Neues Projekt: Grundig 1012

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klausw
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Neues Projekt: Grundig 1012

Beitrag von klausw »

Anbei möchte ich zu meinem neuesten Projekt berichten, einem Grundig 1012. Zum akzeptablen Preis in der Bucht geschossen.

Neben den Bildern soviel zum Gerät:
Das Gehäuse ist sehr schmutzig (Fettdunst), sieht darunter aber besser aus, als die Bilder dies vermuten lassen. Lediglich auf der Oberseite werde ich etwas machen müssen.

Die Technik ist komplett und unvermurkst; es wurde irgendwann mal der Lade-C lahmgelegt und ersetzt, ebenso der Siebwiderstand, sowie die neuzeitliche TA-Buchse eingebaut. Das ist alles professionell gemacht worden.

Die Kondensatorkur war sehr aufwendig, da sich Massen an ausgelaufenen Teerbomben an zum Teil sehr unzugänglichen Stellen versteckten. Die mussten ausnahmslos raus, da in wirklich üblem Zustand.
Die Röhren (EC92, ECH81, EF41, EABC80, EL41) waren überraschenderweise alle noch gut, sie gingen auf dem W19 in den positiven Bereich, was mich insbesondere bei der noch originalen EC92 verblüffte.

Nun zu den Herausforderungen:
Wie man sieht, ist 1 Knopf nicht original. Problemlos, da ich vor rund 20 Jahren mal ein Gerät dieses Typs schlachtete. Die Knöpfe hatte ich verwahrt, sie mussten nur von roter Farbe befreit werden, die ein Vorbesitzer mal auf die Metallkappen geschmiert hatte.
Das fehlende Grundig-Emblem muss ich noch suchen, vielleicht findet es sich auch in meinem Fundus.
Aber: die Nachfertigung des Umschalters UKW/MW zu TA hat mich einen ganzen Tag Arbeit gekostet:
Was war passiert?
Dieser Umschalter sitzt ab Werk etwas kurios an der Chassisrückseite. Man sieht auf dem Foto, dass durch die Rückwand nichts mehr hindurchlugt, und...ja, irgend ein Blödel hatte den Supergau angerichtet. Die Pertinaxzunge des Schalter war so bündig abgebrochen, dass sich da nichts mehr mit Kleben, Schrauben oder auf sonst eine Weise anstückeln ließ :wut: .
Also blieb mir nichts weiter übrig, als den kompletten Kontaktträger dieses Schiebeschalters aus einem Stück Pertinax nachzufertigen. Hört sich einfacher an, als es ist, da dieses Teil einigermaßen präzise laufen muss, sonst hat man keine saubere Kontaktgabe. Meine Frau half mit, dennoch flossen rund 6 Stunden Arbeit in die Aktion, nun funzt es.

Natürlich gab auch der Seilzug seinen Geist auf. Sowas ersetze ich, wenn es morsch aussieht, eigentlich gerne erst, wenn alle Lötarbeiten erledigt sind und das Chassis gereinigt wurde. Dann gefährdet man den neuen Zug nicht beim Arbeiten. Leider tat mir der vorhandene Altzug nicht den Gefallen, solange noch halten zu wollen.
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Zuletzt geändert von klausw am Fr Mai 31, 2013 13:36, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Neues Projekt: Grundig 1012

Beitrag von Fernmelder »

Macht mit den 3 Tasten meiner Jubilate 55 (Mäusezähnchen) Konkurenz :mrgreen:

Bin mal gespannt wie es nachher aussieht.


Meine Jubilate steht auch noch im Regal und wartet auf eine Organspende von Henning :hello:

:danke: nochmals an Henning für die edle Spende, die Dame ist gestern schon geliefert worden :hello:
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Re: Neues Projekt: Grundig 1012

Beitrag von BugleBoy »

Ohh süss :-D

aber hat der eher Fake-Magische Augen ? :roll:

Zustand sieht gut aus, manchmal kann man so sagen, dass Dreck eher Schutzschicht ist :-D

Grüss
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Re: Neues Projekt: Grundig 1012

Beitrag von Fernmelder »

Magische Auge kann man sich mit der richtigen Dosis Medikamente oder anderer Drogen vorstellen :jump:

Außer Platikblende wurde da nichts verbaut, reine Optik....


Kannst du dir Vorstellen wie bei einem 45PS Auto mit Spoiler und Sportauspuff..... Bringt auch nichts....

Das war einfach gemacht worden um in die Serie der etwas größeren Grundigs optisch zu passen....

Hab da auch irgendwo so ein Radio stehen mit Fakeauge :mrgreen:
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Re: Neues Projekt: Grundig 1012

Beitrag von BugleBoy »

Fernmelder hat geschrieben: Kannst du dir Vorstellen wie bei einem 45PS Auto mit Spoiler und Sportauspuff..... Bringt auch nichts....
haha, sowas verspottete ich gerne mit meiner Carisma
Eine Depp fährt mit Popel Astra 60ps (1,4 Pöttchen), dafür auffällige Felgen, dazu schräg :kotz:, und Regenwasser-Sammler Auspuff udn soweiter..
Ich finde ihm cool ? achnee..dafür gibt es schallerende Gelächer und Spott mit Kollege.

Irgendwo in Parkhaus sah ich eine olle Senator mit Aufkleber " Nur Hubraum zählt" (der hat unter Haube: Irmscher 4.0) und aussendrum nur Serie.


Zurück zum Thema: wie wäre mit Loch in Fake-Auge bohren und echte EM34 spendieren :mrgreen:

Grüss
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Re: Neues Projekt: Grundig 1012

Beitrag von klausw »

Jungs, jetzt wart Ihr zu schnell für mich. Ich hatte den Beitrag noch gar nicht fertiggeschrieben.

Das Radio ist wirklich putzig, nur 46 cm breit, dennoch spielt er hervorragend. Fast möchte man sagen: Mehr Radio braucht man gar nicht, trotz nur 8 FM-Kreisen.
Ja, das Magische Auge ist tatsächlich nur eine Attrappe. Das war mit ein Grund, dass ich ein solches Gerät haben wollte. Eine kuriose Lösung des Herstellers. Das bleibt so, da es wirklich nicht alltäglich ist.

Auch die Tastatur ist nicht alltäglich: die mittlere und die rechte Taste sind für UKW bzw. MW. Sie bleiben allerdings in gedrücktem Zustand nicht unten, der geschaltete Wellenbereich wird durch einen kleinen Zeiger hinter der Skala angezeigt. Ein- und ausgeschaltet wird das Gerät durch die linke Taste, unter der sich ein Druckschalter befindet, wie er früher an Nachttischlampen verbaut wurde. Also gelöst wie im Kaiser 1032.

Was wollte ich noch berichten? Ach ja, die Verpackung durch den eb..-Verkäufer ließ mir das Herz in die Hose rutschen. Es ging geradesoeben nochmal gut. Nicht, weil er zu wenig gepolstert hätte, nein, man kann ein Gerät auch ZU TODE packen.
Dabei sah es richtig gut aus: stabiler Karton, darin schwimmend gelagert noch ein 2. Karton, ordentlich mit Paketband verklebt, in dem 2. Karton das Radio ganz in stamm gezogene Luftposterfolie gewickelt: top !
Aber dann: unter die Luftpolsterfolie hatte er geknüllte Zeitungen vor Skala und Schallwand gestopft.
Ergebnis: den Schallwandstoff hatte es in Richtung Membran nach innen gedrückt, er wäre um ein Haar gerissen :shock: .
Die Krönung fand sich aber im Geräteinnern: der gesamte Innenraum war ebenfalls mit geknülltem Zeitungspapier angefüllt, welches mit Kraft förmlich hineingestopft worden war. Man kann von Glück sagen, dass der offene Drehko keinen Schaden an den Lamellen nahm und keine empfindlichen Kabel aus Trafo und AÜ gerissen wurden.
Die Rückwand war dann ob dieser Papiermenge nur noch mit Gewalt draufzukriegen, sie wurde quasi ans Gerät gewürgt.
Vermutlich ging dabei auch der oben beschriebene Umschalter für TA verlustig, denn das Chassis hat sich altersbedingt auf den Gummiunterlagen gesenkt, das Entfernen und Wiedereinsetzen der Rückwand ist so nur mit größter Vorsicht möglich, da ja der Schalter durch dieselbige lugt.

Gut gemeint ist nicht zwangsläufig gut gemacht. Der Verkäufer, ein Antiquitätenhändler, verkauft wohl meist Porzellan, anders kann ich mir diesen Verpackungsorgie nicht erklären.

Gruß
k.

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Re: Neues Projekt: Grundig 1012

Beitrag von Grundig-1985 »

Hallo,
BugleBoy hat geschrieben:Eine Depp fährt mit Popel Astra 60ps (1,4 Pöttchen), dafür auffällige Felgen, dazu schräg , und Regenwasser-Sammler Auspuff udn soweiter..
Es ist traurig, dass viele Leute es für nötig halten, ihre Fahrzeuge durch diese Tunerei zu verunstalten.
Häufig sind es untermotorisierte Fahrzeuge, die verunstaltet werden, wahrscheinlich weil diese Leute aufgrund der geringen Motorleistung Komplexe haben und sich durch diese Tunerei zeigen müssen.

Der Opel Astra - insbesondere der Astra G - ist ein sehr schönes Auto, wir fahren (wie bereits erwähnt) das Astra G-Cabrio mit 147 PS (2,2 Liter-Motor), es ist der zweitstärkste Motor des Astra G. Der stärkste im Astra G verbaute Motor ist ja der 2,0 Liter-Turbo mit 200 PS.
Allerdings schafft unser Wagen trotzdem 230 km/h, der 2,0 Liter-Turbo soll (glaube ich) nur 10 km/h schneller sein.
An unserem Wagen ist alles serienmäßig, wie es sich gehört. Alle Reparaturen lassen wir grundsätzlich bei Opel durchführen.

Hier in der Straße gibt es einen wirklich lächerlichen Typen. Der fährt einen weißen Golf mit schwarzem Dach, schwarzer Motorhaube und "frisiertem" Auspuff, sodass es einfach krank klingt, wenn er damit fährt.
Darüberhinaus hat der Spinner auch noch ein sch... Motorrad. Das Mistding ist ebenfalls sehr laut, häufig gibt er viel Gas und rast damit die Straße entlang.
Auch kommt es immer wieder vor, dass er das Mistding auf dem Garagenplatz minutenlang im Stand laufen lässt. Sogar das Standgeräusch ist hier oben hörbar, auch wenn alle Fenster und die Balkontür geschlossen sind.
Wahrscheinlich findet er es toll und will Aufsehen erregen. Einfach lächerlich.

Gruß
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Re: Neues Projekt: Grundig 1012

Beitrag von saarfranzose »

Hallo Klaus,

ein niedliches Radio. Und wie immer wieder erstaunlich wie Grundig mit Minimalbestückung empfindliche UKW Tuner konzipiert hat. Der TA Schalter wäre mir persönlich nicht wichtig gewesen, aber es ist erste Sahne wie du ihn rekonstruiert hast.
Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)
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paulchen
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Re: Neues Projekt: Grundig 1012

Beitrag von paulchen »

Allerdings schafft unser Wagen trotzdem 230 km/h
Dann habt Ihr aber da was sehr ungewöhnliches. :mrgreen:
So Du das vom Tacho abliest, würde ich mal Milde walten lassen.
Der 160PS Motor schafft "nur" 220 kmh, der 192Ps auch "nur" 240. Und Euer Auto mit 147Ps schafft 230 kmh?

Gehe mal davon aus, das der Tacho um einiges vorgeht. Ein völlig normaler Zustand, der bei Opeltachos bekanntermaßen recht ausgeprägt ist.

Nix für ungut.

paulchen
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Re: Neues Projekt: Grundig 1012

Beitrag von klausw »

Ich versuche mal, auch wenn's OT :roll: zu sein scheint, zum Radio zurückzukommen.

Ich habe mittlerweile das Chassis von oben gereinigt. Herkömmliche Glasreiniger versagten, ich musste Terpentinersatz mit sehr vielen Wattestäbchen einsetzen. Jetzt sieht's einigermaßen gut aus.

Die festsitzenden Spulenkerne (Wachs) habe ich mit einer heiß gemachten Schraubenzieherklinge ohne Bruch gelöst, dann minimal nach Gehör nachgeglichen. Da hatte sich nicht viel seit Stapellauf des Geräts verändert.

Den Nachttischlampeneinschalter musste ich doch ersetzen, er blieb zu oft hängen. Kommt in die Kiste, vielleicht habe ich irgendwann mal Lust, sowas zu zerlegen und instandzusetzen.

Bei dieser Arbeit sah ich dann, dass die Tasten aus miserablem Material sind: sie neigen an der Rückseite zum Ausbrechen, aus der UKW-Taste war bereits ein Stück verlustig gegangen. Hab's mit etwas Klebstoff fixiert.
Diese Tasten finden sich sowohl am Schwestergerät 1010 sowie auch am Grundig 810.

Sodann habe ich die Schallwand ausgebaut. Den Stoff werde ich nicht waschen, er geht noch so durch. Ich würde diesen stark "linierten" Stoff nie mehr so gerade gespannt hinbekommen. Meine Frau hat noch 2 lose Fäden wieder sauber eingezogen.
Der Lautsprecher ist bei diesem Jahrgang pfiffig befestigt: Man hat 4 Drahtklammern, die sich ohne Werkzeug lösen lassen. Auch findet man am Lsp. noch nicht das krümelige Schaumstoffzeugs. Schade, dass Grundig später von beidem abkam.

Die Knöpfe sind gereinigt, vom Senderknopf aus meiner Ersatzteilkiste ist die rote Farbe weg, die Metallkappen wurden mittels Glasfaserstift, gefolgt von Lappenreinigung mit Sidol, poliert, anschließend dünn mit Klarlack versiegelt.
Dabei gilt es höllisch aufzupassen: Knöpfe dieser Baureihe sind nicht aus Bakelit, auch wenn's so scheint. Demzufolge dürfen sie nicht mit Lösungsmitteln bzw. Kfz-Lacken in Verbindung kommen: Der Kunststoff reagiert unweigerlich.
Dabei fiel auf, dass der Laurstärkeknopf wackelte wie ein Lämmerschwanz, obwohl intakt und gut festgeschraubt. Die Lösung war einfach: die Achse des Doppelpotis hat für ihn nur 4 mm Durchmesser, der Knopf aber eine Bohrung von 6 mm. Um dies auszugleichen, wurde im Werk eine Metallbuchse auf der dünnen Achse mittels Körnerschlag befestigt. Das wackelte nun. Die Lösung des Problems war ebenso simpel: verlöten.

Danach geht's dem schmutzigen Gehäuse an den Kragen. Ich möchte eigentlich ohne Neulackierung auskommen, etwas Patina dürfte sein, wenn aller Schmutz runter ist.

Hierzu hätte ich mal eine Frage zu Purigas, von dem hier im Forum schon berichtet wurde. Gegoogelt habe ich bereits, mich interessieren die Anwendererfahrungen. Was kann das Zeug, und wie setzt man es in Bezug auf unsere Objekte am besten ein?

k.

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Re: Neues Projekt: Grundig 1012

Beitrag von Grundig-1985 »

Hallo paulchen,

an den 160 PS-Motor dachte ich leider nicht.

Dass Tachos etwas vorgehen, weis ich, allerdings ging ich nicht davon aus, dass es so ausgeprägt ist.
Der 160 PS-Motor ist, soweit ich es weis, ein optimierter 2,0 Liter-Sauger.
Unser Motor ist zwar ein leistungsseitig schwächerer Motor, halt 147 PS und ebenfalls ein Saugmotor, allerdings hat er mehr Hubraum, halt 2,2 Liter. Vielleicht haben wir deshalb einen Vorteil.

Gruß
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Re: Neues Projekt: Grundig 1012

Beitrag von paulchen »

Hallo Klaus!

Dann will ich mal offtopic weitermachen :mrgreen: .

Mich wundert, daß Du der ersten bist der danach fragt. Jupp hatte ja nun schon die Werbetrommel genügend gerührt, ich hatte es auch mal am Rande erwähnt.
Puritas/Purigas ist erstmal fast das selbe. Heute heißt das Zeug Purigas. Nach Jupps Sichtweise ist es wohl etwas schwächer in der Art als das originale (DDR) Puritas. Ich hatte das Zeug mal vor Jahren entdeckt , als ich nach Möbelpolitur bei Eb... suchte. Da wurde das für einen (1) Euro das Fläschen angeboten. Damit sich der Versand lohnt, habe ich gleich mal einen ganzen Karton geordert :mrgreen: . Und das war mein Glück.
Machst Du es auf, fällst Du nach hinten um! Ätherische Öle und entsprechende Düfte. Bei dem von heute (Purigas!) soll das nicht mehr so ausgeprägt sein (laut Jupp).
Wofür es meiner Meinung nach ausgezeichnet zu verwenden ist - Holzwürmer. Oder besser wogegen :mrgreen: . Einzusetzen mit einer entsprechenden Spritze.
Jupp hat es als normale Politur benutzt (ich auch) - wunderbar. Es ersetzt eigentlich die Sache mit dem Wallnussöl und die mit der Politur in einem Arbeitsgang. Man muß den Geruch allerdings mögen. Der verfliegt aber nach ein paar Tagen komplett.
Puritas (DDR) gibt es nicht mehr. Wenn also Interesse besteht, mußt Du wohl auf die neue Suppe zurückgreifen.
Anwendung nur bei dunklen Geräten möglich.
Eventuell hat ja Jupp dazu noch eine Meinung.

paulchen

PS.: Opel-Thema...

Der 2.0 mit 160 PS wurde von OPC eingesetzt, der 2,2 mit 147 PS war nur normaler Opel-Motor. Der 2.2 hat zwar mehr Drehmoment, aber schau Dir mal die Fahrleistungen an. Und dann bitte dazu den Vergleich zum 192PS/200PS Motor. Da liegen fast/über 50PS zwischen Euch. Meinst Du, die ergeben nur 10kmh?
Gery
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Re: Neues Projekt: Grundig 1012

Beitrag von Gery »

Huhu Klaus,
oh ein Radio mit 8 PS, ähm 8 UKW - Kreisen. Interessant auch Grundigs Bezeichnung "UKW-Klaviertasten-Edelsuper" das hört sich einfach bombastisch an. Der Preis von 236,00 DM im Jahr 1952 war für die Ausstattung deutlich überteuert. Ich denke dies war ein Versuch mit minimalem Materialaufwand hohe Gewinne zu erzielen. Das Magische Auge Imitat einfach köstlich! So in der Art wurde das bestimmt nur ein mal gebaut, weil sich die anderen Hersteller darüber kaputt gelacht haben.
Dieses Radio finde absolut interessant, und mich würde interessieren wie viele Stück davon verkauft wurden.
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Re: Neues Projekt: Grundig 1012

Beitrag von Fernmelder »

Für 209DM hättest du eine Telefunken Jubilate mit 9 FM Kreisen bekommen :mrgreen:
--->lg Basti

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Re: Neues Projekt: Grundig 1012

Beitrag von klausw »

Fernmelder hat geschrieben:Für 209DM hättest du eine Telefunken Jubilate mit 9 FM Kreisen bekommen :mrgreen:
Ja, ist richtig, aber nicht 1952.
Auch auf mich wirkte das Gerät, lt. Radiokatalog, zunächst überteuert. Zu erwähnen ist, dass es die nahezu baugleiche Variante 1010 für 198 DM gab: mit Bakelitgehäuse, und mit Klangschalter, statt mit Klangpoti des 1012.

Blättert man dann mal den Katalog durch, so findet man in dieser Preisklasse eigentlich so gut wie keine Geräte mit gutem UKW-Teil UND zugleich mit Holzgehäuse.
Das nächste Preissegment begann dann bei Grundig mit dem 2010 (Bakelit, aber 4 Wellenbereiche plus EM34) für schon 248 DM, die Holzvariante des 2010 als 2012 dann allerdings schon für rund 290 DM.

Ich besitze auch eine Jubilate (59) und die Uhrenjubilate, aber ich sage mal, der 1012 wirkt zunächst repräsentativer, da etwas größer. Völlig d'accord, dass dieser Eindruck durch das Augenimitat konterkariert wird. Ich meine, es hätte auch eine Variante des 1010/1012 ohne dieses Plastikimitat gegeben.

Klanglich allerdings ist das Gerät wegen des größeren Holzgehäuses und des damit verbundenen, für mich sehr guten, Lautsprechers (die Grundig-Lsp der braunen Plastikserie sind recht hart aufgehängt) m.E. "kraftvoller", als Geräte der Jubilate-/Philetta- Baureihe. Er klingt wirklich sehr angenehm und die Lautstärkeentfaltung ist beachtlich, obwohl er bei mir derzeit in der 240 Volt-Stellung läuft (die 220 Volt-Stellung bringt hier bei mir eine Heizspannung von knapp über 7 Volt, das ist mir zu viel; bei der höheren Stellung sind es noch knapp 6,4 Volt Uh).

Natürlich fehlt ihm, wenn man den Klang genauer unter die Lupe nimmt, der Hochtöner, den gab's erst beim o.g. 2012.

Nun zum weiteren Restaurationsfortschritt:
Das Holzgehäuse wurde gereinigt. Hier saß der Schmutz extrem fest, und man kann sowas ja nicht wie Bakelit einfach einweichen.
Sidolin Glasreiniger versagte, der stärkere Meister Proper Kraftreiniger aus der Sprühflasche schaffte schließlich den Schmutz, ohne den Altlack anzugreifen. Eine erste Politur mit dem im Haushalt vorhandenen Renuwell brachte bereits ein sehr ansehnliches Radio hervor :D .

Nun zum PURIGAS:
ich hatte schon vermutet, dass die heutige Zusammensetzung nicht mehr dem vormaligen DDR-Original entspricht. Deswegen wäre ich stark interessiert an Nutzererfahrungen.
Jörg (paulchen), was Du schreibst, klingt genau nach dem, was ich benötige. Das Gerät hat an der Oberseite Lackrisse, die mit Politur allein nicht zu füllen wären. Zu Walnussöl habe ich mich, nachdem ich ausgiebige Testreihen an einem ausgedienten Grundig 4097-Gehäuse anlegte, bislang noch nicht durchringen können.

Jung (und Mädels ?), :hello: wenn Ihr Erfahrungen mit dem Purigas habt, bitte beschreibt es ausführlich: Das Gerät hat derzeit eine schöne Patina, ist optisch wohnzimmertauglich geworden und ich möchte keinesfalls schleifen und neulackieren.

k.
Zuletzt geändert von klausw am So Jun 02, 2013 9:45, insgesamt 2-mal geändert.

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