze Zeilen übertragen, daher konnte die Rücklauf-Austastung einfacher gehalten werden.
Um das abzustellen, müsstest im TV die Rücklauf-Austastung aufbessern oder in der Signalquelle Text und Prüfzeilen austasten.
Gruß Dirk
Zur Zeit des TV wurden in der V-Austastlücke nur schwarze Zeilen übertragen, daher konnte die Rücklauf-Austastung einfacher gehalten werden.
Um das abzustellen, müsstest im TV die Rücklauf-Austastung aufbessern oder in der Signalquelle Text und Prüfzeilen austasten.
Gruß Dirk
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Re: Weltblick 50157
Moin!
Ja, Körting ist so ein spezielles Problem.
Der Hersteller wurde damals totgeschwiegen, mit diesem Versandhauskram wollte wohl kaum einer was zu tun haben.
Auch wenn die Bildröhre aus der DDR stammt, der Philips-Röhrensatz sieht noch original aus und stammt definitiv nicht aus dem Osten.
Ich fürchte, das Gerät ist ein echter - Körting.
Die Firma gehörte zu Neckermann, die Geräte wurden auch oft als "Palladium" verkauft.
Gruß Gerrit
Ja, Körting ist so ein spezielles Problem.
Der Hersteller wurde damals totgeschwiegen, mit diesem Versandhauskram wollte wohl kaum einer was zu tun haben.
Auch wenn die Bildröhre aus der DDR stammt, der Philips-Röhrensatz sieht noch original aus und stammt definitiv nicht aus dem Osten.
Ich fürchte, das Gerät ist ein echter - Körting.
Die Firma gehörte zu Neckermann, die Geräte wurden auch oft als "Palladium" verkauft.
Gruß Gerrit
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Re: Weltblick 50157
Dass eine Bildröhre aus DDR-Produktion verbaut ist, bedeutet nicht zwangsläufig, dass der ganze Fernseher dort gebaut wurde. Dagegen spricht auch, dass die übrigen Röhren mehrheitlich von Philips sind.
Obwohl das Chassis im Ganzen schwer zu erkennen ist, weil alle Deine Innenfotos den selben Bereich zeigen, habe ich es erkannt. Es wurde um 1966 in Italien gebaut. Den Schaltplan habe ich. Wenn Du mir per PN Deine E-Mail-Adresse schickst, scanne ich ihn ein und schicke ihn Dir.
Die kleine Röhre heißt übrigens PC 92, nicht PL 92 und ist der Zeilenoszillator. Die Röhren im Käfig heißen PL 504 und PY 88 und sind für die Hochspannung zuständig. Außerdem befindet sich darin noch eine Hochspannungs-Gleichrichterröhre DY 802.
Bei den Streifen handelt es sich um sogenannte Rücklaufstreifen. Diese entstehen, wenn der Elektronenstrahl, nachdem er ein Bild geschrieben hat und von unten nach oben zurückläuft, nicht dunkel getastet wird. Dafür gibt es verschiedene mögliche Ursachen:
- Arbeitspunkt der Videoendstufe nicht korrekt eingestellt
- ein Bauteilefehler in der Austastung (die Schaltung, die dafür sorgt, dass die Bildröhre während des besagten Rücklaufs dunkelgesteuert wird)
- Bildröhre verschlissen, so dass die Grundhelligkeit weiter aufgedreht wurde und sich die Helligkeit dadurch nicht mehr richtig steuern lässt
- Oder das Gerät hat gar keinen Fehler: Die sichtbaren Streifen sind die Videotext-Informationen und verschiedene sonstige Daten, die in der Vertikal-Austastlücke übertragen werden. Das gab es 1966 noch nicht und musste deshalb auch nicht zwingend dunkelgetastet werden. Einige bis Anfang der 1970er Jahre gebaute Fernseher zeigen diese Streifen, oft nur auf einigen Programmen.
Lutz
Obwohl das Chassis im Ganzen schwer zu erkennen ist, weil alle Deine Innenfotos den selben Bereich zeigen, habe ich es erkannt. Es wurde um 1966 in Italien gebaut. Den Schaltplan habe ich. Wenn Du mir per PN Deine E-Mail-Adresse schickst, scanne ich ihn ein und schicke ihn Dir.
Die kleine Röhre heißt übrigens PC 92, nicht PL 92 und ist der Zeilenoszillator. Die Röhren im Käfig heißen PL 504 und PY 88 und sind für die Hochspannung zuständig. Außerdem befindet sich darin noch eine Hochspannungs-Gleichrichterröhre DY 802.
Bei den Streifen handelt es sich um sogenannte Rücklaufstreifen. Diese entstehen, wenn der Elektronenstrahl, nachdem er ein Bild geschrieben hat und von unten nach oben zurückläuft, nicht dunkel getastet wird. Dafür gibt es verschiedene mögliche Ursachen:
- Arbeitspunkt der Videoendstufe nicht korrekt eingestellt
- ein Bauteilefehler in der Austastung (die Schaltung, die dafür sorgt, dass die Bildröhre während des besagten Rücklaufs dunkelgesteuert wird)
- Bildröhre verschlissen, so dass die Grundhelligkeit weiter aufgedreht wurde und sich die Helligkeit dadurch nicht mehr richtig steuern lässt
- Oder das Gerät hat gar keinen Fehler: Die sichtbaren Streifen sind die Videotext-Informationen und verschiedene sonstige Daten, die in der Vertikal-Austastlücke übertragen werden. Das gab es 1966 noch nicht und musste deshalb auch nicht zwingend dunkelgetastet werden. Einige bis Anfang der 1970er Jahre gebaute Fernseher zeigen diese Streifen, oft nur auf einigen Programmen.
Lutz
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- Transmare
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Re: Weltblick 50157
Also, das mit der Bildröhre aus dem Osten ist gar nicht so selten. Wie war es denn mit Grundig, die in ihren SW - Fernsehern in den späten 70gern Tesla - Bildröhren aus der Tschechoslowakei
verwendet haben ?
Ich gehe auch davon aus, dass es sich hier um einen echten Körting handelt, die übrigens auch für andere Fabrikate (z.B. Siemens) Geräte gefertigt haben. Und da gab es doch mal eine Firma JKG, deren Fernsehchassis sehr nach Körting aussahen. Und auch bei Tefi erschien mal ein Fern-
seh - Portable mit der Bezeichnung "Weltblick", der ein Körting - Produkt war.
Jedenfalls hatte Körting durch den Vertrieb ihrer Geräte über Neckermann leider den Ruf des
Billig - Gerätes, was sicher nicht immer gerechtfertigt war.
Gruss,
Jörg.
verwendet haben ?
Ich gehe auch davon aus, dass es sich hier um einen echten Körting handelt, die übrigens auch für andere Fabrikate (z.B. Siemens) Geräte gefertigt haben. Und da gab es doch mal eine Firma JKG, deren Fernsehchassis sehr nach Körting aussahen. Und auch bei Tefi erschien mal ein Fern-
seh - Portable mit der Bezeichnung "Weltblick", der ein Körting - Produkt war.
Jedenfalls hatte Körting durch den Vertrieb ihrer Geräte über Neckermann leider den Ruf des
Billig - Gerätes, was sicher nicht immer gerechtfertigt war.
Gruss,
Jörg.
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- Kuba Komet
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Re: Weltblick 50157
Hallo,
Lutz ist da auf der richtigen Spur. Dieses Chassis kommt mir aus der Sperrmüll- und Fernsehschlachterzeit bekannt vor, es handelt sich beim Innenleben mit ziemlicher Sicherheit um ein italienisches Modell. Die gelben Kondensatoren sind sehr hochwertig.
Gruß
Roland
Lutz ist da auf der richtigen Spur. Dieses Chassis kommt mir aus der Sperrmüll- und Fernsehschlachterzeit bekannt vor, es handelt sich beim Innenleben mit ziemlicher Sicherheit um ein italienisches Modell. Die gelben Kondensatoren sind sehr hochwertig.
Gruß
Roland
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- Philetta
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Re: Weltblick 50157
Besten Dank für die schnellen und umfangreichen Antworten. Ihr seid einfach klasse!
Beste Grüße
Rinaldo

Beste Grüße
Rinaldo
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Re: Weltblick 50157
Hallo Rinaldo,
Ich schließe mich Funkschrotti`s Meinung an, es ist das "italienische" Chassis, wegen der italienischen Kondensatoren.
Die Widerstände sind aber meist von Rosenthal.
Im Sperrmüll habe ich nur das deutsche Chassis mit seinen roten Erofol-2 Kondensatoren geliebt.
Das Chassis ist aber besser als sein Ruf, so sitzen die Hochspannungsröhren in Keramik-Fassungen,
welche auf dem Stahlchassis montiert sind.
Das sollen die anderen Hersteller mit ihren kronisch um die Röhrenfassungen verkohlten Platinen erst
mal nachmachen!
Gruß,
Fernsehjeck
Ich schließe mich Funkschrotti`s Meinung an, es ist das "italienische" Chassis, wegen der italienischen Kondensatoren.
Die Widerstände sind aber meist von Rosenthal.
Im Sperrmüll habe ich nur das deutsche Chassis mit seinen roten Erofol-2 Kondensatoren geliebt.
Das Chassis ist aber besser als sein Ruf, so sitzen die Hochspannungsröhren in Keramik-Fassungen,
welche auf dem Stahlchassis montiert sind.
Das sollen die anderen Hersteller mit ihren kronisch um die Röhrenfassungen verkohlten Platinen erst
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Gruß,
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Spieglein, Spieglein an der Wand,
wer ist der größte Cleopatra, Roshana, Brona & Karry Fan im ganzen Land?
Du Fernseheumel aus Westdeutschland!
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Re: Weltblick 50157
Dafür ist es jetzt einige Jahrzehnte zu spät...Fernsehjeck hat geschrieben:Das sollen die anderen Hersteller mit ihren kronisch um die Röhrenfassungen verkohlten Platinen erst mal nachmachen!

Bei Geräten mit diesem Chassis hatte ich damals (in den 70ern) durchaus öfter größere Fehler:
- Häufig Zeilentrafo defekt
- Bildröhre verschlissen
- Tuner elektrisch oder mechanisch defekt
Mitunter lag die Zeilenfrequenz stark daneben, der Zeilenoszillator zeichnete sich nicht durch besondere Stabilität aus.
Lutz