"Einfacher" Röhrenfenseher zum selberbauen.

[Michel F.]

Hallo,
mich würde einmal interessieren, ob es irgendwo Schaltpläne oder andere Dokumente gibt, die es ermöglichen einen Röhrenfernseher selbst- bzw. nachzubauen.
Das es möglich ist, wurde ja zu DDR Zeiten mehr als einmal mit Oszilloskopröhren bewiesen.
Ich Suche praktisch eine Schaltung zu einem solchen Gerät.

Über Sinn und Unsinn eines solchen Projekts kann man natürlich Streiten.
Mir würde es hauptsächlich Spaß machen.
Es ist mir auch klar, dass man von so einem Gerät keine hochauflösenden Bilder erwarten kann. Darum geht es mir aber auch nicht. Mich interessiert einfach nur die Technik.

Ich hoffe mir kann jemand weiterhelfen.

Grüße
Michel F.

[Radiomann]

Hallo,

wenn ich mich nicht sehr irre, gab es vor langer Zeit einmal einen Experimentierkasten (Philips?) mit Oszillographenröhre. Damit ließ sich neben einem Oszilloskop auch ein Fernseher nachbilden.
Unser Spezialist hier im DRF für Experimentierkästen weiß sicher mehr darüber?

Solch ein Kasten würde vermutlich den Nachbau eines Fernsehers am einfachsten ermöglichen, obwohl natürlich ein DVB-T Tuner nicht enthalten war.

[Michel F.]

Das hört sich ja schon mal gut.
Tuner brauch ich auch nicht unbedingt. Ich würde dann direkt ein Videosignal einspeisen.

Grüße
Michel F.

[Didi]

Hallo Michael F.

Meinst du sowas :

http://www.elektor.de/jahrgang/2011/mar ... 8618.lynkx

Ich denke mal , wenn man Tuner, ZF weglässt und Audio und Video an den passenden Stellen einspeist , sollte es zumindestens funktionieren.
Ein ausgedienter Röhrenoszillograf wäre dabei hilfreich zum umstricken.

MfG. Didi

[Christoph]

In den Funktechnikheften gabs ab Heft 20/1951 auch mal eine Anleitung für einen Fernseher.
http://www.rainers-elektronikpage.de/Ze ... hnik-.html


Ich spiele auch schon lange mit dem Gedanken sowas mal zu bauen, ist bisher aber noch nichts geworden...

An anderer Stelle war hier ja kürzlich die Frage wie man mit einem Oszilloskop "fernsehen" kann. Vielleicht ist es sinnvoll erstmal das zu probieren und dann zu versuchen den Aufbau in Röhrentechnik nachzubauen.

[röhrenradiofreak]

Vor einigen Monaten gab es hier im Forum ein Thema mit einem Link auf eine Bauanleitung für einen Fernseher mit Oszilloskopröhre:
http://www.dampfradioforum.de/viewtopic ... 36&t=14170

Der Link auf die Bauanleitung funktioniert zwar nicht mehr, aber weil ich sie damals heruntergeladen habe, kann ich sie jedem, der mir seine Mailadresse per PN schickt, zukommen lassen.

Die Schaltung hat nur wenige Röhren: eine ECC85 (damit ist ein einfacher Tuner fürs VHF1-Band aufgebaut, was heute keinen Sinn mehr macht), 4 x EF80 als Videoverstärker und H-/V-Ablenkstufen und eine EL84 als Videoendstufe. Optional gibt es noch eine Synchronisationsschaltung mit einer ECF80. Der Text der Anleitung ist auf holländisch, vieles versteht man aber auch, wenn man, so wie ich, dieser Sprache nicht mächtig ist.

Lutz

[Phalos Southpaw]

Ist das nicht der den Didi verlinkt hat? Der ist auch auf Holländisch.
"BAuplan für den schlechtesten Fernseher"

[röhrenradiofreak]

Ja, den meine ich.

Eine Bildqualität, die für den Alltagsgebrauch als Fernseher angemessen ist, kriegt man mit einer Oszilloskopröhre natürlich nicht hin. Aber das ist ja auch gar nicht der Anspruch. Sondern es geht darum, ein Gerät selbst zu bauen, mit dem man überhaupt fernsehen kann. Wer kann von sich behaupten, das überhaupt schon einmal geschafft zu haben?

Gut, zugegebenermaßen fehlt dem dort beschriebenen Gerät die Tonwiedergabe. Aber wenn man sowieso nicht über Tuner empfängt, sondern das Videosignal direkt einspeist, wäre es relativ einfach, auch noch einen NF-Verstärker dazuzubauen.

Lutz

[Phalos Southpaw]

Wo wird denn das signal da eingespeist?

[röhrenradiofreak]

Hast Du den Schaltplan?

Ich würde zunächst versuchen, das Videosignal am Steuergitter einer der EF80 (im oberen Teil des Schaltplans, das ist der Verstärker für das Videosignal) einzuspeisen. Zur Pegeleinstellung würde ich ein (niederohmiges, z.B. 1 k Ohm) Poti einbauen, das wie ein Lautstärkeregler geschaltet ist, vom Schleifer geht es dann über den 10nF-Koppelkondensator auf das Steuergitter. Je nach Polarität des Videosignals ist das Steuergitter der ersten oder der zweiten EF80 dafür geeignet. Falls der Signalpegel hoch genug ist und die Polarität stimmt, könnte man evtl. sogar beide EF80 weglassen und das Videosignal am Steuergitter der EL84 einspeisen.

Lutz

[Michel F.]

Hallo,
hab nun den Schaltplan. Ich denke das ist gut machbar.
Ich schätze, dass man DG7-32 die meisten anderen Scope-Röhren (natürlich mit Anpssungen) verwenden kann?
Kann mir jemand eine günstige Röhre empfehlen? (Mein Budget für solche "Spaß-Projekte" ist nämlich ziemlich beschränkt)

In absehbarer Zeit werde ich noch fünf EF80 für meinen Philips 17TD210 ordern. Die momentanen sind noch so einigermaßen in Ordnung. Ich will aber trotzdem lieber einen Satz neue Röhren drin haben.

Die alten kann ich dann getrost für dieses Projekt verwenden.

Vielleicht pack ich auch noch ne kleine Audio-Endstufe mit irgendeiner ECLxx rein.
Das wird sich aber dann zeigen.

Grüße
Michel F.

[TKOFreak61]

Hallo Michel F,

in der DDR wurde von Lothar König das Buch "Rundfunk und Fernsehen selbst erlebt" (Urania Verlag Leipzig/Jena/Berlin) verlegt. Darin beschreibt der Autor im Teil "Fernsehtechnik" den Aufbau eines Oszillografen und die zusätzlichen Baugruppen, um daraus einen Fernseher zu machen. Das Buch ist für Einsteiger ausgelegt und alle Baugruppen sind mit ausführlicher Bauanleitung beschrieben.
Ich besitze die 3. Auflage, die sich vorwiegend an der Transistortechnik orientiert. In der 1. Auflage wird meines Wissens auch mit Röhren gebastelt.
Vielleicht ist dieses Buch in der Bucht noch aufzutreiben.
Viel Spass beim Basteln.

Beste Grüße
Jürgen

[Michel F.]

Hallo,
nun melde ich mich auch mal wieder zu Wort
Ich habe mir nun aus verschiedenen Schaltungen das rausgesucht, was ich brauch.
Das Ergebnis setzt sich wie folgt zusammen:
- Die Sägezahngeneratoren aus der holländischen Schaltung (2x EF80)
- Die Ablenkverstärker aus der Miniszill Schaltung (je 1/2 ECC85)
- Ein Videoverstärker mit der ECF80
- Ein LM1881 zur Bild-Synchronisierung
- Die Beschaltung der "Bildröhre" (Welche weiß ich noch nicht) stammt aus der Schaltung der AVR-Scopeclock

Wenns interessiert, hab ich hier mal die Schaltung im .jpg Format als Zip angehängt:

Röhren TV Schaltung 0_1.zip

Wenns gut läuft, kommt noch ein Audioverstärker mit irgendeiner ECLxx Röhre dazu.

Grüße
Michel F.