Lorenz Havel II W

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Christoph
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Lorenz Havel II W

Beitrag von Christoph »

Vor ein paar Jahren meinte ein Bekannter ich hab hier noch ein paar Radioreste, nimm mit oder es kommt weg.

U.a. war da dieser Lorenz Weser dabei. Das Gehäuse ist ansich ganz gut, allerdings fehlen die Röhren und die komplette Schallwand inkl. Lautsprecher.
Erst dachte ich schlachten, immerhin sind drei Loktalfassungen drinne, von denen habe ich nur ganz wenige.
Allerdings habe ich es wegen dem guten Gehäuse dann doch gelassen und es erstmal auf dem Dachboden eingelagert.

Vor einiger Zeit hat Holger66 hier mal die Restauration eines anderen Lorenz vorgestellt.
Dafür hatter er einen schlechten Havel GW "geopfert".
Da ist mir mein Lorenz wieder eingefallen und ich habe bei Holger angefragt ob die Schallwand noch da ist. Diese war immerhin noch OK und Holger hat sie mir überlassen, deswegen auch an dieser Stelle nochmal :danke: !

Jetzt habe ich etwas Zeit und möchte mal anfangen das gute Stück endlich zusammenzubauen.
Allerdings hat da jemand schonmal schwer dring gebastelt.

Deswegen die Frage: hat jemand zufällig ein Bild von der Unterseite des Chassis?
Ich habe zwar einen Schaltplan, allerdings sind da auch ein paar moderne Bauteile drin und zumindest wenn ich noch ein paar alte Teile in der Bastelkiste habe, möchte ich eher die einbauen.
U.a. wurde der Selengleichrichter durch einen riesen E250C300 Flachgleichrichter ersetzt und der dicke Grundig Elko mit 2x50µF gehört da sicher auch nicht hin.
Zuletzt geändert von Christoph am Di Aug 28, 2012 7:16, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße
Christoph
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Re: Lorenz Havel II W

Beitrag von Christoph »

Hier noch ein paar Bilder vom "Fundzustand":
Havel_2.jpg
Havel_1.jpg
Havel_6.jpg
Auf dem letzten Bild kann man schon sehen:
Lautstärkepoti nicht original, 25kOhm statt 500kOhm, Klangpoti fehlt ganz. Der dicke Becherelko gehört da sicher auch nicht hin, war auch zumindest für mich nicht sinnvoll angeschlossen. Gleichrichter passt nicht und ein paar Kondensatoren und Widerstände wurden wohl vor längerer Zeit auch schon getauscht.
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Re: Lorenz Havel II W

Beitrag von Christoph »

So, (fast) fertig!
Havel_9.jpg
Ist zwar nicht ganz perfekt, da da aber schon ziemlich gebastelt wurde, habe ich jetzt auch keinen Aufwand mit Kondensatoren tarnen betrieben.
Zu guter letzt habe ich den Empfänger noch etwas nachgestimmt, was tatsächlich noch etwas an Empfindlichkeit gebracht hat.

Ein letztes Problem gibt es jedoch noch: das Klangregelpoti fehlt. Im Schaltplan steht 1MOhm, aber muss das linear oder logarithmisch sein?

Schalplan gibts hier:
http://83.117.57.34/nvhr/Lorenz_HavelIIW.pdf
Havel_10.jpg
Das Radio ist für UKW schon vorgesehen, hatte aber noch kein UKW Teil eingebaut.
Vor einiger Zeit gab es bei Pollin mal eine ECF12, tatsächlich geliefert wurde aber ein neuer! UKW Pendler mit ECF12.
Da der jetzt auch schon lang genug rumliegt und zufällig auch mechanisch passt, habe ich ihn kurzer Hand eingebaut.
Kennt zufällig jemand diesen UKW Pendler?
Havel_12.jpg
Hier noch das Abschlussbild:
Havel_14.jpg
Das Gehäuse wurde "nur" mit Renuwell und Autopolitur behandelt. Ein paar kleinere Macken gibt es zwar, unterm Strich ist es doch sehr schön geworden.
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Christoph
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paulchen
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Re: Lorenz Havel II W

Beitrag von paulchen »

Schön geworden.
Ich mag diese alten Schaub/Lorenz Geräte vom Design her.
Zu Deiner Frage.
Im Schaltplan steht 1MOhm, aber muss das linear oder logarithmisch sein?
Der sollte linear sein.
Zum Pendler kann ich leider nicht viel sagen. Eventuell meldet sich dazu Johann. Ist eines seiner Lieblingsthemen wenn ich mich nicht irre.

paulchen
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Radiowerkstatt
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Re: Lorenz Havel II W

Beitrag von Radiowerkstatt »

Hallo Paulchen, danke fuer die <Vorlage>

Mittlerweile ist bekannt (klaus_w) der Pendler kommt von EMUD, ist kein Einzelteil hat daher keinen Namen.

Er kommt von:
Einkreiser mit Pendler ECF12 von EMUD
FAVORIT UGW(UCF12) odér UW (ECF12)
http://www.radiomuseum.org/r/emud_favorit_ugw.html

Schaltung in Funkschau- Schaltungssammlung 1950/51 (nicht UKW) # 158 und LANGE (nicht L&N ) auf Seite 317

johann

EDIT: der Boden ist absichtlich abgenommen, es soll ja der Inhalt gezeigt werden. :mrgreen:
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Zuletzt geändert von Radiowerkstatt am Fr Aug 17, 2012 16:52, insgesamt 6-mal geändert.
klausw
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Re: Lorenz Havel II W

Beitrag von klausw »

Hallo Christoph,

ich besitze das Gerät auch, mitsamt werkseitigem Pendler (ECF12). Es dürfte, bei meinem, der hier sein, der Deinem allerdings nur ähnelt:
http://www.radiomuseum.org/r/lorenz_ulei_52gw_ii.html
Das Gerät steht aber 200 km entfernt bei meinen Eltern (Außenlager 8_) ), sonst hätte ich Dir auch mit dem erbetenen Foto aushelfen können. Allerdings verblüfft mich an Deinem Pendler, dass er nicht gekapselt ist. Normalerweise sitzt ein Einbau-Pendler in einem Blechgehäuse.

k.

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Re: Lorenz Havel II W

Beitrag von saarfranzose »

ich hab noch ein Teileträger-Chassis gefunden. Der Klangeinsteller ist mit drauf. Das kann ich dir mitbringen Christoph.
Gruß,
Jupp
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Re: Lorenz Havel II W

Beitrag von Christoph »

Ah, besten Dank, jetzt weiß ich endlich wo der her ist.
Es ist schon interessant, dass wohl eine größere Stückzahl dieser Pendler über 50 Jahre überlebt hat. Da Pollin die wohl aufgekauft müsste es ja eine größere Stückzahl gewesen sein.

Der eigentliche HF-Teil meines Pendlers ist schon komplett geschlossen.
Auf dem Bild von Johann fehlt scheinbar der "Boden".
Leider war der Becherelko nichtmehr ok. Fomieren hat, außer das er warm geworden ist, nichts gebracht. Bei etwa 120V fließen schon 10mA.

Gibt es noch eigentlich noch einen Trick, wie man die Ferritkerne "feststellen" kann. Die lassen sich nämlich alle äußerst leicht drehen. Kleber oder Wachs möchste ich eigentlich nicht nehmen, vielleicht muss ich irgendwann nochmal abgleichen, dann bekommt man das nichtmehr auf.

@saarfranzose
das wäre wirklich super. Das Poti hat nämlich eine relativ lange Achse, sowas habe ich nicht.
Grüße
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Re: Lorenz Havel II W

Beitrag von klausw »

Christoph hat geschrieben:...Gibt es noch eigentlich noch einen Trick, wie man die Ferritkerne "feststellen" kann. Die lassen sich nämlich alle äußerst leicht drehen. Kleber oder Wachs möchste ich eigentlich nicht nehmen, vielleicht muss ich irgendwann nochmal abgleichen, dann bekommt man das nichtmehr auf.

@saarfranzose
das wäre wirklich super. Das Poti hat nämlich eine relativ lange Achse, sowas habe ich nicht.

Zur Achse des Potis: Schaub bzw. Lorenz haben oft "Verlängerungsachsen" benutzt, bei den seitlichen Knöpfen. Das Poti hatte dann auf seiner eigenen Achse eine Nase oder einen quer eingesteckten Splint, die Verlängerungsachse war ein Rohr mit einer Nut, in das der Splint sich einfügte.

Zum Festlegen der Kerne: man kann auch einen dünnen Faden (Wolle oder Garn, oder Zahnseide) benutzen. Nachteil: man muss den Kern komplett ausschrauben und den Faden dann auf ganzer Länge mit dem Kern einschrauben.

Aber: wenn Du nach erfolgtem Abgleich einen Tropfen Kerzenwachs auf den Kern träufelst, sollte es sich eigentlich auch nach Jahren noch lösen lassen.


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Re: Lorenz Havel II W

Beitrag von Christoph »

Das mit der Achse ist richtig (da würde ich für meinen Lorenz Weser auch noch eine suchen), aber trotzdem muss die Achse des Potis in diesem Fall auch ziemlich lang sein.
Grüße
Christoph
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Re: Lorenz Havel II W

Beitrag von saarfranzose »

ob ich ein zweites Poti finde weis ich nicht, aber das mit dem Schlachtchassis geht schon mal klar.
Gruß,
Jupp
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Re: Lorenz Havel II W

Beitrag von Christoph »

Nein, kein zweites Poti, es gibt da noch eine relativ lange Achse die außerdem noch auf das Poti gesteckt wird.
Grüße
Christoph
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Re: Lorenz Havel II W

Beitrag von saarfranzose »

ich meinte ja auch die ganze Einheit. An dem Schlachtchassis ist das Poti mit der Verlängerung noch dran.
Gruß,
Jupp
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Re: Lorenz Havel II W

Beitrag von klausw »

Die Verlängerungsachsen (besser gesagt: das Verlängerungsrohr, denn das ist es ja im Original !) kann man sich, wenn man nicht gerade 2 völlig ungeschickte Hände hat, auch selbst herstellen.
Man muss sich vor Augen halten, dass diese Konstruktion ja den Zweck verfolgt, den Klangregelknopf mitsamt Verlängerungsrohrachse nach außen abzuziehen, um das Chassis problemlos aus dem Gehäuse auszubauen. Dito in aller Regel auch beim Wellenbereichsumschalter.

1 möglicher Weg des Selbstbaus:
- Alurohr mit ca. 6 mm Innendurchmesser aus dem Baumarkt
- 2Komponentenkleber
- 1 alte 6 mm-Potiachse
- 1 kleiner Nagel

Rohr einseitig ca. 5 mm tief einschlitzen, alte Potiachse am anderen Ende einkleben, so dass etwa 2 cm noch herausragen: das herausragende Ende dieser 6 mm-Achse dient zur Befestigung des Knopfes. Achse des Klangpotis mit Querbohrung versehen und Stück eines Nagels eintreiben, ggf. verkleben: das geschlitzte Ende des Alurohrs greift in diesen Querstift.

Ggf. muss das Alurohrstück innen passend auf 6mm gebohrt werden.

Alles in allem machbar, FALLS KEIN Originalteil zur Verfügung steht.

k.

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Re: Lorenz Havel II W

Beitrag von Christoph »

Nachbauen wäre auch kein so großes Problem, aber original ist natürlich schöner.

@saarfranzose
Achso, dann ist es perfekt so, eine Achse habe ich ja schon. :danke:

Wirklich super, ich hätte nie gedacht, dass ich die ganzen Fehlteile zusammenbekomme.
Grüße
Christoph