Das Gerät ging mir auch schon böse auf die Nerven. Sämtliche Mechanikteile waren verharzt, also musste alles zerlegt werden. Beide Motoren, AM-Drehko, Mechanik vom UKW Mischer...Auch von mir einmal ein Beitrag aus dem Naehkaestchen...
Saba Freiburg 9 Chassis, Skalenblech neu lackiert, alles frisch ueberholt und schick, Schraubensicherungslack, pipapo, nur am AM Drehko war ich nicht dran, weil ich mich nicht freiwillig mit den ganzen Skalenseilen herumaergern wollte.
Nach dem Zusammenbau und dem Tausch aller kritischen Kondensatoren langsam hochgefahren, die Freude hielt nicht lange denn sobald die Automatic eingeschaltet wurde zischte es unter dem Chassis. Chassis auf den Kopf gestellt, oh je, kommt aus der nähe vom Tastensatz. Ich habe das schlimmste befürchtet. Es war aber "nur" ein angeknackster 5nF Keramik-Kondensator.
Gerät lief einige Stunden zusammengebaut, auf einmal war kein Ton mehr zu hören. Die EF86 im NF Teil war defekt, einfach so.
Gerät lief wieder ca eine Woche, schon waren die meisten der erneuerten Glühlampen defekt. Die Heizspannung passte gut, die Birnchen sind nicht beschriftet gewesen. Ich hatte viele davon bestellt, mir wurden aber vermutlich die falschen geschickt. An 7V nehmen die nicht die erwarteten 300mA (2.1W) auf sondern deutlich mehr. Also alle Birnchen nochmal getauscht.
Kurz darauf war schon wieder die NF Tot. Dieses mal lag es am Umschalter interner/externer Lautsprecher. Den hatte ich gereinigt, wohl nicht gut genug.
Das Gerät lief dann 1/2 Jahr, ich war für eine Geschäftsreise 2 Wochen in Budapest. Am Abend davor fing der Ton an zu kratzen, ich konnte nicht suchen was es war. Das macht einen verrückt. Es stellte sich heraus das sich irgendwelcher Schmutz in den Luftspalt des ovalen Lautsprechers gearbeitet hatte. Zum glück konnte der Lautsprecher teilweise zerlegt und damit gerettet werden.
Ein Freiburg 3DS ärgert mich seit über einem Jahr. Das Gerät war von mir restauriert worden, spielte danach erstmal zufriedenstellend. Nach einigen Stunden knatterte es aus dem Lautsprecher, das Auge öffnete sich und der Ton war leise. Alles nochmal zerlegt, auf dem Arbeitstisch funktionierte das Chassis wieder. Im Gerät eingebaut ging das einige Stunden gut, dann passierte das gleiche wie zuvor. Es ist unabhängig ob man sich im AM oder FM Empfang befindet, allerdings war der Empfang oft wieder gegeben wenn man einmal Umschaltete. Klingt sehr nach Wackelkontakt, ich konnte durch einen Klopftest aber nichts finden. Die Kontakte vom Tastensatz wurden gesäubert, es schien mir aus dem ersten UKW ZF bzw. dem AM Mischer-Filter zu kommen. In dem war aber nichts auffällig, kein gelöster Draht kein garnichts. Da der Fehler nur kurzzeitig auf der Werkbank auftaucht sehr schwer zu finden. Mittlerweile geht garnichts mehr, er empfängt den Ortssender das war es.
Bei der ersten Inbetriebnahme funktionierte die Stummschaltung der Automatic nicht. Das Gerät besitzt eine Wicklung auf dem Netztafo die eine negative Spannung erzeugt, die wird zum sperren einer NF-Vorstufenröhre benutzt. es sollten -xxV sein, nach dem Gleichrichter war die Spannung aber 0V. Ein Forenmitglied hatte mir empfohlen die Selen-Einweg-Gleichrichterdiode bei den SABAs immer zu tauschen, die war also unschuldig den sie war neu. Es zeigte sich das eine Wicklung des Lautstärkemotors, der verwendet die gleiche Wicklung aus der die negative Vorspannung gewonnen wird, einen Masseschluss hat. Das ist sehr seltsam, die Wicklung kommt nicht mit hohen Spannungen in Berührung, eigentlich gehen die Hochohmigen Wicklungen der Motoren wenn kaputt. Der Motor wurde nochmal zerlegt, die Spule ausgebaut aber nichts gefunden. Kein Draht, kein kaputter Wickelkörper. Nach dem Zusammenbau war alles wieder gut, woher der Kurzschluss kam habe ich nicht herausgefunden.
Wird über Weihnachten nochmal zerlegt, ich bin gespannt.
Gruß,
Jan