Spannungen am Saba Freiburg 100

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Potemkin
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Spannungen am Saba Freiburg 100

Beitrag von Potemkin »

Hallo liebe Gleichgesinnte,

ich habe ein paar Fragen an die Praktiker, wenn ich darf:

In diesem Radio gibt es leider viele Fehler zu beklagen, ich weiß tatsächlich nicht, ob sich das alles lohnt. Es geht schon los mit den Spannungen: in Klammern die Sollwerte.

+1 265 V (295 V)
+2 250 V (275 V)
+3 235 V (260V - 265 V)
+5 210 V (220 V)

Am Selen Gleichrichter liegen 245 V AC (235 V). Leider nur 220 V Eingang schaltbar.

Deutet das auf einen müden Gleichrichter hin? Oder habe ich eine zu hohe Stromaufnahme, so dass die Spannungen leicht zusammenbrechen? Ist es normal, dass alle Spannungen beim Einschalten höher sind und sich im Laufe von ca. 20 sec. auf die Sollwerte einpendeln?

Der eigentliche Fehler, dem ich auf der Spur bin, ist die Endstufe. Nur wenig Leistung, die beiden EL 84 werden nach relativ kurzer Zeit hübsch heiß, obwohl sie wenig zu tun haben. Sind die kritischen Koppelkondensatoren C 92 und C 116? Die wurden wohl getauscht.

Ich bin für jede Hilfe dankbar, wie ich schon erwähnte, habe ich leider überhaupt keine Erfahrung mit dieser Technik. :(

Viele Grüße
Michael
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röhrenradiofreak
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Re: Spannungen am Saba Freiburg 100

Beitrag von röhrenradiofreak »

Potemkin hat geschrieben:Deutet das auf einen müden Gleichrichter hin? Oder habe ich eine zu hohe Stromaufnahme, so dass die Spannungen leicht zusammenbrechen?
Eine Messung der Anodenstromaufnahme bringt hier Klarheit.
Potemkin hat geschrieben:Ist es normal, dass alle Spannungen beim Einschalten höher sind und sich im Laufe von ca. 20 sec. auf die Sollwerte einpendeln?
Ja. Denn die Anodenstromaufnahme setzt erst mit dem Aufheizen der Röhren ein. Solange das Gerät keinen Anodenstrom aufnimmt, ist der Anodenspannungszweig unbelastet und somit sind alle Spannungen höher.
Potemkin hat geschrieben:Der eigentliche Fehler, dem ich auf der Spur bin, ist die Endstufe. Nur wenig Leistung, die beiden EL 84 werden nach relativ kurzer Zeit hübsch heiß, obwohl sie wenig zu tun haben. Sind die kritischen Koppelkondensatoren C 92 und C 116? Die wurden wohl getauscht.
Ja, das sind die berüchtigten Koppelkondensatoren. Ob sie in Ordnung sind, kannst Du z.B. feststellen, indem Du die Katodenspannung der EL 84 misst. Sie soll bei Radiobetroeb etwa 9,7 V und in Stellung TA etwa 7,8 V betragen und darf sich nicht ändern, wenn Du die Koppelkondensatoren testweise ablötest.

Dass die EL 84 sehr heiß werden, ist normal. Ob sie durch einen Fehler überlastet werden, stellst Du am besten durch Messung der Kathodenspannung fest, siehe oben.

Lutz
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eabc
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Re: Spannungen am Saba Freiburg 100

Beitrag von eabc »

Messe die Stromaufnahme nach dem Gleichrichter und vergleich Sie mit der Vorgabe, das der GL Leistungsschwach geworden ist, wäre schon naheliegend. Trotzdem ist die Einhaltung der vorgegebenen Gesamzstromaufnahme für einen Gefahrarmen betrieb unerlässlich
M.f.G.
harry

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Potemkin
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Re: Spannungen am Saba Freiburg 100

Beitrag von Potemkin »

Hallo liebe Helfer,

ich habe mal ein paar Spannungen und Ströme gemessen:

Gesamtstromaufnahme nach Gleichrichter bei 265 V 100 mA (Soll: 295 V 115 mA), ich denke, das ist bei der verminderten Spannung ok.

Röhre 10:
Pin 7: TA 204 V / Rdfk 227 V
Pin 3: TA 6,0 V / Rdfk 8,7 V
Kein Unterschied bei abgelötetem Koppelkondensator, der mittlerweile auch noch einmal ausgetauscht wurde.

Röhre 11
Pin 7: TA 190 V / Rdfk 213 V
Pin 3: TA 8,35 V / Rdfk 11,75 V
Koppelkondensator siehe oben.

Hat jemand eine weiterführende Idee? Und DANKE, dass Ihr so fleißig mitlest.

Gruß Michael
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eabc
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Re: Spannungen am Saba Freiburg 100

Beitrag von eabc »

Tausche doch den Leistungsschwachen Gleichrichter, eine höhere Betriebsspannung wird dann der Dank sein
Den C126 über der Anodenspannungswicklung des Netz Trafos ebenfalls wechseln
M.f.G.
harry

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