Grundig Röhrenradio 3055 /56 Alter ?

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Grundig Röhrenradio 3055 /56 Alter ?

Beitrag von Radiophono »

Hallo,

ich habe ein Grundig Röhrenradio Type 3055 / 56 geschenkt bekommen. Es verfügt über folgende Röhren ECC85, ECH 81, EBF 80, EABC 80, EL 84 und EM 34/35. Meine Frage ist, vielleicht weiß jemand aus welchem Jahrgang es stammt und wie man es wenn es in einem guten Zustand ist preislich klassifizieren würde.

Christos
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Beitrag von Christopher »

Hallo!

Das Gerät ist von 1955/56. Bei dem Radio stimmt wirklich Typennummer und Baujahr überein. :wink:

Eine preisliche Angabe ist recht schwer. Es kommt stark drauf an wo du es verkaufen willst. In einer Großstadt bekommst du mehr als in einer Kleinen. Bei Ebay schwanken die Preise für solche Radios extrem zwischen 5€ und etwa 90€.
Ich würde sagen etwa 30-60€ Straßenpreis wären realistisch.

Gruß Christopher :)
Radiophono
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Beitrag von Radiophono »

Hallo Christopher,

danke für deine Antwort, hab da noch eine Frage, das Grundig habe ich gesehen hat fünf Lautsprecher zwei davon sind wohl die Hochtöner die sind so klein viereckig und sehr flach. Also ich gehe davon aus ohne Magnetspule. Einen ähnlichen Lautsprecher habe ich in meinem Nordmende Tannhäuser, irgendwie scheinen die immer wieder defekt zu sein. Kann man da irgendetwas machen um die wieder ans Laufen zu kriegen oder gibt es eine Alternative diese auszutauschen oder durch andere zu ersetzen ?

Herzlichen Dank

Christos
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Beitrag von Christopher »

Hallo!

Die kleinen eckigen Lautsprecher sind elektrostatische Hochtöner. Die sind ganz anders aufgebaut als normale Lautsprecher. Sie haben auch keine Membrane im eigentllichen Sinne.
Du hast recht, die Lautsprecher sind sehr häufig kaputt. Meist löst sich im inneren die Kontaktierung oder sie oxidiert.

Man kann die Lautsprecher (zumindest teilweise) auch öffnen. Aber Achtung! Meist fliegt einem beim öffnen alles entgegen, desshalb habe ich bis jetzt noch nie einen geöffnet. Ich habe allerdings ein Buch mit Reparaturtipps dazu, muss ich mal raussuchen. Man kann sie zumindest teilweise reparieren.

Aber bevor du draran rumschraubst. Halte mal dein Ohr dran und höre, ob wirklich gar nichts mehr rauskommt. Elektrostaten sind nämlich meist recht leise.

Übrigens: Vorsicht! Die elektrostatischen Lautsprecher hängen meist direkt an der Anodenspannung.

Gruß Christopher :)
Binser
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Elektrostaten

Beitrag von Binser »

Hallo zusammen,

elektrostatische Lautsprecher funktionieren kapazitiv. Sie werden über einen Spannungsteiler in der Tat an die Anode der Endröhre geschaltet (selten direkt!). Der Aufbau ist eine hauchdünne pergamentartige Folie die mit Kupfer bedampft ist, einer Folie als Dielektrikum und eine feste "Gegenplatte" aus Kupfer o.ä. Was man beim Elektrostaten hört ist die Anodenwechselspannung, die die Folie auf- und entläd.
Funktionierende Folienhochtöner sind allerdings nicht leise... Die "ewig lebenden" Dinger z.B. aus der Grundig Serie 1952/53 sind so penetrant laut, dass es fast weh tut :shock:

Reparieren kann man die Dinger kaum. So eine dünne Folie gibt es heute nicht mehr. Habe schon verschiedene Folien ausprobiert, mit verschiedenen Sprays und Materialien beschichtet etc, kein Erfolg.

Was man tun kann: Heute gibt es noch so was ähnliches wie die Elektrostaten, nämlich die Piezo-Hochtöner. "Normale" mit einer Impedanz von 4 oder 8 Ohm funktionieren natürlich nicht, da diese die Anodenspannung kurzschließen würden. Allerdings habe ich bei Pollin mal welche mit 1kOhm Impedanz gekauft. Diese haben einen weiteren Frequenzbereich als die Elektrostaten (etwa von 4kHz bis 20kHz, Folienhochtöner gehen erst ab etwa 8kHz), der angepasst werden muss. Ein paar nF in Serie schalten... :wink:

Klanglich nicht so brilliant, aber die tun's!

Grüße

Jörg
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Beitrag von Radiophono »

Hallo,

danke für die Antworten. Interessanterweise sind meine zwei von Grundig und zwar aus dem Röhrenradio Grundig Type 3055/56 Ferndirigent. Ich bin es gerade am restaurieren und kann es nicht in Betrieb nehmen. Vielleicht funktionieren die ja doch noch, ich habe nämlich versucht sie an einem anderen Röhrenradio an den Lautsprecheranschluss dranzuhängen, aber ich glaube so kann man sie nicht testen. Kann es sein das das gerade die Serie der Langlebenden sind ? Innen sind die auf jeden Fall stark verfärbt.

Grüße

Christos
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Beitrag von Binser »

Am "normalen" niederohmigen Anschluss des Radios funktionieren die Elektrostaten nicht. Sie brauchen eine gewisse "Ladespannung" von etwas über 100 Volt.

Leider muss ich Dir sagen, dass im 56er nicht mehr die "Langlebigen" verbaut wurden, sondern die :evil:

Wenn sie schon dunkel oxidiert sind, ist wohl nicht mehr viel los damit...

Jörg
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Beitrag von Radiophono »

Hallo,

ich habe noch in einem Ausschlachtgerät von Nordmende welche gefunden die noch funktionieren kann ich die bedenkenlos anschließen oder muss man da auch noch irgendetwas beachten ?

Grüße

Christos
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Beitrag von Binser »

Nö, eigentlich ist nichts zu beachten, außer, dass natürlich der Anschluss mit der Folie an der Anode angeschlossen werden muss/sollte. Allerdings nur um zu verhindern, dass vielleicht das Gehäuse des Elektrostaten Anodenspannung führt (kann bei Siemens Teilen passieren!)

Gruß

Jörg