Neben den Bildern soviel zum Gerät:
Das Gehäuse ist sehr schmutzig (Fettdunst), sieht darunter aber besser aus, als die Bilder dies vermuten lassen. Lediglich auf der Oberseite werde ich etwas machen müssen.
Die Technik ist komplett und unvermurkst; es wurde irgendwann mal der Lade-C lahmgelegt und ersetzt, ebenso der Siebwiderstand, sowie die neuzeitliche TA-Buchse eingebaut. Das ist alles professionell gemacht worden.
Die Kondensatorkur war sehr aufwendig, da sich Massen an ausgelaufenen Teerbomben an zum Teil sehr unzugänglichen Stellen versteckten. Die mussten ausnahmslos raus, da in wirklich üblem Zustand.
Die Röhren (EC92, ECH81, EF41, EABC80, EL41) waren überraschenderweise alle noch gut, sie gingen auf dem W19 in den positiven Bereich, was mich insbesondere bei der noch originalen EC92 verblüffte.
Nun zu den Herausforderungen:
Wie man sieht, ist 1 Knopf nicht original. Problemlos, da ich vor rund 20 Jahren mal ein Gerät dieses Typs schlachtete. Die Knöpfe hatte ich verwahrt, sie mussten nur von roter Farbe befreit werden, die ein Vorbesitzer mal auf die Metallkappen geschmiert hatte.
Das fehlende Grundig-Emblem muss ich noch suchen, vielleicht findet es sich auch in meinem Fundus.
Aber: die Nachfertigung des Umschalters UKW/MW zu TA hat mich einen ganzen Tag Arbeit gekostet:
Was war passiert?
Dieser Umschalter sitzt ab Werk etwas kurios an der Chassisrückseite. Man sieht auf dem Foto, dass durch die Rückwand nichts mehr hindurchlugt, und...ja, irgend ein Blödel hatte den Supergau angerichtet. Die Pertinaxzunge des Schalter war so bündig abgebrochen, dass sich da nichts mehr mit Kleben, Schrauben oder auf sonst eine Weise anstückeln ließ

Also blieb mir nichts weiter übrig, als den kompletten Kontaktträger dieses Schiebeschalters aus einem Stück Pertinax nachzufertigen. Hört sich einfacher an, als es ist, da dieses Teil einigermaßen präzise laufen muss, sonst hat man keine saubere Kontaktgabe. Meine Frau half mit, dennoch flossen rund 6 Stunden Arbeit in die Aktion, nun funzt es.
Natürlich gab auch der Seilzug seinen Geist auf. Sowas ersetze ich, wenn es morsch aussieht, eigentlich gerne erst, wenn alle Lötarbeiten erledigt sind und das Chassis gereinigt wurde. Dann gefährdet man den neuen Zug nicht beim Arbeiten. Leider tat mir der vorhandene Altzug nicht den Gefallen, solange noch halten zu wollen.