Die erste Gehäuserestauration :)

Alles über das äußerliche Aufarbeiten von alten Radios. Lackieren, beizen, leimen, polieren, ... hier ist es richtig.
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Franzi
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Die erste Gehäuserestauration :)

Beitrag von Franzi »

Hallo zusammen,
nachdem ich meine ersten Erfahrungen mit der Technik von Röhrenradios gesammelt habe, hab ich mir überlegt jetzt mal den Versuch zu starten ein Gehäuse zu überholen. Ein Radio aus Marcos Sammlung kam mir da gerade recht. Das Nordmende Parsifal hatte auf jeden Fall schon einmal bessere Tage gesehen.
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Also als Erstes musste ich mir ja einen Überblick verschaffen, wie das Ganze so funktioniert, was für Material ich alles brauche und wo ich vor allen Dingen drauf achten muss, also habe ich erst einmal alles gelesen, was mir im Forum so auf den Bildschirm kam. Ist ja immerhin nicht mein Gehäuse gewesen und eine "Ehekrise" wollte ich deshalb auch nicht provozieren. :D Schon mal vorab: Es gab keine Krise. :)

Na ja, also ging es erst einmal auf in den Baumarkt, die empfohlenen Produkte zum Abbeizen und späteren Beizen besorgen und dann fix wieder nach Hause. Irgendwie bekam ich es dann doch mit der Angst zu tun und hab dann Jupp um seine Hilfe gebeten, da ich wusste das er damit wesentlich mehr Erfahrung hat als ich. An dieser Stelle also schon mal vielen Dank für deine Unterstützung Jupp. :)

Nun ging es aber dann wirklich los. Den Abbeizer großzügig aufgetragen, gewartet und alles wieder ganz vorsichtig mit einem Spachtel abgetragen. Das Ergebnis sah dann folgendermaßen aus:
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Wie ihr ja sicherlich auf den Fotos erkennen könnt, war ein Durchgang noch nicht ausreichend und ich musste noch einmal den Abbeizer auftragen. Gesagt getan, aber auch dieses Mal war es noch nicht ausreichend. Nach dem dritten Durchgang war aber endlich das gewünscht Ergebnis erreicht. Nun musste das Gehäuse noch einmal richtig gründlich abgewaschen und dann nochmal gut angeschliffen werden. Also eine ganz wichtige Erfahrung die ich beim Abbeizen gemacht habe war, man sollte immer also wirklich immer an der frischen Luft arbeiten, sonst raubt einem der Gestank den Verstand. :D Ohne Lack sah das Ganze dann so aus:
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Jetzt wurde es ernst. Die Beize in der Farbe Nussbaum dunkel mit einem Schwamm möglichst gleichmäßig aufgetragen und dann hieß es erst einmal wieder warten bis alles gut durchgetrocknet war.
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In der Zwischenzeit habe ich mich dann dem Schallwandstoff gewidmet, der auch schon bessere Tage gesehen hatte. Das, hier bestimmt vielen bekannte „Wasser“ aus einer Drogerie hat wirklich gute Arbeit geleistet, aber schaut selbst.
Vorher:
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Nachher:
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Als die Beize dann getrocknet war, kam dann der Klarlack an die Reihe. Ich weiß mittlerweile nicht mehr wie viele hunderte Schichten ich aufgetragen habe, aber es sollte ja auch schön glänzen und vor allem das Gehäuse auch schützen. Zwischendurch immer wieder den Klarlack angeschliffen und irgendwann war ich dann endlich fertig.
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Und so sieht das Gerät nun im zusammen gebauten Zustand aus.
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Gefällt vielleicht nicht jedem, aber Marco und mir gefällt das Ergebnis. :) Beim nächsten Mal versuche ich es dann mit dem Sunburst, aber dazu muss ich wahrscheinlich auch erst einmal wieder stundenlang Einträge lesen. ;)
Liebe Grüße Franzi
Probieren geht "manchmal" über studieren. :)
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Re: Die erste Gehäuserestauration :)

Beitrag von saarfranzose »

ich finde es toll, Franzi! Du hast dich schon mehr getraut als die meisten hier. Über das sunburst wird nicht viel geschrieben stehen, weil es mehr eine Gefühlsache bzw. Übungssache ist. Bei mir sieht es immer scheußlich aus.
Sprühdose geht dafür gar nicht, weil die im Umfeld Tropfen verteilt. Ein Tuch mit dunkler Beize könnte gehen und damit den sunburst quasi reinwischen (das ist meine Methode). Optimal scheint es mit einer Airbrushpistole zu gehen, sowas hab ich aber nicht und daher auch keine Erfahrung damit.
Zuletzt geändert von saarfranzose am Do Sep 12, 2013 18:26, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß,
Jupp
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Re: Die erste Gehäuserestauration :)

Beitrag von Vagabund »

Franzi :super:

Tolles Ergebnis...

Das mit dem Sunburst kann ich bald sagen, sobald ich dazu komme, mein Elektra zu machen. Ich arbeite immernoch an einem grossen Siemens und habe momentan wenig Zeit. Garten und Ernte steht ins Haus, zum Jahresende ist immer ein Haufen Arbeit.
Aber ich werde das ganze mit zweifarbiger Beize per Airbrushpistole und Kompressor in Angriff nehmen. Ich hoffe, es wird nochmal richtig warm.
Werde dann auch dazu einen Bericht schreiben.
Viele Grüße
Philipp

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Re: Die erste Gehäuserestauration :)

Beitrag von Schumi »

Franzi hat geschrieben:Beim nächsten Mal versuche ich es dann mit dem Sunburst
Was für ein Ding ? :mrgreen: Bleiben wir der Einfachheit halber doch mal bei der deutschen Bezeichnung und flüchten uns nicht in Anglizismen - deutsch = geflammtes Furnier. :wink:

Ansonsten gut gemacht :super:
Gruß
Schumi

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Re: Die erste Gehäuserestauration :)

Beitrag von saarfranzose »

ich hätte gar kein deutsches Wort dafür gewusst, Schumi! Danke für den Hinweis :-)
Gruß,
Jupp
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Re: Die erste Gehäuserestauration :)

Beitrag von Wheely »

Gut gemacht, Franzi :super:

Mit den modernen Lacken tue ich mich schwer. Schellack ist für mich vertrauter, paßt aber mitunter nicht zu einigen Radiogehäusen. Hier war Deine Wahl genau Richtig.

Radiogrüße :hello:
Hans Detlef
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Re: Die erste Gehäuserestauration :)

Beitrag von Franzi »

Danke für die ganzen netten Kommentare. :danke:
Den deutschen Begriff für Sunburst kannte ich auch noch nicht, aber man lernt ja nie aus. :)
Liebe Grüße
Franzi
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Re: Die erste Gehäuserestauration :)

Beitrag von Schumi »

Naja, "sunburst" ist schon der richtige englische Begriff, "geflammtes Furnier" ist auch nicht allzu treffend formuliert, da "geflammt" die Furnier-Farbschläge und Adern betrifft, aber die zweifarbigen Gehäuse unserer Geräte sind mir schon ewig als "geflammt" bekannt.
Gruß
Schumi

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Re: Die erste Gehäuserestauration :)

Beitrag von Vagabund »

Unter geflammt verstehe ich...

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Viele Grüße
Philipp

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Re: Die erste Gehäuserestauration :)

Beitrag von Schumi »

Richtig, Philipp, die Klampfe im Bild hat geflammtes Furnier. Aber auch die Farbverläufe unserer Radios werden/wurden so bezeichnet, zumindest wurde mir die Info vor vielen Jahren von einem alten Schreiner so weitergegeben. Ich kenne auch noch mehrere Sammler, die die Farbverläufe so bezeichnen.
Gruß
Schumi

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Re: Die erste Gehäuserestauration :)

Beitrag von achim1 »

Als ich noch Motorträder lackierte haben wir da einfach "Verlaufslackierung" gesagt.

Gruß,
Achim
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Re: Die erste Gehäuserestauration :)

Beitrag von tubefan »

Eine "Verlaufslackierung" bekomme ich auch im prima hin :lol:

Gruß
Frank
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Re: Die erste Gehäuserestauration :)

Beitrag von Schumi »

Hab ich auch schon mehrfach hinbekommen :mrgreen:
Gruß
Schumi

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Re: Die erste Gehäuserestauration :)

Beitrag von Vagabund »

Wenn man am Wochenende die Fre**e nicht halten kann, oder die Freundin eines Freundes anbaggert, bekommt man auch den Verlauf ins Gesicht lackiert... :mrgreen:

Sorry, war grad so der Gedanke, als ich Achims Post las. Nix für ungut... :bier:
Viele Grüße
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Re: Die erste Gehäuserestauration :)

Beitrag von Mert »

Hallo Franzi,

Du hast den Lack ja wieder super hin bekommen :super: . Ich mache gerade auch meine erste Gehäuserestauration und bin mir bei manchem noch unschlüssig. Was für einen Klarlack hast Du genommen und wie bist Du genau vorgegangen ?

Gruß

Martin