Siemens RA10 Anodensicherung

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olli0371
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Re: Siemens RA10 Anodensicherung

Beitrag von olli0371 »

Hallo,

der Kondensator mit 400V DC Spannungsfestigkeit ist an dieser Stelle nicht angebracht. Der Kondensator wird mit Spanungsspitzen aus dem Netz (Wechselspannung) und mit Gleichspannung belastet. Das in Summe kann die 400V schon Überschreiten.
Zusätzlich solltest du den Gleichrichter prüfen ob er ersetzt wurde wie von den anderen beschrieben weil dje Anodenspannung zu hoch ist. Das verstärkt das Problem noch.

Gruss
Oliver
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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roady43
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Re: Siemens RA10 Anodensicherung

Beitrag von roady43 »

olli0371 hat geschrieben:Hallo,

der Kondensator mit 400V DC Spannungsfestigkeit ist an dieser Stelle nicht angebracht. Der Kondensator wird mit Spanungsspitzen aus dem Netz (Wechselspannung) und mit Gleichspannung belastet. Das in Summe kann die 400V schon Überschreiten.
Zusätzlich solltest du den Gleichrichter prüfen ob er ersetzt wurde wie von den anderen beschrieben weil dje Anodenspannung zu hoch ist. Das verstärkt das Problem noch.

Gruss
Oliver
Der Kondensator war doch nicht ersetzt worden vor 2 Wochen aber heute durch einen Keramikkondensator 4700pF/2kV. Auch den 2uF Elko an der EABC80 und den 50uF an der EL95 habe ich ersetzt. Ob der originale Gleichrichter jemals ausgetauscht wurde, kann ich nicht beurteilen (siehe Foto); es werden nun 290V (statt 265V) daran gemessen bei 220V~ vom Trenntrafo.
5nFparallel zu GleichrichterCO375_01.jpg
5nF_Ersatz_parallel zu GleichrichterCO375_01.jpg
Den Siemens 1500pF/1000V (auf dem Foto im Beitrag vom 28.09 zuunterst zu sehen) konnte ich im Plan immer noch nicht ausmachen. Wurde er vielleicht früher einmal anstelle des 2,2nF an der EL95 verbaut? Laut Schaltplan ein Keramikkondensator mit 700V Spannungsfestigkeit, hier im Ausschnitt oben rechts eingekreist. Könnte dies der Grund für die zu hohen Spannungswerte und ein nach wie vor konstantes leichtes Brummen sein?
Siemens_RA10_AuschnittSchaltpl01.jpg
Übrigens nicht der einzige Vorgefundene mit vom Schaltplan abweichenden Werten (vorwiegend betreffend Spannungsfestigkeit).
Um den Gleichrichter zur Vernunft zu bringen, was ratet ihr mir?

Besten Dank für eure Hilfe.
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Gruss roady43 (Michael)

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eabc
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Re: Siemens RA10 Anodensicherung

Beitrag von eabc »

Moin moin roady,

@.... Könnte dies der Grund für die zu hohen Spannungswerte und ein nach wie vor konstantes leichtes Brummen sein?

Die Aufgabe dieses Kondensators ist es, die Impulsspitzen des AÜ zu begrenzen, mit seiner kleinen Kapazität kann er nicht zur Brummreduzierung beitragen, auch ist es nicht dessen Aufgabe, die Anodenspannung abzusenken, dies jedoch macht er im Defekt Fall, weil er dann für Gleichspannung durchlässig wird.
M.f.G.
harry

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Re: Siemens RA10 Anodensicherung

Beitrag von yehti »

Moin!
Glückwunsch!
Eine SSi CO 375 ist eine sehr alte Siliziumdiode aus den 60ern.
Praktisch unmöglich zu bekommen.
Die kann man ja fast als Stilecht durchgehen lassen.
Da muß ein Widerstand in Reihe.
Ich würde mit 100 Ohm anfangen und mich dann an die korrekte Betriebsspannung herantasten.
Gruß Gerrit
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roady43
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Re: Siemens RA10 Anodensicherung

Beitrag von roady43 »

yehti hat geschrieben:Moin!
Glückwunsch!
Eine SSi CO 375 ist eine sehr alte Siliziumdiode aus den 60ern.
Praktisch unmöglich zu bekommen.
Die kann man ja fast als Stilecht durchgehen lassen.
Da muß ein Widerstand in Reihe.
Ich würde mit 100 Ohm anfangen und mich dann an die korrekte Betriebsspannung herantasten.
Gruß Gerrit
Danke für den Tipp!
Da ich nicht sicher war in welcher Reihenfolge die Serienschaltung vorzunehmen sei (vor oder hinter den Gleichrichter), habe ich einfach mal testweise einen 200Ohm Widerstand (aus Ermangelung eines 100Ohm) anstelle der 315mA-Anodensicherung eingespannt und das Radio am Trenntrafo auf 230V hochgefahren. Siehe da, Brumm ist weg und ich messe die verlangten 264 Volt am Gleichrichter. Der R wurde aber schnell zu heiss (vermutlich da nur 0.25W!) und so habe ich es mit zwei 60Ohm Widerständen in Serie versucht. Werden auch ziemlich warm und ich messe nun so um die 270 Volt.
Gruss roady43 (Michael)

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roady43
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Re: Siemens RA10 Anodensicherung

Beitrag von roady43 »

:idea:
Was meint ihr, wäre ein R mit 200Ohm/5Watt vor der 315mA-Anodensicherung eine erfolgversprechende Lösung? Und liege ich richtig mit dieser Anordnung?

Freue mich auf eure Ratschläge. :danke:
Gruss roady43 (Michael)

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Re: Siemens RA10 Anodensicherung

Beitrag von klausw »

Die 200 Ohm hast du ja empirisch ermittelt und bist mit dem Ergebnis sowohl messtechnisch wie auch brummbeseitigend zufrieden. Der Widerstand wird üblicherweise hinter die Diode geschaltet; sein Wert ist dann aber u.U. anders, als vor der Diode (wäre also empirisch zu ermitteln). So wie Du es im Versuchsaufbau hattest, funktioniert es m.E. aber genauso gut.

Zur Belastbarkeit des Widerstands;
die berechnet sich wie folgt

Belastbarkeit = U x I
das heißt: Spannung, die der Widerstand vernichtet, multipliziert mit dem (Anoden-)Strom, der durch den Widerstand fließt.

Wenn der Widerstand also 25 Volt "vernichtet" und ein Strom von 200 mA dauerhaft fließen würde, ergäbe dies ein Belastbarkeitserfordernis eines solchen Widerstands von 5 Watt.
Flösse mehr Strom, reichten die 5W nicht, fließt weniger, wie im Falle des Siemens RA10, so reichen sie in jedem Fall.

Dennoch wird ein solcher Lastwiderstand heiß werden, was aber unproblematisch ist, solange er richtig dimensioniert ist und rundum ablüften kann.

k.

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)