Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

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Phalos Southpaw
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Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von Phalos Southpaw »

Dieses Schlachtgehäuse stand bei mir schon ewig rum...
Zum Wegschmeißen war es einfach zu schade!...Also habe ich unter Anleitung vom Herbert nach originalem Schaltplanvorbild aber mit neuen Röhren, das Radio wieder aufgebaut.

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Dann hat mir der liebe Herbert den Schaltplan für die Röhren etwas umgeändert von:

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in:
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Danach habe ich es dann erstmal aufgebaut und fliegend verdrahtet.* Dazu habe ich ausschließlich Bauteile verwendet die ich schon habe. Ich habe NICHTS dazugekauft!
Heißkleber ist natürlich nicht schön aber hier diehnt das Mittel zum Zweck!

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Alles unter Herberts Anleitung natürlich.
Am Ende musste nur noch die EL84 eingesteckt werden und einmal hochfahren bitte....
Das erste was passiert ist, einer der Widerstände die die 3,3k-Kombo am Netzteil bilden, brannte ab.
F*ck. Also alles durchsuscht, bis wir darauf kamen, dass der Elko (im Schatbild vor dem 3,3k'ler) Kontakt zum Chassis hatte. Also nochmal gut mit Heißkleber isoliert, den Widerstand erneuert und wieder hochgefahen.
Und siehe da, er spielt! Aber mit sehr viel Brummen...
Dann sollte ich einfach mal eine Leitung der Heizung auf Masse legen. Ahhhh, viel besser! Schöner klarer Sound ohne Brummen, nur leichte Störgeräusche (kaum hörbar) von meiner Werktischlampe.

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Bis gestern um vier Uhr nachts saß ich noch dran, hehe. Aber alles in allem ein schönes Projekt gewesen.
Irgendwann wenn ich Bock und Zeit habe, baue ich alles nocheinmal sauber nach. Aber erstmal kann es so bleiben.

*Wie bestimmt gesehen, habe ich auf eine GL.-Röhre verzichtet, weil kein Platz mehr ist. Stattdessen habe ich eine Diode eingebaut.
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olli0371
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von olli0371 »

Hi

das ist doch ein nettes Bastelprojekt. Klasse :super:

Gruß
Oliver
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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nflanders
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von nflanders »

was hast Du in der Schachtel "Kabelbeißer" eingesperrt? :haeh:
Gruss Nad

„Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht. Vergessen Sie bitte nicht, die Antenne zu erden!"

Ein Leben ohne Röhrenradios ist möglich, aber sinnlos

möge die Emission mit Dir sein...

nach dem allerletzten Radio ist vor dem allerletzten Radio
Phalos Southpaw
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von Phalos Southpaw »

Die ganz gemeingefährlichen Kabelklemmen :twisted:
http://img.alibaba.com/photo/51092336/N ... clips_.jpg
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Hotte
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von Hotte »

Phalos Southpaw hat geschrieben: Am Ende musste nur noch die EL84 eingesteckt werden und einmal hochfahren bitte....
Das erste was passiert ist, einer der Widerstände die die 3,3k-Kombo am Netzteil bilden, brannte ab.
F*ck. Also alles durchsuscht, bis wir darauf kamen, dass der Elko (im Schatbild vor dem 3,3k'ler) Kontakt zum Chassis hatte. Also nochmal gut mit Heißkleber isoliert,
Also das Projekt in allen Ehren, aber eine Kritik muß ich anbringen: Heißkleber und EL84 vertragen sich nicht lange. Heißkleber hat die dumme Eigenart bereits ab 30 Grad seine Härte zu verlieren. Wenn er dann auch noch schwere Elkos tragen oder halten soll..... Das kann schnell schief gehen. Ich spreche da aus Erfahrung. Ich hatte nur einmal ein paar Lautsprecherkabel im Heck eines Kofferraumes damit befestigt. Hat prima gehalten. Bis zum Frühjahr! :-) Die ersten leichten Sonnenstrahlen haben mein Werk zunichte gemacht. :shock:

Gruß aus Soltau... Hotte
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Die Adresse findet man hier: http://www.hottes-radios.de/Impressum/impressum.htm
Phalos Southpaw
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von Phalos Southpaw »

Der Heißkleber ist ja nichtmal in der Nähe von der EL84. Die glüht fröhlich in ihrem Sockel vor sich hin.
rettigsmerb
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von rettigsmerb »

Moin liebe Radiobastelfreunde,

dieses nette "Projekt" fing zunächst ganz langsam damit an, ob ich nicht vielleicht... - Und dann wurde es "dynamisch".

Nachdem feststand, welche Röhren und dazu passende Fassungen zur Verfügung standen, habe ich zunächst die Schaltung "ein klein wenig passend gerechnet", denn eine EL84 wäre für den Freischwingerlautsprecher doch etwas "overdone" gewesen. Durch die Verringerung des Schirmgitterstroms und eine damit einhergehende Anpassung des Kathodenwiderstandes kam ich auf den ursprünglich mit der RES164 vorgegebenen Anodenstrom von (nur) 12mA, die Röhre fährt quasi nun im Schongang. Damit ich auch selbst nachvollziehen konnte, dass die umgebaute Schaltung auch tatsächlich richtig funzt, habe ich kurzerhand meinen VE301dyn GW als "Versuchskaninchen" zweckentfremdet, mein VL34 Zusatzlautsprecher sorgte für Originalverhältnisse.
VE-dynGW_001a.jpg
Das Audion sollte mit einer EF80 ausgestattet werden, eine immer noch leicht erhältliche Röhre, die für diese Zwecke bestens geeignet ist. Durch die bessere Steilheit musste allerdings die Rückkopplung etwas reduziert werden, was durch Einfügen eines 220pF-Kondensators in die Leitung von der Anode der EF80 zum Rückkoppeldrehko erreicht wurde.

Unsere beiden Geräte spielen überraschend gut und haben eine hohe Empfangsempfindlichkeit, weit besser als das mit den Originalröhren erzielbar war. Während der Nacht waren auch bei mir zahlreiche Stationen damit laut und klar zu empfangen. Dies hat mich nun animiert, einmal wieder einen kleinen Audionempfänger nach diesem Vorbild zu bauen. Vielleicht werde ich ihn gleich auch für den Kurzwellenempfang konzipieren. Schaun mer mal...

Fazit: Es hat mir sehr viel Freude bereitet, mit Dir lieber Phalos, dieses kleine Projekt quasi in Rekordzeit zu realisieren. Ich wünsche Dir einen Guten Empfang - und vergiss' nicht, Deine Antenne zu erden :D
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glaubnix
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von glaubnix »

Hallo Herbert,

ich habe deinen Text mal kurz "korrekturgelesen" ... da sprachst du davon, dass du unter anderem den Katodenwiderstand der EL84 geändert hast um sie im "Schongang" zu betreiben. Ich sehe aber keinen Katodenwiderstand, sondern nur den Widerstand in der Masseleitung der Elkos. Grundsätzlich hat dieser Widerstand die gleiche Funktion wie der Katodenwiderstnd der Endröhre, nur dass dieser in der Regel auch von den Anodenströmen der anderen Röhren durchflossen werden. In diesem Fall spielt der geringe Strom durch die EF80 für die Summe zwar keine Rolle.

Aber in dem vorliegenden Fall mit Widerstand in der Elko-Masseleitung handelt es sich um eine Halbautomatische Gittervorspannungserzeugung und bei Verwendung eines Katodenwiderstandes spricht man von automatischer Vorspannungserzeugung.

Schlaugerede Ende...

Und nun noch ein (vernichtender?) Kommentar zu dem Werk von Phalos: Es ist zwar schön, dass das Teil funktioniert, aber die Verdrahtung ist nach meinem Empfinden "unter aller Sau". Das Kleben von Bauteilen, die harrsträubende Anordnung des Hochlastwiderstandes, die Verdrahtung mit Lüsterklemmen, die Verwendung von Siemens "Luftankern" usw. - all das sind wahre Beleidungen für Augen, welche einwandfreie mechanische Arbeiten und ebensolche elektrischen Verdrahtungen gewohnt sind.

Auch jeder "Sicherheitsexperte" wird sich bei dem näheren Betrachten dieser Gerätschaft verzweifelt die Haare raufen...

Trotzdem sehe ich es auch als positiv an, dass du dein Werk hier vorgestellt hast, denn es gibt nicht mehr viele, welche sich mit solchen Projekten befassen und sich solchen Herausforderungen stellen. So hoffe ich dass du meine bissig anmutende Kritik als eine konstruktive für deine kommenden Vorhaben verstehst.
Zuletzt geändert von glaubnix am Do Nov 21, 2013 19:12, insgesamt 1-mal geändert.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
Phalos Southpaw
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von Phalos Southpaw »

Mal bitte lesen, bevor wieder gemeckert wird.
Irgendwann wenn ich Bock und Zeit habe, baue ich alles nocheinmal sauber nach. Aber erstmal kann es so bleiben.
Es war der erste Versuchsaufbau und wird bei Gelegenheit sauber aufgebaut.
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glaubnix
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von glaubnix »

Bitte auch richtig lesen, was ich eigentlich "gesagt" habe und ausdrücken wollte...
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
Phalos Southpaw
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von Phalos Southpaw »

Das wurde nachträglich noch eingefügt. Siehe "Zuletzt geändert von glaubnix am Do Nov 21, 2013 20:12, insgesamt 1-mal geändert."
Meine Antwort kam un 20:08 Uhr.

Trotzdem ziehe ich meinen Kommentar damit zurück.
Es war das erste mal das sich ein Radio komplett von Null an aufgebaut habe.
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von glaubnix »

Hallo Phalos,

Ok - ich weiss nicht auf welchen Stand meines Beitrages du geantwortet hast - ich habe ihn nicht nur einmal geändert - er ist "live" editiert. Deine Antwort kam wohl während ich gerade noch am Schreiben (steten Ändern) war... Also ich denke wir können weiterhin Freunde bleiben?

Hallo Herbert,

bevor auch du meinen Beitrag als Kritik oder "Schlaumeierei" ansiehst: Ich finde deine VE-Schaltungsanpasung an modernere Röhren sehr sinvoll und finde auch die Schaltung ok. -- Ich wollte nur eine geringfügige Ergänzung deines Textes tätigen.

Ich bin sicherlich kein notorischer Besserwisser oder Meckersack!
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
rettigsmerb
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von rettigsmerb »

Wenn doch alle einmal nur den Mut aufbrächten und hier ihre Erstlingswerke vorstellen würden.... Ich ziehe vorm Phalos meinen Hut dazu!

Es ist noch kein Mensch als Meister auf die Welt gekommen - deshalb möge man auch solche Werke einfach einmal so akzeptieren, auch wenn sicher noch Verbesserungspotenzial darin steckt. Das wäre sehr nett und kollegial.
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nflanders
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von nflanders »

Phalos Southpaw hat geschrieben:Die ganz gemeingefährlichen Kabelklemmen :twisted:
http://img.alibaba.com/photo/51092336/N ... clips_.jpg
Gut gemacht, die gehören weggesperrt :hello:
Gruss Nad

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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von glaubnix »

Hallo Herbert,

genau das sagte ich ja; hier ein Auszug meines posts, ich denke da bedarf es keines weiteren Kommentars:

Trotzdem sehe ich es auch als positiv an, dass du (Phalos) dein Werk hier vorgestellt hast, denn es gibt nicht mehr viele, welche sich mit solchen Projekten befassen und sich solchen Herausforderungen stellen. So hoffe ich dass du meine bissig anmutende Kritik als eine konstruktive für deine kommenden Vorhaben verstehst.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.