nach einem Nostalgieanfall und der Beschäftigung mit Radiogeschichte reifte in mir die Idee, einen Enröhren-Reflexempfänger in einem schönen nostalgischen Holzgehäuse zu bauen, als Hommage an die 1920er Jahre, als technisches Spielzeug und Vitrinenstück.
Minimalismus ist das oberste Gebot, und der Gedanke, möglichst viel aus einer einzigen Verbundröhre herauszuholen. Batteriebetrieb ist dann auch noch ganz nett. Meiner Meinung nach sind mit heutiger Akkutechnologie auch 2W Heizleistung einer Netzröhre kein Problem, und bei Netzröhren stehen sehr moderne und leistungsfähige Typen zu Auswahl.
Eine innovative Idee ist auch noch mit drin, und zwar die beiden Triodensysteme NF-mäßig im Gegentakt arbeiten zu lassen, wodurch sie die Rückwirkungen des NF-Spannungshubs auf die HF-Verstärkung sich z.T. gegenseitig aufheben und damit der Klirr ganz erheblich reduziert wird. 2. Innovation: Der Demodulator selbst erledigt auch gleich die NF-Phasenumkehrung, indem einfach 2 Demodulatoren mit entgegengesetzt gepolten Dioden parallel betrieben werden.
Anforderung an die Doppeltriode:
- möglichst steil um eine brauchbare Gesamtverstärkung zu bekommen
relativ niederohmig um übliche Ausgangstrafos oder 100V-Übertrager mit 0,625 und 1,25W Abgriff nehmen zu können (8+8kOhm Primärimpedanz)
Anodenverlustleistung deutlich über 1W pro System
Abschirmblech zwischen den Systemen, welches jedoch nicht mit dem Gitter von System 2 verbunden ist
PCC85 (die billigste, aber mäßige Steilheit und 3W Heizleistung und Ua 170V)
ECC88
ECC186
ECC189
ECC2000 (die beste, steilste, Pa+Pa > 4W, Heizleistung 2,2W, Ua nur 90V)
ECC8100 (ähnlich ECC2000)
Genug jetzt, ich poste jetzt den Entwurf der Schaltung (Achtung, die Gittervorspannungserzeugung ist in der Schaltung noch nicht mit eingezeichnet! Dinge wie Rückkopplung und Antenneneinkopplung / Anpassung fehlen ebenfalls). Ansonsten bitte kommentieren!
Wenn jemand meine Schaltung mit einem Schaltplanzeichenprogramm in eine ordentliche Form bringen könnte, wäre das wirklich super nett.