Grundig Konzertgerät 3097

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Opto
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Grundig Konzertgerät 3097

Beitrag von Opto »

Hallo Radiofreunde,

ich habe gerade oben genanntes Gerät auf dem Tisch und dazu einige Fragen:

Hier sieht man den Drehknopf für die interne Ferritantenne, der einen Schalter hinter der Skala bedienen soll. Leider sehe ich nicht, wie dieser Schalter vom Drehknopf bewegt werden soll - ist da etwas abgebrochen, oder wie war die Verbindung gedacht?

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Dass es mit dem Lautstärkepoti immer mal wieder Probleme gibt bei diesem Typ, habe ich schon an anderer Stelle im Forum gelesen. Bei mir dreht es durch :( Kann man da etwas machen, also die Anschläge wieder herstellen?

Auch das Problem mit der Skalenscheibe wurde bei anderen Grundigs schon angesprochen: Die Scheibe liegt an zwei Stellen auf Schaumstoff auf, welcher über die Zeit leider die Farbe beschädigt und dadurch von vorn unschöne Flecken zu sehen sind. Da muss ich noch überlegen, ob ich es versuche auszubessern oder es lieber so lasse...

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Dann noch eine grundsätzliche Schaltungsfrage: Die Hochtöner sind über einen 10 µF-Kondensator an den AÜ angeschlossen. Im Schaltplan ist dieser Kondensator als bipolarer eingezeichnet, verbaut ist aber ein Elko, wobei ich relativ sicher bin, dass es der Originalzustand ist. Kann man hier problemlos einen Elko verwenden?

Das "Konzertgerät" hat ja dieses schicke Klangregister, welches ursprünglich mit einem Gummiband wie ein "Equalizer" den eingestellten Klang angezeigt hat. Für den zerbröselten Gummi bin ich am überlegen, ob ich einen roten Faden verwende und diesen mit einem Gummi spanne - das kommt vermutlich ganz gut hin.

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Bin dankbar für alle Beiträge!

Viele Grüße,
Tobi
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ColonelHogan9162
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Re: Grundig Konzertgerät 3097

Beitrag von ColonelHogan9162 »

Also bei dem Register kannst du ein passendes dünnes Haushalts-Gummiband nehmen, zurechtschneiden, durch die Löcher führen und abknoten, das hat bei meinem 3068 bestens funktioniert.
An der Skala würde ich selber nichts grosses machen, die Bedruckung ist meistens so empfindlich, mir sind schon einige Beschriftungen nur durch leichtes trockenes abwischen kaputtgegangen
Zu dem Antennendreher kann ich leider nichts sagen, mit dem Gerät hab ich keine Erfahrung
Gruss
Andi
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klausw
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Re: Grundig Konzertgerät 3097

Beitrag von klausw »

Hallo Tobi,
zu Deinen Fragen:

Schalter Ferritantenne: in dem fotografierten Seilrollenrad muss ein (Plastik-)Splint stecken, der in den Schalter greift. Vielleicht ist er hier abgebrochen.

Lautstärkepoti: Das Problem liegt darin, dass die Achse in der Kunststoffeinheit dreht, die den Schleifer trägt. Ist ab Werk lausig gemacht. Abhilfe = Zerlegen des Potis, dann alles fettfrei machen und die Achse mit Zweikomponentenkleber in der Schleifereinheit verkleben. Habe dies schon mit Erfolg praktiziert. Einziger Wermutstropfen: durch das "Verorgeln" des Potis könnte die Leiterbahn beschädigt worden sein. Kann, muss aber nicht.

Elko: ja, verwende einen Elko, wie Du ihn vorfandest.

k.

k. steht für klaus

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Opto
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Re: Grundig Konzertgerät 3097

Beitrag von Opto »

Das Gerät ist fertig geworden, danke für die Hilfe!

Leider konnte ich kein Haushaltsgummiband finden, das durch die Löcher der Anzeige des Klangregisters passt. Ich habe aber einen anderen tollen Ersatz gefunden: Rot umsponnenes Gummiband aus dem Nähbedarf. Dieses habe ich mit einer Nadel durch die vier "Knöpfe" gestopft. Vorsicht, der rote Punkt vorne ist nur aufgeklebt und wird beim Durchfädeln leicht abgehebelt! Einen musste ich wieder festkleben. Sieht gut aus und könnte auch länger halten als ein Gummiband, das nicht umsponnen ist.

Bild

Die Skala habe ich so gelassen, wie sie ist - diese grünen Stellen sieht man von hinten ja sehr deutlich, von vorne im Betrieb jedoch weniger stark.

Das mit dem Poti war genau so, wie von Klaus beschrieben: Ich habe die 2 Nieten aufgebohrt und dann gesehen, dass die Achse im Kunststoffschleifer hohl dreht. Also alles gereinigt und mit Epoxidharz verklebt, dann das Poti an den Ecken mit verdrilltem Draht verschlossen. Hier gibt es sicher elegantere Möglichkeiten, wie man die Nieten ersetzt, wie macht ihr das? Schrauben?
Beim Zerlegen des Potis ist sehr darauf zu achten, dass man die zwei kleinen Graphitstifte nicht verliert, die in den Löchern im Metallring stecken und die auf der Leiterbahn schleifen! Diese sind nicht verklebt und fallen sehr leicht heraus, auf dem Foto sind sie entfernt.

Bild

Ich war überrascht vom vollen Klang des Radios, zumal die Seitenlautsprecher sehr klein sind, auch wenn die Abdeckgitter mehr vorgaukeln. Auch der Aufbau und damit die zu tauschenden Kondensatoren sind übersichtlich.

Viele Grüße,
Tobi
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röhrenradiofreak
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Re: Grundig Konzertgerät 3097

Beitrag von röhrenradiofreak »

Opto hat geschrieben:...dann das Poti an den Ecken mit verdrilltem Draht verschlossen. Hier gibt es sicher elegantere Möglichkeiten, wie man die Nieten ersetzt, wie macht ihr das? Schrauben?
Da im Allgemeinen die Mittel fehlen, solche Nietverbindungen neu herzustellen, wäre Schrauben die zweitbeste Lösung. Sie scheitert nur meist daran, dass keine Schrauben, die lang und dünn genug und dazu dann auch noch die passenden Muttern verfügbar sind.

Längere Nieten, die ich an einer Seite aufgebohrt habe, hebe ich auf. Sie lassen sich mitunter dort einsetzen, wo etwas kürzere Nieten gleichen Durchmessers vorgesehen waren, und mit einem kleinen Körner und einen Zylinderstift (beides hergestellt aus abgebrochenen Bohrern, Schraubendrehern oder ähnlichen Werkzeugen) vernieten.

Wo das nicht geht, wende ich, wenn es der Platz zulässt, folgende Methode an: ich schneide kleine Nägel passend zurecht und verzinne sie am Ende. Nach dem Hindurchstecken durch die Bohrung im Poti, welches ich vorher mit einer Klemme fixiert habe, löte ich am Ende eine kleine Messinghülse auf. Das sieht auf jeden Fall viel ordentlicher auf als die "schnelle" Lösung mit Draht.

Lutz