Hallo zusammen,
ich stehe vor einer für mich interessanten Frage. Die meisten Typenschilder und Embleme auf meinen Geräten sind etwas dunkel angelaufen, was ich auch durchaus so belassen möchte. Man darf den Geräten ihr alter ruhig ansehen ( in gewisser Hinsicht ).
Nun ist aber bei einem meiner Grundig Typ 2098 das Schild nicht nur angelaufen, sonder regelrecht von grünem "Schimmel" bedeckt.
Das möchte ich selbstverständlich reinigen. Ein abmontieren des Schildes erweist sich als sehr schwierig, da die Nägel nicht durch die Schallwand gehen. So abziehen würde das Emblem erheblich verbiegen und es sähe später unschön aus. Mit meiner bewährten Politurpaste bearbeiten in eingebauten Zustand ? Ich habe Befürchtungen der Schallwandstoff könnte was abbekommen und das sähe auch nicht schön aus.
Wie löst ihr solche Probleme ?
Ich freue mich auf hilfreiche Tipps.
Gruss Josef
Typenschilder reinigen oder besser nicht ?
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Re: Typenschilder reinigen oder besser nicht ?
Hallo Heini,Steini1962 hat geschrieben:Ein abmontieren des Schildes erweist sich als sehr schwierig, da die Nägel nicht durch die Schallwand gehen. So abziehen würde das Emblem erheblich verbiegen und es sähe später unschön aus. Mit meiner bewährten Politurpaste bearbeiten in eingebauten Zustand ? Ich habe Befürchtungen der Schallwandstoff könnte was abbekommen und das sähe auch nicht schön aus.
in eingebautem Zustand polieren kannst Du vergessen. Es wird genau das passieren was Du befürchtest. Das Emblem ist aber nicht geklebt, Du kannst es ganz vorsichtig mit einem sogenanntem Japanspachtel entfernen. Das ist nichts anderes als ein sehr dünnes Blech mit einem Griff dran.

Gruß... Hotte
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Re: Typenschilder reinigen oder besser nicht ?
Das Problem kenne ich als Münzsammler recht gut, das passiert immer dann, wenn Kupferlegierungen und eine Säure im Spiel sind.Steini1962 hat geschrieben: Nun ist aber bei einem meiner Grundig Typ 2098 das Schild nicht nur angelaufen, sonder regelrecht von grünem "Schimmel" bedeckt.
Das möchte ich selbstverständlich reinigen.
Nun ist es bei Münzen natürlich so, daß man die auf gar keinen Fall polieren darf, sie würden dadurch völlig wertlos. Eine Münze mit sogenanntem Katzenglanz will kein Sammler haben.
Hier ein Bild von einem Kursmünzensatz von 1969, da sieht man ganz gut wie das 5DM-Stück über die Jahre mit der PVC-Folie reagiert hat.
Solche Münzen lege ich dann für etwa 6 Wochen in Petroleum ein und meistens habe ich Glück damit und das grüne Zeug löst sich. So wie es hier beim 5Pf-Stück gut zu sehen ist.
Nur mal so als Anregung, damit man nicht mit materialabtragenden Methoden einen vieleicht unnatürlichen Glanz erzeugt, der nicht unbedingt sein muß.
Gruß
Michael
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Re: Typenschilder reinigen oder besser nicht ?
Hallo
@ Hotte, ja das ist eine gute Lösung, hätte ich drauf kommen sollen. So funktioniert es echt gut.
danke, für den Tipp.
@ MVD, danke Dir für den Hinweis. Ich werde in der Auswahl der Reinigungsmittel darauf achten. War echt interessant, die Reaktionen des Materials zu sehen.
Gruss Josef
@ Hotte, ja das ist eine gute Lösung, hätte ich drauf kommen sollen. So funktioniert es echt gut.
danke, für den Tipp.
@ MVD, danke Dir für den Hinweis. Ich werde in der Auswahl der Reinigungsmittel darauf achten. War echt interessant, die Reaktionen des Materials zu sehen.
Gruss Josef
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Re: Typenschilder reinigen oder besser nicht ?
Es gäbe ja noch die Möglichkeit mit 4 Japanspachteln den Untergrund rundum abzudecken und dann zu polieren. Ich würde wenns denn abmontiert werden soll, doch eher mit einem milden Reinigungsmittel so ala Prilwasser oder ähnlichem rangehen. Am besten noch schön heiss im Ultraschallreiniger.
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Re: Typenschilder reinigen oder besser nicht ?
Wasser verhält sich aufgrund seiner polaren Molekülstruktur sehr agressiv gegenüber unedlen Metallen und Legierungen wie zB. Messing. Messing ist eine Legierung aus Kupfer und Zink und beide Metalle liegen auf der elektrochemischen Spannungsreihe an unterschiedlichen Punkten. Ist das Wasser leitfähig da es gelöste Salze enthält, bilden sich an den Korngrenzen der Legierung galvanische Elemente und es fließt ein elektrischer Strom.uli12us hat geschrieben:... eher mit einem milden Reinigungsmittel so ala Prilwasser ...
Das unedlere Metall der Legierung, in diesem Fall Zink, löst sich dabei auf.
Ausführliche Erläuterungen findest du unter dem Begriff interkristalline Korrosion.
Petroleum oder auch Benzin, Aceton und ähnliche Lösemittel sind unpolare Flüssigkeiten. Darin kannst du Metalle jahrzehntelang einlagern und nichts wird damit passieren.
Was ein mildes Reinigungsmittel ist, kommt also ganz auf den Einsatzfall an.
Gruß
Michael
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- Transmare
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Re: Typenschilder reinigen oder besser nicht ?
Noch viel schlimmer ist Demi-Wasser, obwohl es einen neutralen ph-Wert hat. Trotzdem ist Wasser mit einem leicht entfettenden Reiniger für fast alles die erste Wahl. Allerdings muss man das Teil nachdem es aus dem Wasser kommt extrem schnell wieder trocknen. Am besten raus aus dem Wasser, rein in Spiritus.
Petroleum wirkt halt nur bei fettigen Verschmutzungen, das gilt natürlich auch für sämtliche anderen mineralölhaltigen Reinigungsmittel.
Wenns sich um Oxide handelt, dann ist in manchen Fällen sogar konzentrierte Säure das Mittel der Wahl, dafür sollte man aber über die Zusammensetzung des zu reinigenden Teils Bescheid wissen.
Petroleum wirkt halt nur bei fettigen Verschmutzungen, das gilt natürlich auch für sämtliche anderen mineralölhaltigen Reinigungsmittel.
Wenns sich um Oxide handelt, dann ist in manchen Fällen sogar konzentrierte Säure das Mittel der Wahl, dafür sollte man aber über die Zusammensetzung des zu reinigenden Teils Bescheid wissen.