100W Trenntrafo mit Überlastungsspuren

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jrundel
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100W Trenntrafo mit Überlastungsspuren

Beitrag von jrundel »

Hallo,

ich habe einen Trenntrafo, den ich an der Schallwand eines Stassfurt 62 gefunden habe, mit dunkler Verfärbung der Isolierfolie der Primärwindung. Diese hat einen Widerstand von nur(?) 7,5 Ohm. Sekundär messe ich 11,2 Ohm. Beim Test mit Vorschaltlampe, leuchtete diese hell :shock: , und Sekundär kam nichts an. Die Sekundärwindung an Netz über die Vorschaltlampe zeigte das gleiche verhalten :?
Was für ein Widerstand sollte denn so eine 100 Watt Windung aufweisen?
Zuletzt geändert von jrundel am Di Aug 21, 2012 19:15, insgesamt 1-mal geändert.
MfG jrundel
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BugleBoy
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Re: 100W Trenntrafo mit Überlastungsspuren

Beitrag von BugleBoy »

hallo Jrundel

Hundert Watt?

Leider hat der Wicklungschluss, aber 10 Ohm Widerstand ist normal.

Warum?
Du misst ihm mit Gleichstrom = Gleichstromwiderstand.
Trafo wird üblichweise mit Wechselstrom betrieben, da ist üblich dass AC-Widerstand höher als DC-Widerstand.

Grüss
Matt
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volvofan58
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Re: 100W Trenntrafo mit Überlastungsspuren

Beitrag von volvofan58 »

Moin Moin,

wir haben da ein massives Problem, oder nur ich!? Stassfurt 62 kenne ich nur mit U-Röhrenbestückung und dieses hat keinen Trenntrafo, sondern ist ein Allströmer. Einen Trenntrafo (Netztrafo) an der Schallwand zu verbauen wäre mir auch ganz neu, insofern ist es wohl der AÜ (auch eher unwarscheinlich), oder der Trenntrafo wurde nachgerüstet!? Den Schaltplan hast Du? Ansonsten liegt dieser auf meinem Rechner.

Beste Grüße
Peter
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röhrenradiofreak
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Re: 100W Trenntrafo mit Überlastungsspuren

Beitrag von röhrenradiofreak »

Wenn es der Ausgangsübertrager ist, wären die gemessenen Werte für die Sekundärwicklung zu hoch und für die Primärwicklung zu niedrig.

Ich denke, zur Klärung, was das denn nun für ein Trafo ist, solltest Du entweder überprüfen, wo und wie dieser im Gerät angeschlossen ist, oder ein Foto des Trafos posten.

Lutz
jrundel
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Re: 100W Trenntrafo mit Überlastungsspuren

Beitrag von jrundel »

volvofan58 hat geschrieben:... Stassfurt 62 ... ist ein Allströmer... oder der Trenntrafo wurde nachgerüstet!?
Genau das war der Fall. Den hat jemand nachträglich eingebaut. Er hat 2 Wicklungskammern; Nr. 1 mit "220 V Netz" und Nr. 2 mit "Gerät 220 V - max 100VA" beschriftet.

Tja, zu früh gefreut. Ich dachte nun habe ich einen Trenntrafo für Reparaturen, dabei habe ich wohl einen Trenntrafo zu reparieren :wut:
MfG jrundel
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volvofan58
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Re: 100W Trenntrafo mit Überlastungsspuren

Beitrag von volvofan58 »

Moin Moin,
jrundel hat geschrieben:Er hat 2 Wicklungskammern; Nr. 1 mit "220 V Netz" und Nr. 2 mit "Gerät 220 V - max 100VA" beschriftet.
Ok, jeweils nur zwei Leitungen pro Seite, oder ist da irgendwo etwas gebrückt (oder Verbunden), also Wicklung 2x 110 Volt auf 230 Volt verschaltet?
jrundel hat geschrieben: Diese hat einen Widerstand von nur(?) 7,5 Ohm. Sekundär messe ich 11,2 Ohm.
Ich bin der Meinung, da sollte bei einem Trenntrafo, in dem Fall, trotzdem eine, wenn auch evtl. nicht wirklich passende, Spannung zu messen sein, es sei den.... Siehe meine Frage oben und ein Bild würde da massiv helfen!

Beste Grüße
Peter
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Re: 100W Trenntrafo mit Überlastungsspuren

Beitrag von jrundel »

Nabend,

der hat nur 2 einfache 220V Wicklungen. Die mit "Netz" beschriftete muß Wicklungschluss haben.
Ich denke meine heute getätigte Messung zeigt das noch deutlicher. Ich habe heute mein neues DMM (PeakTech 2010) bekommen und an dem Trenntrafo ausprobiert. Und zwar habe ich die Induktivität beider Windungen gemessen. Ergebnis : primär L=5,5mH
sekundär L=163,5mH
Das bestätigt doch deutlich den Wicklungschluss!
:danke: für eure Angaben/Meinungen.
Wenn ich irgendwann mal Zeit für habe, werde ich versuchen die Primärwicklung abzuwickeln.
MfG jrundel
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Re: 100W Trenntrafo mit Überlastungsspuren

Beitrag von uli12us »

Ob sich das rentiert, ich hatte irgendwann mal ne Relaisspule von 220 auf 24V umgewickelt. Da hatte ich nix abgewickelt sondern nur mit dem scharfen Messer aufgeschnitten. Das neu bewickeln hat lange genug gedauert. Erfahrungsgemäss verwendet man auf solche Weise erhaltene Komponenten eh nie mehr, also schadets auch nicht, wenn man die gleich wegschmeisst.
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Re: 100W Trenntrafo mit Überlastungsspuren

Beitrag von Munzel »

jrundel hat geschrieben:Wenn ich irgendwann mal Zeit für habe, werde ich versuchen die Primärwicklung abzuwickeln.
Lohnt sich nicht. Kauf Dir lieber einen vernünftigen Trenntrafo, es gibt doch nun genügend Wickeleien, die sowas anbieten.

Daß der genannte Trafo am Allströmer nicht lange durchgehalten hat, ist nicht so verwunderlich.


MfG
Munzel
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Re: 100W Trenntrafo mit Überlastungsspuren

Beitrag von BugleBoy »

Ich würde auch nicht weitermachen, da primär-Wicklung gewöhnlichweise innenliegend ist.

d.H. Trafo komplett abwickelt und neuaufwickelt, da lohnt beim Trenntrafo nicht wenn du keine Zeit hast und CuL-Draht hat. ICh hatte einmal Trafo für Telefunken Operette 50UKW neugewickelt, da Idi*t ihm mit alugeflickte Sicherung betrieben hatte und Entstörkondi an Sek.Wicklung 0Ohm schluss hatte. :wut:

Grüss
Matt
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Re: 100W Trenntrafo mit Überlastungsspuren

Beitrag von Radiomann »

BugleBoy hat geschrieben:Ich würde auch nicht weitermachen, da primär-Wicklung gewöhnlichweise innenliegend ist.
Hallo,

offenbar liegt hier aber ein 2 Kammertrafo vor; dann gestaltet sich das Neuwickeln der Primärlage einfacher.
Für sinnvoll halte ich es aber im konkreten Fall auch nicht.
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Re: 100W Trenntrafo mit Überlastungsspuren

Beitrag von Petzi »

Hallo,
offenbar liegt hier aber ein 2 Kammertrafo vor; dann gestaltet sich das Neuwickeln der Primärlage einfacher.
Für sinnvoll halte ich es aber im konkreten Fall auch nicht.
Wenn entsprechendes Material (CUL+PE-Folie) vorhanden ist sollten die 700 bis 800 Windungen kein wirkliches Problem sein.Ich kann natürlich nur für mich sprechen weil ich einiges an Kupferlackdrähten auf Lager habe.

Gruß Gerd
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Re: 100W Trenntrafo mit Überlastungsspuren

Beitrag von jrundel »

Munzel hat geschrieben:...
Daß der genannte Trafo am Allströmer nicht lange durchgehalten hat, ist nicht so verwunderlich.
...
Und wieso? Könnte ich dafür ein Erklärung bekommen :?:
Ist vielleicht die Leistung dafür zu knapp? Dann wäre der Trafo also auch nur bedingt zur Reparatur von Allströmer'n geeignet?!? :?
Dann würde ich mir die Reparatur auch nicht aufhalsen.
MfG jrundel
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Re: 100W Trenntrafo mit Überlastungsspuren

Beitrag von Munzel »

Hallo,

das Problem ist nicht die Leistung. Die Schwierigkeiten werden daher kommen, daß Allströmer eine Einweggleichrichtung haben und der Trafo somit gleichstrombelastet wird. Damit er das kann, braucht er einen Luftspalt.
Ich will aber nicht ausschließen, daß auch eine mürbe Lackisolation den Schaden verursacht haben kann.

MfG
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Re: 100W Trenntrafo mit Überlastungsspuren

Beitrag von jrundel »

:danke:
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