Meßgeräte....welche?

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Dudeldidi
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Meßgeräte....welche?

Beitrag von Dudeldidi »

Mir stellt sich die Frage, was denn so, in abfallender Dringlichkeit, zur Ausstattung eines Radiobastler gehört.
Manche sind da hervorragend bestückt; einige Gelegenheitsbastler dagegen haben vielleicht gerade mal den bekannten Spannungsprüfer im Schraubendreher.

Ich denke, ein Multimeter (lieber ist mir der Begriff "Vielfachmeßgerät") ist schon die halbe Miete.
Nur: Welche Meßbereiche sollte so ein Ding sinnvollerweise abdecken können?
Und welche bezahlbaren aktuellen Geräte kämen da in Frage?
Die Angabe von irgendwelchen eigenen Oldies, die sicher noch ganz prima messen, nützen hier den anderen Forenkollegen nichts, weil die nicht mehr problemfrei zu beschaffen sind.
Da sind aktuelle Produkte gefragt. Von Voelkner, Reichelt, Conrad, Bürklin oder anderen gängigen Anbietern


Aber was käme nach dem Vielfachmeßgerät als Nächstes?


Erschlagt mich nicht, wenn es hier schon so einen entsprechenden Thread gibt, aber ich habe ihn nicht gefunden.
Grüße vom Dietrich
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Hotte
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Re: Meßgeräte....welche?

Beitrag von Hotte »

Dudeldidi hat geschrieben: Ich denke, ein Multimeter (lieber ist mir der Begriff "Vielfachmeßgerät") ist schon die halbe Miete.
Nur: Welche Meßbereiche sollte so ein Ding sinnvollerweise abdecken können?
Also bei den Multimetern in digitaler Ausführung für einen Anfänger wäre ich relativ schmerzfrei und würde ein preiswertes Gerät der NoName Klasse empfehlen. Ich denke das da so zw. 30,- und 50,- Euro so einiges zu finden ist.
Können sollte es natürlich vor allem die für uns benötigten Spannungen und Stromstärken. Würde also bedeuten AC/DC 1000V, 2 Ampere dürften erst einmal reichen. Wenn dann auch noch Widerstände über 2 Megaohm damit meßbar sind.... TOP! :-)
Dudeldidi hat geschrieben: Und welche bezahlbaren aktuellen Geräte kämen da in Frage?
Da sind aktuelle Produkte gefragt. Von Voelkner, Reichelt, Conrad, Bürklin oder anderen gängigen Anbietern
Anhand der oben genannten Sachen sind bei jedem Anbieter und für (fast) jeden Geldbeutel haufenweise Artikel in den Katalogen.
Dudeldidi hat geschrieben: Aber was käme nach dem Vielfachmeßgerät als Nächstes?
Als nächstes habe ICH mir ein analoges Multimeter gekauft. :-) Da wird die Auswahl dann schon etwas kleiner. Ich hatte mich dazumal für ein Voltcraft 5050e von Conrad entschieden und bis heute nicht bereut. Es deckt alle Meßbereiche ab und ist recht einfach abzulesen. Preislich dürfte es auch noch erschwinglich sein. Meines hatte so um die 50,- Euro gekostet. Ob nun genau dieses Modell noch im Katalog vertreten ist weiß ich nicht, ähnliche in dieser Preisklasse sind auf jeden Fall vorhanden.

Danach hatte ich mir den Kapazitätstester von ELV (DCM7001) als Bausatz bestellt. Kam glaube ich damals so um nen Hunni!? Ob es den noch so gibt? Keine Ahnung. Das Teil mißt zwar sehr genau, besonders im Picobereich, aber heute würde ich das nicht mehr kaufen. Viel Sinnvoller war die etwa 25,- Euro teure Anschaffung eines Isolationsprüfers. Diesen gibt es auch heute noch öfter in der Bucht (HP 6303). HP hat aber NICHTS mit dem bekannten Druckerhersteller zu tun, es steht für (H)old(P)eak. :-) Auch die Chinesen sind nicht doof (was Verkaufstaktik angeht). :-)

Als nächstes kam ein gebrauchter Oszi ins Haus. Ein alter 1Kanal 10Mhz Philips. Für 30,- gekauft und auch heute noch gerne benutzt, auch wenn heute ein TEK 422 vorhanden ist.
Auf einem Radioflohmarkt in Datteln dann einen NF-Generator für 20,- Euro ergattert. Das ist zwar auch ein Gerät von ELV (MG 7000), kann aber alles was ich so brauche und ist auch bis heute zuverlässig in Gebrauch.
Als nächste Errungenschaft sollte ein alter Frequenzzähler dienen. Das war ebenfalls ein Philips, noch mit Dixieröhren. Den habe ich aber nicht mehr.
Einige Prüfsender folgten im Anschluß. Für Anfänger würde ich den Köln 412 (kein Witz!) von Euratele empfehlen. Sofern dieser als Bausatz vom damaligem Erschaffer sorgfältig gebaut wurde, leistet er auch heute noch sehr gute Dienste. Bei mir ist er aber auch in den Ruhestand getreten. Seit September bin ich stolzer Besitzer eines Grundig AS5F. Das übersteigt aber nun doch leicht die Bedürfnisse eines Anfängers. :-)

Gruß... Hotte
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Re: Meßgeräte....welche?

Beitrag von radiobär »

Also, bei mir geht es so:

Multimeter, ungefähr 50 Euro Klasse bei Conrad oder so, eventuell ein Tischmultimeter ( ELV )

Analogmultimeter ist sehr praktisch zum Anzeigen von schnellen Änderungen, das Digitale liefert da kein Bild.

Kl. NF Generator zur Erzeugung von Pegelton bei der Kontrolle der NF.

Oszilloskop bis 20 MHz.

Prüfsender bis 20 MHz, sollte AM und FM modulierbar sein.

Von ELV gibt es einen kleinen UKW Prüfsender mit 3 speicherbaren Frequenzen, Mono & Stereo und einstellbarem NF Pegel.

Frequenzzähler ( zur genauen Einstellung des Prüfsenders, es sei denn der ist digital )


Generell gilt:
- Man braucht nicht Alles
- gebrauchtes reicht oft
- Einmal vernünftig kaufen

Und gaaaanz wichtig: Man sollte die Messtechnik auch anwenden können, Nur toll aussehen im Keller reicht nicht :mrgreen:

Gruss Ludwig
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Re: Meßgeräte....welche?

Beitrag von yehti »

Moin!
Die nächste Anschaffung nach einem Multimeter...
Ganz ehrlich:
Zwei bis fünf Multimeter der Fünf-Euro-Klasse.
Also Geräte, die man problemlos verleihen kann und bei denen es nix ausmacht, wenn man sie gegrillt, wenn überhaupt wiederbekommt.
Danach, in dieser Reihenfolge:
-Vorschaltlampe
Kostet nur ein paar Euro und hilft vielen alten Radios das Leben retten.
-Meßleitungen
-Krokodilklemmen
-Prüflautsprecher
Kostet nicht viel und macht den Arbeitsplatz übersichtlicher
-Widerstände, Kondensatoren und Prüfröhren
Erklärt sich eigentlich selbst
-Signalverfolger + -injektor
Hilft gewaltig, einen Fehler einzukreisen
Kann auch sebstgebaut sein, ein NF-Verstärker mit Schutzkondensator und ein Rechteckgenerator mit 1 KHz.
-Trenntrafo, falls Allstromgeräte auftauchen
Geht wegen der Kosten aber schon fast in den Profibereich, ein einfaches Oszilloskop ist oft billiger.
Alles weitere geht meiner Meinung nach schon in den Profibereich.
Gruß Gerrit
Theshadowsnose
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Re: Meßgeräte....welche?

Beitrag von Theshadowsnose »

Hallo zusammen.

Also von den ganz billigen Messgeräten "5 Euro Klasse" würde ich abraten.
Jedenfalls würde ich damit aus dem Bauch heraus nichts messen wo mehr als 50V auftreten können.
Dann schon lieber in die Klasse bis 50 Euro gehen. Da sind die Messpitzen auch nicht mehr ganz so billig.
Ich habe z.B. das "Mastech MY64" von Pollin und bin soweit zufrieden. AC bis 750V und DC bis 1000V. Strom AC und DC bis 10A GESICHERT! (ist auch nicht unwichtig, bei den 5€ Teilen ist der Strombereich, zumindestens der grössere, in der Regel ungesichert). Kapazität bis 100µF kann das auch und ein Temperaturfühler ist auch mit dabei.
Die Grundfunktionen sind also alle vorhanden.
Was ich wichtig finde: Ein vernünftiger Durchgangsprüfer im Messgerät, der ohne grosse Verzögerung piept. Die 5 Euro Teile piepen meist nicht.
Ein Paar Prüfspitzen dazu sind auch zu empfehlen und natürlich Kokoklemmen, Messleitungen, etc.
Da besser nicht die billigsten nehmen, die sind dann extrem fummelig. Da spreche ich als Anfänger aus eigener Erfahrung.

Gruss, Andreas
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weiser_uhu
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Re: Meßgeräte....welche?

Beitrag von weiser_uhu »

Ich denke so:

Multimeter 2 Stück
Trennstelltrafo
regelbares stabilisiertes Netzgerät für hohe und niedrige Gleich- und Wechselspannungen
Oszillograf
Sinusgenerator 20Hz...20kHz
Grid-Dip-Meter
Messsender AM/FM modulierbar
selbstgebauter Signalverfolger (aus einem alten Radio)

Messsender hab ich leider keinen :cry:
Grüße
-charlie-
yehti
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Re: Meßgeräte....welche?

Beitrag von yehti »

Moin!
Die Fünf-Euro-Meßgeräte sind auch nicht zum Messen.
Sondern für Verwandte, Kollegen, Freunde, Nachbarn...
Also die Leute, wo man nicht so gerne mit einem "NEIN!!!!!" auf die Frage nach dem Ausleihen antwortet.
Gruß Gerrit
Petzi
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Re: Meßgeräte....welche?

Beitrag von Petzi »

Hallo Gerrit,
Also die Leute, wo man nicht so gerne mit einem "NEIN!!!!!" auf die Frage nach dem Ausleihen antwortet.
Wenn ich nicht den A.... in der Hose hätte -NEIN- zu sagen und lieber für solche Leute Billiggeräte kaufen würde wäre ich schon lange verarmt :roll: .
Tut mir leid aber Deiner Einstellung kann ich nicht folgen.
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Oldradio
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Re: Meßgeräte....welche?

Beitrag von Oldradio »

Hallo

Und ein paar ordentliche Meßklemmen nicht vergessen,die sind immer sehr hilfreich.
Gruß Helmut
---------------------
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. -Sokrates-
Christoph
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Re: Meßgeräte....welche?

Beitrag von Christoph »

Wenn man schon ein Multimeter kauft, fände ich es sehr sinnvoll, darauf zu achten, dass es auch einen Kapazitätsmessbereich hat.
Damit kann man den Zustand der Kondensatoren zumindest abschätzen. Weicht die gemessene Kapazität um mehr als 20-30% ab, sollte der Kondensator getauscht werden.
Zum Abgleichen kann auch ein analoges Voltmeter hilfreich sein. Allerdings sollte es dafür dann auch hochohmig sein (z.B. Röhrenvoltmeter).
Es kann sich aber sicher auch lohnen nach gebrauchten Markengeräten ausschau zu halten.

Teilweise finde ich es auch günstig mehrere Messgeräte zu haben.
Während der ersten in Betriebname überwache ich ganz gerne die Stromaunahme des Radios.
Hierführ wäre ein "preiswertes" ausreichen, der exakte Wert ist nicht so wichtig, nur die Unterscheidung OK oder zuviel. Um Spannungen im Gerät nachzumessen benutze ich ein "Gutes".

Wenn man ernsthaft Radios sammelt, wäre auch ein (Stell-)Trenntrafo und ein Isolationstester sinnvoll.
Grüße
Christoph
yehti
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Re: Meßgeräte....welche?

Beitrag von yehti »

Petzi, schön, wenn du das immer kannst.
Leider hatte ich es schon viel zu oft, daß diese Option nicht zur Verfügung stand.
Gerade als 15jähriger Bastelanfänger, auch wenn das bei mir schon ewig her ist.
Gruß Gerrit
Gery
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Re: Meßgeräte....welche?

Beitrag von Gery »

Moin,
uh eine ganz schwere Frage. Wenn man da ganz am Anfang steht, war es bei mir ein Oszilloskop. Für mich als Schüler war das 5 MHz Oszilloskop vom Völkner im Jahr 1985 nicht gerade billig, allerdings konnte ich so Vorgänge sehen die ich mit einem Multifunktionsmessgerät so nicht sehen konnte. Auch heute arbeite ich hauptsächlich mit einem digitalen Oszilloskop das mir alle eh schon alle wichtigen Werte im Display anzeigt. Ich muss die Energie "sehen" können, nur so kann ich was über die Eigenschaften der Baugruppen sagen. Für den Bauteil Schnelltest benutze ich gerne den Hameg mit dem eingebauten Tester.
Wie gesagt eine sehr schwere Frage. Da ich das ja beruflich mache sind Messender von höchster Güte Pflicht. Funkgeräte wollen anständig abgeglichen werden. Besonders wenn sie im BOS-Funk zuverlässig eingesetzt werden müssen.
Ein Grid-Dip-Meter kann da am Anfang schon helfen, wie Charlie schon schrieb, werden mit 70€ allerdings schon ziemlich hoch gehandelt. Meine Werkstatt hat auch einen, den benutze ich allerdings nur zum Stehwellenabgleich. Ich habe hier einen Wobbler den ich weil noch nie gebraucht in meine Arme viel, und den ich nur für Dampfradios benutze. Der ist ideal um alles überprüfen zu können. Bei den BOS-Geräten benutze ich den HP 8640B. Meldeempfänger können so in FM-Mod im ZVEI Modus überprüft werden. Ich sehe schon ich schweife ab.

Ein Digitalmultimeter das eh in China Produziert wird sind Pflicht. Ein Oszilloskop älterer Bauart ab 10 Mhz. Und ein Messender. Lebensversicherung Trenntrafo, ein elektronisch Temperatur gesteuerter Lötkolben für die Handwerkskunst. Besonderen Wert lege ich auf den Trenntrafo.

Ach übrigens Messgeräte und Werkzeug sind wie Frauen, man verleiht sie nicht.

Alles ganz schnell geht nicht, so eine Werkstatt entwickelt sich automatisch wenn sie betrieben wird.

Viele Grüße Gery
Grundig-1985

Re: Meßgeräte....welche?

Beitrag von Grundig-1985 »

Hallo,
yehti hat geschrieben:Moin!
Die Fünf-Euro-Meßgeräte sind auch nicht zum Messen.
Sondern für Verwandte, Kollegen, Freunde, Nachbarn...
Also die Leute, wo man nicht so gerne mit einem "NEIN!!!!!" auf die Frage nach dem Ausleihen antwortet.
Gruß Gerrit
Edit Admin: Auf Wunsch des Autors am 17.05.2016 entfernt.
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Re: Meßgeräte....welche?

Beitrag von weiser_uhu »

Gery hat geschrieben: Ach übrigens Messgeräte und Werkzeug sind wie Frauen, man verleiht sie nicht.
Genau richtig, Gery! Es macht mich krank, wenn ich nicht weiß, was die in meiner Abwesenheit damit gemacht haben. Wenn Bekannte oder Nachbarn was Messen wollen, gehe ich mit hin, und mache das selber. Ist mir lieber. :mrgreen:

Grüße vom
-charlie- ... und rutscht gut ins Neue Jahr rein !
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Re: Meßgeräte....welche?

Beitrag von rettigsmerb »

Gebranntes Kind... (har knusprige Finger :mrgreen: ) - daher verleihe ich von meiner Werkstattausrüstung grundsätzlich garnichts. Gern bin ich bereit, auszuhelfen, aber dann bin ich dabei.

Der Auslöser: Es war zwar "nur" eine Heißluftpistole, die ich im Verein einmal verliehen hatte und nach einem halben Jahr völlig verdreckt durch Zufall in einer Werkstattecke wiederfand. Natürlich wollte es niemand gewesen sein, ich blieb so auf meinem Schaden sitzen. :wut:

Wenn die Hilfsbereitschaft einmal so derbe missbraucht wurde, wird man eben vorsichtig und sagt lieber "nein" bevor man sich erneut ärgert.

Zur Ausrüstung an sich. Wie bereits angemerkt wurde, eine Werkstatt "wächst" mit der Zeit. So auch bei mir geschehen, alles auf einmal geht eben nicht.

> Digitale (Vielfach)messgeräte: Zwei Stück des 10-€-Segmentes und ein etwas teureres BBC GOERTZ METRAWATT M2030 (wenn's mal ganz genau sein soll) und Kondensatoren misst ein ESI 275 Digtal Capacitance Meter, dass ich als "Schrott" für umme bekam und wieder aufmöbeln konnte. Frequenzzähler ELV FC7002 (Bausatz)
> Analoge Messgeräte: Ein Röhrenvoltmeter "Heathkit IM-11/D". Dieses kam als Gebrauchtgerät aus einer aufgelösten Rundfunkwerkstatt zu mir. Für's Grobe: Hartmann&Braun (H&B) "ELAVI 5", für sehr kleine Widerstände H&B "Pontavi", Spulen und Kondensatoren mag ein H&B "INKAVI". Hochfrequenzspannungen bis 10MHz nimmt sich ein Hewlett-Packard "AC-Millivoltmeter HP-400E" an, welches ich als Defektgerät geschenkt bekam und reparieren konnte.
> Oszilloskope: Das "Arbeitspferd" ist ein HAMEG 605, als "junges Gebrauchtgerät" für damals (~1986) 1000,--DM angeschafft. Daneben kommt gelegentlich ein Philips PM3234 Storage Oscilloscope zum Einsatz, wenn langsame Vorgänge untersucht werden sollen. Es war ein Geschenk eines guten Bekannten.
> Signalgeneratoren: Durch glücklichen Zufall erhalten und "restauriert" ein Synthesizer-Generator 300Hz...60MHz "ADRET 3300A", sowie einen HP 8654B Signal Generator 10 MHz...520MHz, Philips PM5508 "PAL-Schleuder", Kontron Function Generator Model 8121 0...12MHz
> Spannungsversorgung: Stell/Trenntrafo 0...240Volt~ / 500VA mit zuschaltbarer 60-Watt-Begrenzerlampe und analogem Wattmeter (alles fest am Arbeitstisch eingebaut), Regelnetzgerät 0...40Volt/ 0...10Ampere "HP 6267B DC Power Supply" (modifiziert auf digitale Anzeigen) Schrottfund!
> Sonstige: Röhrenprüfgerät "Funke W19", der mich satte 575,--€ kostete (schluck!); ein Transistortester, den ich bereits mit zarten 16Jahren "selbstgestrickt" und immer noch im Einsatz habe, ein Selbstbau-Oscillosope 0...10MHz/getriggerte Doppelzeitbasis (aus 1984, im Ruhestand), ein FuBK-Testbildgenerator CCIR/PAL (Eigenentwicklung aus 1985, Digitalteil mit etwa 100 TTL-IC's), ein NF-Signalverfolger/Geber (Eigenbau aus 1993)
> Löten: Hier tut seit sehr vielen Jahren eine elektronisch temperaturgeregelte WELLER WECP-20 treu ihren Dienst, davor hatte ich auch mehrere ERSA TIP260 (Kleinlötkolben 16Watt) "verheizt"

sowie jede Menge Prüfstrippen und Adapter. Letztere fertige man sich nach Bedarf auch gern selbst an. Praktisch und beinahe unentbehrlich: Hirschmann-Klemmen "KLEPS30" (scherzhaft auch "Fliegenbeine" genannt), Krokodilklemmen, Klemmschnüre.

Nicht empfehlenswert: Der allseits beliebte "Phasenprüfer". Mit den Dingern bin ich schon einige Male kräftig "auf die Nase gefallen". Meine unmassgebliche Meinung: Die stellen ein Sicherheitsrisiko dar und gehören aus dem Verkehr gezogen!

Guten Rutsch!
Herbert